Heizungs-Regelempfehlung Wirtschaftlichkeit

Allgemeines zur HomeMatic Haussteuerung

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sebbo
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Re: Heizungs-Regelempfehlung Wirtschaftlichkeit

Beitrag von sebbo » 06.12.2015, 20:33

Hallo,

ich habe ebenfalls eine Vaillant VCW 254 XEU.

Diese kann die Vorlauftemperatur über Kontakt 7-8-9 vom Raumthermostat bekommen. Und auch die Umwälzpumpe kann über eine Änderung auf einen anderen Steckanschluss auf dem Board auf Nachlauf 5 Minuten oder 20 Sekunden gestellt werden.

Ich bin mir nicht sicher ob das auch alles bei dir geht. Aber zumindest solltest Du mal schauen.

Gruß Sebbo
Raspberrymatic und ioBroker im Einsatz.

Elec
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Re: Heizungs-Regelempfehlung Wirtschaftlichkeit

Beitrag von Elec » 06.12.2015, 23:49

Ja, der Nachlauf der Pumpe kann per Umstecken verändert werden, nicht aber die Drehzahl.
Den habe ich schon auf ganz kurz gesteckt. Bringt ja auch nichts, die Pumpe gegen geschlossene Ventile arbeiten zu lassen :-)

Eine witterungsgeführte Regelung, die an die Anschlüsse 7 - 9 angeschlossen würde, habe ich nicht und die Anschaffung lohnt für die noch verbleibende Zeit auch nicht mehr.

Es kommt bald was Neues, aber diesen Winter muss die noch durchhalten.

Gruß
Elec

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Herbert_Testmann
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Re: Heizungs-Regelempfehlung Wirtschaftlichkeit

Beitrag von Herbert_Testmann » 07.12.2015, 09:13

Elec hat geschrieben: Es kommt bald was Neues, aber diesen Winter muss die noch durchhalten.

Gruß
Elec
Dann achte aber auch drauf, dass es eine geeignete Schnittstelle zwischen HM und der neuen Therme gibt, über die Du den Heizbedarf an die Therme melden kannst. Im einfachsten Fall ein Eingang der kurz geschlossen wird oder offen ist. Das lässt sich dann einfach mit einem Relais von HM aus steuern.
Bei einer Therme, die nur einen 2 Draht Bus zum Wandthermostat hat, ist das nicht so einfach bis unmöglich :(
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Re: Heizungs-Regelempfehlung Wirtschaftlichkeit

Beitrag von Elec » 07.12.2015, 11:50

Im schlimmsten Fall klaue ich der Anlage einfach die Spannungsversorgung, wenn keine Wärmeanforderung besteht ;-)
Nein, Spaß beiseite - selbstverständlich wird das in meiner Planung berücksichtigt. Danke aber trotzdem für den Hinweis!

Gruß

Elec

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Re: Heizungs-Regelempfehlung Wirtschaftlichkeit

Beitrag von Elec » 25.10.2016, 17:19

Nun ist etwas (viel) Zeit vergangen und ich kann mal was sehr positives vermelden:

DIe Abrechnung der Heizperiode 2015/2016 zeigt mir eine Ersparnis von satten 35% gegenüber der Heizperiode 2014/2015.
Da die beiden Winter in unserer Region sehr ähnlich verliefen (der letzte war eher etwas länger) und in beiden Wintern noch die alte Heizungsanlage im Einsatz war, kann das wohl nur durch den Einsatz der Homematic (Einsatz seit Mai 2015) zu erklären sein, wodurch meine Erwartungen sogar deutlich übertroffen wurden ;-)
Im gleichen Zeitraum ist der Verbrauch in meinem Nachbarhaus (identischer Grundriss, identische alte Heizungsanlage, aber keine Homematic) um 5% gestiegen.
Herbert, Deine These, dass der Einsatz von HM keine/kaum Heizkosten sparen kann, ist hiermit - zumindest bei meinem Uralt-Haus - widerlegt - ich spreche hier von rund 400 € im ersten Jahr. Damit sind alle meine HM-CC-RT-DN und ein Wandthermostat schon bezahlt. Laufen die nächsten 2 Jahre ähnlich ab, hat sich der Einsatz der HM nach nur drei Jahren schon amortisiert.

Seit 2 Wochen ist nun die neue Heizungsanlage in Betrieb. Vaillant ecoCOMPACT 206/4-5 mit 90 l-Speicher.
Da wir gleichzeitig auch noch das Bad (auch im Keller) sanieren, werkelt in der neuen Unterverteilung nun ein 4-fach-Hutschienen-Schaltaktor HM-Lc-SW4-DR, der neben der neuen Heizung auch noch Gartenbeleuchtung, Teichpumpe und Luftentfeuchter im Bad steuert.
Der Schaltaktor stellt für die Heizung einen potentialfreien Kontakt bereit, der an den Raumthermostat-Anschluss der Heizung angeschlossen ist und die originale Brücke ersetzt.
Die Heizung ist nun witterungsgeführt (Mit Steuergerät multiMATIC 700), d.h., Vorlauftemperatur geregelt, Brenner moduliert und mit Hocheffizienzpumpe.
Zudem habe ich an allen Heizkörpern die Ventile tauschen und einen hydraulichen Abgleich durchführen lassen.
Die Homematic sperrt den Heizbetrieb wie bisher, wenn von keinem Raum Wärme angefordert wird (Alle Regler < 10% Ventilöffnung).

Sobald wir mit unserem Bad fertig sind, wird auch die Heizungsanlage im Nachbarhaus getauscht.

Bin jetzt schon gespannt, was die Abrechnung im September 2017 zeigen wird ;-)

Und ja, ich weiß, dass die neue Heizung stark genug wäre, beide Häuser zu versorgen, aber aus verschiedenen Gründen haben wir davon abgesehen:
Es ist abrechnungstechnisch einfacher (jeder zahlt sein Gas selbst) und wir haben jederzeit die Möglichkeit, eines der Häuser zu verkaufen.
Zudem haben wir uns Bypass-Leitungen legen lassen. Fällt eine Anlage aus, kann die Andere für den Zeitraum die Versorgung beider Häuser übernehmen. Ein nettes Backup also.

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Re: Heizungs-Regelempfehlung Wirtschaftlichkeit

Beitrag von Silverio » 26.10.2016, 08:47

Hallo Elec,

eine Frage habe ich dazu.
Wir haben seit einem Jahr ein älteres (60er Jahre) Reihenendhaus mit einer älteren Gastherme allerdings schon mit Außentemperatursensor.
Die wird sicher irgendwann mal den Geist aufgeben, aber so lange sie läuft, läuft sie und gut ist. Im letzten Jahr hatten wir auch "nur" etwa 1250 Euro Gaskosten. Für so ein altes, ungedämmtes Haus nicht sooo schlecht.

Nun aber die Frage: Ich habe öfter in Foren gelesen, dass die modernen Gasthermen berechnet dimensioniert werden, sich zudem weitgehend selbst regeln. Auch die Punpen "lernen" ja über die Zeit.
Soweit ich das Lese, soll es so sein, dass eine Gastherme heutzutage im Winter fast ständig auf kleiner Stufe läuft, satt wie bei den alten Thermen, immer an-aus-an-aus.
Nur wie soll ich dann noch mit einer Regelung über Homematic "eingreifen"? Wäre das nicht kontraproductiv?

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Re: Heizungs-Regelempfehlung Wirtschaftlichkeit

Beitrag von Herbert_Testmann » 26.10.2016, 09:30

Silverio hat geschrieben: Nun aber die Frage: Ich habe öfter in Foren gelesen, dass die modernen Gasthermen berechnet dimensioniert werden, sich zudem weitgehend selbst regeln. Auch die Punpen "lernen" ja über die Zeit.
Soweit ich das Lese, soll es so sein, dass eine Gastherme heutzutage im Winter fast ständig auf kleiner Stufe läuft, satt wie bei den alten Thermen, immer an-aus-an-aus.
Nur wie soll ich dann noch mit einer Regelung über Homematic "eingreifen"? Wäre das nicht kontraproductiv?
hallo

das eine hat mit dem anderen nicht viel zu tun. Einzige Schnittstelle ... wie oben beschrieben ... HM stellt fest, dass kein Ventil weiter als 10% auf ist -> Therme aus.

Die "kleine Flamme" den ganzen Tag ist am Ende einfach witschaftlicher als ständig An / Aus mit nur 1...3 Leistungsstufen. Die erzeugte Wärme muss ja verbraucht werden, deshalb funktioniert das nur, wenn die Therme dem haus angepasst und nicht zur Sicherheit stark überdimensioniert ist.
Im besten fall läuft den gazen Tag das Heizungswasser durch alle heizkörper. Alle Ventile sind immer 20...80% offen und HM macht eigentlich nix. Nur wenn die Soll Temp dann mal verändert wird.

Ob dann HM nichts regelt oder die herkömmlichen Heizungsthermostate nichts machen, ist egal. Das hast Du schon richtig erkannt. Deshalb auch meine Bemerkung oben, dass sich unter diesen schon sehr modernen Heizungsbedingungen mit HM nichts mehr sparen lässt.
Auf der anderen Seite steht der Komfortfaktor für Ausnahmefälle. zeitgesteuert das Bad warm, Boost, Fenster stundenlang auf ...

Die Pumpen lernen nicht. Sie regeln aber an Hand des Gegendrucks im System die Drehzahl. Meine Pumpe läuft immer mit der selben Drehzahl und versucht eine bestimmte Menge Wasser / min umzuwälzen. Sind weniger Heizungsventile offen schafft sie das natürlich nicht mehr. Moderne Pumpen merken das und wälzen dann weniger Wasser um. Bedarfsgerecht.
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Re: Heizungs-Regelempfehlung Wirtschaftlichkeit

Beitrag von Elec » 26.10.2016, 12:57

Es wird in der Tat so sein, dass sich bei der modernen Anlage durch HM nicht mehr (viel) sparen lässt und hier eher der Komfort im Vordergrund steht.
Was ich aber mit dem HM-Eingriff weiterhin ausklammere, sind die Leistungsverluste auf dem Weg zu den Heizkörpern. HM gibt den Heizbetrieb eben nur frei, wenn in einem Raum Wärme angefordert wird (über die Ventilposition) und nicht, wenn die Vorlauftemperatur unter einen bestimmten Wert fällt, wie es die Heizungsregelung machen würde.

Der weitere Vorteil bleibt das Bedarfsgerechte Heizen:
Ich hatte ja das Beispiel mit meinem Homeoffice genannt, das ich nur selten nutze oder die Tatsache, dass ich aufgrund meines Jobs zu sehr unterschiedlichen Zeiten aufstehe.
Ohne HM müsste ich jede Woche so ziemlich jeden Tag mit neuen Heizzeiten programmieren. Mit HM geht das viel bequemer von Wand- oder irgendeinem anderen Tablett aus.
Zum Weckzeitpunkt wird gestaffelt geheizt:
1 Stunde vor dem Wecken wird das Schlafzimmer und die Küche aufgeheizt, zum Weckzeitpunkt wird das Schlafzimmer wieder abgeregelt und das Bad wird geheizt. Eine Stunde nach dem Wecken fällt alles wieder zurück in den Stand (Nachtprogramm) vor dem Wecken.
Die Heizungssteuerung selbst kann nicht so gezielt heizen.

Sind wir aus dem Haus, startet HM automatisch das Abwesenheitsprogramm und regelt runter.
Das könnte die Heizung auch, aber die dafür erforderlichen Zusatzmodule schlagen allein mit rund 800 € zu Buche. Bei HM kostet mich das außer dem einmaligen Zeitaufwand fürs Programmieren gar nichts extra.

Mit HM kann ich also viel bedarfsgerechter heizen als mit der Heizungssteuerung alleine.

Was die Dimensionierung der Heizung angeht. Wir haben bewusst überdimensioniert aus den zuvor erwähnten Backupgründen. Fällt eine Anlage aus, kann die andere beide Häuser heizen und mit Warmwasser versorgen. Aber auch das ist kein Problem bei den heutigen Anlagen: Unsere hat einen Nennleistung von 24 KW, moduliert aber bis auf 4 KW runter, wenn kaum Wäre angefordert wird.

Was das Regelverhalten der Heizung angeht:
Gegenüber der alten Anlage ist es nun tatsächlich so, wie von Herbert beschrieben. Die HM-Regler schwingen bei weitem nicht mehr so stark auf und zu, sondern bleiben zumindest bei stärkerer Kälte (wir lagen die letzten Nächte nahe am Frost), nahezu permanent leicht geöffnet. Es kommt aber trotzdem zu gelegentlichen Brennerabschaltungen, was sicher an der Überdimensionierung liegt, aber auch nicht weiter schädlich ist.
Der "Nachteil", der aber kein wirklicher ist: Die Räume brauchen länger um warm zu werden.
Kein Wunder - die alte Anlage hat gnadenlos 70°C Vorlauftemperatur bei konstant 18 kW Heizleistung in die Heizkörper gepumpt. Da war unser Wohnzimmer innerhalb von 5 Minuten von 18 auf 22 Grad aufgeheizt. Jetzt dauert das halt ca. 30 Minuten, dafür wird die Wärme viel konstanter gehalten und man merkt keine Schwankungen mehr, wie das vorher der Fall war.

Unser Heizungsbauer (und da habe ich nicht nur eine Meinung erhalten) meinte, dass eine etwas überdimensionierte Anlage den Verschleiß gegenüber einer Anlage mindert, die zum größten Teil unter Volllast läuft. So berechnet unsere Anlage den nächsten Wartungszeitpunkt z.B. auch nach Brennerbetriebsstunden. Ok, etwas komplexer scheint die Berechnung schon zu sein - auch die abgeforderte Leistung fliest da mit ein, aber die Tendenz geht schon in die Richtung: Läuft sie weniger, läuft sie länger ;-)

Kleiner Exkurs, der nichts mit HM zu tun hat:
Die Altanlage hatte keinen Warmwasserspeicher. Haben wir in der Küche (am weitesten entfernt), Warmwasser gezapft, hat es satte 2 Minuten gedauert, bis es warm genug ankam. Mit der neuen Anlage inkl. Speicher dauert es genau 15 Sekunden. Da kommen im Jahr schon so ein paar Kubikmeter Wasserersparnis zusammen.
Und zuletzt dann eben noch die Stromersparnis durch die Hocheffizenzpumpe, während die alte gnadenlos mit 90 Watt Leistung gearbeitet hat.

Mein (bisheriges) Fazit:
Gerade bei Altanlagen, wie ich sie vorher hatte, kann HM seine Stärken voll ausspielen und neben dem Komfortgewinn zu deutlichen Einsparungen führen.
Bei Neuanlagen steht eher der Komfort im Vordergrund und ggf. noch minimale Einsparungen. Ob die überhaupt messbar sind, weiß ich nächstes Jahr ;-)

So oder so, für mich lohnt sich der Einsatz von HM in beiden Fällen.

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