Warmwasserpumpensteuerung der Kreispumpe nach Bedarf

[Frankinho]

Ich habe mir das Projekt von Stall.biz wifi Pump4 angeschaut.
Die Zirkulationspumpensteuerung nach Bedarf.
Vor ein paar Jahren war ich auf auf dem Wemos unterwegs.
Aber heute versuche ich alles mit Homematic ohne Umwege hinzubekommen.
Ohne die unendlichen kleinen Wifi clients.

So, nun meine Frage: Gibt es schon Ansätze direkt in der Homatic mit Hilfe von Sensoren und einem Aktor die Pumpe zu steuern? Mit einer einstellbaren Logik?

[Xel66]

Nein, es kann mit Hm(IP) keinen sinnvollen Ansatz geben, das Homematic(IP)-Sensoren ihre Daten mehr oder minder nur in festen Intervallen übermitteln. Meist um die drei Minuten. Das ist für einen solchen Anwendungszweck eine viel zu langer Zeitspanne.

Gruß Xel66

[Henke]

Realisiert mit Shellys als Temperatursensor.

[Bembi]

Was ist denn Deine finale Idee dahinter?
Von welchem Gebäude-Typ sprichst Du?

Möchtest Du Komfort haben oder Energie bzw. Wasser sparen?

Bei größerem Gebäuden ist eine Zirkopumpe ausser Frage, ansonsten steigen Dir die Bewohner aufs Dach. Bei Einfamilienhäusern würde ich fast vermuten, dass Du mit Kanonen auf Spatzen schießt. Insofern gehe ich mal davon aus, dass Du über ein Einfamilienhaus sprichst?
Da würde ich auch den Nutzen des Stall.biz wifi Pump4 Projektes in Zweifel ziehen.

Ausgehend vom Sinne und Zweck der Zirkopumpe, warmes Wasser möglichst nahe an der Zapfstelle bereit zu stellen, damit nicht erst mal das kalte Wasser in der Leitung durch den Gulli geht, macht ein Trigger "Hahn auf" relativ wenig Sinn. Wie @Xel66 schon gesagt hat braucht es ja einen Moment, bis der Auslösetrigger an der Pumpe ankommt. Uns dann muss ja das warme Wasser an der Zapfstelle auch erst mal ankommen. Die Pumpe hält das Wasser ja nur in Bewegung, der Durchfluss ist aber deutlich geringer als das was aus dem Hahn kommt. Ich hätte da die Erwartung dass das Wasser damit trotzdem kalt ist und durch den Gulli geht.

Temperatursteuerung macht auch nicht viel Sinn, da das Wasser in der Leitung ja - je nach Isolierung - relativ schnell wieder kalt wird. Damit würdest Du ja auch die meiste Zeit Wasser durch die Leitung schicken, obgleich kein Wasser benötigt wird. Zumindest diesen Effekt bekämst Du auch einfacher mit einer Taktung der Pumpe hin.

Wenn Du das jetzt energetisch rechnest, dann erzeugt die Zirkopumpe ja zusätzliche Verluste, die Wärme geht ja in den Leitungen verloren. Abgesehen braucht sie Strom. Als Einsparung steht dann der Wasserverbrauch dagegen. Kannst Du aber auch einfach testen. Vergleiche einfach Wasserverbrauch mit und ohne mitlaufender Zirkopumpe. Dann weißt DU zumindest, über welche Wassermengen Du redest.

Also vorstellen könnte ich mir eine Nachtabschaltung, eventuell die Taktung der Pumpe, auch Anwesenheitssensor oder Bewegungsmelder zumindest im Bad könnte vielleicht noch manchmal klappen. Das primäre Problem besteht ja darin einen brauchbaren Trigger zu finden, der die Zirkopumpe so rechtzeitig einschaltet, dass das warme Wasser auch am Hahn bereit steht.

[Xel66]

Wenn Du das jetzt energetisch rechnest, dann erzeugt die Zirkopumpe ja zusätzliche Verluste, die Wärme geht ja in den Leitungen verloren. Abgesehen braucht sie Strom. Als Einsparung steht dann der Wasserverbrauch dagegen.

Der Wasserverbrauch sind Peanuts gegen den Heizenergiebedarf einer ständig laufenden Warmwasserzirkulation. Ich hatte das Teil von Eugen auch eine Weile im Testbetrieb. Hat mich nicht endgültig überzeugt. Lief für mein Gefühl zu oft.

Ich bin dazu übergegangen, feste Zeiten oder Ereignisse als Trigger für einen Fünf-Minuten-Betrieb zu benutzen und fahre ganz gut damit. Die früheren Mitbewohner haben nichts davon mitbekommen und für mich reichts allemal. Im Bad benutze ich Aufstehzeiten/-Erkennung und abends Uhrzeiten. In der Küche ist ein Taster am BWM.

Gruß Xel66

[stan23]

Ein Bewegungsmelder im Bad funktioniert bei uns recht gut.

Zudem schaltet sich die Zirkulationspumpe ein wenn das warme Wasser aufgedreht wird. Wenn man also den Wasserhahn kurz öffnet und wieder schließt, kommt kurz danach warmes Wasser.

[Xel66]

Wenn man also den Wasserhahn kurz öffnet und wieder schließt, kommt kurz danach warmes Wasser.

Das ist ja auch der Grundansatz von Eugens Bausatz. Aber meist benötigt man das für kurzes Händewaschen gar nicht. Da vernichtet man viel mehr Wärme, als man überhaupt nutzt. Nun ja, im Winter bleibt die Wärme im Haus und unterstützt die Heizung (minimal - aka, die Wärme ist nicht "verloren").

Aber ab der Übergangszeit und im Sommer ist kostet das Zirkulieren richtig Energie. Bei mir hat es da einen m³ Gas pro Tag zusätzlich rausgeblasen. Das entspricht ca. 10kWh. Bei aktuellen Energiepreisen kann man dafür einige Liter Wasser laufen lassen. Darum habe ich ebenfalls die BWM-Lösung, aber zusätzlich in Verbindung mit Freigabezeiten, zu denen die Badbenutzung plausibel ist. Somit wird nicht bei jedem Toilettengang umgewälzt. Gerade bei Bewohnern mit eher schwacher Blase eine zielführende Maßnahme.

Gruß Xel66

[Frankinho]

Vielen Dank für die vielen detaillierten Gedanken und Fakten.
Letztlich entscheiden leider oft nicht die Fakten sondern die gefühlten Werte. Der WomanAceptableFaktor !

Also werde ich mal versuchen die Pumpe auf OFF zu betreiben

[fairtv]

Heizungsoptimierung ist eines meiner Lieblingsthemen (in einem alten Bauernhaus).
Viel gebracht hat mir dabei die Beobachtung durch die Differenz-/2-Kanal Thermometer (VL-RL, Spreizung) und Stromverbrauchsmessung. Diesen messe ich allerdings nur für die ganze Heizung (Ölbrenner inkl. Pumpen), da man den Pumpenanteil in der Kurve sehr leicht erkennt.

Die Brauchwasserzirkulationspumpe und diverse Experimente zur Steuerung habe ich wieder abgeschaltet, das wenige Vorlaufwasser hat die Energieverluste bei weitem nicht aufgewogen. Da Strom da ist, überlege ich eher, an der entferntesten Entnahmestelle (Küche) einen kleinen Durchlauferhitzer oder diese Kochwasserhähne zu installieren. Ist noch nicht passiert, weil ich dann einen längeren Strang WW-Rohr stilllegen und abklemmen müsste.

Ärgerlich war, wenn Kaltwasser zwar in den Puffer gezogen wurde, obwohl kein oder kaum WW benötigt wurde. Typisch bei Einhebelarmaturen, die menschlicherweise in Mittelstellung zurückgelassen und so wieder aufgedreht werden. Predigten an Kinder und andere Bewohner(innen) sind zwecklos.
Hier war meine Lösung die Umstellung Spar-Armaturen mit "Kalt in Mittelstellung".

[Xel66]

Die Brauchwasserzirkulationspumpe und diverse Experimente zur Steuerung habe ich wieder abgeschaltet, das wenige Vorlaufwasser hat die Energieverluste bei weitem nicht aufgewogen.

Mein Reden. Ist zwar eine Komfortsache mit dem jederzeit warmen Wasser am Wasserhahn, aber die Verbrauchskosten hierfür stehen in keinem gesunden Verhältnis.

Da Strom da ist, überlege ich eher, an der entferntesten Entnahmestelle (Küche) einen kleinen Durchlauferhitzer oder diese Kochwasserhähne zu installieren.

Schließe den doch an die Warmwasserleitung an. Wenn Du dann länger Wasser nimmst, kommt das Warmwasser aus der normalen Versorgung. Der Durchlauferhitzer sollte das erkennen und abschalten. Und die Legionellenproblematik sollte so auch im Griff sein.

Ärgerlich war, wenn Kaltwasser zwar in den Puffer gezogen wurde, obwohl kein oder kaum WW benötigt wurde.

Das ist das Wälzen, wenn der Hahn nur kurz nach dem Toilettengang aufgedreht wurde. Das macht den ganzen möglichen Einspareffekt zunichte. Besonders problematisch, wenn man Kids oder ältere Mitbewohner hat, die dauernd aufs Klo rennen. Darum eben meine Lösung mit den BWM und Freigabezeiten. Sollte wirklich mal außer der Reihe geduscht werden, lässt man halt mal bei dieser Gelegenheit kurz das Wasser laufen bis es warm ist (oder betätigt einen Taster).

Gruß Xel66