Gelöst: Probleme mit RS485 LAN Gateway

Problemlösungen und Hinweise von allgemeinem Interesse zur Haussteuerung mit HomeMatic

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koppenho
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Gelöst: Probleme mit RS485 LAN Gateway

Beitrag von koppenho » 26.10.2014, 16:31

Mit dem HomeMatic Wired RS485 LAN Gateway für Hutschienenmontage (HMW-LGW-O-DR-GS-EU) hatte ich einige Probleme. Da es offenbar vielen ähnlich ergeht, möchte ich mit diesem Artikel die möglichen Probleme, ihre Ursachen und Lösungen zusammentragen.

Auf dem Gehäuse sind drei Aufkleber.
  1. Sicherheitsschlüssel oder Passwort: beginnt mit "PW ". Danach stehen 10 Zeichen. Bei der extrem kleinen Schrift und dem Font ist es schwierig machne Zeichen zu erkennen. Ein "!" (Ausrufezeichen) sieht wie ein "i" (kleines-I), "l" (kleines-L) oder Ziffer "1" (Eins) aus. Eine falscher Schlüssel wird knadenlos mit "falsches Passwort" abgelehnt.
    Um Lesefehler zu umgehen habe ich mit meinem Smartphone den 2D-Code (DATA-MATRIX) gelesen.
    Bei der Eingabe des Sicherheitsschlüssels/Passworts in der Web-GUI der CCU2 oder in netfinder (siehe unten) muss man den Präfix "PW" bzw. "PW " weglassen. Das wusste ich anfangs nicht und habe mein erstes LAN-Gateway als defekt an ELV zurückgeschickt. Woher sollte ich das auch wissen, da der Text des 2D-Code auch mit "PW" anfängt.
  2. "MAC" - die Ethernet-Adresse. Standardmäßig bezieht das LAN-Gateway seine Adresse von einem DHCP-Server. Abhängig von der Netzwerkkonfiguration des Routers wird dem Gateway eine dynamische Adresse zugewiesen. Bei mir habe ich die Ethernet-Adresse in meinem Router (Fritz!Box) vor Inbetriebnahme des Gateways mit einer festen IP-Adresse hinterlegt. Nicht notwendig, aber ich halte es für sinnvoll.
  3. Seriennummer, (3 Buchstaben, 7 Ziffern): wird zur Konfiguration des Gateways benötigt. Sie Seriennummer trägt man in der CCU2-Web-GUI ein.
Die Seriennummer kann man mit dem Java-Werkzeug "netfinder" ermitteln.
Das Tool ist erhältlich von http://www.eq-3.de/downloads.html, dort nach "netfinder" suchen.
Auf http://elv.de findet man zum LAN Gateway auch einen Download-Link für das Tool. Allerdings gibt es die README-Datei nur bei eq-3.
Im README steht, dass man die ZIP-Archiv auspacken und die Datei NetFinder-1.1.5.jar starten soll. Man benötigt Java Runtime Environment (mindestens Version 7.0).

Achtet darauf, dass in der Anzeige von "netfinder" beide Kommunikationspartner auftauchen (CCU2 und das LAN-Gateway) und dass beide in Spalte "Erreichbarkeit" je ein "OK" stehen haben. Wenn nicht, dann Verkabelung (siehe auch unten), Switche, Router, etc. überprüfen.
HMW-LWG-netfinder-screenshot.png
Net Finder
HMW-LWG-netfinder-screenshot.png (17.66 KiB) 5182 mal betrachtet
Mit "netfinder" kann man im LAN-Gateway DHCP ausschalten und dafür eine feste IP-Adresse hinterlegen. Auch das habe ich bei mir gemacht. Aus Gründen der Betriebssicherheit kann ich das nur weiterempfehlen.

Einige Leidensgenossen haben hier im Forum berichtet, dass es Probleme mit kurzen Patchkabeln geben könne und dass die Verbindung erst nach Tauschen des Kabels mit einem Kabel von 7,5 oder 10 Meter Länge funktioniert hätte.
Nichts für ungut Kollegen, aber ich glaube nicht an ein Problem mit der Kabellänge.

Ich vermute eher, dass die (kurzen) Kabeln, die bei Euch nicht funktionierten, sogenante "ungekreuzte" Patchkabel waren und die verwendeten Switches oder Router kein Auto-MDI-X unterstützten (siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Medium_Dependent_Interface). Alle Gigabit-fähigen Switches haben in der Regel Auto-MDI-X. Denen ist es
egal, ob ein gekreuztes oder ein ungekreuztes Kabel verwendet wird. Sie passen sich automatisch an. Die meisten älteren 100MBit-Switches und -Router haben dieses Feature nicht. Das LAN-Gateway hat auch kein Auto-MDI-X (die CCU2 auch nicht). Wenn die Geräte an den zwei Enden des Netzwerkkabels beide kein Auto-MDI-X können, dann muss man genau darauf achten, dass man ein "gekreuztes" Kabel verwendet. Das erkennt man bei gutem Licht und einer Lupe an der Farbreihenfolge der Adern am Stecker. Ist die Reihefolge der Aderfarben an beiden Enden des Kabel identisch, dann hat man ein ungekreuztes Kabel. Sind dagegen 4 von 8 in anderer Reichenfolge, dann hat man ein gekreuztes. Man erkennt möglicherweise nur 2 von 8, da die anderen beiden häufig weiß sind.
Mein Router und meine Switches können alle Auto-MDI-X. Daher hatte ich das Problem glücklicherweise nicht.

Auch ein Klassiker:
Bei der Konfiguration des LAN-Gateway in der CCU2-WebGUI wurde der falsche Gerätetyp eingetragen. Nach dem erforderlichen Reboot erhält man dann die irreführende Meldung "keine Verbindung". Auf der CCU2 kann man in der Datei "/var/log/messages" Hinweise auf die wahre Natur des Verbindungsproblems finden. Das Gateway war bei mir zwar über Netzwerk erreichbar, aber es antwortete nicht wie erwartet (da ich den falschen Typ konfiguriert hatte). Lösung: Gerätetyp ändern, Änderung übernehmen und nochmal Reboot.

So, ich hoffe dieser Text hilft einigen von Euch bei der erfolgreichen Konfiguration des HomeMatic Wired RS485 LAN Gateway für Hutschienenmontage (HMW-LGW-O-DR-GS-EU).
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Andreas
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brixmaxx
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Re: Gelöst: Probleme mit RS485 LAN Gateway

Beitrag von brixmaxx » 22.11.2014, 23:57

Hallo,

das mit den Seriennummern, Passwörtern usw. kommt ja vermutlich alles hin,...

ABER: Der ganze Part über das Auto-MDI-X Geraffel ist im Zusammenhang mit dem LAN-Gateway vorsichtig ausgedrückt grober Dumfug bzw. führt evtl. bei Usern ohne LAN-Equipment-Kenntnisse zu mehr Problemen als ohne Deinen Artikel!
Cross-Patch-Kabel werden grundsätzlich nur gebraucht, wenn beide Twisted-Pair-Endpoints Hubs/Switches sind, oder beide "normale" Gegenstellen, und nicht mindestens einer davon das von Dir erwähnte Auto-MDI-X unterstützt. Sprich: Cross-Patch wird nur für einen Uplink(!) zwischen zwei Hubs/Switchen (älterer Bauart) oder zur direkten Verbindung zwischen z.B. zwei PCs gebraucht.
Grundsätzlich sind nämlich bei allen Hubs/Switches die Port bereits "gedreht", so daß sie mit "normalen" Gegenstellen problemlos klarkommen. Deshalb genau funktionieren zwei Hubs/Switches oder zwei "normale" Gegenstellen nicht direkt miteinander, weil sie dann sozusagen beide "die gleiche Drehung" haben. In einem solchen Fall kann man sich dann mit erwähntem Cross-Patch-Kabeln behelfen. Das Ganze gilt aber auch wie Du schon erwähnt hast sowieso nur bis 100MBTx, bei 1000MBTx werden die bis dato brachliegenden zusätzlichen 4 Leitungen mitbenutzt, für die es (meines Wissens nach) gar kein Cross-Patch-Schema gibt. Deshalb können alle(!) 1000MBTx-Endstellen Auto-MDI-X ...

Da aber sowohl das LAN-Gateway, als auch die CCU2 "normale" Endgeräte in einem LAN sind, braucht es beim Anschluß an einen Hub/Switch sicher kein Cross-Patch-Kabel. Ganz im Gegenteil: Wenn jemand diese beiden Geräte mit einem Cross-Patch-Kabel versucht an einen Switch ohne Auto-MDI-X anzuschließen, wird das auf keinen Fall zu einer Verbindung führen! ... Im übrigen ist genau das in dem von Dir verlinkten Wikipedia-Artikel beschrieben!

Die hier an der ein oder anderen Stelle zu lesenden Probleme mit der LAN-Verbindung sind wohl eher in dem Fakt zu finden, daß sowohl LAN-Gateway als auch CCU2 "relativ lahme" bzw. von einem "lahmen Prozessor angesteuerte" 100MBTx Interfaces haben, die im ein oder anderen Fall Probleme bei der Aushandlung der maximalen Geschwindigkeit (Stichwort http://de.wikipedia.org/wiki/Autonegotiation) machen - und hier vor allem an "schnellen" GB-Switches, die sich nicht selten grundsätzlich schwer damit tun 100MBTx oder gar 10MBTx-Geräte sicher zu erkennen. Sehr häufig sind das übrigens GB-Switches die auch noch "energy saving" (802.3pb) unterstützen, sprich versuchen die Leistung der Kabellänge usw. anzupassen (Und: JA, aufgrund der geänderten Laufzeiten der Signale kann hier die Kabellänge durchaus einen Unterschied ausmachen!!

Auf der sichereren Seite ist man bei den Homematic-Geräten wenn man entweder einen max. 100MBTx-Switch zur Verbindung nimmt bzw. "vorschaltet", oder vielleicht gleich ein paar Eure mehr in einen wenigstens web-managable GB-Switch investiert hat, bei dem man dann den entsprechenden Port "manuel" auf 100MBTx-Full-Duplex einstellt. Nimm was ohne Autonegotiation - und Schwupps, schon funktioniert es immer ...

Oli

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Re: Gelöst: Probleme mit RS485 LAN Gateway

Beitrag von Herbert_Testmann » 23.11.2014, 10:52

Hallo

den ersten Teil mit der Seriennummer, PW, Netfinder finde ich sehr gut und hilfreich.

Der zweite Teil über Netzwerkverkabelung ist auch aus meiner Sicht totaler Unfug.
Die ausführlichen Erläuterung im zweiten Beitrag kann ich nur unterstützen. Cross Over Kabel nur bei Geräten gleicher Bauart , also PC-PC oder Switch-Switch.

Hint: es gibt für den Ersteller eines Beitrages auch eine Edit Funktion ;-)
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Re: Gelöst: Probleme mit RS485 LAN Gateway

Beitrag von koppenho » 16.12.2014, 08:39

Hallo Oli und Herbert,

Ihr habt das eigentliche Problem grundlegend falsch verstanden.
brixmaxx hat geschrieben:Cross-Patch-Kabel werden grundsätzlich nur gebraucht, wenn beide Twisted-Pair-Endpoints Hubs/Switches sind, oder beide "normale" Gegenstellen, und nicht mindestens einer davon das von Dir erwähnte Auto-MDI-X unterstützt.
...
Oli
Herbert_Testmann hat geschrieben:Der zweite Teil über Netzwerkverkabelung ist auch aus meiner Sicht totaler Unfug.

Hint: es gibt für den Ersteller eines Beitrages auch eine Edit Funktion ;-)
Herbert, Dein Hinweis auf die Edit-Funktion disqualifiziert Deinen Beitrag. Ich habe meine Meinung und Du hast Deine. Ich habe versucht meine Meinung zu erläutern. Du aber surfst einfach auf Oli's Welle mit ohne zu bemerken, dass Ihr beide daneben liegt. Eventuell solltest Du Deinen eigenen Rat selbst mal anwenden.

Zurück zum Thema:
Viele Anwender kaufen sich HM-Produkte und versuchen die neuen Netzwerkanschlüsse mit vorhandenen Kabeln (nicht mit den mitgelieferten) an den ebenfalls bereits vorhandenen DSL-Router anzuschliessen. Wenn der Router kein(!) Auto-MDX hat (haben viele nicht), dann kommt es sehr wohl darauf an, ob man ein ungekreuztes oder ein gekreuztes Kabel erwischt. In dem einem Fall funktioniert die Verbindung, im anderen nicht.

Das ist eine mögliche Ursache für Verbindungsfehler, die einen unerfahrenen Anwender vor unlösbaren Problemen stellen kann.
Es war mir wichtig darauf hinzuweisen, da diese Fehlerquelle bisher kaum beachtet wurde.

Ich halte nach wie vor Laufzeitprobleme mit kurzen Kabel wie vielfach behauptet für unwahrscheinlich. Wahrscheinlicher sind da Kabelschäden, Abschirmungsfehler oder fehlende Schirmung bei Gigabit-Ethernet sowie vertauschte Adern in der Hausverkabelung. Aber das ist meine Meinung, mit der Ihr nicht einverstanden sein müsst.
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Re: Gelöst: Probleme mit RS485 LAN Gateway

Beitrag von funkleuchtturm » 16.12.2014, 10:07

... wem soll diese Diskussion was bringen ? :roll:
Viele Gruesse
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