Hallo zusammen,
ich lese hier schon über ein Jahr regelmäßig mit, war aber bis jetzt etwas schreibfaul
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Nun habe ich aber gerade diesen Thread hier entdeckt und dachte mir, dass wäre das mal eine gute Gelegenheit für eine kurze Projektvorstellung.
Wir bauen seit Mai letzten Jahres eine EFH mit Keller, EG, DG und Spitzboden. Derzeit sind wir gerade beim Malern und Tapezieren und damit auch bei der Inbetriebnahme der Elektroanlage.
Nachdem ich im Jahr 2008 testweise meine Gartenbeleuchtung mit Homematic wired Komponenten ausgestattet habe (wir wohnen schon auf dem Grundstück), habe ich mich für den Einsatz von Homematic für unser neues Haus entschieden. Frühzeitig habe ich mir dazu eine Exceltabelle mit allen benötigten Komponenten, Preisen, Stromverbrauch, Platzbedarf usw. angelegt und diese im Laufe der Zeit immer weiter vervollständigt. Letztendlich hat mein Elektriker dann nach dieser Tabelle alle Leitungen verlegt und Dosen gesetzt. Die Verdrahtung der beiden Verteilungen im Keller und Dachgeschoß habe ich dann (unter seiner Aufsicht
übernommen. Übrigens immer mit mindestens 2cm Abstand zwischen 230V und Kleinspannung und die Adern von verschiedenen Seiten zugeführt und mit Kabelbindern gesichert.
Anfänglich habe ich in meiner Planung ein wenig den Bedarf und die Kosten von Verteilerschränken, Reihenklemmen und LSA-Leisten unterschätzt. Das summmiert sich ganz schnell
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Nach dem Lesen vieler Forenbeiträge habe ich mich für folgende Verkabelung entschieden:
- jede Jalousie (17 + 5x Velux) per 5x1,5 NYM-J zur jeweilige Verteilung
- jede Deckenlampe mit 3x1,5 oder 5x1,5 NYM-J zur Verteilung
- pro Zimmer 5x1,5 NYM-J in allen "normalen" Steckdosen durchgeschleift (also zwei schaltbare Stromkreise pro Raum)
- 5x1,5 NYM-J zu den Raumthermostaten
- 2x10x0,6 zu den Tastern (GIRA 2003100 / 2001100), dabei fünf Doppeladern pro Taster, also maximal zwei Taster pro Kabel. Aber auch diese hohe Aderanzahl stößt an ihre Grenzen, wenn man die LED's ansteuern will ...
- 1 bis 2 Doppeldosen CAT-7 in jedem Raum (Wohnzimmer und Büro noch mehr), zentral auf einem Patchfeld im Keller zusammengeführt.
Ich habe mal zwei Bilder von den Verteilungen angehangen.
Grundsätzlich habe ich mich dazu entschieden, die Taster jeweils in einem seperaten Schrank auf LSA-Leisten aufzulegen. Die Tastereingänge der Homematic-Module habe ich auf Reihenklemmen in diesem Schrank aufgelegt (rechts im Bild). Nun kann ich dort wunderbar rangieren, ohne jedes Mal durch den gesamten Schrank mit den Modulen neue Kabel zu verlegen.
Bis jetzt klappt das alles sehr gut, mal sehen, wie es in der Zukunft funktioniert. Der einzige konventionelle Schalter ist der für das Licht im Hausanschlußraum, dem Standort des Hauptverteilers.
Ich versuche nun erst einmal die Grundfunktionen (Hauptlicht in jedem Raum und Jalousien) per Direktverknüpfung zu programmieren. Das ist bei 83 wired Modulen ein echtes Geduldspiel mit der Weboberfläche der CCU. Komfortfunktionen und die Steuerung Homeputer folgen dann in den nächsten Tagen und Wochen. Touchscreen habe ich aber gerade heute in der Wand installiert
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Ein wenig enttäuscht bin ich vom Zusammenspiel zwischen Funk- und Wired Modulen. Das dort eine Direktverknüpfung nicht möglich ist, leuchtet mir ja durchaus ein, eine Verküpfung mit Hilfe der CCU sollte aber m.E. ohne das Erstellen irgendwelcher Programme möglich sein. Ich würde mir schon vorstellen, dass ich die Steuerung eines wired Dimmer problemlos auf ein Tastenpaar einer Fernbedienung legen kann (ja, geht mit Hilfe verschiedener Programme irgendwie, aber nicht wirklich schön). Eine einfache potenzialfreie Funkfernbedienung an den Tasteingängen eines wired Modules funktioniert da viel besser, so stell ich mir das aber eigentlich nicht vor.
Ich habe die nächsten Tage bestimmt noch viel mit dem Hausbau zu tun. In ein paar Wochen würde ich aber mein Projekt und die ersten Erfahrungen hier noch mal ausführlich vorstellen. Solche Vorstellungen hier im Forum haben mir selber sehr bei einigen Entscheidungen geholfen!
Viele Grüße
MSC