Das kann ein Führungsraum prinzipbedingt nicht, und aus diesem Grund setzen Hersteller eben einen repräsentativen Wert (die Außentemperatur) ein, um die notwendige Vorlauftemperatur aus dem Unterschied zwischen Außen- und Zieltemperatur zu ermitteln (darum kann man auch die Zieltemperatur in modernen Heizungsteuerungen eingeben). Zusätzlich machen sie die Steigung und Parallelverschiebung konfigurierbar, um genau diese Heizkurve an die örtlichen Gegebenheiten anpassen zu können, weil eben kein Haus dem anderen gleicht. Und wenn ein Führungsraum gleich noch selbst temperaturgeregelt ist (also eigene Thermostate besitzt), dann ist er für diese Aufgabe gänzlich ungeeignet. Dreht man dort das Thermostat zu (z.B. Sollwert auf ECO) verursacht das eine nicht repräsentative Regelabweichung für das ganze Haus. Darum werden in "modernen" Systemen mit Führungsraumregelung die erfassten Werte nur zusätzlich aufgeschaltet (Parallelverschiebung), denn die Steigung (aka Wärmeverlust durch die Bausubstanz) ist konstant.
Nö, nicht einfacher, sondern der einzig repräsentative Wert, denn der andere Wert ist innerhalb enger Grenzen (Heiz-/Absenkbetrieb) größtenteils konstant (zumindest ist dessen Schwankungsbreite weitaus geringer als die der Außtentemperatur). Das Einzige was eine Führungsraumregelung prinzipbedingt berücksichtigt ist die aktuell eingestellte Solltemperatur (in dem betreffenden Raum) und ggf. zusätzliche Wärmegewinne durch einen Ofen (NoGo in einem Führungsraum) oder durch Sonneneinstrahlung (auch für anders ausgerichtete Räume nicht gerade relevant).
Der Bedarf ergibt sich aus dem Unterschied zwischen Außen- und Zielinnentemperatur, denn der dazwischengeschaltete Wert (Wärmedurchgangskoeefizient des Hauses/Bausubstanz) ist konstant, solange man nicht die Fenster/Türen offen stehen lässt. Um mal wieder den Autovergleich zu bemühen. Möchtest Du auf der Autobahn eine konstante Geschwindigkeit fahren, musst Du bei einer Steigung mehr Gas geben, weil es bergauf geht, nicht weil das Auto schwerer wird oder sich der Luftwiderstand ändert. Das Einzige was den Unterschied im Heizbedarf für eine "konstante" Innenraumtemperatur macht ist nun mal die sich verändernde Außentemperatur (und ggf. Wärmegewinn durch Sonneneinstrahlung, die würde allerdings temporär bei einer Führungsraumregelung in dem betreffenden Raum berücksichtigt).
Nun ja, wenn irgendwas als einfacher Koeffizient abgebildet werden kann, dann ist die Abhängigkeit lienear (es ist einfach ein Faktor, mit dem die Werte zusammenhängen - und diesen Faktor bildet die Steigung der Heizkurve ab). Und eine Linie kann man mathematisch mit zwei Punkten innerhalb eines Koordinatensystems abbilden. Innerhalb der relevanten Temperaturgrenzen unserer Klimaregion ist der Zusammenhang zwischen Außentemperatur und Heizbedarf nun mal größtenteils linear. Die einzigen Störgrößen sind das Öffnen von Fenstern und Türen und ggf. das Öffnen und Schließen von Rollläden bei schlecht dämmenden Fenstern. Glücklichersweise sind die Lüftungszeiten im Normalfall kurz und die Schließzeiten der Rollläden korellieren größtenteils mit den Absenkzeiten. Komisch auch nur, dass z.B. Häuser mit abgeglichenen Fußbodenheizungen genau mit dieser außentemperaturabhängigen Regelung ohne zusätzliche nachgelagerten Regelungseingriff auskommen können. Wird wohl irgendwas dran sein, warum das so gemacht wird. Aber wir sind OT, darum bin ich jetzt raus.
Gruß Xel66