Buderus Gaszentralheizung ansteuern - Bitte um Hilfe

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Boris
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Buderus Gaszentralheizung ansteuern - Bitte um Hilfe

Beitrag von Boris » 13.10.2014, 13:18

Hallo zusammen,

nachdem in unserem Altbau nun das meiste ver-homematict ist, möchte ich mich nun an die Ansteuerung unserer Buderus Gas-Zentralheizung wagen.

Ausgangslage und Problem:
- geheizt wird über Heizkörper welche alle mit einem (neuen) HM-Thermostat versehen sind (teilweise mit einem Wandthermostat)
- Heizung verfügt über einen Außen- und Innentemperaturfühler

-> Problem: Der Innenfühler sitzt im Treppenhaus....
Innenbedienung.jpg
- um die Bäder warm zu bekommen muss ich das Treppenhaus somit auch auf 22°C heizen.
- Regle ich das Treppenhaus über die Heizkörperthermostate auf z.B. 20°C läuft die Gasheizung die ganze Zeit, da ja nie die gewünschte Abschalttemperatur erreicht wird.
- Regle ich die Heizung auf 20°C Abschalttemperatur, so werden die Bäder nicht richtig warm.

Der Fühler im Treppenhaus übermittelt die Temp. an die Heizung mittels eines PTC (siehe Foto, rechte Spalte, FBR1 ist die innere Fernbedienung)
PTC.jpg
Lösung(?):
- Meine Überlegung war nun den PTC durch Widerstände zu ersetzen, welche durch HM geschaltet werden.
- Ich frage den Ventilstatus alle Thermostate ab und gaukle der Heizung dementsprechend eine zu kalte Umgebung (Ventilstellung weit offen -> Wärmebedarf) oder zu warme Umgebung (Ventile weit geschlossen -> kein Wärmebedarf) vor.
- Um die passenden Widerstandswerte zu schalten dachte ich an eine Parallelschaltung der Widerstände
Parallele_Widerstände.JPG
So könnte ich in 1 Grad-Schritten mittels eines 4-Kanal-Aktors (einen HM-LC-Sw4-WM habe ich hier noch liegen, würde der gehen?) der Heizung eine Temperatur vorgaukeln.

Ist ein Thermostat z.B. zu 90% - 100% geöffnet, so bedarf es mehr Wärme durch die Heizung. Der Heizung gaukle ich dann z.B. 18°C Raumtemperatur am Fühler vor (bei verlangten 22°C) -> ergo beginnt sie zu heizen.
Wenn die Temperatur dann steigt, sich der Thermostat also schließt, gaukle ich der Heizung bei z.B. 80% Ventilstellung die benötigten 22°C Raumtemperatur vor und sie schaltet ab.

Hier mal eine grobe Visualisierung:
Ventilpos-Temp.JPG
Was meint Ihr dazu, ist das so korrekt gedacht und umsetzbar?
Andere Ideen?

Danke für eure Hilfe!
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Re: Buderus Gaszentralheizung ansteuern - Bitte um Hilfe

Beitrag von Schrauber » 13.10.2014, 14:32

Du schriebst, das die Heizung über einen Außentemperaturfühler verfügt.
Dann lass sie einfach Außentemperaturgeführt laufen. Auch wenn die Raumtemperaturgeführte Regelung erstmal irgendwie naheliegend erscheint, Außentemperaturgeführt funktioniert in der Praxis einfach besser.

Der Grund ist einfach, das das Haus bei gegebener Außentemperatur auch über einen definierten Wärmebedarf verfügt. Dieser Zusammenhang lässt sich über die Heizkurve abbilden. Über die Raumregler werden dann nur noch Fremdwärmequellen ausgeregelt.

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Re: Buderus Gaszentralheizung ansteuern - Bitte um Hilfe

Beitrag von funkleuchtturm » 13.10.2014, 16:12

Normalerweise wird in Abhängigkeit von der Außentemperatur die Vorlauftemperatur gesteuert. Bei niedrigen Aussentemperaturen ist die Vorlauftemperatur hoch, bei höheren Außentemperaturen niedrig. Das würde ich auch so lassen!
Entsprechend dem individuellen Wärmebedarf wird aktell vermutlich die Heizung mit dem Thermostat einfach ein- und ausgeschaltetet (sog. Zweipunktregler). Da Du ja den Wärmebedarf mit einem Skript aus den Thermostatvariablen ermitteln kannst, ist Dein Ansatz prinzipiell sicher richtig. Aber ich würde einfach nur mit einem 1-kanaligen Schalter einen Temperatursprung beim Thermostat aufschalten. Da dieser die Heizung vermutlich ja nur ein- und ausschaltete reicht auch beim Simulieren so ein grobes 1-bit-Raster. Das ganze "Theater" mit den vielen simulierten Stufen bringt wahrscheinlich nichts. Wichtig ist aber, bei der Berechnung des Wärmebedarfes eine Hysterese einzubauen, weil sonst die Heizung viel zu oft ein- und ausschaltet!
... und das geht auf die Lebensdauer und den Wirkungsgrad!
Viele Gruesse
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Re: Buderus Gaszentralheizung ansteuern - Bitte um Hilfe

Beitrag von Boris » 13.10.2014, 16:56

Danke schon mal für euren Input!
Schrauber hat geschrieben:Du schriebst, das die Heizung über einen Außentemperaturfühler verfügt.
Dann lass sie einfach Außentemperaturgeführt laufen. Auch wenn die Raumtemperaturgeführte Regelung erstmal irgendwie naheliegend erscheint, Außentemperaturgeführt funktioniert in der Praxis einfach besser.

Der Grund ist einfach, das das Haus bei gegebener Außentemperatur auch über einen definierten Wärmebedarf verfügt. Dieser Zusammenhang lässt sich über die Heizkurve abbilden. Über die Raumregler werden dann nur noch Fremdwärmequellen ausgeregelt.
OK, also Du meinst ich kann mir den ganzen Aufwand sparen. Das würde ich natürlich begrüßen :-)
Habe den Innenfühler dann einfach mal abgeklemmt, was zu einer Fehlermeldung bei der Heizung und Einstellen des Heizbetriebes führt...
Dann mal genauer die Funktionen und Einstellungen der Heizung begutachtet. Dort kann man das Einrechnen des Innentemperaturfühlers von '--' bis '30' einstellen. Eingestellt war '5', jetzt habe ich es auf '--' gestellt, was laut Anleitung die Innentemperatur nicht mehr berücksichtigt.

Die Heizkurve lasse ich erstmal so wie sie bisher war.
Bin gespannt ob die Sache mit dem unnötigen Anlaufen der Heizung und der Möglichkeit den Flur mit Thermostaten zu regeln nun gelöst ist.
funkleuchtturm hat geschrieben:Normalerweise wird in Abhängigkeit von der Außentemperatur die Vorlauftemperatur gesteuert. Bei niedrigen Aussentemperaturen ist die Vorlauftemperatur hoch, bei höheren Außentemperaturen niedrig. Das würde ich auch so lassen!
OK, die Heizkurve an sich wollte ich erstmal auch gar nicht anpacken oder verändern. Die hat die zwei Winter, die wir bis jetzt in dem Haus leben mit '1,1' gut gepasst.
funkleuchtturm hat geschrieben:Entsprechend dem individuellen Wärmebedarf wird aktell vermutlich die Heizung mit dem Thermostat einfach ein- und ausgeschaltetet (sog. Zweipunktregler). Da Du ja den Wärmebedarf mit einem Skript aus den Thermostatvariablen ermitteln kannst, ist Dein Ansatz prinzipiell sicher richtig. Aber ich würde einfach nur mit einem 1-kanaligen Schalter einen Temperatursprung beim Thermostat aufschalten. Da dieser die Heizung vermutlich ja nur ein- und ausschaltete reicht auch beim Simulieren so ein grobes 1-bit-Raster. Das ganze "Theater" mit den vielen simulierten Stufen bringt wahrscheinlich nichts. Wichtig ist aber, bei der Berechnung des Wärmebedarfes eine Hysterese einzubauen, weil sonst die Heizung viel zu oft ein- und ausschaltet!
... und das geht auf die Lebensdauer und den Wirkungsgrad!
Also vom Innenfühler wird der Widerstand vom PTC direkt an die Heizung übermittelt. Im Heizungsdisplay sieht man dann auch die momentane Raumtemperatur und man kann die gewünschte Temperatur einstellen.
Wie du schon schreibst wird dann in der Heizung direkt wohl einfach mit einer gewissen Hysterese der Brenner ein- und ausgeschaltet.

Sollte ich die Sache also trotzdem noch via HM verfeiner wollen, so würdest Du meinen, dass ich zwischen zwei Widerständen togglen könnte, welchen einmal z.B. 14°C und einmal 28°C Raumtemperatur melden und die Heizung bei eingestellten 22°C jeweils ein und aus gehen würde. Die Hysterese dann natürlich über HM realisiert.


Mhhh, ist jetzt wirklich die frage, ob ich mit der Bastel-Wastel-Methode noch ein Komfort- und Einsparungsgewinn hätte?

(Beim ganzen Heizungshandbuch-geblättere eben auch noch die Legionellenschaltung gefunden und wieder aktiviert... :D )
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Re: Buderus Gaszentralheizung ansteuern - Bitte um Hilfe

Beitrag von paul53 » 13.10.2014, 17:07

Boris hat geschrieben:Dann mal genauer die Funktionen und Einstellungen der Heizung begutachtet. Dort kann man das Einrechnen des Innentemperaturfühlers von '--' bis '30' einstellen. Eingestellt war '5', jetzt habe ich es auf '--' gestellt, was laut Anleitung die Innentemperatur nicht mehr berücksichtigt.

Die Heizkurve lasse ich erstmal so wie sie bisher war.
Damit ist das Problem gelöst, dass Heizkörperthemostat im Flur und der Buderus-Regler gegeneinander arbeiten.

Zur Heizkurve: Eventuell muss der Fusspunkt (nicht die Steilheit !) der Heizkurve etwas angehoben werden, um die gewünschte Temperatur im Bad zu erreichen.
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Re: Buderus Gaszentralheizung ansteuern - Bitte um Hilfe

Beitrag von Boris » 13.10.2014, 17:38

paul53 hat geschrieben:Zur Heizkurve: Eventuell muss der Fusspunkt (nicht die Steilheit !) der Heizkurve etwas angehoben werden, um die gewünschte Temperatur im Bad zu erreichen.
Das habe ich auch letztes Jahr in der Übergangszeit mal versucht. Ich glaube, dass ist bei der Regelung nicht möglich, zumindest finde ich nichts dazu.
Mit der Heizkurve von 1,1 scheint er fix bei 20°C Außentemperatur den Vorlauf auf ca. 28°C zu fahren.
Heizkurve.jpg
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Re: Buderus Gaszentralheizung ansteuern - Bitte um Hilfe

Beitrag von paul53 » 13.10.2014, 19:03

Boris hat geschrieben:Mit der Heizkurve von 1,1 scheint er fix bei 20°C Außentemperatur den Vorlauf auf ca. 28°C zu fahren.
Das sollte für das Bad passen.
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Re: Buderus Gaszentralheizung ansteuern - Bitte um Hilfe

Beitrag von ottokar » 16.10.2014, 08:12

Hi,

ich habe zwar eine Junkers Therme aber auch so ein Recht einfaches Zentrales Regelelement im Wohnzimmer sitzen und hatte ein ähnliches Problem
Wenn im Wohnzimmer warm genug kann ich im Bad die Ventile aufdrehn aber es wird nicht warm da die Heizung nicht einschaltet.

ich habe das so gelöst wie in diesem Thread:
http://homematic-forum.de/forum/viewtop ... rs#p123726

Jeder Raum meldet dann seinen Bedarf und die Therme schaltet ein.

Abweichung, ich habe die Uhr ganz entfernt und in den Platz den Aktor eingebaut ,
ich schalte dann quasi zwischen Tag und Nacht hin und her. (Nacht stell ich auf 15 Grad und Tag auf 30)

zu Heizzeiten sende ich einfach die gewünschte Temperatur den Rest regelt das Script welches alle 5 min läuft..

Vorteil:
Man muss an der Heizung generell nichts machen und hat schnell einen Fallback falls die Homematic zickt (WAF).

Das funktioniert Perfekt.



Oli

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