Lohnt es sich einen Bausatz zu kaufen, was beachten?

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Crady
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Lohnt es sich einen Bausatz zu kaufen, was beachten?

Beitrag von Crady » 22.09.2016, 10:45

Moin zusammen,

ich war vor einigen Tagen auf der Suche nach der Batterie - Sirene von HM - habe sie aber nirgens als fertiges Gerät vorrätig gefunden - nur als Bausatz.

Ok... Ich habe eine elektrischen und einen Gas - betriebenen Lötkolben zu Hause - ich habe auch noch was Lötzinn und so Keokodil-Klammern mit Lupe dran...

So schwer kann das doch nicht sein, oder?

Was habt Ihr für Erfahrungen mit Bausätzen?
Schafft es auch ein Anfänger die Produkte zusammen zu löten?

Gibt es zum Löten Tips/Tricks? Muss/sollte ich die Lötstellen mit Flussmittel bearbeiten, oder den Pin einfach etwas erhitzen und Lötzinn (ist ja auch Flussmittel drin) dran halten - fertig?

Wie sieht es mit der Garantie aus? Genauso problemlos wie ein fertiges Gerät?

Danke!
Gruß

Guido

Blubbel
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Re: Lohnt es sich einen Bausatz zu kaufen, was beachten?

Beitrag von Blubbel » 22.09.2016, 11:14

Ich, nicht unbedingt ein Lötgenie, hab's bis dato immer geschafft, die Sachen zusammen zu bauen. Das aufwändigste Teil, dass ich hatte war der 4fach Schaltaktor für die Hutschiene, da gab's die meisten Bauteile einzulöten und zusammenzubauen. Am öftesten geflucht habe ich aber beim zusammenbau, genauer gesagt, beim Einlöten der Temperaturfühler des Differenztemperatursensors :evil:
Eher einfach waren die Wandthermostate und Bewegungsmelder.
Leider passiert es oft, dass Schrauben zum Zusammenschrauben der Gehäuse fehlen.

Zusammengebaut hab ich bis dato:
DiffTemp Sensor
Wandthermostate
Bewegungsmelder
Steckdosenzwischenschalter mit Leistungsmessung
4fach Schaltaktor Hutschiene

LG, Andi

Edit: Ich weiss nicht, welchem Techniker,..., es eingefallen ist, beim Bewegungsmelder Schrauben beizulegen, die nur mit einem superminifuziwinzigkleinen Torxschrauber zu fixieren sind (= meiner Meinung nach Spezialwerkeug, dass mit Sicherheit in jedem Bastlerhaushalt NICHT vorhanden ist). :?: :evil:

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Roland M.
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Re: Lohnt es sich einen Bausatz zu kaufen, was beachten?

Beitrag von Roland M. » 22.09.2016, 11:23

Hallo!
Crady hat geschrieben:So schwer kann das doch nicht sein, oder?
Nicht schwer, aber heiß!

SCNR! ;)

Schafft es auch ein Anfänger die Produkte zusammen zu löten?
Bei jedem Bausatz ist auf der ELV-Seite eine "Schwierigkeitsstufe" angegeben, sowie die benötigte Zeit.

Löten sollte man aber können, gerade die Funkmodule haben relativ eng aneinander liegende Lötpunkte, zuwenig Lötzinn ergibt keinen Kontakt, zuviel davon einen Kurzschluss. Ähnlich auch mit extrem kleinen Bauteilen wie Quarzen.
Zu vielen Bausätzen gibt es von ELV auf Youtube auch Videos.

Muss/sollte ich die Lötstellen mit Flussmittel bearbeiten,
Also der letzte, den ich mit extra Flussmittel arbeiten sah, war der Spengler, der Dachrinnen lötete... :)

oder den Pin einfach etwas erhitzen und Lötzinn (ist ja auch Flussmittel drin) dran halten - fertig?
Toni hat in diesem Beitrag http://homematic-forum.de/forum/viewtop ... 10#p300818 einen schönen Link gefunden! ;)

Wie sieht es mit der Garantie aus? Genauso problemlos wie ein fertiges Gerät?
Habs noch nicht ausprobiert...
Wenn ein großer brauner Brandfleck mitten auf der Platine ist, wird es mit Garantie wohl schwer werden...


Roland
Zur leichteren Hilfestellung bitte unbedingt beachten:
  • Bezeichnung (HM-... bzw. HmIP-...) der betroffenen Geräte angeben (nicht Artikelnummer)
  • Kurzbeschreibung des Soll-Zustandes (Was soll erreicht werden?)
  • Kurzbeschreibung des Ist-Zustandes (Was funktioniert nicht?)
  • Fehlermeldungen genau abschreiben, besser noch...
  • Screenshots von Programmen, Geräteeinstellungen und Fehlermeldungen (direkt als jpg/png) einstellen!

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Re: Lohnt es sich einen Bausatz zu kaufen, was beachten?

Beitrag von dtp » 22.09.2016, 11:30

Hab schon eine Menge verschiedener HM-Bausätze zusammen gelötet. In der Regel ist das sehr einfach, auch wenn die Anleitungen meistens etwas unübersichtlich sind und die einzelnen Schritte nicht genau erläutern. Am meisten muss man bei den Funkmodul-Platinen aufpassen, da die Lötpunkte hier relativ eng beieinander liegen. Hierfür benötigt man eine etwas feinere Lötspitze. Eine dritte Hand ist ebenso unabdingbar, wie ein passender Torx-Schraubendreher (wenn ich mich nicht irre, T56) und ein Seitenschneider für Elektronikbauelemente. Eine Lupe braucht man nur, wenn man ggf. nicht mehr scharf auf kürzeren Entfernungen sehen kann. Besser finde ich jedoch so eine günstige Lesebrille, wie man sie bei den meisten Optik-Geschäften für 10,- € bekommt.

Die Bausätze beschränken sich auf das Einlöten weniger diskreter Bauteile (Kondensatoren, Widerstände, Relais, Spulen, Batteriekontakte...). Das kann zwar mitunter schon mal bis zu einer halben Stunde dauern, aber meistens ist es schneller erledigt. Ich hatte bisher noch keinen Bausatz, der nicht funktionierte.

Übrigens, bei Bausätzen von Batterie betriebenen HM-Komponenten daran denken, dass diesen im Unterschied zu den Fertiggeräten keine Batterien beiliegen.

Gruß,

Thorsten
Zuletzt geändert von dtp am 23.09.2016, 07:12, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Lohnt es sich einen Bausatz zu kaufen, was beachten?

Beitrag von Herbert_reloaded » 22.09.2016, 11:48

Hallo

Die Kontakte vom Funkmodul sind schon recht eng zusammen. Da sollte man einen entsprechenden Lötkolben haben, um Brücken zu vermeiden.
Vor allem ist eine ruhige Hand wichtig.

Der Rest des Bausatzes ist auch für Grobmotoriker geeignet :)

Wenn man nicht mind. ein mal die Woche beruflich einen Lötkolben in die Hand nimmt, würde ich als Laie lieber 10,- mehr für ein Fertiggerät mit der entsprechenden Gewährleistung zahlen.
Leider gibt es nicht von allen HM Modulen auch Fertiggeräte :(

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Re: Lohnt es sich einen Bausatz zu kaufen, was beachten?

Beitrag von dtp » 22.09.2016, 11:55

Herbert_reloaded hat geschrieben: Leider gibt es nicht von allen HM Modulen auch Fertiggeräte :(
Ich würde fast behaupten wollen, dass es die Mehrzahl der HM-Bausätze nicht als entsprechendes Fertiggerät gibt.
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Re: Lohnt es sich einen Bausatz zu kaufen, was beachten?

Beitrag von Sammy » 22.09.2016, 12:01

Der benötigte Schraubendreher ist fast immer ein T6 (bzw. TX6), der auch oft als Zubehör beim Bausatz verlinkt ist.
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Re: Lohnt es sich einen Bausatz zu kaufen, was beachten?

Beitrag von Familienvater » 22.09.2016, 12:11

Hi,

also ganz so dramatisch wie Herbert sehe ich es nicht, beruflich habe ich noch nie einen Lötkolben in die Hand genommen, nur aus privatem Hobby. In den letzten Jahren eher nur, um HM-Bausätze zusammenzulöten, oder mal eine selbstentwickelte kleine Streifenplatine zu löten, oder weil mich meine Mädels "zwingen", den Weihnachts-Bausatz aus dem ELV-Magazin zusammenzubraten, obwohl es eigentlich schon so gedacht war, das die Mädels den zumindest versuchen, zusammenzulöten.

Man sollte aber schon einen "feinen" Lötkolben haben, der auch mal mit einer Masseverbindung kein Problem hat (da zieht es die Wärme richtig weg), und man sollte auch schon mal gelötet haben, mehr als nur 1,5mm² Kabelenden zu verzinnen oder Glaskunst gelötet haben.

Es gibt bei einigen Bausätzen "fummelige" Lötstellen, da frag ich mich dann teilweise auch, warum ich die 10€ gespart habe, aber man wächst mit seinen Herausforderungen, ich habe aber noch nicht drauf geachtet, ob bei diesen Bausätzen der Schwierigkeitsgrad höher ist.

Und nicht zu vergessen: ELV empfiehlt/schreibt vor, bleifreies Lot zu benutzen, wer bisher nur mit bleihaltigem gelötet hat, und jetzt evtl. deswegen erstmalig mit bleifreiem Lot anfängt, der sollte vielleicht erstmal an einer Streifenplatine und 1-Cent Bauteilen oder Resten üben und die richtige Temperatureinstellung dafür finden.

Und diesen kleinen, "fiesen" T6 hat man ggf. eh, sonst besorgt man sich den einmal. Wer auch mal Handys etc. repariert, der braucht eh noch feinere.

Der Familienvater

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Re: Lohnt es sich einen Bausatz zu kaufen, was beachten?

Beitrag von creator » 22.09.2016, 12:56

ELV empfiehlt/schreibt vor, bleifreies Lot zu benutzen, wer bisher nur mit bleihaltigem gelötet hat, und jetzt evtl. deswegen erstmalig mit bleifreiem Lot anfängt, der sollte vielleicht erstmal an einer Streifenplatine und 1-Cent Bauteilen oder Resten üben und die richtige Temperatureinstellung dafür finden.
Es ist eine Empfehlung und im Privaten Bereich ist das nicht verboten so weit ich weiß.

Also ich habe 15 Fenster Kontakte, 5 Wandthermostate, 10 Heizkörperthermostate und Wired 12 Schließer Modul und einen Zwischendecken Dimmer zusammen gelötet.

Ich bin kein geübter Löter aber so wirklich schwer fand ich das nun wirklich nicht.
Alle Geräte funktionieren und waren Vollständig.

Die Lötstellen bei Funkmodul finde ich nicht wirklich eng mit einer feinen Spitze.
Da gibt es schlimmere z.b. beim Wired Schließer Modul.

Nicht wirklich Schwer aber doch Zeitaufwendig war der Dimmer.

Ich finde die Bausätze super da Sie doch einiges an Geld sparen.

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Re: Lohnt es sich einen Bausatz zu kaufen, was beachten?

Beitrag von DanielP » 22.09.2016, 13:40

dtp hat geschrieben:Übrigens, bei Bausätzen von Batterie betriebenen HM-Komponenten daran denken, dass diesen im Unterschied zu den Fertiggeräten keine Batterien beiliegen.
Stimmt nicht pauschal. Beim optischen Tür/Fensterkontakt lagen bei mir Batterien dabei.

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