Homematic als Alarmanlage - Status der Fenster

Allgemeines zur HomeMatic Haussteuerung

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rubicon
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Re: Homematic als Alarmanlage - Status der Fenster

Beitrag von rubicon » 16.10.2017, 11:20

Ich habe jetzt die Komponenten bestellt und werde in den nächsten Tagen mal anfangen zu basteln (im Testbetrieb ohne Sirene). Ich möchte dabei die Zuverlässigkeit der verschiedenen Varianten der Bewegungsmelder testen (IP Bewegungsmelder innen vs. Präsenzmelder) und die Fenster-/Türkontakte (optisch vs. optisch verdeckt vs. magnetisch). Ich bin sehr gespannt und freue mich richtig drauf.

dtp
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Re: Homematic als Alarmanlage - Status der Fenster

Beitrag von dtp » 16.10.2017, 12:20

rubicon hat geschrieben:
dtp hat geschrieben: Ich würde niemals eine Alarmanlage in Abhängigkeit von einer nicht detektieren Bewegung scharf stellen.
Warum würdest du das nicht tun?
Ich beantworte das mal mit einer Gegenfrage. Was passiert, wenn jemand vergisst, die Terrassentür zu verriegeln und sie nur zugezogen ist?

rubicon hat geschrieben:
dtp hat geschrieben: Ich wüsste keine Möglichkeit, eine einhundert-prozentig zuverlässige und sich eindeutig selbsttätig scharf stellende Alarmanlage auf der Basis von Bewegungsmeldern und Fensterkontakten zu realisieren, außer man definiert zusätzlich noch klare Verhaltensregeln für alle Mitbewohner. Aber will man so leben?
Auch verstehe ich nicht, welche Verhaltensregeln du meinst? Der große Vorteil meiner Planung ist doch gerade, dass es KEINE Verhaltensregeln gibt.
Nun ja, eben z.B. die, dass man sich nachts nicht in gewissen Bereichen des Hauses aufhalten bzw. bewegen darf. Oder, dass man unbedingt darauf achten muss, dass alle Türen und Fenster beim Verlassen des Hauses verriegelt sind.

Ich habe das bei uns folgendermaßen gelöst.

Unsere - ich nenne sie mal - Meldeanlage wird durch das Haustürschloss (der einzige von außen ver- und entriegelbare Zugang zum Haus) aktiviert und deaktiviert. Dazu habe ich eine Lichtschranke an der Innenseite der Haustür angebracht, mit der ich erkennen kann, ob das Haustürschloss von innen oder außen abgeschlossen wurde. Wurde es von innen abgeschlossen, wird von einer Anwesenheit ausgegangen und die Meldeanlage ist in Teilen deaktiviert. Wurde von außen abgeschossen, wird von einer Abwesenheit ausgegangen und die Meldeanlage ist vollständig aktiviert. Wird die Haustür aufgeschlossen, wird immer von einer Anwesenheit ausgegangen. Keiner von uns muss also bewusst an eine Aktivierung der Anlage denken. Einzige Bedingung: der Letzte schließt das Haus ab!

Wird nun die Abwesenheit detektiert und eines der Fenster oder eine der Terrassentüren ist nicht verriegelt (detektiert über Fenster-Drehgriffkontakte) erhalten wir sofort eine Warnmeldung auf alle unsere Smartphones. Ebenso wird jedes Auf- und Abschließen der Haustür gemeldet. So kann ich dann z.B. meine Frau anrufen, wenn sie nach einer solchen Warnmeldung die Haustür nicht wieder aufgeschlossen hat, um die noch offen stehenden Fenster und/oder Türen zu verriegeln. 60 Sekunden nach Abwesenheit werden sämtliche Verbraucher ausgeschaltet und die Meldeanlage aktiviert, sofern die Haustür nicht binnen dieser Zeit wieder aufgeschlossen wurde.

Ist die Meldeanlage vollständig aktiviert, erhalten wir entsprechende Alarmmeldungen, wenn eine Bewegung im Haus detektiert wurde oder wenn eines der Fenster oder eine der Türen geöffnet wurde. Bewegungsmelder haben wir jedoch nur in den Treppenhäusern, durch die man aber zwangsläufig durch muss, wenn man an die Wertsachen will.

Hier hatte ich das mal etwas ausführlicher beschrieben.

Man könnte jetzt relativ leicht auch noch programmieren, dass in bestimmten Zeitfenstern auch bei Anwesenheit eine Alarmierung für bestimmte Zonen erfolgen soll. Aber das will ich nicht, da mir die Gefahr von Fehlalarmen zu groß ist und man dadurch abstumpft. Zudem habe ich einen extrem leichten Schlaf. ;) Eine Idee wäre aber noch, eine zeitliche Abfolge mehrerer Bewegungsmelder zu definieren und nur dann einen Alarm auszulösen, wenn von dieser Abfolge abgewichen wurde.

Für uns ist das jetzige System aber schon sehr hilfreich.

Bis dann,

Thorsten
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Re: Homematic als Alarmanlage - Status der Fenster

Beitrag von 66er » 16.10.2017, 16:20

Alle (inklusive TE) reden hier immer von den Fenstern und der Terrassentür :!: Was ist denn mit der Haustür :?: Darf der potentielle Einbrecher da ungestört rein :?: :roll:

Spätestens hier scheitert das Konzept, da bei Abwesenheit aller Bewohner irgendwann die Haustür geöffnet wird und logischerweise vorher kein Bewegungsmelder aktiv war. :arrow: Alarm

Natürlich kann einfach auf die Überwachung der Haustür verzichtet werden -keine Frage. Aber jede Überwachung ist nur so gut wie Ihr schwächstes Glied. :mrgreen:

LG
Stefan

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Re: Homematic als Alarmanlage - Status der Fenster

Beitrag von Xel66 » 17.10.2017, 06:58

66er hat geschrieben:Was ist denn mit der Haustür :?: Darf der potentielle Einbrecher da ungestört rein :?: :roll:
Ja, darf er. Es ist extrem unwahrscheinlich, dass ein Einbrecher den Weg über die massive Haustür mit meist Mehrfachverriegelungen im Gegensatz zu im Verhältnis um Dimensionen schlechter gesicherten Fenstern und Terrassentüren nimmt. Wenn er einen Schlüssel besitzt, hat man sowieso ein ganz anderes Problem.
66er hat geschrieben:Natürlich kann einfach auf die Überwachung der Haustür verzichtet werden -keine Frage. Aber jede Überwachung ist nur so gut wie Ihr schwächstes Glied. :mrgreen:
Das schwächste Glied ist definitiv in modernen Häusern nicht die Haustür, es sei denn, man hat extrem billig gekauft. Dann musst Du auch gerade bei Fertighäusern in Holzständerbauweise oder aus Gasbeton davon ausgehen, dass der Einbrecher mit der Stichsäge sich einen Zugang sägt. Ein Wohnhaus ist kein Fort Knox. Man muss die Kirche im Dorf lassen. Ohne Komfortverlust kann man ein Haus nicht "wasserdicht" absichern (ist auch für die überwiegende Anzahl der Einbrüche in Wohnhäuser nicht notwendig).

Ich habe mir auch eine Meldeanlage zusammengeklickt und habe die Haustür überwacht, allerdings mit einer ganz anderen Zeitverriegelung und zusätzlichem akustischem Hinweis, dass die Meldeanlage aktiviert ist. Wenn aber jemand mit der Fernbedienung die Tür entriegelt, wird auch automatisch die Meldeanlage deaktivert. Da die meisten HM-Anwender mit auf Funk basierten Sensoren arbeiten dürften, stellt sich das "gesicherte" Problem gar nicht. Mit ein wenig Recherche ist ein potenzieller Einbrecher problemlos in der Lage, die Sensorik auszuhebeln. Aus dem Grund braucht man auch den Aufwand nicht ins Extreme zu treiben, denn aus Homematic wird nun mal keine Alarmanlage. Das Restrisiko gehört zum Lebensrisiko. Den Gelegenheitseinbrecher kann man aber durchaus mit HM-Komponenten detektieren.

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Re: Homematic als Alarmanlage - Status der Fenster

Beitrag von dtp » 17.10.2017, 07:41

Man muss da leider in der Regel Kompromisse eingehen, wenn man Sicherheit, Kapitaleinsatz und Komfort miteinander verbinden möchte. Ich habe den für uns besten gefunden. Selbst Siegfried aus der Nibelungen-Sage war nicht unverwundbar. ;)
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Re: Homematic als Alarmanlage - Status der Fenster

Beitrag von rubicon » 17.10.2017, 13:57

Wie schon gesagt wurde, ist ein Haus kein Fort Knox. Bei unserer Haustür mache ich mir am wenigsten Sorgen. Die ist aus Hartholz, hat ein Motorschloss mit 5-fach Verriegelung und nur einen Fingerprint-Zugang, also von außen auch kein Schloss, welches man mit einem Lock-Pick etv. mal eben öffnen könnte. Und nein, der Fingerprint hängt nicht an der Homematic und es gibt auch kein Webinterface dafür. Nach meinem Empfinden ist das schon mal sehr sicher. Selbst wenn es nicht so sicher wäre, nur ein verschwindend kleiner Anteil der Einbrecher kommt über die Eingangstür.

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Re: Homematic als Alarmanlage - Status der Fenster

Beitrag von rubicon » 17.10.2017, 14:06

Xel66 hat geschrieben: Mit ein wenig Recherche ist ein potenzieller Einbrecher problemlos in der Lage, die Sensorik auszuhebeln. Aus dem Grund braucht man auch den Aufwand nicht ins Extreme zu treiben, denn aus Homematic wird nun mal keine Alarmanlage. Das Restrisiko gehört zum Lebensrisiko. Den Gelegenheitseinbrecher kann man aber durchaus mit HM-Komponenten detektieren.
Kannst du das etwas spezifizieren? Meinst du einen Funk-Jammer, um die Funkübertragung zur Zentrale zu blockieren?

Für mich steht fest: Wenn ein richtiger Profi bei mir rein will, dann kommt er auch rein. Aber was sollte der bei mir wollen? Reichtümer gibt es keine, das Haus sieht auch nicht so aus, als wäre das so. Es geht also um den Gelegenheitseinbrecher, oder "Halbprofi", und der sucht sich immer das Objekt aus, wo er am einfachsten rein kommt. Einen Jammer hat der mit Sicherheit nicht dabei...
Zuletzt geändert von alchy am 17.10.2017, 19:18, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Quotetag repariert

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Re: Homematic als Alarmanlage - Status der Fenster

Beitrag von 66er » 17.10.2017, 17:00

Xel66 hat geschrieben:...
Das schwächste Glied ist definitiv in modernen Häusern nicht die Haustür,
...
Alarmtechnisch schon, wenn sie nicht überwacht ist. 8) :wink:

(Murphy lässt grüßen)

Sei es drum.

Ich bin ab jetzt nur noch lesendes Mitglied in diesem Thread.

Auch wenn zwischen unseren Ansichten zum Thema Alarmanlage Welten liegen, wünsche ich rubicon viel Erfolg mit seiner Meldeanlage.

LG
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Re: Homematic als Alarmanlage - Status der Fenster

Beitrag von Xel66 » 17.10.2017, 22:05

rubicon hat geschrieben:Meinst du einen Funk-Jammer, um die Funkübertragung zur Zentrale zu blockieren?
Ja, es reicht aber schon eine Fernbedienung für ein Garagentor, welches ebenfalls auf dem nicht exclusiv genutzten Frequenzband sendet. Einfach in die Nähe des vermuteten TFK halten und dauersenden.
rubicon hat geschrieben:Für mich steht fest: Wenn ein richtiger Profi bei mir rein will, dann kommt er auch rein.
Genau das ist es. Die überwiegende Anzahl der Einbrüche sind eben die, die schnell rein, was finden und schnell wieder raus wollen. Da geht es nicht um Reichtümer oder den Ölschinken an der Wand oder das Gold im Tresor. So was sieht man im Fernsehen. Realität ist ander. Es geht vielleicht um den Autoschlüssel des vorm Haus geparkten Fahrzeuges (bei einem Kollegen) oder auch ein wenig Bargeld aus dem abgelegten Portemonnaie (im Haus schräg gegenüber), oder, oder oder... Und da sind auch Otto-Normalverbraucher-Häuser im Visier. Solche wie die, die hier in der biederen Umgebung stehen.

Und genau diese Einbrüche gilt es zu behindern. In erster Linie geschieht das durch mechanische Sicherungen und erst in zweiter Linie könnten solche Meldeanlagen helfen, einen potenziellen Einbrecher unter Zeitdruck zu setzen oder eben eine zur Einladung offenstehende Tür/Fenster nach einem Einbruch für weitere ungebetene Gäste zu melden. Mehr wird man wohl nicht erreichen. Für tiefergehende Informationen gibt es Beratungsstellen. Und die psychologischen Effekte (besonders meist auf die LAG), wenn mal ein Fremder die eigenen Klamotten durchwühlt hat, sind auch nicht zu unterschätzen.

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Re: Homematic als Alarmanlage - Status der Fenster

Beitrag von rubicon » 19.10.2017, 15:09

So, Komponenten sind heute angekommen und jetzt geht es in den nächsten Tagen ans ausprobieren. Mich würde aber an dieser Stelle einmal interessieren, auch wenn es natürlich im Homematic-Forum sicherlich fast an Blasphemie grenzt, so ein Frage zustellen, gibt es ein System eine Anlage, mit der sich das von mir geschilderte Szenario eurer Meinung besser/zuverlässiger/sicherer realisieren lassen würde?

Es geht nicht darum, ob andere Anlagen der Firma XXX insgesamt besser oder zuverlässiger sind, es geht ganz konkret um das geschilderte Szenario , welches sie zu bewältigen in der Lage sein sollen. Gibt es eine Anlage, die konket das besser kann?

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