In der Planung und verzweifelt

Allgemeine Fragen zum Thema Hausautomation bei Neubau und Renovierung, die (noch) nicht produktspezifisch sind

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saschen79
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Re: In der Planung und verzweifelt

Beitrag von saschen79 » 11.11.2017, 14:55

Hallo Anselm,

wenn ich mir das alles durchlese (insbesondere die Fragen) gebe ich folgende Empfehlung ab, die wahrscheinlich etwas teurer wird:

- "normale" Elektroinstallation vornehmen
- unbedingt tiefe Schalterdosen einbauen
- N-Leiter muss sein, sollte aber normal sein, weil meist in den Schalterdosen verdrahtet wird
- elektrische Rollläden ohne Schalter anschließen lassen und HM Rolladen-UP Aktoren verbauen
- Licht in den Räumen über klassische Schalter verdrahten lassen (später, wenn notwendig gegen HM UP Aktor austauschen)
- Licht welches Du immer per Zeit oder ereignisabhängig schalten möchtest, in den Verteilerkasten legen (z.B. Gartenlicht, Treppenbeleuchtung, etc.)
- 5x1,5 NYM verwenden
- Markenschalterprogramm verwenden was mit HM kompatipel ist (hier geht es nur um das Plastik) - gibt es auch viele

Du kannst eigentlich alles später noch auf HM Funk umbauen. Die Frage ist ob jeder Raum per HM geschaltet werden muss. Ich schalte viel indirektes Licht über Funkaktoren im Verteilerkasten oder Funksteckdose bzw. UP-Schaltaktor.Dein LED Stripe könntest Du später z.B. mit einem 6-Fach Funktaster schalten. Ich habe mehrere LED Stripes verbaut und da läuft meist die gleiche Farbe.Ich habe mehrere Funk Bewegungsmelder für aussen, im Haus verbaut, um Licht und Musik zu steuern. Es gibt unglaublich viele (unendlich?) Möglichkeiten! :D

Viel Spaß und einen guten Start, saschen79!

Anselm
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Re: In der Planung und verzweifelt

Beitrag von Anselm » 12.11.2017, 10:32

Vielen Dank für deine Empfehlungen, aber eine Klassische installation schliesse ich aus, da ich für die Zukunft gerüsstet sein will. Die Art der Installation soll nicht das problem darstellen. Alle lampen und einige Steckdosen direkt in den Verteiler, also Sternförmig. So fragen wie "warum Null-Leiter in den Lichtschalter mit ziehen und nicht nur Datenkabel" kommen durch einfaches unwissen meinerseits in manchen Dingen zustande.
Dass der N-Leiter grundsätzlich mit in die Verteilerdosen gezogen werden muss, ist mir schon klar.
Warum ich auf jeden Fall eine "smarte" lösung haben will: Weil ich verschiedene Szenarien haben will, zB. wenn ich einen Raum betrete soll nur das Licht angehen welches ich gerade benötige, wenn aber dann doch mehrere Lampen oder steckdosen zugeschaltet werden, soll es mit einem Tastendruck wieder komplett ausgehen. Desweiteren will ich die Anlage mit einer Wetterstation und Dämmerungsschalter koppeln um unnötiges Licht einschalten wenn es nicht benötigt wird zu vermeiden (Ich habe zwei Kinder die schauen auf sowas nicht :D ). Auch wenn ich die Garage auf mach, soll abends das licht zum Haus angehen.. usw. Rollläden hab ich keine, aber werde die Kabel dafür schon mal vorbereiten. Ausserdem hab ich gefallen daran gefunden, was alles mit solch einem system umsetzbar ist...
Das Steuern über eine app gefällt mir auch ganz gut, deswegen werde ich es sicher machen
Funk will ich so gut es geht vermeiden.

Anselm
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Re: In der Planung und verzweifelt

Beitrag von Anselm » 12.11.2017, 11:06

....Ich finde auch dass diese ganze Sache wachsen muss. Hier wird es einige geben, die wie ich einfach ein paar Lichter und evtl noch ein paar Steckdosen steuern wollten und dann von der ganzen Materie infiziert worden sind. Es gibt sooooo viele tolle Sachen welche man mit Homematic anstellen kann, das macht echt süchtig :D :D :D

saschen79
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Re: In der Planung und verzweifelt

Beitrag von saschen79 » 12.11.2017, 14:22

Alles gut, wollte nur damit sagen, dass man das meiste auch nachrüsten kann, wenn man an was nicht gedacht hat, dann allerdings nur mit Funk. Wenn Du auf Funk verzichten willst dann musst Du schon genau wissen, was du wo brauchst. Infiziert bin ich definitiv auch und habe so angefangen wie Du. Ich möchte den Komfort nicht mehr missen, erst wenn die Zentrale nicht läuft weiß man was das für ein Komfort ist. Ich bin beim Neubau so vorgegangen wie beschrieben (klassische Installation + Homematic). Im Prinzip läuft das meiste über Homematic, wenn es mal Probleme mit der CCU gibt ist das wichtigste im Haus durch die klassische Installation trotzdem möglich, allerdings mit deutlich weniger Komfort. Zum Glück darf sich jeder bauen was er will! :D
Spaß macht es, manchmal zum Leid der Familie! Viel Freude mit Homematic!
:D
P.S.: Hast Du schon an eine USV gedacht?

crestron
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In der Planung und verzweifelt

Beitrag von crestron » 12.11.2017, 14:57

Hallo,

Ich bin selbstständiger Installateur und habe schon einige Häuser (auch das Eigene) mit Homematic Wired ausgestattet.
Der Verkabelungsaufwand ist im Vergleich zu EIB viel höher, weil eben jede Tasterleitung zum Unterverteiler muss.

Meine aktuelles Projekt ist ein großes Einfamilienhaus mit etwa 250 Quadratmetern, 24 Rollläden und zahlreichen Lichtschaltungen.
Hier war von Anfang geplant, die Rollläden über Homematic Funk zu steuern.
Während der Bauphase fiel die Entscheidung, doch alles aufs IPad zu bringen.
Da schon alles verputzt war, war nur noch der Einbau von UP Modulen möglich.
In einigen Räumen hatte ich auch ne 5x1,5 Zuleitung. Hier habe ich die Aktoren und Dimmer für Hutschienenmontage genommen.
Da ich seit Jahren nur noch tiefe Schalterdosen verbaue, kam mir das in diesem Fall zugute.
Im Haus sind jetzt etwa 20 UP Dimmer oder Aktoren, 24 Rollladenaktoren und 11 Reiheneinbaudimmer verbaut. Zusätzlich noch eine Wetterstation auf dem Dach (mit Netzgerät versorgt), die mit den 4 Jalousien im Wohnzimmer (Windalarm) verknüpft ist.
Jedenfalls läuft Haus bis Dato absolut problemlos.
Die Zentrale habe ich im EG platziert.
Ab und an gibts ne Servicemeldung, aber jedes Gerät reagiert immer auf Befehle von der Zentrale.
Wenn da in den nächsten Wochen keine Klagen kommen, werde ich meinen Kunden ab sofort auch diese Lösung vorschlagen, weil es einfach viel weniger Arbeit ist.
Ich würde dann aber wenn möglich nur Funk/Hutschienenaktoren verwenden und grundsätzlich zu jedem Raum mit nur einer Lichtschaltung ein 5x1,5 verlegen. Dementsprechend dann halt 7x1,5 und mehr, wenns es mehrere Schaltungen sind.

Was mir auch aufgefallen ist:

Im besagten Haus gibt es ca. 90 Spots mit der neuesten Philipps GU10 LED Generation bestückt.
Trotzdem glimmen diese LED‘s nach. Allerdings nur dort, wo UP Dimmer verbaut sind. Die Räume, die nen Hutschienendimmer haben, glimmen nicht nach, obwohls die gleichen Leuchtmittel sind.

Vielleicht verwirrt dich mein Beitrag jetzt noch mehr, aber ich bin mir echt nicht mehr so sicher, ob man grundsätzlich immer wired verwenden sollte.

Gruß Tom

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Re: In der Planung und verzweifelt

Beitrag von creator » 12.11.2017, 16:33

Ich stand genau vor einem Jahr vor der selben Entscheidung, allerdings Sanierung nicht Neubau.
Die Masse an Kabel ist schon Ordentlich und die Kosten für den ganzen "Kleinkram" ja auch.
Als nicht Elektriker das durchzurechnen ist eine Herausforderung :)

Mir war wichtig kein misch masch zu haben. Also hier mal Taster per Funk ( Batterie ) und dann mal nen Aktor als Taster und dann noch am besten Taster an Aktor im Verteiler. Auf der anderen Seite, ist das hier ein Haus aus den 70er. Stahlbeton Zwischedecken usw. da legt es sich nicht mal eben so einfach ein Bündle an strippen durch. Die kannst ja nicht mal in der Wand verschwinden lassen :mrgreen:

Ich habe für alle Kanäle nur 12/7 Module genommen und jeden Kanal an ein Relai angeschlossen. Alle Relais werden mit 24V geschaltet. So lassen sich super die Sicherungen aufteilen und ich muss mir keine Gedanken machen was dahinter hängt.

Aus meiner Sicht habe ich folgende Fehler gemacht. Vielleicht hilft es dir ja.

1. Verteilerkasten zu klein. 2 Felder jeweils 7 Reihen.
2. Bewegungsmelder immer die blöden Bewegungsmelder. ( Bei mir mit 5 * 1,5 auf Relais geklemmt, welches dann einen Eingang Triggern von HM. )( Funktioniert ok ist aber nicht so das was ich wirklich gerne gehabt hätte ) daher würde ich nur noch über Präsenzmelder nachdenken.
3. Verteilerkasten zu klein.
4. Zu wenig Kabel verlegt ( Ist aber auch den Baulichen Umstände geschuldet. )
5. Verteilerkasten zu klein
6. Falsche Releais gekauft. ( Falsches Kontaktmaterial. Bei LEDs klebten mal das eine oder andere Relai. Halt Unwissenheit :roll: )

Tja und was sollte man nicht vergessen?
Mach dir Gedanken über Wlan und ich habe es gemacht und es bis Heute nicht einmal bereut.
Dieses Fritzbox gelumpe mit Repeater hier und da ist alles gebastel für nicht Neubauer die nicht anders können oder eine sehr hohe Frustrationsgrenze haben :mrgreen:
Daher lege Netzwerkkabel an Zentralen stellen unter die Decke. Da dran klemmt man dann später gute Access Points wie diese hier. https://www.ubnt.com/unifi/unifi-ap/
Für mein Haus reichen zwei Stück aus. Stromversorgung erfolgt über Netzwerkkabel ( POE )
Das Ergebnis? Bei uns im Haus redet keiner über Wlan es funktioniert einfach ohne tote ecken!


Hier wird oft geschrieben, dass man 5 * 1,5 verlegen soll und dann damit Licht Steckdosen etc zu schalten. Mein Gedanken war auch super 3 Kanäle und nur ein Kabel. Also wenn ich in jeden Raum dann ein 7 * 1,5 hin verlege habe ich schon 5 Kanäle pro Raum.
Mein Eli sagte aber nein dazu. 5 Adriges Kabel Maximal 2 Kanäle, da jeder Kanal sein eigenen N haben muss.

Anselm
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Re: In der Planung und verzweifelt

Beitrag von Anselm » 12.11.2017, 19:09

Grundsätzlich sage ich nicht nein zu Funklösungen, ist aber eben nicht meine erste Wahl, da ich eine Solide Grundfunktion welche ich auch ohne Zentrale betreiben kann haben will. Ich denke zB. daran, was machen wenn die CCU mal den Geist aufgibt, was dann.. Es sollte wenigstens das wesentliche noch funktionieren.
Ausserdem hab ich auch keine grosse lust, ständig Batterien tauschen zu müssen. Klar gibt es dafür eine Erweiterung mit Netzteil, aber dafür müsste ich dann eh wieder Kabel ziehen. Ausserdem kosten so ein Schalter gleich mal 50,-€ aufwärts und wenn ich das dann auf alle Räume und Schalter hochrechne, kann ich dafür viel Kabel verlegen.
Klar brauch ich im Verteiler mehr Platz und der Aufwand ist für die Verkabelung höher, aber man baut ja in der Regel nur einmal. Der Mehraufwand wären ja nur die Schalter welche direkt zum Verteiler müssten. (Nochmals die Frage warum zu den Schaltern ein N-Leiter hin muss. Ich hätte da wie schon gesagt ein CAT-7 Kabel genommen, da ja eh nur 24V drüber laufen).
Alles was ich dann noch nachträglich dazu haben will, kann gerne über Funk laufen. Ist da mein gedanklicher Ansatz so verkehrt?

Nochmals danke für die vielen Posts, welche mir wirklich gut weiter helfen...

Ach und über eine USV habe ich bis jetzt noch nicht nachgedacht... Macht das Sinn??

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Re: In der Planung und verzweifelt

Beitrag von creator » 12.11.2017, 19:28

Nochmals die Frage warum zu den Schaltern ein N-Leiter hin muss. Ich hätte da wie schon gesagt ein CAT-7 Kabel genommen, da ja eh nur 24V drüber laufen
N Brauchst du nur wenn du einen Aktor der 230V hat in die UP Dose verstecken willst.

Auf den Tastern ist kein Strom schon gar nicht 24V!
Taster werden gegen Masse geschaltet, quasi wie das Durchklingeln eines Kabels.

Cat 7 Kabel schlechte Idee! Aus zwei gründen.
1. Ich habe nur Kabel gefunden wo 4 Adern durchgehend weiß sind zwar verdrillt mit einer Farbe aber das versaut echt die Übersicht.
2. Die Adern sind zu Dünn glaub 0,6. Bei den Tastern z.b. Gira ist der Kontakt dann nicht so zuverlässig und sie brechen schneller ab.

Habe daher Eib Leitungen verwendet. Die sind 0,8 damit kann man gut arbeiten absolut keine Probleme.
was machen wenn die CCU mal den Geist aufgibt, was dann.. Es sollte wenigstens das wesentliche noch funktionieren.
Wenn die CCU mal nicht läuft geht dennoch alles was über Wired läuft. Alles was direkt verknüpft ist.
Bei mir würde jeder Taster gehen, der Licht oder Steckdose anschaltet. Nicht gehen würde BWMs usw.
Ach und über eine USV habe ich bis jetzt noch nicht nachgedacht... Macht das Sinn?
Finde ich nicht! Wenn mal ein paar Bewegungsdaten verloren gehen ist das egal finde ich.
Kosten nutzen sollte man da gegenüber stellen.
Als CCU nutze ich ein Raspberry. Meine USV ist ein Akku Pack was als USV funktioniert. Hat mich 20€ gekostet und war schon recht nützlich wenn man andere Standorte ausprobiert.

Anselm
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Re: In der Planung und verzweifelt

Beitrag von Anselm » 12.11.2017, 20:03

Okay, ich hab mir das Schaltbild nochmal angeschaut und es wird nur gegen GND geschalten. Keine Ahnung wie ich auf die 24V gekommen bin. Dann werde ich mal EIB-Kabel einplanen..
An des Fenstern für die Reed-Schalter würden ja eigentlich 2 Adrige Kabel genügen. Welches ist da die beste Wahl?

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Re: In der Planung und verzweifelt

Beitrag von Bratmaxe » 12.11.2017, 20:45

crestron hat geschrieben: Was mir auch aufgefallen ist:
Im besagten Haus gibt es ca. 90 Spots mit der neuesten Philipps GU10 LED Generation bestückt.
Trotzdem glimmen diese LED‘s nach. Allerdings nur dort, wo UP Dimmer verbaut sind. Die Räume, die nen Hutschienendimmer haben, glimmen nicht nach, obwohls die gleichen Leuchtmittel sind.

Vielleicht verwirrt dich mein Beitrag jetzt noch mehr, aber ich bin mir echt nicht mehr so sicher, ob man grundsätzlich immer wired verwenden sollte.

Gruß Tom
Das kann passieren wenn Leitungen parallel verlaufen. Klar kann das nur bei wired Geräten passieren da bei Funk die Lampenleitungen nur bis zum Funkatorblufen und nicht bis zum anschlussraum und parallel mit vielen steckdosenkabeln.
Das kannst fu aber einfach mit einem x1 Y2 kondensator beheben..
Gruß Carsten

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