Trinkwasserzirkulation Temperatur Differenz Sensor

[slg60]

Hallo zusammen,

da nun auch in meinem alten Haus mit einer Heizungsneuanlage eine Trinkwasserzirkulation Einzug gehalten hat bin ich gerade am überlegen wie ich die Trinkwasserzirkulationspumpe am geschicktesten schalte um einen guten Kompromiss aus Komfort und Einsparung zu haben. Habe schon viel gelesen (bedarfsgerecht, Zeitgesteuert etc... Habe bei der Planung schon direkt meine Wilo Z Nova 4,5 W per Homematic IP Aktor betrieben. Momentan mache ich das über die Anwesenheitssteuerung meiner Homematic und einer Zwangsabschaltung in der Nacht. Das funktioniert gut, aber ich denke da ist noch mehr Einsparpotenzial bei nahezu gleichbleibendem Komfort, da die Pumpe jetzt z.B am Wochenende wenn wir den ganzen Tag zu hause sind auch permanent durch läuft.

Meine Gedanken dazu zielen momentan auch folgende Steuerung hin.

Wollte mir nun den Differenz Temperatursensor HM-WDS30-OT2-SM zulegen und mit diesem Vorlauf und Rücklauf des Zirkulationssystems am Warmwasserspeicher messen. Wenn Vorlauftemperatur minus Wärmeverluste an der Leitung (muss ich dann einmessen) am Rücklauf anliegen, dann würde ich die pumpe abschalten, bei Abkühlung der Rucklaufleitung auf Temperatur X würde ich sie dann wieder einschalten. Und das logischerweise nur, wenn ich anwesend bin und es nicht gerade Nacht ist.

Es gibt auch Bedarfsgerechte Steuerungen die ähnlich funktionieren, aber da ist mir der Komfort zu gering, da ich warmes Wasser haben will wenn ich den Hahn aufdrehe und nicht erst x minuten warten bis da was kommt, da ist für mich der Vorteil dann weg und ich kann gleich auf Zirkulation verzichten.

Meine eigentliche Frage ist nun, wenn ich das mit dem HM-WDS30-OT2-SM betreibe, welche Reaktionszeiten hat das teil bis die ccu von der Temperaturänderung mitbekommt und reagieren kann. Wenn hier der Wert nur alle 5 Minuten z.B übertragen wird, wäre mir das zu träge...

Vielen Dank schon mal im Voraus für die Antworten
Gruß

[Familienvater]

Hi,

wie bei (fast) allen HM-Temperatur-Sendern kommt der Wert ca. alle 2,5 min.
Wenn Du aber auf eine gewisse "Bevorratungstemperatur" in der Zuleitung hinaus willst, ist das theoretisch auch ohne direkte Messung der Rücklauftemperatur möglich, weil die Abkühlung in der Leitung eigentlich nur durch die Wandtemperaturen beeinflusst werden sollte, und bei entsprechender Isolierung der Rohre praktisch zu vernachlässigen. Ich würde ein "Taktverhältnis" ermitteln, bei dem die Temperatur an der Zapfstelle für dich ausreichend ist, und z.B. einfach knüppelhart 5 min an, 15 min aus machen (muss man halt individuell ermitteln, die Aus-Pausen können durchaus länger sein).

Ansonsten kann ich wired mit einem 12/14er MultiIO und China PT100-Meßumformer 0-10V empfehlen, mit entsprechenden PT100-Rohranlegefühlern hat man die Rohrtemperatur praktisch in Echtzeit (ca. alle 6 Sekunden kommt bei Änderung der Spannung ein neuer Wert), und das theoretisch auf 0,1 Grad genau (z.B. 3,45 V am 0-10V Eingang entsprechen 34,5 °C bei einem 0-100° Messumformer).

Der Familienvater

[funkleuchtturm]

https://www.stall.biz/produkt/wiffi-pum ... berwachung

oder

https://www.stall.biz/produkt/zirkulati ... nsteuerung

[slg60]

Ok, danke erstmal für die Antwort. Bin mir halt nicht sicher ob wenn ich da feste Werte eintrage sich das Verhältnis AN/Aus nicht zu verschiedenen Jahreszeiten auch verschiebt.

2,5 Minuten ist schon recht träge...

Ich muss auch leider davon ausgehen, dass ich recht hohe Wärmeverluste habe, denn das Haus ist 1985 kernsaniert und Bj 1910, denke nicht das da die Zirk. Leitung gut gedämmt wurde. Was das untermauert ist, dass wenn die Zirk. Pumpe lange läuft, und ich kalt Wasser aufdrehe, erstmal direkt einen kleinen Moment lauWarmwasser kommt. Spricht für eine miserable Dämmung...

Ich würde jetzt denke ich erstmal so vorgehen, dass ich mit einem Temp Messgerät am Zirk Rücklauf mal messe wann das Rohr seine Max Temperatur erreicht. Diese Zeit müsste ich dann nehmen oder dies durch 2 teilen weil ich das warme Wasser nur an die Zapfstellen bringen will und nicht wieder zurück in den WW Speicher? Bin da noch etwas ratlos....

[slg60]

https://www.stall.biz/produkt/wiffi-pum ... berwachung

oder

https://www.stall.biz/produkt/zirkulati ... nsteuerung

Hey, danke, die beiden habe ich mir schon angesehen, aber...

Das ist genau das was ich nicht so gerne möchte, weil es meiner Meinung nach den Komfort den ich durch eine Zirk Pumpe erreichen will ad absurdum führt. Ich will warmes Wasser wenn ich den Hahn auf mache und ich will nicht den Hahn auf machen, wieder zu machen, X minuten warten um dann warmes wasser zu haben. gerade bei meier 4,5 W Pumpe dauert das viel zu lange, da bin ich vermutlich schneller bis das Warmwasser auf konventionellem Wege aus dem Tank an der Zapfstelle angekommen ist.

[Homeberry]

am Zirk Rücklauf mal messe

Dann aber nicht am Warmwasserspeicher, denn die Wärme zieht zurück ins Rohr und du misst eine zu hohe Temperatur.

So richtig cool wäre eigentlich, eine Pumpe mit dem Wasserverbrauch zu steuern. Wenn Wasser gezapft wird, schießt die kurz warmes Wasser durchs Rohr und schaltet sich nach ein paar Sekunden wieder ab.

[Familienvater]

Hi,

das ist grundsätzlich das, was Eugen macht, bzw. auch was viele andere Steuerungen machen, wenn man auf den Topf geht, "zieht" man vorher kurz warmes Wasser, das nimmt die Zirkulationskontrolle zum Anlaß, einmal durchzuspülen, und nach dem Geschäft hat man warmes Wasser. Aber, nicht immer, wenn ich mich zum Waschbecken begebe, gehe ich auch auf den Topf, manchmal will man sich ja nur so mal schnell die Hände waschen.

Bei einem alten Haus, wo aber die Rohre schlecht isoliert sind, halte ich es für keine gute Idee, "immer" warmes Wasser an der Zapfstelle vorzuhalten, das kostet nämlich massiv Wärmeverluste, die zwar meistens in den Innenraum gehen, aber evtl. auch das Kalt-Wasser erwärmen, was dann im dümmsten Fall "ungenutzt" durch die Toilette rauscht, und man sich evtl. auch noch ein Legionellen-Problem in der Kaltwasserleitung einhandeln könnte.

Aus Energiespar-Gründen gibt es bei mir normalerweise nur 3x am Tag automatisch eine Runde Zirkulation, der Rest wird per Funktaster in den Bädern angefordert, außer im Sommer, wenn es thermische-Solarerträge im Überfluss gibt, dann spült auch die Zirkulation schon mal bewusst die Nacht durch (Fuzzy-Logik in der Haussteuerung, unter Berücksichtigung der Speicher-Temperatur und der vom Wetterbericht angekündigten Sonnenstunden für dienächsten 2 Tage), um Platz für die Sonne am nächsten Tag im Pufferspeicher zu schaffen, ein paar Cent für den Strom sind günstiger als alle paar Jahre den Frostschutz wegen Übertemperatur zu erneuern.

Der Familienvater

[slg60]

Heißt du würdest im alten Haus ganz auf Zirkulation verzichten? Oder das nur bedarfsgerecht per Taster oder Lichtschranke machen?

[Xel66]

Ich habe zwar auch das Teil von Eugen bei mir installiert, aber es bekommt auch nur zusätzliche Freigabezeiten durch die Hausautomation, da bedingt durch meine Installation die Pumpe auch mal aktiviert wird, wenn gar kein Wasser genommen wird. Ich würde an Deiner Stelle die Umwälzung bedarfsgemäß steuern, denn der Energieaufwand für das Nachheizen des Warmwasserbehälters ist schon erheblich. Im Winter ist es egal, ob Du nun per Heizung oder Warmwasser das Haus heizt, aber außerhalb der Heizperiode vernichtest Du so nur Energie und vor allem Geld.

Ich würde an Deiner Stelle wohl auf Bewegungsmelder setzen, die die Pumpe grundsätzlich für ein paar Minuten aktivieren. Damit dieses nicht auch beim nächtlichen Toilettengang oder untertags beim kleinen Geschäft passiert, würde ich dort Freigabezeiten in der CCU per Zeitmodul definieren, bei der der BWM die Zirkulation startet. Sinnvolle Freigabezeiten wären z.B. die normale morgendliche Aufstehzeit und die Zeit vor dem Zubettgehen der Kinder und/oder Erwachsenen etc. Weitere Zeiten oder Ereignisse kannst Du Dir ja selbst ausdenken und definieren (z.b. Mittags zum Abwaschen , oder wenn bei Partys Gäste im Haus sind). Für zusätzliche Anforderungen kannst Du ja noch einen Taster installieren, der die Zirkulation bei Bedarf durch manuelle Betätigung für eine festgelegte Zeit startet.

Gegenüber einer durchlaufenden Pumpe sparst Du durch bedarfsgemäße Steuerung überschlägig so 8-10% Deiner Heizenergierechnung ein. Die Amortisationszeit für den finanziellen Aufwand der zusätzlichen Geräte kannst Du selbst überschlagen.

Gruß Xel66

[Sven_A]

Genau so wie Xel das beschreibt hab ich das auch:

BWM in Bad, Küche und Ankleidezimmer. Wird morgens zwischen 5:30 Uhr und 9 Uhr (Am Wochenende nach hinten verschoben), Mittags, oder Abends einer dieser BWM ausgelöst wird die Pumpe für 5 Minuten angeworfen. Außerhalb dieser Zeiten nur per Bedarfstaster. Sind wir im Urlaub wird am dritten Tag ohne Pumpenlauf am Nachmittag wenn der Speicher hoffentlich von der Sonne gefüllt ist die Pumpe für 1 Stunde eingeschalten.

Wichtig ist halt das man mal ausprobiert und sich Gedanken macht wie das bei einem Persönlich läuft und was man eigentlich wann will. Das ist das schwerste an der ganzen Automatisierung.