Heizkessel + Schaltaktor, vermisse Standardvorgaben!

Allgemeines zur HomeMatic Haussteuerung

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Heizkessel + Schaltaktor, vermisse Standardvorgaben!

Beitrag von Clear » 03.09.2018, 10:15

Hallo HomeMatic-Gemeinde!
Ich bin (noch immer) mit der Planung eines umfangreichen Projektes zur Heizungssteuerung beschäftigt.viewtopic.php?t=42729

Nach tagelangem Suchen und Lesen hier im Forum und auch generell im Netz sind bereits einige wesentliche Entscheidungen gefallen, sodass die Anschaffung (von immerhin ca. €2000,-) kurz bevorsteht.

Als Zentrale habe ich mich für Charly (Raspberry PI 3 B mit neuem Funkmodul und externer Antenne) entschieden.
Durch das verbesserte Funkmodul hoffe ich auf ein Funk-LAN-Gateway verzichten zu können.
Ich verpasse jetzt jeder Gruppe ein Wandthermostat und auch entsprechende Fensterkontakte.

Motivation für die Heizungssteuerung ist ja Kosteneinsparung durch gezielte Akt- bzw. Deaktivierung einzelner Gästezimmer (Gruppen).
Dazu benötige ich 3 Heizprofile an den Wandthermostaten:
1) Aktiv: Solltemperatur 6:00 - 10:00 u. 17:00 - 22:00, sonst Absenktemperatur
2) Inaktiv: Absenktemperatur 0-24
3) Frostschutz

Soweit so gut, ABER!

Der Heizkessel mit Außenfühler wurde bisher mittels zentralem Raumthermostat (Heizprofile), angebracht im Wohn- und Aufenthaltsraum, gesteuert.
Dieses Raumthermostat möchte ich durch einen Schaltaktor ersetzten.
Keinesfalls werde ich in die interne Heizungssteuerung des Kessels eingreifen. Maximal die Heizkurve der Vorlauftemperatur, die sich leicht anpassen lässt, werde ich im Bedarfsfall ändern. Das wird sich aber erst nach einiger Laufzeit herausstellen.

Das heißt, ich benötige ebenfalls 3 Heizprofile für den Kesselaktor:
1) Aktiv: 6:00 - 10:00 u. 17:00 - 22:00, sonst inaktiv (Haus bewohnt)
2) Inaktiv: Absenktemperatur, bei Bedarf (keiner im Haus , alle unterwegs)
2) Frostschutz (Haus unbewohnt)

Was ich Seitens HomeMatic vermisse, ist eine quasi Standardanleitung für diese Thematik.
Das ELV-Service verweist hier, mangels existierender Standards, auf Lösungen der Community. (!?)

Ich habe, wie oben bereits erwähnt, sehr viel gesucht und gelesen.
Z.B. die Lösung mittels auslesen der Ventilstellungen finde ich problematisch, da man immer wieder von Verbindungsproblemen der HK und der CCU liest.
Beim "meiner" Lösung müsste die Zentrale ja nur mit den Wandthermostaten kommunizieren, oder?
Da bin ich mit der Zeitlösung, denke ich, auf der sicheren Seite (hoffentlich).

Mir ist schon klar, dass es Unterschiede bei den Heizanlagen gibt.
Allerdings sollte es einige grundsätzliche Beschreibungen "Wie löse ich die Anbindung an meinen Heizkessel (Heiztherme,...)" geben.
Irgendwie habe ich das Gefühl, die Thematik wird seitens eq3 und ELV dezent negiert.

Vielleicht finde ich hier einige Vorschläge wie ich da herangehe.
Möglicherweise (sehr wahrscheinlich) gibt es hier oder im Netz schon ausgearbeitete Konzepte und ich habe sie noch nicht gefunden.

Hoffe auf eure Unterstützung
Vielen Dank
Clear

Xel66
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Re: Heizkessel + Schaltaktor, vermisse Standardvorgaben!

Beitrag von Xel66 » 03.09.2018, 11:32

Clear hat geschrieben:
03.09.2018, 10:15
Dieses Raumthermostat möchte ich durch einen Schaltaktor ersetzten.
Dieser Ansatz läuft bei mir seit 2013 zur Zufriedenheit. Hardware: an der Heizung ein vierfach-Schaltaktor HM-LC-Sw4-SM-2 (ein Kanal Heizungssteuerung, ein Kanal Steuerung Warmwasserzirkulationspumpe, ein Kanal Heizungssteuerung-Fallback, ein Reservekanal), 11 Heizkörperthermostatventile, zwei Wandthermostate (1x Wohn-Esszimmerzimmer wegen der Größe, 1x Kinderzimmer wegen der Montageart des HKT in einer Zimmerecke) und an allen Fenstern TFK (mit Thermostaten jeweils raumweise gruppiert)
Clear hat geschrieben:
03.09.2018, 10:15
Das heißt, ich benötige ebenfalls 3 Heizprofile für den Kesselaktor:...
Naja, nicht wirklich, aber dazu später.
Clear hat geschrieben:
03.09.2018, 10:15
Was ich Seitens HomeMatic vermisse, ist eine quasi Standardanleitung für diese Thematik.
Diese können sie nicht geben, denn nicht jeder ist in der Lage, eine solche Lösung (Steuerung der Heizung) umzusetzen. Viele Wärmeerzeuger stellen nicht mal mehr die notwendigen Eingänge zur Verfügung. Diese Steuerung liegt meist fest in der Hand des Heizungsherstellers.
Clear hat geschrieben:
03.09.2018, 10:15
Das ELV-Service verweist hier, mangels existierender Standards, auf Lösungen der Community. (!?)
Weil in der Community solche Einzelprojekte umgesetzt und vorgestellt wurden. Aber jedes ist für sich sehr individuell, dass auch hier eine Standardlösung eher nicht möglich ist, weil es eben keine gibt.
Clear hat geschrieben:
03.09.2018, 10:15
Z.B. die Lösung mittels auslesen der Ventilstellungen finde ich problematisch, da man immer wieder von Verbindungsproblemen der HK und der CCU liest.
Du kannst das "problematisch" finden. Aber gelegentliche Verbindungsprobleme, die meist ursächlich in der individuellen Userumgebung liegen, sind nicht unbedingt ein Widerspruch zu der Lösung, zumal nach drei Minuten die Kommunikation wieder klappt.
Clear hat geschrieben:
03.09.2018, 10:15
Beim "meiner" Lösung müsste die Zentrale ja nur mit den Wandthermostaten kommunizieren, oder?
Was wenn diese Lösung nicht klappt? Dann bliebe die ganze Bude kalt. Aber die Zentrale ist bei angelegten Zeitprofilen nicht notwendig. Das läuft lokal im Wandthermostat. Bei der Lösung über die Stellung der Thermostate regelt sich das für den Heizbedarfsfall ganz von allein. Beispiel: Ein Heizkörperthermostat hat Kommunikationsstörungen und ist nicht in der Lage, seine Stellung >10% und damit den Heizbedarf an die CCU zu melden. Da die einzelnen Räume einer Wohnung oder eines Hauses nicht massiv isoliert sind, ergibt sich ein zeitverzögerter Heizbedarf aus einem anderen Raum (denn so unterschiedlich entwickeln sich die Temperaturen innerhalb einer Wohneinheit nicht - andernfalls würden Heizungssteuerungen mit Zentralthermostat gar nicht funktionieren) und die Heizung würde anspringen.

Für den gegensätzlichen Fall wäre das auch kein Problem, wenn die Heizung auf Grund fehlender <10%-Meldung des letzten Thermostats nicht deaktiviert würde. Dann läuft sie eben so, wie es vom Hersteller im Betrieb mit ganz normalen Heizkörperthermostaten vorgesehen ist. Alle Ventile sind geschlossen und die Vorlauftemperatur steigt über den vorgesehenen Hysteresewert an, weil die Heizung die Wärme nicht loswird, und die Heizung schaltet entsprechend iher eigenen Konfiguration ab. Das ist keinesfalls eine Schutzschaltung sondern der normale vom Hersteller vorgesehene Betrieb. Also auch kein Problem.
Clear hat geschrieben:
03.09.2018, 10:15
Da bin ich mit der Zeitlösung, denke ich, auf der sicheren Seite (hoffentlich).
Nicht unbedingt. In Deinem Falle müssen alle Profile der beteiligten Thermostate parallel arbeiten. Noch dazu kommt, wenn in einem Raum die Solltemperatur noch nicht erreicht ist, aber im Führungsraum dem Wandthermostat schon warm genug ist und er die Heizung deaktiviert, dann kann das Heizkörperthermostat machen was es will, im dem zu kühlen Raum wird es nicht wärmer. Im Falle der Ventilstellungsteuerung schon, denn eine übermittelte Ventilstellung über der definierten Grenze (z.B. >10%) sagt der CCU, dass Heizbdedarf besteht und sie schaltet die Heizung nicht ab.
Clear hat geschrieben:
03.09.2018, 10:15
Allerdings sollte es einige grundsätzliche Beschreibungen "Wie löse ich die Anbindung an meinen Heizkessel (Heiztherme,...)" geben.
Nein, ein solcher Eingriff ist für den Anwender nicht vorgesehen. Und bei vielen analog gesteuerten Heizungsanlagen gar nicht möglich (zumindest nicht mit Homematic-Mitteln). Die Heizungshersteller unterstützen nur den Betrieb mit eigenen Steuergeräten.
Clear hat geschrieben:
03.09.2018, 10:15
Irgendwie habe ich das Gefühl, die Thematik wird seitens eq3 und ELV dezent negiert.
Aus gutem Grund, denn durch den Eingriff in die Heizungsteuerung wollen sie nicht in Haftung kommen.
Clear hat geschrieben:
03.09.2018, 10:15
Vielleicht finde ich hier einige Vorschläge wie ich da herangehe.
Probate und bewährte Konzepte (Führungsthermostat oder Wärmebedarfsteuerung über Ventilstellung) hast Du wohl schon gefunden. Viel mehr wird es auch nicht geben, weil die Möglichkeiten einfach begrenzt sind. Ich persönlich halte die Führungsthermostatsteuerung nur sinnvoll, wenn keine elektronisch abfragbaren Heizkörperthermostate zum Einsatz kommen. Es ist also ein Ersatz der Herstellerlösung mit Fernsteuermöglichkeit durch die CCU. Im anderen Fall ist die stellungsabhängige Steuerung wohl die zielführendste, denn es gibt keine einfachere Art, den Wärmebedarf eines Raumes festzustellen (außer durch einen Vergleich der Soll- und Isttemperatur). Den Vergleich machen aber die Heizkörperventile selbst und leiten daraus ihre Stellung ab. Diesen Stellungswert kann man daher auch zur Steuerung des Wärmeerzeugers heranziehen.

Vorteil dieser Steuerung ist noch zudem, dass Du in keinster Weise von Zeitprofilen abhängig bist. Du kannst einfach in einem Raum, in dem Dir zu kühl ist, das betreffende einzelne Thermostat hochdrehen und der Heizbedarf wird erkannt und die Heizung aktiviert. Im Falle einer zentralen Zeitprofilsteuerung hast Du diese Möglichkeit nur am zentralen Thermostat und Du heizt dann alles hoch.

Noch kurz ergänzend zu meiner Zeitprofilsteuerung. Ich habe ähnlich zu Deinem Ansatz in meinen Thermostaten Profile der normalen Nutzung hinterlegt (mogens eine Heizzeit in den benutzten Räumen bis man gewöhnlich außer Haus geht und ab frühen Nachmittag bis zur Zu-Bett-geh-Zeit, bzw. am Wochenende durchgehend). Alle von diesem als kleinsten gemeinsamen Nenner angelegten Profilen abweichenden Heizzeiten werden per Programm über die CCU lediglich als Sollwerte an die Thermostate vorgegeben. Es sind keine Profilumschaltungen notwendig. Abweichungen ergeben sich bei mir z.B. durch die Schichtarbeit und für Normalarbeiter an Tagen mit Urlaubsanwesenheit, Krankheiten, Ferien des Nachwuchses, Besuch im Haus, Feiertage usw.. Hier bedarf es keiner separater Profile, sondern es wird einfach per Programm zu einer bestimmten Zeit (bei mir nach dem Morgenprofil) die Solltemperaturen auf Komforttemperatur gesetzt. Fertig. Diese wird dann bis zum Abend gehalten. Für längere Abwesenheiten (Urlaub u.ä.) und für die Gästezimmer werden die Thermostate auf manuell Absenktemperatur gesetzt (also auch kein Profil notwendig). Vor kurzen Absenkzeiten (für die Zeit in der man nachmittags zum Einkauf außer Haus oder abends im Kino ist) halte ich nicht, weil die Energieersparnis in deutschen Durchschnittsbauten nicht wirklich relevant ist. Man setzt zum Aufheizen mehr Energie ein um in kurzer Zeit wieder auf Komforttemperatur zu kommen, als man durch die vorherige Absenkung eingespart hat. Das hat was mit den Trägheiten der Massen zu tun (ein Auto verbraucht bei ständigem Ausrollen und Wiederbeschleunigen auch mehr, als bei gleichbleibendem Tempo)

Für den Sommerbetrieb schalte ich alle meine Thermostate in den Zustand manuell OFF (hierzu gibt es einen Glaubens"krieg", ob die Heizkörperventile nicht durch ON entlastet werden sollten - m.E. ist das nicht notwendig, da es sich nicht um Präzisionsbauteile handelt und jeder Normalbürger, der nicht gerade Zugriff auf den Wärmeerzeuger hat, seine Ventile auch über den Sommer dauerhaft problemlos zudreht). Gleichzeitig sind die Ventile durch den OFF-Zustand in Stellung <10% und die Heizung ist somit automatisch dauerhaft mit deaktiviert. Es ist also kein manueller Zugriff auf den Wärmerezeuger notwendig und ein eventuell automatischer Fallback zur Heizperiodensteuerung kann problemlos greifen (z.B. man befindet sich im September/Oktober im Urlaub und durch einen Wetterumbruch ist der Heizungsbetrieb notwendig, man muss so nicht manuell die Heizung aktivieren) oder man kann es selbst aus der Ferne steuern.

Gruß Xel66
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Re: Heizkessel + Schaltaktor, vermisse Standardvorgaben!

Beitrag von Clear » 03.09.2018, 15:29

Hallo Xel66,
danke für die rasche und umfangreiche Antwort.

Mir gefällt das sehr gut, wie du das gelöst hast.
Vielleicht bin ich auch zu den "falschen" Informationen gelangt.
Jedenfalls habe ich des öfteren von der Problematik des Verbindungsverlustes zw. HK und CCU gelesen.
Als Anfänger in Sachen HomeMatic hat man oft schon Probleme mit der Fragestellung.

Jedenfalls würde ich mich freuen von dir mehr Unterstützung bei den Skrips und der Einrichtung der CCU zu bekommen.

Nochmals zum Überblick:
Das Haus hat 4 Ebenen. Wenn ich den Schaltaktor im Wohnzimmer an Stelle des jetzigen Führungsthermostaten anbringe (Leitung zum Heizkessel ist ja vorhanden) fällt die unterste Ebene (Keller) weg. Der Abstand Aktor zur CCU ist dann < 5m. Da sollte es keine Verbindungsprobleme geben.
Im Keller selbst gibt es dann keine HomeMatic-Komponenten, da ich die Heizkörper (Waschküche, Schuhraum und Garage) mit mech. Thermostatreglern ausstatten möchte. Die Räume sollen IMMER mitgeheizt werden wenn die Heizung läuft. Falls da wirklich einmal 20° aufkommen sollten, regeln das die mech. Thermostatregler.
Ebenso verfahren will ich mit den Heizkörpern im Flur des Hauses.

Sonst gibt es noch 3 Funktionsräume (Kaminzimmer, Wohnzimmer und Küche) die alle HK-Thermostaten, 1 Wandthermostat und Fensterkontakte (optisch) erhalten sollen.

In den 10 Gästezimmern (ja, das war einmal eine Pension ist es aber nicht mehr) verfahre ich genauso.

Status Beheizung IST:
Die Heizung kann über Telefon aktiviert werden.
Die händischen Regler an den Heizkörpern sind in der Regel nicht geschlossen.
Das Haus ist sehr oft nicht bewohnt. Wenn sich wer anmeldet (Familie, Freunde) wird die Heizung per Telefon mind. 1-2 Tage im voraus aktiviert.
Nun läuft da das Zeitprofil im Führungsthermostaten ab.
Wenn das Haus nur 2-3 Tage leer steht, bleibt die Heizung an. Ist besser als auskühlen und wieder aufheizen.
Das ist natürlich alles ziemlich Energie- und Kostenintensiv.

Beheizung SOLL:
Die Aktivierung/Deaktivierung über Telefon soll weiter möglich sein.
Jedenfalls ist das sehr zuverlässig. Die Heizung wird in den Status Frostschutz versetzt. (weiß nicht ob das dann auch anders geht)

Wenn das Haus bewohnt wird, sollen im Voraus, mittels Fernzugriff (App) die 3 Funktionsräume und die jeweiligen belegten Gästezimmer aktiviert werden und auf Komforttemperatur beheizt werden. Die restliche Zimmer sollen nur auf Absenktemp. beheizt werden.
In den belegten Gästezimmern und auch in den 3 Funktionsräumen soll dann das Zeitprofil wirken.
Dieses Zeitprofil sollte auch overrulebar sein. Also, keiner im Haus; alles absenken bis .....
Eine kurzfristige individuelle Temperaturänderung in einzelnen Räumen(Gruppen) sollte ebenfalls möglich sein.
So etwa stelle ich mir das vor.
Wobei erschwerend ist, dass das Haus ca. 300km entfernt ist und ich natürlich nicht mal schell etwas reseten oder anlernen kann.

Besten Dank Xel66
Gruß clear

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Re: Heizkessel + Schaltaktor, vermisse Standardvorgaben!

Beitrag von Xel66 » 03.09.2018, 17:49

Clear hat geschrieben:
03.09.2018, 15:29
Jedenfalls würde ich mich freuen von dir mehr Unterstützung bei den Skrips und der Einrichtung der CCU zu bekommen.
Gern. Ich sehe da aber relativ wenig Stolpersteine. Die notwendigen Programme sind auch relativ übersichtlich. Scripte sind keine notwendig. Das läuft alles mit Bordmitteln der CCU (Zusammenklicken der Programme im Webinterface). Ich würde übrigens keine IP-Geräte nehmen. Nicht weil ich dem Neuen nicht aufgeschlossen gegenüberstehe, sondern aus dem derzeit aktuellen Verhalten, dass man Aktoren (und das sind die Thermostate letztendlich auch) nach einem Firmwareupdate ab- und wieder anlernen muss. Beim Ablernen werden Geräte aus den beteiligten Programmen gelöscht. Man hat also zu derzeitigem Zeitpunkt einen Pflegefall.
Clear hat geschrieben:
03.09.2018, 15:29
Sonst gibt es noch 3 Funktionsräume (Kaminzimmer, Wohnzimmer und Küche) die alle HK-Thermostaten, 1 Wandthermostat und Fensterkontakte (optisch) erhalten sollen.
Wandthermostate sind nicht unbedingt notwendig. In meinem Haus laufen lediglich zwei Stück, wegen der besonderen Gegebenheiten in den jeweiligen Räumen. Schlaf- und Kinderzimmer, Flur, Küche sowie die Sanitärräume sind allesamt lediglich mit Heizkörperthermostaten ausgestattet. Aber jeder wie er will. Fensterkontakte sind auch überall angebracht.
Clear hat geschrieben:
03.09.2018, 15:29
Beheizung SOLL:
Die Aktivierung/Deaktivierung über Telefon soll weiter möglich sein.
Out of the box funktioniert das nicht, denn Homematic besitzt keinerlei Telefoniefunktion. Mit etwas Bastelarbeit bekommt man das aber hin. Ich habe für diesen Zweck in einer anderen Installation ein SAR4 installiert, welches auf Klingelsignale reagiert. Damit nicht jeder die Steuerfunktion aufrufen kann, ist über eine Fritzbox eine Zuordnung von rufender und gerufener Nummer realisiert. Dort wird eine Torzufahrt zum Grundstück von mehreren berechtigten Mobiltelefonen gesteuert. Ähnliches könnte man auch hier einsetzen. Ich hatte mal bei mir ein FS20 TS (eine Telefonfernsteuereinheit über einen CUL und CUxD) angebunden um per Telefon bestimmte Dinge im Haus steuern zu können. Das Handling war mir zu kompliziert, so dass ich es wieder fallen gelassen habe.
Clear hat geschrieben:
03.09.2018, 15:29
Wenn das Haus bewohnt wird, sollen im Voraus, mittels Fernzugriff (App) die 3 Funktionsräume und die jeweiligen belegten Gästezimmer aktiviert werden und auf Komforttemperatur beheizt werden. Die restliche Zimmer sollen nur auf Absenktemp. beheizt werden.
Das ist alles kein Problem und über diesen Weg ließe sich auch eine Aktivierung vor Ankunft erledigen lassen. Allerdings ist dazu eine stabile Internetverbindung Voraussetzung. Ohne Internetverbindung keine Fernsteuerung. Insofern wäre der zweite Weg über die Telefonsteuerung schon als Fallback wünschenswert. Handelt es sich aber um einen VoIP-Anschluss (wie er inzwischen üblich ist), läuft die Telefonieverbindung ja über die Internetverbindung. Ist letztere nicht vorhanden, funktioniert natürlich auch Telefon nicht. Insofern ist hier keine Redundanz gegeben. Hier wäre dann eine Anbindung per GSM o.ä. und entsprechendem Steuergerät besser.
Clear hat geschrieben:
03.09.2018, 15:29
In den belegten Gästezimmern und auch in den 3 Funktionsräumen soll dann das Zeitprofil wirken.
Das ist kein Problem. Einfach die betreffenden Thermostate auf Automatik-Betrieb setzen und schon läuft das von allein. Für den Fall der Nichtnutzung kann man die Thermostate in den manuellen Modus versetzen und eine entsprechende Solltemperatur vorgeben.
Clear hat geschrieben:
03.09.2018, 15:29
Eine kurzfristige individuelle Temperaturänderung in einzelnen Räumen(Gruppen) sollte ebenfalls möglich sein.
Ist durch die manuelle Verstellmöglichkeit an den jeweiligen Thermostaten von Haus aus gegeben und bei Umsetzung der stellungsabhängien Heizungssteuerung erfolgt auf diesem Wege auch die Aktivierung der Heizung.
Clear hat geschrieben:
03.09.2018, 15:29
Wobei erschwerend ist, dass das Haus ca. 300km entfernt ist und ich natürlich nicht mal schell etwas reseten oder anlernen kann.
Da Du bei der Ersteinrichtung vor Ort bist, ist das aber keine Erschwernis. Im Nachgang muss man da von fern weder was anlernen noch resetten. Bei mir läuft das rockstable. An Programmen ist auch nur eine relativ überschaubare Anzahl erforderlich. Neben dem Ventilstellungsprogramm würde ich noch zentrale Programme empfehlen, die die Anlage in bestimmte Zustände mit einem Klick versetzen. So wäre z.B. alles auf Absenk-/Frostschutztemperatur, Funktionsräume und häufig genutzte Schlafräume auf Automatik, Sommerbetrieb (alles OFF) ganz brauchbar. Gegebenenfalls kann man das noch ergänzen mit einer Automatisierung der Heizperiodenumschaltung (ich deaktivere meine Heizung, wenn die Außentemperaturmaxima an zwei aufeinanderfolgenden Tagen 25°C überschritten hat und aktiviere sie wieder wenn zwei Tage in Folge die Minimaltmperatur 10°C unterschritten hat oder bei <5°C sofort). Für diese Erkennung laufen noch separate Programme in Abhängigkeit von der Außentemperatur. Ein solcher Sensor ist auch sehr sinnvoll.

Ich habe in meiner Steuerung auch noch ein Programm laufen, welches alle Thermostate auf Absenktemperatur schaltet, wenn die Außentemperatur in der Übergangszeit >15°C ist. Dann hat meine Heizung zum Takten geneigt (ständiger Start aber auf Grund der geringen Wärmeabnahme gleich wieder abgeschaltet). Die Thermostate sind auch nahe der Solltemperatur immer leicht geöffnet um so den Wärmeverlust auszugleichen. Das reicht manchmal nicht, dass die normale <10%-Abschaltung erreicht wird. Darum das 15°C-Programm.

Gruß Xel66
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Re: Heizkessel + Schaltaktor, vermisse Standardvorgaben!

Beitrag von Familienvater » 03.09.2018, 20:22

Hi,

es kommt auf die Lage des "Ferienhotels" an, wie schnell da das Klima kurzfristig in extremere Negativtemperaturen umschlagen kann.
Die "alte" Heizungssteuerung hat ggf. immer eine Frostschutzfunktion bereitgestellt und ggf. für das Starten des Brenners und der Umwälzpumpe gesorgt. Da das "Wärmebedarfsrelais" aber irgendein von HM gesteuertes Teil sein sollte, hätte ich da einen gewissen Respekt davor (selbst wenn ein Teil der Thermostate mach. Dosen-Thermostate sind), wenn man eben nicht weiß, was man tut, und wie man es ggf. so tut, das es doch wieder einfach funktioniert, auch wenn nach einem Stromausfall z.B. das Internet nicht geht, und die Zentrale in einem halb komatösen Zustand ist. Und das ganze klingt eher nach einer Region, wo im Winter dann auch mal Überlandleitungen wegen Schneebruch etc. unzuverlässig sind.

Just my 2 Cents,

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Re: Heizkessel + Schaltaktor, vermisse Standardvorgaben!

Beitrag von Clear » 04.09.2018, 09:25

Familienvater hat geschrieben:
03.09.2018, 20:22
es kommt auf die Lage des "Ferienhotels" an, wie schnell da das Klima kurzfristig in extremere Negativtemperaturen umschlagen kann.
Du hast Recht. Das Haus liegt auf ca. 1200m, da gehts schon mal schnell Bergab mit der Temperatur.
Familienvater hat geschrieben:
03.09.2018, 20:22
Die "alte" Heizungssteuerung hat ggf. immer eine Frostschutzfunktion bereitgestellt und ggf. für das Starten des Brenners und der Umwälzpumpe gesorgt.
Ja, die Heizung ist quasi ständig in Standby (Frostschutz) und wird über den Führungsthermostaten (ebenfalls Frostschutz Einstellung) aktiviert.
Familienvater hat geschrieben:
03.09.2018, 20:22
...wenn nach einem Stromausfall z.B. das Internet nicht geht, und die Zentrale in einem halb komatösen Zustand ....
Bei Stromausfall ist sowieso Feierabend. Da geht auch die Heizung nicht an.
Das Haus hat eine sehr gute Wärmedämmung. Auch wenn einmal der Strom mehrer Stunden ausfallen sollte, denke ich, wird nicht gleich alles einfrieren und aufplatzen.
Ich dachte HM funktioniert auch OHNE Internet.

Gruß clear

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Re: Heizkessel + Schaltaktor, vermisse Standardvorgaben!

Beitrag von Familienvater » 04.09.2018, 10:13

Hi,

die CCU2 geht eigentlich auch ohne Internet, aber nach einem Stromausfall hat die ohne Internet keine Ahnung, welcher Tag und wie spät es eigentlich ist. Und eigentlich ist eine CCU2 schon zuverlässig, aber ich traue jedem HM-Teil nur soweit, wie ich es werfen kann.
Und man kann die CCU ohne funktionierendes Internet auch nicht so einfach aus der Ferne warten, so das vielleicht eine Fallbacklösung da sein sollte, die entweder per Telefonwahlgerät/GSM-Modem einen harten Restart der Zentrale erledigen kann.

In einem "Fulltime" bewohnten Haus, wo man selbst normalerweise jeden Abend da ist, ist das alles was anderes. Im Fall von Problemen hat man Hände und Augen vor Ort, eine Remote-Anlage ist wie Instrumenten-Blindflug, man hat nur die Sensor-Meldungen. Liefern die widersprüchliche Informationen, dann geht die Rätselei los, was könnte da los sein. Vielleicht ist der Heizungsdruck weg, weshalb es unten geht, aber oben kalt bleibt, oder...

"Ich" als "Profi"/sehr guter Kenner sowohl der HM als auch meiner gesamten heimischen Heizungsanlage könnte das für mich entscheiden, ob ich mich das traue, das nur Remote zu betreiben, aber ich würde mich niemals so weit aus dem Fenster lehnen, und das jedem "ungeprüft" im Forum empfehlen. Zu groß ist die Gefahr, das jemand für mich "grundsätzliche" Dinge falsch macht, wie z.B. an geeigneten Stellen nicht den Schließer-Kontakt, sondern einen Öffner-Kontakt zu nutzen, damit es Failsafer wird. Oder die ganze Heizungssteuerung mit Führungsraum etc. "umschaltbar" zu verkabeln, so das man gezielt die funktionierende "dumme" Variante umschaltet auf HM, geht was schief, oder HM fällt aus, fällt die Umschaltung automatisch auf die "dumme" Variante zurück, kostet halt Heizkosten, aber es friert nichts ein.

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Re: Heizkessel + Schaltaktor, vermisse Standardvorgaben!

Beitrag von Clear » 04.09.2018, 10:17

Hallo Xel66,

danke für deine Antwort.
Xel66 hat geschrieben:
03.09.2018, 17:49
Ich würde übrigens keine IP-Geräte nehmen.
Hatte ich nie vor. Interessanterweise hat auch die techn. Kundenberatung von ELV mir von IP abgeraten für mein Projekt.
Xel66 hat geschrieben:
03.09.2018, 17:49
....Homematic besitzt keinerlei Telefoniefunktion.
Das war mir schon klar. Ich dachte man könnte die vorhandene parallel belassen. Als zusätzliche Sicherheit.
Das Aktivieren und Deaktivieren (Frostschutz) der gesamten Heizanlage wird ja zukünftig via HM möglich sein.
Der Abbau des Telefonschalters läuft mir ja nicht davon (Prio. weit hinten).

Bin gerade dabei eine ordentliche Bestellliste zusammenzustellen und an ELV zu übermitteln.
Ein wichtiges noch ungelöstes Problem stellt der Schaltaktor dar, den ich an Stelle des Führungsthermostaten im Wohnraum platzieren möchte.
Der Aktor sollte einen potetialfreien Schaltkontakt haben.

Da finde leider nur diese: HM-LC-Sw1-SM und HM-LC-Sw4-SM
Beide grottenhässlich und meiner Meinung nach ungeeignet für den Wohnbereich.

Gibt es Alternativen?

Für deine temperaturgesteuerte Heizungs-Aktivierung und -Deaktivierung.
Welchen Sensor verwendest du als Außentemperaturfühler?

Vielen Dank
Beste Grüße
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Re: Heizkessel + Schaltaktor, vermisse Standardvorgaben!

Beitrag von shartelt » 04.09.2018, 10:29

warum setzt Du den Aktor nicht in der Heizung an (dort, wo die Kabel von Deinem jetzigen Raumthermostat ankommen)?

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Re: Heizkessel + Schaltaktor, vermisse Standardvorgaben!

Beitrag von Clear » 04.09.2018, 10:42

Hallo Familienvater,

deshalb setzte ich auf die neue Smart Home Zentrale Charly. Da hat das neue Funkmodul eine Echtzeituhr mit 2 Tagen Gangreserve.

Die Problematik, dass ich nicht immer Vorort bin, ist mir sehr wohl klar.
Überlegung wäre eventuell das jetzige Führungsthermostat zu belassen (ist mit dem Heizraum verkabelt) und im worst case zumindest den Frostschutz zu haben.
Wie das Schaltungstechnisch realisierbar ist, müsste ich noch überlegen.

Danke Familienvater
Gruß clear

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