Bin ein wenig ratlos: Heizungsfehler

[wovvbagger]

Hallo zusammen,

homematic ist bei mir für relativ viele Dinge im Einsatz: Leuchten, Rolladen, Heizkörper, Gartenbewässerung, .....
Seit Beginn stolpere ich aber immer wieder eine Sache: Meine Zentralheizung geht bei bestimmten Situation in den Fehlermodus und muss daraus manuell wieder eingeschaltet werden. Das ist eigentlich kein Aufwand: zwei Knöpfe im Keller an der Heizung drücken und alles geht wieder. Dumm nur, wenn das abends geschieht und man dann am nächsten Morgen im kalten sitzt (durchgefrorene Ehefrauen können beim Frühstück recht anstrengend sein .....).

DIe Situation, die diesen Phänomen verursacht scheint wie folgt zu sein:
1. Außenfühler der Zentralheizung stellt fest: ist kalt draußen! Und beginnt zu heizen
2. HM Thermostate an allen Heizkörpern stellen fest: ist noch kuschelig warm im Haus (weil Sonne schon die Räume aufheizt, oder es wegen eine Party am Vorabend noch warm ist)
Resultat: Zentralheizung will warmes Wasser in die Heizkörper pumpen, aber die Thermostate sind der Meinung, dass sie das gerade nicht brauchen und machen dicht. Und schwups verabschiedet sich die Zentralheizung in den Status „F2 Fehler - Restart mit R“.

Lösung dessen: vor allem in der Übergangszeit regelmäßiger prüfender Griff an einen Heizköprer: Ist er warm?? Wenn nicht — ab in den Keller, Heizug Neustarten.

DIesen prüfenden Griff sollte man doch mit Bordmitteln der HM irgendwie lösen können? Aber ich komme einfach auf keinen grünen Zweig ... darum die Frage nach kreativen Ideen hier im Forum. Hat jemand von euch eine Idee?

Grundsätzlich müsste das Problem aber in der Steuerung der Heizung gelöst werden ... dazu braucht’s über kurz oder lang wohl einen Raumtemperatur.-Fühler für die Heizung ..... incl Löcher bohren und lange Kabel durchs halbe Haus legen. Davor schrecke ich im Moment noch zurück.

Danke schon mal im Voraus für jeden Tipp/Idee/Vorschlag - bin gespannt.

Frank
¯\_(ツ)_/¯

[manfredh]

Sorry, aber was du willst ist, an den Symptomen hermzudoktern statt die Ursache zu beseitigen. Auch der Raumfühler fällt IMO in diese Kategorie.

Zuerst gilt es mal, in der BA deiner Heizung den genauen Wortlaut dieses ominösen F2-Fehlers zu analysieren und die Heizung bzw. deren Regelung entsprechend anzupassen.

Eigentlich eine Sache für ein Forum wie dieses.

Dennoch - auch wenn wir hier off topic laufen: wie ist die Hersteller- und Typenbezeichnung deiner Heizungssteuerung?

Gruß
Manfred

[Black]

Der Fehler klingt nach... Heizung kriegt die Energie nicht aus dem Kessel... bei dir wegen alle thermostate zu und irgendwas falsch ausgelegt
Normalerweise ist der Fehler Brenner zündet aber heizkreispumpe pumpt nicht. Energie bleibt im Kessel. Zu schneller Delta Temp/ delta Zeit Anstieg = Fehler

Du musst diese Ursache beheben nicht das Symptom

Black

[Xel66]

Pauschal würde ich mal behaupten, dass die Heizung mit zu viel Vorlauftemperatur fährt. Die Methode dagegen wäre, die Heizkurve etwas flacher zu stellen. Alternativ kannst Du die Stellungen der Heizkörperventile auch überwachen und daraus Aktionen ableiten. Ich habe zwar den beschriebenen Fehler nicht, aber meine Heizung hat zum Takten geneigt, wenn die Stellventile fast geschlossen waren. Sie kann einfach nicht weit genug runtermodulieren. Das ist bei modernen Heizungen mit ihrem viel größeren Modulationsbereich nicht mehr so, aber meine ist 20 Jahre alt.

Meine Lösung besteht darin, die Heizung über einen vorhandenen 230V-Thermostatanschluss, der bei einer außentemperaturabhängigen Steuerung gebrückt ist, zu deaktivieren. Hierzu habe ich an diese Brücke an den Klemmen der Heizung entfernt und über einen Kontakt eines Homematic-Aktors geschleift. So kann ich die Heizung abschalten, wenn alle Thermostate geschlossen sind (in Realität mache ich das schon bei Stellung <10%). Das sind sie aber meistens nur, wenn z.B. abends die Absenktemperatur greift. Das System funktioniert seit mehreren Jahren zu meiner vollsten Zufriedenheit.

Gruß Xel66

[wovvbagger]

Hallo zusammen,

Manfred hat recht: Das, was ich da momentan versuche, ist in der Tat an den Sympromen zumzudoktern - aber mit dem Ziel direkt festzustellen, wann die Heizung wieder ausfällt um daraus zu lernen, was ich an der Heizung umprogrammieren muss, damit das nicht mehr vorkommt. Die Fehlermeldung, die meine vitodens222 ausspuckt besagt genau das, was Black vermutet: das erzeugte Warmwasser wird von den Heizkörpern nicht abgenommen und Xel66s Lösung mit der Heizkurve scheint in der Tat ein Ansatz zu sein.
Es gibt wohl auch eine Wifi-Schnittstelle für die Vitodens, bzw deren Steuerung .... vielleichtkomme ich damit leichter dahinter was schief läuft.
Kleiner Gag am Rande: Die Firma, welche diese Heizung eingebaut hatte, empfiehlt mir aufgrund besagter Fehlermeldung den Austausch des Brenners .... ¯\_(ツ)_/¯

Viele Grüße
Frank

[manfredh]

Hallo Frank,

5 Minuten Recherche im Internet haben folgende erste Erkenntnisse gebracht:

1. Das F2-Problem ist bei dieser Heizung offensichtlich nicht selten.

2. Eine mögliche Ursache ist ein nicht/schlecht entlüfteter Wärmetauscher.

3. Weitere mögliche Ursache ist eine zu steile Heizkurve.

Letzteres ist sehr viel komplexer, als es im ersten Moment scheint.

Heizungsbauer stellen regelmäßig eine zu steile Heizkurve ein. Grund: wenn zu viel Wärme produziert wird, machen die Thermostatventile zu, wenn zu wenig produziert wird, wird der Heizungsbauer angerufen.

Zuerst mal eine kurze Anleitung zum (fein-)Einstellen der Heizkurve:
Voraussetzung ist, dass du die Interpretation der Werte zum Einstellen verstehst. Aber das ist ein anderes Thema.

- Identifiziere den Raum, der wahrscheinlich den größten Wärmebedarf in Relation zur Heizflächengröße hat. Also den, der wenn alle Heizkörper auf sind, am wenigsten überheizt. Nehmen wir mal an, das ist das Bad.
- Drehe den Heizkörper im Bad voll auf und lasse ihn dauerhaft so.
- Beobachte die Temperaturen im Bad und stelle über einen längeren Zeitraum die Heizkurve so ein, dass bei allen Außentemperaturen ein konstantes Wunsch-Temperaturniveau gehalten wird (z.B. 23°). Das ist derzeit ideal, weil wir große Temperaturschwankungen zwischen <0 und >20° haben.
- Weitere Feinstjustierung im Laufe des Winters.

Ergebnis ist dann eine Heizkurve, die diesen Raum ohne weitere Regelung bei voll geöffnetem Heizkörper immer auf ca. 23° hält. Die anderen Räume, deren Heizflächen dann evtl. leicht überdimensioniert sind, werden zusätzlich durch deren Thremostate geregelt.

Eine so optimal eingestellte Heizkurve hat folgende Vorteile:

1. Der Wärmeerzeuger produziert weniger Wärme. Energieeinsparung und weniger Gefahr für einen F2-Fehler sind die Folge.

2. Der Heizkörper im Leitraum (hier Bad) ist immer voll geöffnet - es wird also immer Wärme abgenommen.

Wenn du jetzt sagst: "Aber dann kann ich, z.B. durch Nachtabsenkung, im Bad gar keine Einsparung mehr erzielen.", halte ich dagegen: neben dem Komfort immer ein mollig warmes Bad zu haben auch wenn du es mal zu den Absenkzeiten nutzen möchtest, garantiere ich dir, dass die richtige Heizkurveneinstellung ein Vielfaches der Energie spart, die du mit einer Thermostatsteuerung im Bad sparen würdest!

Außerdem hat die Heizungsregelung ja auch eine Zeitschaltung mit der Möglichkeit der Nachtabsenkung. Damit könntest du die Temperatur im Bad (wegen der ja dann richtig eingestellten Heizkurve) trotz voll aufgedrehtem Heizkörper auf, sagen wir mal, 20° senken.

So nebenbei: das Ideal einer (auch hydraulisch) optimal eingestellten Heizungsanlage hat in allen Räumen alle Heizkörperventile immer ganz offen, um überall die Wunschtemperatur dauerhaft zu halten.

Gruß
Manfred

[Homeberry]

Auch bei uns war das mit den Ventilen ein Problem, bis wir alle auf ständig offen gestellt haben.

Trotzdem ist es seltsam dass eine Heizung auf Fehler läuft. Wenn keiner die Wärme haben will sollte die Heizung das merken, abschalten und etwas später nochmals versuchen ohne zu zicken. Es könnte doch gerade die Sonne ins Haus scheinen und es trotz kalter Außenluft genügend heizen. Da würde ich mal vorsichtig in Richtung "Murks verkauft" pochen.

Bei uns ist das Bad übrigens nicht auf die Wärme zu bekommen die man nach duschen oder baden haben will, ohne den Rest des Hauses zu überheizen. Dafür gibt es einen elektrischen Heizlüfter. Der heizt sofort spürbar d.h. er wird nur dann angeschaltet wenn man ihn wirklich braucht und er reguliert sich selbst mit seinem Thermostat. Die paar Minuten am Tag sind sicher billiger als den Vorlauf um ein paar Grad zu erhöhen und in den anderen Räumen zu blockieren.

[manfredh]

Bei uns ist das Bad übrigens nicht auf die Wärme zu bekommen die man nach duschen oder baden haben will, ohne den Rest des Hauses zu überheizen...

Das war bei mir der Grund, vor dem Umstieg auf eine Wärmepumpe, im Bad neben der vorhandenen Fußbodenheizung einen großen (Design)Heizkörper nachzurüsten. Ging glücklicherweise, da der Heizkreisverteiler im Flur an der Wand zum Bad ist.

[Homeberry]

Sowas haben wir auch vorgesehen. Aber der Heizlüfter der nur eine Übergangslösung sein sollte ist so praktisch dass wir noch keinen Grund hatten um einen richtigen Heizkörper nachzurüsten. Der wäre viel träger, also entweder müssten wir ihn ständig anlassen was dann ein meistens zu warmes Bad bedeutet, oder ihn rechtzeitig vorher einschalten was unkomfortabel ist.
Der Lüfter funktioniert ohne weitere Intelligenz. Ich geh ins Bad, drück das Knöpfchen und wenn ich nach 5 Minuten aus der Dusche komme ists schön warm. Besser gehts nicht.

[manfredh]

...einen richtigen Heizkörper nachzurüsten. Der wäre viel träger, also entweder müssten wir ihn ständig anlassen was dann ein meistens zu warmes Bad bedeutet...

Eben nicht, wenn die Heizkurve, wie bei mir, auf genau diesen Raum abgestimmt ist. Im Bad sind es immer 23° (+/- 0,2), die anderen Räume werden - und das auch nur in sehr geringem Maße - durch Thermostatventile geregelt.

Dass es dann, wenn ich ehrlich bin, doch einen Raum gibt, der nie die Wohlfühltemperatur erreicht, macht nichts. Das ist nämlich das Gäste-WC...