Überlegungen für einen Wechsel zu Homematic IP

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dewenni
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Überlegungen für einen Wechsel zu Homematic IP

Beitrag von dewenni » 09.12.2019, 20:37

Hallo Zusammen,

Das ist mein erster Beitrag hier im Forum und daher möchte ich vorweg ein wenig ausholen wo ich her komme...

Ich beschäftige mich schon einige Zeit mit dem Thema Smart Home. Angefangen mit Homee bin ich aktuell auf einer Lösung mit Homey und ioBroker.
Ganz am Anfang hatte ich bereits Homematic im Auge, habe mich dann aber für eine offenere Zentrale entschieden und Homee in Kombination mit diversen Z-Wave und Zigbee Komponenten zugelegt. Die Offenheit der Zentrale hatte hier aber auch seine Tücken und so bin ich zu Homey gekommen.
Im Grunde der gleiche Ansatz aber noch offener. Im Prinzip ist man damit auch wirklich sehr flexibel.

Ich muss aber Rückblickend feststellen, dass diese Offenheit und Flexibilität auch auf Kosten des Komfort gehen.
Ich kann zwar jetzt Beispielsweise die Fensterkontakte von Xiaomi über Zigbee anbinden und die Heikörperthermostate von Danfoss per Z-Wave.
Aber am Ende muss aber jegliche Aktion und Interaktion zu Fuss ausprogrammiert werden.

Da ich in meiner Werkstatt nun auch zwei Heizkörper montiert habe und ich dort aufgrund der Distanz zum Haus keinen zuverlässigen Z-Wave Empfang habe, habe ich mir ein Homematic IP Set aus Access Point, zwei Heizkörperthermostaten, und einem Wandthermostat gekauft.
Das ganze habe ich dann per Adapter in ioBroker eingebunden und von dort per MQTT dann als virtuelle Geräte in Homey.
Somit habe ich das prinzipiell mal in mein System eingebunden.

Mir hat das Homematic Set aber nun ein wenig die Augen geöffnet. Eine wesentliche Komponente in meinem Smart Home System ist die Heizungsregelung. Und wenn ich jetzt sehen wie einfach das alles funktioniert, wenn alles in einem System ist, frage ich mich ob ich mein System nochmals überdenken sollte.

Beispiel:
- Werden mehrere Heizkörperthermostate einem Raum zugewiesen, können diese automatisch über einen Regler in der App gestreut werden
- Wird zusätzlich noch ein Wandthermostat im Raum ergänzt, wird dieses Automatisch zur Regelung verwendet
- Werden zusätzlich Fensterkontakte im Raum ergänzt, kann automatisch die Temperatur auf einen definierten Wert abgesenkt werden wenn ein Fenster geöffnet wird.

Das kann ich zwar jetzt auch alles realisieren, aber das ist zugegeben schon recht umständlich!

Daher überlege ich nun tatsächlich ob ich meine Homey Zentrale mit all den Z-Wave und Zigbee Geräten gegen Homematic austausche.
Im wesentlichen sind das eben die Heizkörperthermistate, Fensterkontakte, Steckdosen und Schaltaktoren für die Hue Beleuchtung.

Hier stellen sich mir aber noch ein paar Fragen die ich gerne an euch richten würde.
Ich kenne leider bisher jetzt nur die Homematic IP App in Kombination mit dem Access Point
Vermutlich würde ich aber bei einem Wechsel eher in Richtung CCU gehen. In welcher Form auch immer.

1) Logische Zuordnung und Bedienung von Geräten und Räumen
Funktioniert das oben genannte Beispiel auch bei einer CCU mit dem Webinterface genauso einfach?
Klar, die App fällt dann weg, aber dafür gäbe es ja dann andere Apps wie pocketControl HM oder auch Mediola.
Aber sonst wäre das Zusammenspiel aus HeizkörperThermostat, Wandthermostaten und Fensterkontakten das gleiche?

2) Gibt es hier eine klare Empfehlung was die Bedienung per App angeht, oder ist das Geschmacksache?
Klar, bei Mediola muss man sich die Sachen selbst bauen, aber das scheint dennoch recht komfortabel und am ende auch vom Design sehr ansprechend.

3) In der neusten Version der Mediola App kann man auch Heizpläne konfigurieren.
Werden diese dann direkt in der CCU hinterlegt und geändert? Muss ja eigentlich, oder?

4) Möglichkeit Homematic IP Geräte abgesetzt zu betrieben
Dann bleibt noch das Problem das mich überhaupt hier her geführt hat. Ich möchte auch in meiner Werkstatt min. zwei Heizkörperthermostate + Wandthermostat verwenden. Aber auch für Homematic IP wird die Distanz zwischen der Zentrale im Haus und den Geräten in der Werkstatt vermutlich zu groß. Leider funktioniert das LAN-Gateway aber nur für die klassischen HM Komponenten. Der Weg eines Routing über Steckdosen gefällt mir hier nicht so recht und hat zumindest bei Z-Wave auch nicht zuverlässig funktioniert.

Gibt es denn keine halbwegs vernünftigen "Bastellösungen" um die abgesetzten HM IP Komponenten in einer Zentrale einzubinden?
Also beispielsweise wenn ich die Komponenten in der Werkstatt am Accesspoint lasse und die dann über Umwege in die CCU im Haus einbinde?
Z.B. über ioBroker, Node-Red und diese CUxD?

Oder gibt es noch andere Möglichkeiten die halbwegs elegant sind? So ein LAN-Gateway wäre eigentlich genau das was ich bräuchte :(
In dem Fall müsste ich aber in der Werkstatt dann die normalen HM Geräte verwenden. Wäre zur Not auch eine Möglichkeit.

Sorry für den langen Text und die vielen Fragen, aber vielleicht könnt Ihr mir bei einer Entscheidung ein wenig helfen.

Grüße
Sven

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Re: Überlegungen für einen Wechsel zu Homematic IP

Beitrag von Fonzo » 09.12.2019, 21:22

Grundsätzlich solltest Du Dir halt überlegen ob Du Z-Wave weiter nutzten willst oder alles neu kaufen. Bei Z-Wave kommt es nur auf das richtige Routing an, wenn das mit einem normalen Mesh Netzwerk nur durch die Geräte nicht funktioniert, muss man halt mehrere weitere Z-Wave LAN Gateways nutzten, Beispiel wäre IP-Symcon mit mehreren IPS Z-Wave Plus LAN Gateways, damit kann man ganze Areale bzw. auch mehrere verteilt stehende Gebäude abdecken.
dewenni hat geschrieben:
09.12.2019, 20:37
1) Logische Zuordnung und Bedienung von Geräten und Räumen
Funktioniert das oben genannte Beispiel auch bei einer CCU mit dem Webinterface genauso einfach?
Klar, die App fällt dann weg, aber dafür gäbe es ja dann andere Apps wie pocketControl HM oder auch Mediola.
Aber sonst wäre das Zusammenspiel aus HeizkörperThermostat, Wandthermostaten und Fensterkontakten das gleiche?
Dafür gibt es bei Homematic z.B. Gruppenverwaltung

dewenni hat geschrieben:
09.12.2019, 20:37
2) Gibt es hier eine klare Empfehlung was die Bedienung per App angeht, oder ist das Geschmacksache?
Das ist wohl absolut persönliche Geschmackssache. Der Hersteller EQ3 liefert NEO mit einer CCU3 aus, wie Du richtig festgestellt hast muss man da die Oberfläche selber zusammenklicken und anordnen. Wem das nicht liegt und wer lieber eine fertige App nutzten will, bei der man dann aber selber nichts anpassen kann, kann sich auch aus vielen Alternativen eine aussuchen. NEO unterscheidet sich in sofern von vielen anderen Apps, dass dies modular mit anderen System erweitert werden kann und man dennoch nur eine App nutzt.
dewenni hat geschrieben:
09.12.2019, 20:37
3) In der neusten Version der Mediola App kann man auch Heizpläne konfigurieren.
Werden diese dann direkt in der CCU hinterlegt und geändert? Muss ja eigentlich, oder?
Das funktioniert meines Wissens nach nur mit einem AIO Gateway der V6 Serie bzw. einem V5 Plus, nicht mit einer CCU3. Wenn das eine Alternative sein sollte, kann man auch Homematic über ein AIO Gateway der V6 Serie bzw. ein V5 Plus ansteuern, dann kann man auch die Heizpläne sowohl in NEO als auch in IQONTROL NEO nutzten. Die Geräte der Homematic IP Serie werden dabei genauso wie an einem Homematic IP Access Point per QR Code angelernt.

dewenni hat geschrieben:
09.12.2019, 20:37
4) Möglichkeit Homematic IP Geräte abgesetzt zu betrieben
Die Möglichkeit Homematic IP abgesetzt zu betreiben ist eher schlecht, da gibt es nur die Möglichkeit Steckdosen als Repeater zu nutzten. Bessere Möglichkeiten hat man nur mit Homematic und einem Homematic LAN Gateway. Am flexibelsten Geräte über mehrere Gebäude zu betreiben ist man an sich mit Z-Wave und mehreren Z-Wave Plus LAN Gateways (s.o.)

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Re: Überlegungen für einen Wechsel zu Homematic IP

Beitrag von dewenni » 09.12.2019, 21:34

Vielen Dank für die Infos.
IP-Symcon und die Mediola Zentralen bzw. Gateways hatte ich beides noch nicht auf dem Schirm.
Das werde ich mir mal ansehen.

Speziell meiner Frau ist es wichtig ein einfaches und zuverlässiges System für die Heizung zu haben.
Mal eben von unterwegs die Heizung im Bad hochdrehen weil die Kinder gebadet werden sollen, etc.
Dann wird danach im Eifer des Gefechts das Fenster geöffnet, aber die Heizung nicht runter gedreht etc... :D

Vielleicht bietet es sich hier auch an, zweigleisig zu fahren.
Alle Heizungsthermostate, Wandthermostate und Fensterkontakte auf Homematic IP mit zwei Access Points und den Rest so lassen wie es ist.
Dann hab ich und vor allem meine Frau für die Heizung eine einfache HM IP App

Die HM IP Komponenten bekomme ich dann auch in den bestehenden ioBroker und habe alle Freiheiten für weitere Automationen oder Spielereien ;-)
Beleuchtung und Steckdosen belasse ich mit Z-Wave und Zigbee am Homey.

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Re: Überlegungen für einen Wechsel zu Homematic IP

Beitrag von Fonzo » 09.12.2019, 21:41

dewenni hat geschrieben:
09.12.2019, 21:34
Dann hab ich und vor allem meine Frau für die Heizung eine einfache HM IP App
Solltest Du in Erwägung ziehen ein AIO Gateway zur Ansteuerung von Homematic IP zu nutzten, würde IQONTROL NEO die Funktion der Homematic IP App übernehmen, ist ebenfalls wie die Homematic IP App aber nicht durch den Nutzer individuell anpassbar.

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Re: Überlegungen für einen Wechsel zu Homematic IP

Beitrag von Black » 09.12.2019, 22:07

wenn du schon IObroker hast und den zur verknüpfung und zur bedienung einsetzt ist nicht die grosse schwierigkeit, so ein lankabel zwischen werstatt und Wohnung liegt, dort mit 2 CCU / bzw raspberrymatiks zu arbeiten... IObroker kann natürlich mehrere CCU Instanzen verwalten, somit hättest du auf einer Oberfläche beide integriert.

Bei Iobroker fallen , es sei denn, du nutzt cloudanbindungen wie alexa, keine Kosten an. Bei den wahrscheinlich eben wieder intensiv beworbenen Lösungen musst du zum einen die Anschaffungs und SUS-Kostenstrukur berücksichtigen, bei der anderen ist die Anzahl der Tagnames Kostenentscheidend. gerade bei HMIP kommen da schnell eine menge zusammen.

Black
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