Nach über 12 Jahren HomeMatic - Bin ich stehen geblieben?

[Brenner]

Angefangen hat alles vor 12 Jahren mit einer CCU1 und beruflich sowie privat bedingt sehr viel Zeit.

Die CCU wurde über die Jahre zur zentralen Stelle für das gesamte SmartHome. Das was heute als Middleware (ala ioBroker, HomeAssistant usw.) bezeichnet wird hat bei mir ein Raspi gemacht auf dem ich mit unendlich viel Handarbeit über einen CUL Stick z.B. den Gas- und Drehstrom angebunden, über ein USB-Gateway die komplette Heizungsanlage, über USB-Modbus Adapter alle Stromzähler, die gesamte Schwimmbadtechnik usw. angebunden habe. Ziel war und ist es alle Werte in der Homematic zur Verfügung zur stellen um dort mit den Programmen zum erwünschten Ziel zu gelangen. Irgendwann kamen dann noch zahlreiche HUE Lampen und seit kurzem diverse Shellys dazu.
Aus den Werten der Homematic habe ich dann mittels Cacti auf zugriffen und meine Trenddaten erzeugt und visualisiert.

Das Ganze funktioniert bis heute, ist aber weder schön (jedenfalls für mobile Ansichten) noch wartungsarm.


Nach vielen Jahren reinem Betriebs suchte ich nun nach einer schöneren und ggf. einfacheren Lösung. Im Kopf hängen geblieben sind letztendlich 4 Stichwörter: HomeAssistant, ioBroker, Grafana, InfluxDB.

-HA und ioB stellen quasi meine bisher verwendeten Scripte da
-Grafana als neues Cacti
-InfluxDB als Ablöse der Mysql in die Cacti schreibt



HA habe ich seit einigen Wochen am laufen. Dank ova konnte ich es eben schnell als VM auf einer Synology in das Leben rufen. Das Ergebnis war faszinierend und schockierend zu gleich. Vieles was ich bisher manuell gemacht habe konnte HA mit "2 Klicks" ganz von alleine, sogar Trenddaten darstellen. ioBroker konnte ich leider bisher nicht testen.



Was will ich eigentlich primär?
-alle aktuellen und zukünftigen Geräte einfach einbinden und wenn möglich in der HM als Systemvariable einbinden
-individuelle Grafiken (Trendgrafiken) erzeugen (Beispiel aus Cacti) siehe Anhang
-wenn möglich alle Steuerungen in der Homematic belassen


Was ist die eigentliche Frage?
Welche Lösung ist die Richtige für mich? Alles beim Alten lassen oder komplett auf die oben genannten Lösungen umsteigen, auch wenn ich hier bei quasi 0 anfange und es aufgrund Zeitmangels ein sehr langer Umstieg wird?

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[Fonzo]

Was will ich eigentlich primär?
-alle aktuellen und zukünftigen Geräte einfach einbinden und wenn möglich in der HM als Systemvariable einbinden
-individuelle Grafiken (Trendgrafiken) erzeugen (Beispiel aus Cacti) siehe Anhang
-wenn möglich alle Steuerungen in der Homematic belassen

Damit hast Du Dir die Frage doch an sich schon selbst beantwortet, wenn Du unbedingt alles in Homematic bzw. auf der CCU belassen willst und mit Systemvariablen weiterhin arbeiten willst, dann lass doch alles wie es ist, wenn es so weit funktioniert.

Etwas umzustellen macht an sich nur Sinn wenn Du weitere Systeme einbinden willst bzw. zusätzliche Funktionen brauchst. Wenn Du die CCU nur noch als Funkzentrale nutzten willst und die Logik extern in einem anderem System abbilden willst, macht es zumindest dann Sinn sich von allem alten auf der CCU zu trennen und nur noch das externe System die Arbeit machen zu lassen.
Wenn Du den Entschluss fassen solltest doch ein externes System zu nutzten, das auf die CCU zugreift, hängt es maßgeblich davon ab wie einfach Du es haben willst und auch ob das System ein professionelles kommerzielles System sein soll oder eben doch eher eine Lösung aus vielen einzelnen Teilen bzw. ob es was kosten darf oder eben nicht. Wenn es Dir darauf ankommt es wirklich einfach zu haben und per einem Klick etwas aufzuzeichnen und darzustellen ist vielleicht eher ein kommerzielles System zu empfehlen wie z.B. IP-Symcon. Wenn Du gleich mehrere Systeme installieren willst, wie Grafana und eine Kombination mit Home Assistant oder OpenHAB oder ioBroker usw. musst Du Dich halt auch in mehrere Dinge einarbeiten.

[dtp]

Du nutzt ja bereits den ioBroker. Damit hast du ja bereits das wesentliche Tool für deine gewünschten Umsetzung im Einsatz. Der InfluxDB-Adapter und Grafana sind ja schnell installiert, um zu testen, was damit geht und was nicht.

Grafana und MySQL ist meiner Erfahrung nach keine gute Kombi, da man in Grafana zu viel konfigurieren muss, um auf die geloggten Datenpunkte zugreifen zu können. Kann aber sein, dass sich das zwischenzeitlich schon wieder geändert hat. Auf jeden Fall ging es mit InfluxDB deutlich einfacher. Ich selbst bin aber kein so großer Fan von Grafana, obwohl damit sehr schöne Dashboards erstellbar sind. Da ich meine Diagramme aber in eine Visualisierung einbinden möchte, die ich auch per Touchgeste am Tablet oder Smartphone bedienen möchte, habe ich lieber auf Flot gesetzt (eCharts wäre dazu noch sehr praktische eine Alternative).

Die Visualisierung im ioBroker bietet dir extrem viele Möglichkeiten, aber es ist quasi wie LEGO ohne Anleitung. Sprich, damit was Vernünftiges und optisch Ansprechendes hinten raus kommt, muss man zum Teil sehr viel Zeit investieren. Für mich hat sich das gelohnt, weil sich meine Visualisierung seit ca. vier, fünf Jahren nicht mehr dramatisch verändert hat (irgendwann ist das Haus halt voll mit Sensoren und Aktoren).

Auf die HomeMatic werde ich weiter setzen. Einfach, weil ich mich damit recht ordentlich auskenne und weiß, wo es hakt und was geht. Bisher war sie mir in den zurückliegenden 10 Jahren auch ein durchaus zuverlässiger "Partner".

[mule]

Nur kurz zum Thema Virtualisierung und Homeassistent: Es ist immer die Frage, will man schnell ein Ergebnis oder möchte man eine möglichst individuelle Visualisierung?
Mit Homeassistant hat man sicherlich eine schnelle Variante, die durchaus hübsch aussieht. Der Nachteil ist aber wie bei allen derartigen Systemen, die mehr oder minder automatisiert eine Visualisierung erstellen: Dem Ganzen ist bezüglich der Individualisierung Grenzen gesetzt und in meinen Augen sind diese erheblich. Vielen reicht es aber auch, wie man ja am Erfolg von Homeassistant sehen kann.

Per ioBroker und VIS hast Du komplette Freiheit, dafür ist aber die Einarbeitungszeit erheblich länger. Ich persönlich würde dennoch immer diesen Weg gehen, da mir automatisch generierte Virtualisierungen für Tablets und Smartphone viel zu umständlich in der Bediengung sind.
Mit ioBroker und VIS kann ich selbst entscheiden, auf welchen Masken ich was und in welcher Form sehen will.
Nur mal ein Beispiel: Ich habe u.a. visualisierte Raumpläne in denen geöffnete Türen/Fenster mit farblichen Kreissymbolen dargestellt werden. Gehe ich in eine andere Ansicht meiner Virtualisierung, wird mir eine Liste mit Bezeichnungen der geöffneten Fenster/Türen dargestellt und auf der Übersichtsseite meiner Virtualisierung wird mir nur per kombinierter Symbolik dargestellt, ob Fenster/Türen geöffnet oder geschlossen sind bzw. welches die zuletzt geöffneten Türen/Fenster sind. Auf diese Flexibilität würde ich nie verzichten wollen. Zudem möchte ich selbst über den Look&Feel der gesamten Virtualisierung entscheiden. Auch dies ist bei Systemen wie Homeassistant nur eingeschränkt möglich.

Um aber zu einem Ergebnis per ioBroker/VIS zu kommen, braucht es eben auch viel mehr Zeit. Allerdings gebe ich meinem Vorredner recht: Die meisten Dinge macht man einmal, da man ja das Haus und auch die Virtualisierung nicht ständig neu baut/macht.

[stan23]

ioBroker konnte ich leider bisher nicht testen.

Du nutzt ja bereits den ioBroker.

[dtp]

Da hatte ich dann wohl den Satz überlesen und diese Aussage etwas falsch interpretiert:

Das was heute als Middleware (ala ioBroker, HomeAssistant usw.) bezeichnet wird hat bei mir ein Raspi gemacht...

[stan23]

Da hatte ich dann wohl den Satz überlesen

Ich bin auch erst beim zweiten Lesen drüber gestolpert.

[Brenner]

Hallo zusammen und danke für eure Antworten!

[Brenner]

Inzwischen konnte ich mir (VM auf Synology) alle Systeme die in Frage kommen anschauen.


Es wird wohl dazu kommen das zur Datenhaltung eine zentrale InfluxDB zum Einsatz kommt die ihre Daten aus der CCU, ioBroker und HomeAssistant erhält. Aus der InfluxDB werden dann die notwendigen Daten für eine Visualisierung via Grafana/VIS gezogen.

Eigentlich muss ich in meiner Testumgebung nur noch herausfinden wie ich Berechnungen anstellen kann ohne extra Bashscripte wie bisher. Wichtigsten Beispiel, Stromzähler liefert Zählerstand, aber den Tagesverbrauch muss ich mir aus der Differenz des Zählerstandes nach 24h selbst per Script errechnen damit ich den Wert habe und nutzen kann....

[dtp]

Wichtigsten Beispiel, Stromzähler liefert Zählerstand, aber den Tagesverbrauch muss ich mir aus der Differenz des Zählerstandes nach 24h selbst per Script errechnen damit ich den Wert habe und nutzen kann....

Kannst dir ja mal den SourceAnalytix-Adapter des ioBroker ansehen.