Eine Woche Homematic IP mit CCU3, ein Fazit

Allgemeines zur HomeMatic Haussteuerung

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Xel66
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Re: Eine Woche Homematic IP mit CCU3, ein Fazit

Beitrag von Xel66 » 08.06.2022, 00:36

Elion hat geschrieben:
08.06.2022, 00:03
Hi. Ich werde das mit RaspberryMatic mal ansehen, vielleicht kann man es auf einer VM testen.
Wenn Du keine Geräte angelernt hast, kannst Du auch keine Heizgruppen anlegen und auch so keine "Heizpläne" (falls du damit die Profile meinst) hinterlegen. Das WebUI ist soweit identisch, wenn auch an einigen Stellen mit funktionell erweiterten Optionen. In gruppierten Thermostaten muss das Profil nur im virtuellen Gruppengerät gepflegt sein. Bei Solothermostaten in den Thermostaten selbst. Was es da groß anzupassen gibt, erklärt sich mir auch nicht. Die Zeiten werden sich selten ändern. Die Solltemperatur kann man ganz einfach über die Geräteeinstellungen anpassen. Warum der Dialog nun so kompliziert zu erreichen sein soll, kann ich auch nicht nachvollziehen. Das sind im WebUI drei Klicks (Einstellungen/Geräte und dann im entsprechenden Thermostat auf "Einstellen" und schon ist man da. Hierbei handelt es sich um Grundeinstellungen des Systems. Dass diese nicht prominent auf oberster "Bedienebene" (aka Favoriten) angesiedelt sind, liegt in der Natur der Sache, da man im Normalfall an den Grundeinstellungen der Geräte wenig ändern muss. Und hier mal eine andere Solltemperatur im Profil vorzugeben, ist nun auch nicht der Megaaufwand. Gerade bei älteren Leutchen hält sich der Aufwand in Grenzen, da diese es von morgens bis abends warm brauchen. Man muss allenfalls die programmierte Solltemperatur an die ggf. manuell korrigierte (und geloggte) angleichen.

Wenn Dir die drei Klicks schon zu viel sind, ist vielleicht das Thema Hausautomation nichts für Dich. Mit Plug and Play wird man keine Automationslösung hinbekommen, denn Gedanken und Userwünsche lesen kann das System noch nicht. Das muss man als Anwender schon selbst machen. Mit den vorgefertigten Automatismen bekommt man maximal rudimentäre Automatikfunktionen (z.B. Heizprofile) hin, das Smarte am Smarthome beginnt beim Anwender, der in der Lage ist, seine Automatisierungswünsche zu analysieren, geeignete Trigger und Bedingungen auszuwählen und dieses in Programmen abzubilden. Und solange Du das tust, musst Du Dich im Webinterface bewegen. Danach läuft das System einfach nur noch und tut im besten Falle das, was Du programmiert hast. Im Standard ohne diese zusätzlichen Programmierungen hat man nur maximal die Schalterbetätigung an der Wand durch eine Wischgeste auf dem ach so smarten Gerät ersetzt. Mit Smarthome hat sowas aber nur ganz am Rande was zu tun. Aber in Zeiten, in dem dem Kunden schon eine per WLAN steuerbare Zwischenstecker mit programmierbaren Schaltzeiten als Smarthomelösung verkauft wird, ist wahrscheinllich so ein rudimentärer Kram definitionsmäßig "smart" aber keine Hausautomation. Das konnten die billigen Schaltuhren aus dem Baumarkt schon.

Gruß Xel66
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Re: Eine Woche Homematic IP mit CCU3, ein Fazit

Beitrag von 66er » 08.06.2022, 04:28

Elion hat geschrieben:
08.06.2022, 00:03
...Und dann mal sehen ob man die ccu3 Anlage über HTTP Requests von einem anderen system aus bedienen kann und Werte auslesen kann. ...
Kann man und das auch mit der originalen CCUx. Dazu braucht es nicht zwingend Raspberrymatic.

Ich tausche per hhtp-Requests Informationen zwischen meinen 2 Zentralen aus, ebenso mit den Shelly-Produkten. :wink:

Schönen Tag
Stefan
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Re: Eine Woche Homematic IP mit CCU3, ein Fazit

Beitrag von darkbrain85 » 08.06.2022, 12:18

MichaelN hat geschrieben:
07.06.2022, 13:41
Und ich finde die Möglichkeiten der WebUI Programmierung immer noch sehr limitiert.
Limitiert sicher, aber trotzdem kann man damit schon sehr viel abdecken. Vor allem die Basics, die auch bei Absturz einer Middleware wie iobroker oder HASS funktionieren sollen.
Dafür bin ich sehr dankbar, auch im Hinblick darauf, dass mir mal was passieren könnte oder ich nicht in der Lage bin zu reagieren. Bei ersterem haben die übrigen Hausbewohner größere Sorgen als noch irgend ein "kompliziertes" Zweitsystem zu administrieren.

In so fern würde ich auf diese Grundlegende Möglichkeit der Automation nicht verzichten wollen.

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Re: Eine Woche Homematic IP mit CCU3, ein Fazit

Beitrag von dtp » 08.06.2022, 12:32

Wenn du eine originale CCU3 gekauft hast, ist da ja auch die Nutzung des Mediola AIO CREATOR NEO mit drin. Mit dem kannst du eine schöne Benutzeroberfläche basteln, um auf die Geräte-Einstellungen per App zugreifen zu können. Das sollten dann auch deine Schwiegereltern bedienen können.

Ein anderes Stichwort wurde hier ja auch schon genannt: ioBroker. Der ist aber nicht ganz easy in der Handhabung und erfordert schon eine gehörige Einarbeitungszeit. Aber auch damit lässt sich eine entsprechende Bedieneroberfläche erstellen. Und noch viel, viel mehr.

Das WebUI solltest du jedenfalls nur zur Programmierung aber nicht zur regelmäßigen Bedienung nutzen. Dafür ist es in der Form einfach nicht gedacht.
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einige Projekte: zentrales Push-Nachrichten-Programm zPNP, DoorPi-Videotürsprechanlage, An- und Abwesenheitsdetektion per Haustürschloss, zentrales Programm zur Steuerung von Beschattungsgeräten zBSP.

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Re: Eine Woche Homematic IP mit CCU3, ein Fazit

Beitrag von Xel66 » 08.06.2022, 13:18

Wenn man die Zeit nutzt, die man aufwendet, um irgendwelche Bedienoberflächen zu bauen oder sich in irgendwelche Programmierungen von Visualisierungen reinzuarbeiten, um seine Automationsbedürfnisse zu analysieren und in Automationen (Programmen) umzusetzen, hat man am Ende mehr davon - nämlich eine Hausautomation. Gerade ältere Leutchen werden sich mit solchen Sachen wie dem Rumwischen auf irgendwelchen smarten Geräte in einem Fernbedienhome eher nicht auseinandersetzen wollen, da sie selten so technikaffin sind.

Ein Smarthome, welches bedient werden muss, ist alles andere, aber definitiv nicht smart. Das ist wie für viel Geld ein selbstfahrendes Auto zu kaufen, um dann doch selbst lenken zu müssen. Und gerade die Heizungssteuerung eignet sich vorzüglich zur Automatisierung (reine Zeitsteuerung mit großen Zeitkonstanten, die ggf. noch mit einer Anwesenheitserkennung überlagert ist). Die für diese Aufgabe die notwendige Sensorik und Statuserfassung ist recht übersichtlich und größtenteils schon in der Aktorik verbaut (für Anwesenheiten muss man sich was überlegen - z.B. Schaltkontakt am Schließriegel der Wohnungstür). Das ist bei Beleuchtungssteuerungen schon anders. Hier sind ggf. noch Bewegungsmelder etc. notwendig, um zielgerichtet automatisch das Licht schalten zu können. Und niemand wird das Küchenlicht über ein Wischi-Waschi-Gerät im Wohnzimmer bedienen oder jedes Mal das Smartphone aus der Hosentasche kramen.

Nichts ist einfacher, als z.B. für die Heizungssteuerung der älteren Generation eine Art Grundeinstellung für die Solltemperaturen zu programmieren und ggf. die manuellen Sollwertänderungen (weil ihnen zu kalt/warm ist) zu loggen und dann als "neue" Sollwerte in die Profile zu übernehmen. Über kurz oder lang wird niemand mehr dran rumdrehen und das System macht einfach, wozu es vorgesehen ist. Und bezüglich der Heizungssteuerung darf man sich gleich von den digitalen mit Kommastelle angezeigten Temperaturen gedanklich trennen. Wichtig ist die Einstellung entsprechend des Wärmeempfindens (welches mit fortgeschrittenem Alter etwas höher ist) und nicht irgendwelche angezeigten Werte. Die haben mit der Realität (gerade bei solo arbeitenden Heizkörperthermostaten) nur am Rande was zu tun und dienen eher der ungefähren Orientierung. Hintergrund ist die Tatsache, dass die Istwerterfassung von Heizkörperthermostaten prinzip- und bauartbedingt in der Nähe der Wärmequelle erfolgt und so nur ein ungefährer Stellvertreterwert für die Temperatur in einigen Metern Entfernung (dem gewöhnlichen Aufenthaltsort des Bewohners) ist. Mit gruppierten Wandthermostaten bekommt man dort genauere Regelungsergebnisse.

Gruß Xel66
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Re: Eine Woche Homematic IP mit CCU3, ein Fazit

Beitrag von Elion » 08.06.2022, 16:05

Hi.
Ja da hast du Recht, wenn es mal läuft, sollte man nicht mehr viel ändern müssen.
Großartige Anwesenheitserkennungen oder Schichtpläne brauch ich um Beispiel gar nicht machen.
Einsparpotentiale ergeben sich hauptsächlich durch eine Nachtabsenkung. Im Gegensatz zur Therme (nur ganze Heizanlage komplett) geht das bei HMIP viel selektiver.
Und die Fenster Offen Erkennung spart, weil die Schwiegereltern leider immer noch viel mit Fenster auf Kipp über Stunden lüften. Reden hilft da auch nix sondern nur eine Automatik.
Wenn man nun die Außentemperatur, Luftfeuchtigkeit bzw generell das Wetter berücksichtigt, lässt sich durchaus auch noch was sparen weil dann nicht 24/7 auf 22 Grad geheizt werden muss. (Kälteempfinden ist z.b bei nassem Wetter z.b anders)

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