jp112sdl hat geschrieben: ↑29.07.2022, 13:24
Xel66 wird vielleicht noch ausführlicher darauf eingehen, aber das A&O ist eine gut eingestellte Thermensteuerung und dann muss man da auch nix mehr extern dran rum machen.
OK, auch noch ein kurzes Statement. Ich sehe es nicht zwangsweise als notwendig an, eine Therme großartig in den Parametern von außen zu steuern (aber eine wärmebedarfsabhängige Steuerung erachte ich aus meiner persönlichen Erfahrung heraus als durchaus zielführend). Das Auslesen irgendwelcher Parameter (Vor-/Rücklauftemperatur, Pumpensteuerung uswusf. kann zwar der Nutzerunterhaltung bzw. einer Optimierung dienen, ist aber in einem gut eingestellten System (Heizkurve) grundsätzlich verzichtbar.
Es kommt auch auf das Heizungssystem (Heizkörper oder Fußbodenheizung) an. Bei einer Fußbodenheizung ergibt ein zusätzlicher Eingriff nur begrenzt einen Sinn. Hier ist eine sauberer Parametrierung (Heizkurve, hydraulischer Abgleich) weitaus wichtiger. Bei Heizkörpern kann man gut auf den aktuellen Wärmebedarf des Gebäudes reagieren und die Heizung deaktivieren, wenn kein Wärmebedarf besteht (= Heizungsventile geschlossen, was fast immer der Fall ist, wenn die Solltemperatur z.B. über Nacht abgesenkt wird). Und man spart nicht dauerhaft zwangsweise, wenn man häufig und lange die Solltemperatur absenkt, denn Hochheizen kostet überproportional Energie. Das muss man gegen die vorherige Ersparnis aufwiegen bzw. im Auge behalten. Hat man eine smarte Solltemperatursteuerung, dann benötigt man auch nicht zwangsweise eine Absenktemperatursteuerung des Wärmeerzeugers. Hier würden nur zwei Regelungen gegeneinander arbeiten. Besteht Wärmebedarf, ist es zielführend, die Heizkörper mit einer der Außentemperatur entsprechenden Vorlauftemperatur zu bedienen.
Viele Gasthermen besaßen in der Vergangenheit aus Abwärtskompatibilitätsgründen noch einen reinen binären Eingang für ein 230V Bimetall-Raumthermostat, der im Auslieferungszustand einfach gebrückt ist. Einen solchen Steuereingang habe ich über einen Homematic-Schaltaktor geführt, und deaktiviere damit meine Heizung, wenn meine Thermostate geschlossen sind. Funktioniert seit Jahren bei mir zur vollsten Zufriedenheit. Ob das bei aktuellen Geräte noch der Fall ist, entzieht sich meiner Kenntnis. Ich verfolge das aktuell nicht mehr. Ich denke auch, dass sich das Thema "Gasheizung" in den nächsten Jahren laut aktueller politischer Verlautbarungen erledigt hat.
Von einem Eingriff in die Warmwasserbereitung halte ich nichts. Zum Einen wegen der Legionellenproblematik, andererseits wegen des Energiebedarfs für ein kurzfristiges Aufheizen der Pufferspeichermenge. Für geringen Warmwasserbedarf mit dedizierten Nutzungszeiten (Singlehaushalt mit häufigen Abwesenheiten) ist vielleicht eine Durchlauferhitzer-Lösung zielführender. Da würde ich auf eine Speicherlösung verzichten. Aber auch hier kommt es auf die individuelle Nutzung an. Ein Mehrpersonenhaushalt hat da andere Bedürfnisse als ein Single-Haushalt. Aber am Thema "Warmwasserbereitung" bin ich aktuell auch dran.
Gruß Xel66