DutyCycle Killer - Gesicherte Kommunikation - Wofür?!

Einrichtung, Anschluss und Programmierung der HomeMatic CCU

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Challenger
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DutyCycle Killer - Gesicherte Kommunikation - Wofür?!

Beitrag von Challenger » 29.09.2017, 08:40

Hallo zusammen,
ich hatte seit dem Aufbau meiner Installation (ca. 125 Funk-Komponenten) zunehmende DC Werte erkannt. Im Idle des System lagen sie nach den ersten Optimierungsmaßnahmen in Programmen und Verknüpfungen bei 15-25 - mehr ging nicht.

Die Werte vor den Programm/ Verknüpfungsoptimierungen:
  • Idle-Betrieb: 25-40
  • während Aktivierung Alarmsystem: 40-55
  • während Deaktivierung Alarmsystem: 40-55
Die Werte nach den Programm/ Verknüpfungsoptimierungen:
  • Idle-Betrieb: 15-25
  • während Aktivierung Alarmsystem: 35-45
  • während Deaktivierung Alarmsystem: 35-45
Jetzt habe ich als letzte Maßnahme einmal die gesicherte Kommunikation, die bei einigen Komponenten (Bewegungsmelder, Funktaster, Fenstersensoren,...) per Default gesetzt ist, auf Standard gesetzt - und siehe da:
  • Idle-Betrieb: 4-9
  • während Aktivierung Alarmsystem: 20-30
  • während Deaktivierung Alarmsystem: 20-30
Ich würde die gesicherte Kommunikation gern auch bei den Fenstersensoren im EG auf Standard setzen, da ich den erhöhten DC bei den Aktivierungs- Deaktivierungsprüfungen des Alarmsystemes bei den (24) Fenstersensoren vermute. Bin mir jedoch nicht sicher ob das ratsam ist.
Welchen Zweck erfüllt die gesicherte Kommunikation außer das Belasten des DC? :D

VG
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Re: DutyCycle Killer - Gesicherte Kommunikation - Wofür?!

Beitrag von JRiemann » 29.09.2017, 09:15

Es wird dabei lediglich der Funkverkehr zwischen dem Sensor/Aktor und der CCU verschlüsselt.
In 99% der Fälle halte ich die Funktion für sinnlos.
Lediglich bei der KeyMatic und den Handsendern oder ähnliches macht das verschlüsseln Sinn.

Richtig überflüssig finde ich das verschlüsseln der Signale von Sensoren. Hier hat wohl keiner ernsthaft Interesse die Datenpakete abzufangen.
Viele Grüße!
Jörg

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Re: DutyCycle Killer - Gesicherte Kommunikation - Wofür?!

Beitrag von Herbert_Testmann » 29.09.2017, 10:42

Hallo

beim scharf schalten der Alarmanlage wird der Status der TFK geprüft, der zuletzt in der CCU bekannt war. Die Sensoren werden nicht per Funk abgefragt, da sie schlafen und nur von sich aus senden, wenn sich der Zustand ändert oder die regelmäßige "ich lebe noch" Meldung fällig ist. Also wird eine Veränderung an den TFK in diesem Zusammenhang keine Änderung des DC bringen.

Die Verschlüsselte Kommunikation schützt davor, dass jemand die Datenpakete mitließt bzw. eigene nicht signierte Datenpakete schickt. Wie oben schon gesagt, bei Keymatic ggf. sinnvoll. Aber wer sollte sich die Arbeit machen und in Funkreichweite Deiner HM solche Experimente durchzuführen??

Die verschlüsselte Kommunikation verlängert die Zeit der Datenübermittlung. Das kann zu vermehrten Kollisionen mit anderen Paketen führen. Das kann zu vermehrten Kommunikationsstörungen kommen, wenn die Verbindung ohnehin schlecht ist. Das führt immer zu Verzögerungen.
Es gibt in den Unterlagen des letzten Usertreffens eine sehr schöne Übersicht mit der Gegenüberstellung des Handshake bei verschlüsselter und unverschlüsselter Kommunikation incl. der Laufzeiten. Vielleicht hat jemand den Link oder einfach bei Homematic-inside mal suchen.

Mein Tip - abschalten
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Familienvater
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Re: DutyCycle Killer - Gesicherte Kommunikation - Wofür?!

Beitrag von Familienvater » 29.09.2017, 11:05

Hi,

die "verschlüsselte" Kommunikation ist keine verschlüsselte. Sie ist nur gesichert, d.h. der Sender "authentifiziert" sich erst beim Empfänger, damit ist sich der Sender und auch der Empfänger sicher, das er mit dem richtigen Partner funkt, und sendet danach das eigentliche Datenpaket UNVERSCHLÜSSELT, und der Empfänger quittiert den Empfang.

Egal ob gesichert oder nicht, der Payload (die zu übertragenden Daten) kann immer mitgelesen werden!

Wenn die Übertragung für einen Kanal ungesichert erfolgt, kann aber "jeder" behaupten, er wäre der Sender und z.B. den "Tastendruck", der z.B. zum Abschalten der Alarmanlage führt, senden.

Erfolgt die Übertragung gesichert, und es wird der Default-Sicherheitsschlüssel genutzt, ist das im Prinzip genauso unsicher, es kann jedes Paket "gefälscht" werden, auch der Challenge vorher, weil der Schlüssel bekannt ist.
Nur gesichert und eigener Sicherheitsschlüssel bedeuten eine "wirkliche" Sicherung gegen gefälschte Pakete. Das erkauft man sich aber ggf. mit den bekannten Nachteilen des eigenen Sicherheitsschlüssels. Wer eine Keymatic (oder andere Aktoren nutzt, um den Zugang zum Haus zu ermöglichen) betreibt, muss nach meiner Meinung einen eigenen Sicherheitsschlüssel verwenden, alles andere ist in meinen Augen fahrlässig. Wahrscheinlich passiert trotzdem nichts, wenn man es nicht macht, aber im Fall der Fälle...

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Re: DutyCycle Killer - Gesicherte Kommunikation - Wofür?!

Beitrag von Challenger » 29.09.2017, 12:17

Hi,
ich danke euch für die tollen Erklärungen! :D

Für mich bleibt als Fazit, dem Rat "Abschalten" zu folgen. Bis auf die Keymatic werde ich den Übertragungsmode auf "Standard" umstellen.
Bei Gelegenheit werde ich auch den DC beim Aktivieren/ Deaktivieren des Alarmsystems prüfen, möchte wissen ob hier ggf. auch eine Verbesserung eintritt.

Ansonsten bin ich zufrieden mit dem Ergebnis :)

VG aus Hannover
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Re: DutyCycle Killer - Gesicherte Kommunikation - Wofür?!

Beitrag von DrTob » 29.09.2017, 12:45

Damit es bei den Aussagen nicht 2:1 steht bestätige ich nochmal die Aussage von Familienvater: es handelt sich NICHT um eine Verschlüsselte Übertragung, sondern um eine gesicherte. D.H. Auch wenn die gesicherte Übertragung aktiv ist kann man problemlos mithören und mitlesen was so passiert. Das einzige was verhindert wird ist ein ausführen von Befehlen von „unbekannten“ Quellen.
Ohne eigenen Sicherheitsschlüssel beschränkt sich diese Sicherheit darauf, das ein einfaches wiederholen von aufgefangenen Befehlen nicht funktioniert. (Mit Hilfe einer CCU lassen sich trotzdem relativ einfach Befehle senden die akzeptiert werden) mit eigenem Sicherheitsschlüssel geht auch das nicht.

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Re: DutyCycle Killer - Gesicherte Kommunikation - Wofür?!

Beitrag von Challenger » 30.09.2017, 12:17

Hi,
kurzes Update nach der Umstellung aller Komponenten von "gesichert" auf "standard" (Ausnahme Keymatic).

Idle-Betrieb: 2-5
während Aktivierung Alarmsystem: 22
während Deaktivierung Alarmsystem: 22
IMG_4757.JPG
Die DC Werte haben sich massiv verbessert nachdem die "überflüssigen" Handshakes deaktiviert wurden. :D

VG
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Re: DutyCycle Killer - Gesicherte Kommunikation - Wofür?!

Beitrag von Gan_Dalf » 15.11.2018, 20:17

Hallo,

Bei mir steht "gesichert", allerdings grau hinterlegt. Das heißt ich kann den Wert garnicht ändern auf Standard. Kann das jemand bestätigen.
Ich nutze das aktuelle RaspianMatic und HmIP-SWDO-I Aktoren.

jp112sdl
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Re: DutyCycle Killer - Gesicherte Kommunikation - Wofür?!

Beitrag von jp112sdl » 15.11.2018, 20:24

Hi,
Gan_Dalf hat geschrieben:
15.11.2018, 20:17
Hallo,

Bei mir steht "gesichert", allerdings grau hinterlegt. Das heißt ich kann den Wert garnicht ändern auf Standard. Kann das jemand bestätigen.
Ich nutze das aktuelle RaspianMatic und HmIP-SWDO-I Aktoren.
HmIP nutzt grundsätzlich gesicherte Übertragung.
Das Deaktivieren funktioniert nur bei den herkömmlichen HM RF Geräten.

VG,
Jérôme ☕️

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Re: DutyCycle Killer - Gesicherte Kommunikation - Wofür?!

Beitrag von Gan_Dalf » 15.11.2018, 20:37

Schade,

danke für die Aufklärung. Das kann man auch nicht irgendwie "umgehen", oder ändern ?

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