Rauchmelder CCU2-Integration wirklich so sparsam?

Kabellose und kabelgebundene Sender und Empfänger der klassischen Homematic-Serie

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Knallfrosch
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Rauchmelder CCU2-Integration wirklich so sparsam?

Beitrag von Knallfrosch » 19.01.2018, 10:17

Hallo,
ich nenne nun schon seit Jahren eine CCU2 mein eigen und erweitere mein Smart Home System so nach und nach.
Aktuell besteht nun der Wunsch, vorhandene Billig-Rauchmelder gegen welche von Homematic auszutauschen, nicht zuletzt weil es einfach nervig ist, wenn von allen 10 Rauchmeldern im Haus immer mal wieder einer piept weil die Batterie leer ist und man sucht ewig, welcher....

Angeschafft habe ich mir nun erstmal ein Dreierset HM-Sec-SD-2, den 10-Jahres-Rauchmeldern.
Jedoch bin ich verwundert, daß diese Geräte so schlecht in die Homematic integriert sind. Heißt: Sie lösen bei Gefahr selbstständig aus und ich muss sie selbstständig wieder über den Knopf am Gerät ausschalten.

Das kann mein Billig-Rauchmelder auch!

Klar, die vielseits beworbene Gruppen-Eigenschaft ist zwar ganz nett, das wars aber auch schon.
In der Homematic wird soweit ich das verstanden habe lediglich der Zustand angezeigt und man kann sich bei auslösen vielleicht noch ne eMail schicken lassen.

Ich vermisse Funktionen wie:

* Deaktivierungsmöglichkeit, zeitgesteuert oder per Homematic-Druckschalter
-> z.B. in der Küche. Aktuell passiert es manchmal, daß ein Rauchmelder losgeht, wenn man beim kochen mal etwas "brutzeliger" unterwegs ist und die Küche kurzz. leicht verraucht ist.
Da wünsche ich mir eine Möglichkeit, per Homematic-Schalter in der Küche temporär den Rauchmelder zu deaktivieren bevor er losgehen kann und danach wieder zu aktivieren.
-> genauso habe ich im Wohnzimmer einen Holzofen. Da der beim anfeuern kurzz. durchaus mal raucht, wäre ein Rauchmelder im Wohnzimmer ungeeignet. Ich möchte da aber einen haben, da auch diversestes elektrisches Gerät vorhanden ist was theoretisch einen Brand auslösen könnte könnte. Auch hier wäre eine temporäre Deaktivierung von Vorteil
(Bitte keine Diskussion über Sinnhaftigkeit eines Rauchmelders in der Küche. Ich weiß sehr wohl, daß dies lt. Anleitung auch nicht empfohlen wird, habe aber meine Gründe, dies trotzdem zu tun.)

* Aktivierungsmöglichkeit per Zeitsteuerung
-> beispielsweise um jeden Abend zu prüfen, ob der Rauchmelder deaktiviert wurde und ihn automatisch wieder zu aktivieren, falls das nach dem kochen evtl. mal vergessen wurde

In der Anleitung steht, daß man den Rauchmelder für 10 Minuten stummschalten kann. Dies ist a) zu kurz und b) auch nur wieder am Melder machbar. Wir haben auch keine Lust immer wieder mit irgendwelchen Hilfsmitteln (Leiter, Stock...) am Melder rumzufummeln, Das ist für mich keine ausgegorene/vollintegrierte Smart Home Komponente, die ich für diesen Preis erwarte.

* Separate Ansteuerung des integrierten Alarmtons
-> Ich habe z.b. noch einen Wassermelder im Keller. Aktuell bekomme ich nur eine eMail, wenn Wasser im Keller ist, das Gerät selbst hat keinen Alarmton eingebaut. Wünschenswert wäre ein akustisches Signal über ein anderes an der Homematic angeschlossenes Gerät. Klar gibt es ne Bastellösung für externen Alarmton, aber wenn ich im Keller auch schon einen Rauchmelder habe, könnte er doch diese "Aufgabe" mit übernehmen.

Alternativ: Kann man den Rauchmelder überhaupt (temporär) deaktivieren?
Hat jemand eine Idee oder Infos, wie die o.a. Anforderungen realisiert werden könnten?

Vielen Dank und viele Grüße
Karl

Familienvater
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Re: Rauchmelder CCU2-Integration wirklich so sparsam?

Beitrag von Familienvater » 19.01.2018, 10:37

Hi,

um es kurz zu machen:
Nein!

Alarmsirenen-Funktion ist mit den "bauähnlichen" HmIP-Rauchmeldern möglich, die haben dafür eine 2. Lithium-Batterie eingebaut. Der Grund, warum ich aber jedem davon abrate: Es wurde nie 100% bewiesen, aber durch eigene Fehler in der Programmierung wurden die HmIP-Rauchmelder schon mehrfach nach wenigen Monaten zum Elektroschrott, weil die Alarmsirene immer wieder ausgeschaltet wurde, obwohl sie nicht an war, dabei wird jedesmal der Melder geweckt, und so ein Stück 10-Jahres Gerät zum sauteueren Verbrauchsmaterial.

Und das ist ggf.a uch der Grund, warum jegliche (verständlicherweise) gewünschte Funktionalität nicht im Melder integriert ist: Der Melder müsste dafür per Funk geweckt werden, um in zu deaktiveren oder zu aktivieren, und damit kann der Hersteller die Lebensdauer der 10-Jahres Batterie nicht mehr garantieren.

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Re: Rauchmelder CCU2-Integration wirklich so sparsam?

Beitrag von Xel66 » 19.01.2018, 10:43

Knallfrosch hat geschrieben:Alternativ: Kann man den Rauchmelder überhaupt (temporär) deaktivieren?
Nein, Rauchmelder für Privathaushalte haben eine Sicherheitsfunktion und dürfen nicht daktiviert werden können. In professionellen Brandmeldezentralen ist das etwas anderes. Dort wird aber auch nur die Linie und nicht der Melder deaktiviert. In den Home-Geräte ist aber Sensor, Auswerteeinheit und akustischer Melder eine bauliche Einheit. Da geht das nicht.
Knallfrosch hat geschrieben:Hat jemand eine Idee oder Infos, wie die o.a. Anforderungen realisiert werden könnten?
Ja, entferne aus den Rauchmeldern, die Du zu daktivieren wünschst die Batterie. Bei den 10-Jahres-Modellen wird sich auch das schwierig gestalten.

Gruß Xel66
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Re: Rauchmelder CCU2-Integration wirklich so sparsam?

Beitrag von dtp » 19.01.2018, 12:58

Rauchmelder gehören nicht an Orte, wo es eine regelmäßige Rauchentwicklung geben kann. Ich würde z.B. keinen Rauchmelder in unmittelbarer Nähe eines Herds, Ofens, Kamins oder Toasters anbringen, wenn dort mit vermehrter Rauchbildung zu rechnen ist. Da sind Fehlalarme einfach vorprogrammiert.

Wir haben bei uns seit 2012 (Baujahr des Hauses) sechs der ganz alten HM-Rauchmelder mit FW 1.0 im Einsatz. Die funktionieren super und machen exakt das, was sie sollen. Alle zwei Jahre muss ich zwar die Batterien auswechseln, aber ansonsten blinken sie schön regelmäßig im Zwei-Minuten-Takt fröhlich vor sich hin und lassen uns zum Glück mit Fehlalarmen in Ruhe (gut, zwei an der Zahl gab es, aber das ist für meine Begriffe absolut okay).

Wenn man sich über Zustände im Haus warnen lassen will, dann sollte man sich eine Innesirene oder - was auch ganz gut geht - ein Wandtablet mit Lautsprechern zulegen. Letzteres lässt sich sehr gut mit dem Sayit-Adapter des ioBroker ansprechen. Der kann sogar Texte vorlesen, wenn man das möchte.

Bis dann,

Thorsten
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Re: Rauchmelder CCU2-Integration wirklich so sparsam?

Beitrag von 66er » 19.01.2018, 15:35

Volle Zustimmung für meine Vorredner.
dtp hat geschrieben:...
Wenn man sich über Zustände im Haus warnen lassen will, dann sollte man sich eine Innesirene oder - was auch ganz gut geht - ein Wandtablet mit Lautsprechern zulegen. Letzteres lässt sich sehr gut mit dem Sayit-Adapter des ioBroker ansprechen. Der kann sogar Texte vorlesen, wenn man das möchte.
...
Als Alternative möchte ich noch die Soundausgabe über den Home24-Mediaplayer erwähnen.

Individuelle Soundfiles mit Ansagetexten können mit der Freeware Balabolka erstellt werden. :wink:

LG
Stefan
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Re: Rauchmelder CCU2-Integration wirklich so sparsam?

Beitrag von Xel66 » 19.01.2018, 16:59

66er hat geschrieben:Als Alternative möchte ich noch die Soundausgabe über den Home24-Mediaplayer erwähnen.
Allerdings sind vorgefertigte Ansagen mit dem Home24-Mediaplayer nicht notwendig, denn über diesen lässt sich die in Android vorhandene Text-to-Speech-Funktion ansprechen und somit freier Text an das Tablet senden, was dann dort vorgelesen wird. Somit lassen sich auch dynamische Ansagen wie Uhrzeit, Temperaturen, Sensorstatus u.ä. realisieren.

Beim Verlassen des Hauses wird z.B. ein Fenstercheck gemacht und mir das Ergebnis sowie die aktuelle Außentemperatur angesagt. Ähnliches läuft auch abends, wenn das Haus in den Nachtmodus geht (Rollladen zu, Heizungsabsenkung und Haustür abschließen). Ebenso wird mir angesagt, dass und wann der Paketdienstleister ein Paket am Ablageort deponiert hat. So etwas mit der MP3-Tonne aus Einzeldateien abbilden zu wollen, wäre eine elende Arbeit. Mit dem Mediaplayer geht's ganz einfach. Zur Zusammenstellung der Ansagetexte braucht man natürlich Scripte. Diese sind aber hier im Forum verfügbar.

Auf dem Tablet läuft auch noch BoxToGo, so dass auch bei gepflegtem Adressbuch bei Anrufen der Name des Anrufers im Klartext mit der gleichen Stimme ausgegeben wird (Voraussetzung ist eine FritzBox im Netz). Das kann alles die Wanz... äh Alexa nicht. Allerdings kann die Befehle entgegennehmen, was diese Lösung nicht kann. Brauche ich auch nicht unbedingt, denn ich betreibe Hausautomation und muss wenig eingreifen. Mir reicht es (noch), dass "mein Haus" mit mir spricht.

Gruß Xel66
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