Warum stirbt der C26 gerade im HM-LC-Sw1PBU-FM so oft?

[Pfriemler]

Neues Fehlerbild: Zögerlich schaltendes Relais (Fehlerbeschreibung im Forum) ist jetzt bestätigt.
Bei diesem Aktor gab es keinen Lötklecks zwischen C26 und D25 - und D25 ist auch reichlich eingelötet, gut zur Kühlung!

Die Platine kam so verschmutzt zu mir, klebrig nach Abwaschen - viel zu viel Flussmittel, vermute ich.

Schauen wir uns mal den Spannungsverlauf an am C26:

Ojoijoi ...
Ich denke, man kann aus den Screenshots einiges selbst herauslesen, beachtet die Cursormarken und die Messwerte dazu im Texblock. Der kleine Keil mit der 2 links unten ist die Nulllinie...
Spannung an C26 schwankt stark, normal 12,3V bis unter 10,6V, die Spannung wird durch D25 begrenzt (die berühmte Heiz-Z-Diode). Der Wandler liefert jeweils nur einen Puls und schaltet dann ab. (rechter Teil)
Nicht so links: dort wird offenbar kurz mehr Strom gezogen: Der Wandler pulst mit 55 kHz durch, schafft es aber nicht, C26 aufzuladen, der auch keine Spannung hält. Die Schwankungen gehen bis 3,3V herunter, das dürfte sogar durch den Linearregler bis zum Prozessor greifen. Der Aktor ist ständig am "neustarten".
C26 ausgebaut und im Bauteiltester:

8,8 µF (statt 10) sollten eigentlich ausreichen, aber der ESR? 150 Ohm! Neuer Rekord. Das ist so als würde man eine Regentonne mit einem Infusionsschlach befüllen und entleeren wollen. Effektiv ist bei den Frequenzen der Kondensator also "nicht da". Übrigens ist das ein für mich völlig neuer von der Bauform ausgesprochen kleiner C gewesen, er steckt ja unten im Textool-Sockel
Als Ersatz habe ich einen keramischen Vielschichtkondensator 10/16 genommen (die Z-Diode begrenzt ja eh auf maximal 12,3V).

So sieht die Spannung an C26 jetzt aus - der Wandler schiebt kräftig nach, D25 begrenzt nicht mehr offensichtlich (aber dennoch ein bisschen), die Pulse landen vollständig im Kondensator. Der Wandler setzt nur noch einzelne Pulse mit einer Frequenz von ~11,3 und 14,1 kHz. Das hört man als leises Trillern, leider.

Nun wurde der Aktor eingeschaltet. Der Strombedarf erhöht sich, der Wandler schiebt nun 3-4 Impulse (f ~53 kHz) bis C26 wieder ausreichend voll ist, und legt sich dann kurz schlafen. Das Trillern ist lauter.

In diesem Zustand möchte der Aktor 0,7W im Standby und 1,3W wenn eingeschaltet.

Final habe ich noch D24 (die Z-Diode im Feedback des Wandlers) ausgetauscht um die 12-V-Spannung zu senken, weil die oben leicht platten Dellen vermuten ließen, dass D25 wieder Energie vernichtet. Mit einer 8,2V-Diode sehen wir kräftige kräftige Ladeflanken und Spannungen zwischen 10,2 und 10,8V, was für das Relais zum Anziehen reicht, aber das Geräusch ist leider lauter geworden:

und wenn das Relais angezogen ist

kämpft der Wandler schon mit seiner ebenfalls reduzierten Leistungsfähigkeit: 9,4-10,1V, und leider unschöne Geräusche. Mit dem gleichzeitigen Abklemmen des strommessenden OPV (siehe erster Beitrag) reichen dem Aktor 0,3W im Standby und 0,8V im EIN. Wegen der Geräusche habe ich dann doch noch auf eine 9,1V-Z-Diode umgebaut, jetzt ist der Aktor nur noch sehr leise am Fiepen, und 0,4 / 0,9W gehen auch in Ordnung.

Zuletzt noch ein Foto vom aufgelöteten Keramikkondensator auf freigekratzen Flächen und rechts die durchtrennte Leiterbahn zum Abklemmen des OPV für die Strommessung.

[Baxxy]

Schon echt interessant was du hier so aufzeigst, auch wenn ich nicht alles verstehe.

Wenn meine HM-LC-Sw1PBU-FM anfangen rumzuzucken würde ich sie bei Dir zur Reparatur abgeben.