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von Pfriemler » 03.05.2022, 21:26
Komme nur seltener vorbei hier - daher erst jetzt ein Erklärungsversuch:
Dass Lampen hinter Primär-Dimmern (also Dimmern, die die Netzspannung partiell in jeder Halbwelle schalten) bei minimalem Level flackern, ist erst mal nichts neues. Die Dimmer schnippeln dann nur einen winzigen Teil am Anfang (bei Phasenabschnitt-Dimmern) der Sinuskurve nach jedem Nulldurchgang ab (und sind dann aus). Spannungsschwankungen als auch Änderungen in der Form der Kurve durch nicht-ohmsche Belastungen wirken sich dann besonders stark aus. Ich merke das besonders morgens, wenn ich in der Küche die Lampe so betreibe und die zahlreichen Schaltvorgänge in der Region für ein gemütliches Flackern sorgen.
Der Effekt verstärkt sich dann durch den oft nichtlinearen Zusammenhang zwischen Dimmlevel und Leuchtstärke von LED-Lampen, bei denen die Schwankungen am unteren Ende dann besonders stark zu sehen sind.
Dagegen ist eigentlich kein Kraut gewachsen. Bessere LEDs mindern das Problem etwas, beseitigen es aber prinzipbedingt nicht - wo eine normale Glühlampe flackert, können auch die LED-Module nichts ausrichten. Richtig lösen lässt sich das eigentlich nur, wenn man sekundär dimmt, also etwa LED-Stripes oder ähnliches mit Pulsweitendimmern hinter einem geregelten Netzteil betreibt. Gleiches gilt für "selbstdimmende" Leuchtmittel der diversen Smarthome-Familien (Tradfry, Osram, Hue, diverse WLAN, ...). Prinzipiell können das auch die wirklich besseren LED-Leuchtmittel, die mit wenig Spannung auskommen und den Dimmwinkel aktiv messen und als Stellgröße intern nutzen - aber die sind (noch) sehr selten und können auch die Schwankungen der Kurvenformen nur bedingt ausgleichen. Erkennen kann man diese Leuchtmittel daran, dass sie einen meist sehr weiten Dimmbereich von 5-85% oder mehr besitzen und auch bei Änderungen am oberen Ende deutlich die Helligkeit ändern, also nicht bereits bei 50% mit voller Kraft leuchten.
jm2c.
