Da eQ-3 mit der HCU1 auf ein Raspberry Pi CM4 setzt habe ich mir mal angeguckt wie sich so ein CM4 + IOBoard als RaspberryMatic macht.
Gleich vorweg... ich bin ziemlich begeistert.
Das (mein) Setup hat diverse Vorteile gegenüber einem normalen Pi4B, unter anderem eMMC-Speicher (statt SD-Karte), keinerlei Funkstöreigenschaften (weil das genutzte IO-Board keine USB3-Anschlüsse hat), geringerer Stromverbrauch (weil das IO-Board kein BT/Wlan/USB3 hat), Steckplatz für eine NVME-SSD die man als "USB-Stick" für Backups, Diagramme usw. nutzen kann.
2. Die erste Frage:
Macht ein CM4 + IOBoard als Homematic-Zentrale überhaupt Sinn?
Da man das nicht pauschal mit ja / nein beantworten kann hier erstmal ein paar Pro's & Contra's zum abwägen.
2.1 Pro's:
- je nach Version wesentlich mehr RAM als ein Pi3B/3B+
- höhere Rechenleistung gegenüber Pi2B / Pi3B / Pi3+
- schnellere Netzwerkanbindung
- eMMC (8 - 32GB) statt SD-Karte
- Stromverbrauch identisch bzw. etwas geringer als Pi3B/Pi3B+
- anderes Layout - passt nicht in viele ältere Gehäuse
- RPI-RF-MOD passt nur mittels Stacking-Header auf die GPIO's, dadurch mehr Gesamthöhe des Setups
- Als einfache Homematic-Zentrale ohne großen Schnickschnack macht das CM4 + IOBoard keinen Sinn.
- Nutzt man "dicke" Add-Ons wie Redmatic oder den CCU-Historian sieht das schon anders aus. Hier macht sich der zusätzliche RAM und in bestimmten Szenarien (Historian-Datenbank recalc) auch die höhere Rechenleistung positiv bemerkbar.
- Hat man vor mehrere "Systeme" auf einem Pi zu betreiben, z.B. debMatic / piVCCU / RaspberryMatic-Docker als "Zentralensoftware" und zusätzlich z.B. ioBroker, hat das CM4 + IOBoard, gegenüber seinen Vorgängern, ganz klar die Nase vorn.
- Es gibt zig Variationen des CM4, die sich erstmal grob in "Lite" (SD-Karte) und "Normal" (eMMC) unterscheiden.
Wir wollen "Normal", weil eMMC einfach besser ist als ne SD-Karte. Und eMMC war schon das große Plus bei einem Tinkerboard S. - Als nächstes lassen wir unnützes Zeug weg, also ein "Normales" ohne Bluetooth und WLan.
- Nun zum RAM. 2GB definitiv, aber es darf auch mehr sein.
- Und zum Schluss die Größe der eMMC. 8GB reichen normalerweise vollkommen aus, wer will nimmt halt mehr.
4. Die Qual der Wahl Teil 2... welches IO-Board?
- Hier wird's schon schwieriger weil es viele verschiedene Modelle gibt.
- Man sollte bei der Wahl dran denken das man das Setup auch in ein Gehäuse verfrachten will. (geplant bei mir Clear-Box für Raspberry Pi 4)
- Auch ist hier weniger meistens mehr, also umso weniger Schnittstellen nach außen, umso geringer die Gesamtstromaufnahme.
5. CM4 + IOBoard in Aktion:
Das Waveshare CM4-IO-BASE-C hat an der Unterseite noch einen M.2-Slot.
Da habe ich eine 256GB NVME-SSD verbaut und RaspberryMatic so konfiguriert das diese als "USB-Stick" genutzt wird.
RaspberryMatic Hilfe-Seite: Fliegender Aufbau: 6. ToDo:
- Gehäuse
- ggf. passiver Kühler