QLink hat geschrieben: ↑24.03.2024, 12:22
Die einzige Wetterstation, die ich finden konnte, welche alle techn. Anforderungen erfüllt, ist die "Davis 6162C Vantage Pro 2 Profi Wetterstation kabelgebunden". Leider ist der Preis mit 1300€ doch eine heftige Nummer.
Ich hab mir das
Video zu dieser Wetterstation angesehen. Da ist ja fast alles aus Plastik
und das ist ja das große Problem fast aller käuflichen Wetterstationen. Insbesondere wenn der Kunststoff auch noch schwarz ist und im Sommer extrem heiß wird, ist eine kurze Lebensdauer vorprogrammiert. Eine Wetterstation wird draußen immer eine begrenzte Lebensdauer haben. Man kann höchstens durch Verwendung von Metall oder Metallabdeckungen robustere Verhältnisse schaffen.
Ich selbst habe seit über einem Jahr einen selbstgebauten Windmesser draußen zum Test, weil ich von den käuflichen Windmessern immer enttäuscht wurde.
In meinem Windmesser innen sind zwar immer noch Kunststoffteile aus dem 3D-Drucker verwendet, aber die meisten Außenteile sind aus Aluminium oder rostfreiem Stahl. Gemessen werden Windgeschwindigkeit und Windrichtung hochauflösend über einen Mikrocontroller (ATTIN85) und als serielles Signal zyklisch ausgegeben. Angeschlossen ist der Windmesser an ein normales WEATHERMAN-Modul. Bis jetzt sieht das Teil nach 18 Monaten immer noch super aus und scheint wirklich deutlich robuster dem Wetter zu trotzen.
Bisher hab ich dieses Teil noch nicht als Bausatz angeboten, weil der Bausatz relativ teuer sein würde und ich zur Zeit zu wenig Kunden für den doch etwas anspruchsvollen Bausatz gesehen habe. Die meisten User wollen doch die fertigen Wetterstationen und merken nach ein bis 2 Jahren, daß die meisten Dinger für den Außeneinsatz nicht ausreichend robust sind, Defekte entstehen und es keine Ersatzteile gibt. Zudem wechseln die Modelle so schnell, daß man nach 2 Jahren nicht mal das gleiche Produkt mehr bekommt.
Zum Sonnensensor oder Helligkeitssensor:
Im WM1 hatte ich einen thermischen Sonnensensor integriert, der unter einer Glasabdeckung das Sonnenlicht einfängt. Das Langzeitproblem dieser Lösung ist, daß unter der Glasabdeckung morgens immer Tauwasser entsteht, welches auf die Elektronik tropfen kann. Auch das Glas kann nach Jahren durch thermische Beanspruchung brechen. Deshalb verwende ich Glasfenster grundsätzlich nicht mehr! Aktuell verwende ich im WM2 einen Lichtleiter in Verbindung mit einem Luxsensor BH1750. Das funktioniert relativ stabil über viele Jahre, ach wenn der BH1750 ein relativ unzuverlässiger Kandidat ist. Aber es gibt aktuell keine brauchbare Alternative.
Die Helligkeit ist aber zur Messung der Strahlungsleistung der Sonne (die für die Aufheizung der Wohnung relevant ist) ein relativ schlechtes Messsignal.
Besser wäre wirklich eine Messung der Strahlungsleistung der Sonne. Man kann es thermisch machen (so wie gehabt im WM1) oder auch mit einer Mini-Solarzelle, deren Strom im Kurzschluss(!) gemessen wird. Einige Versuche mit so einer Mini-Solarzelle habe ich gemacht, Ergebnis ist, daß die Lösung im Prinzip gut funktioniert.
Ich habe allerdings noch große Hemmungen, das Verfahren einzusetzen, weil ich dem bei den Mini-Solarzellen verwendeten Kunststoffverguss nicht traue. Ich müßte die Zelle einen Sommer mal draussen einsetzen und dann schauen. ... hab ich aber bisher nicht gemacht
Grundsätzlich wäre das ein gutes Messverfahren, um die Strahlungsleistung der Sonne mit hoher Genauigkeit zu messen.
Eine alternative Lösung auf Basis der thermischen Messung habe ich ebenfalls ausprobiert. Hierbei wird ein kleines nach unten offenes Glasrohr am Mast unterhalb des oben gezeigten Windmessers platziert.
Gemessen wird die Temperatur entweder mit einem DS18B20 oder einem 10k-NTC. Angeschlossen wird der Sensor entweder am Windmesser (siehe oben) oder direkt an das WM2-Modul. Ich weiß noch nicht
Welchem Sonnensensor ich den Vorzug gebe, ist mir noch nicht klar.
Ansonsten stehen meine Wettermänner draußen und widerstehen hoffentlich dem Wetter