Ist die HomeMatic ein Bastlersystem?

Problemlösungen und Hinweise von allgemeinem Interesse zur Haussteuerung mit HomeMatic

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dtp
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Re: Ist die HomeMatic ein Bastlersystem?

Beitrag von dtp » 29.06.2016, 15:13

Nö, Sammy. Innenjalousien fährt man auch bei einem Unwetter nicht hoch. ;)
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peissl.at
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Re: Ist die HomeMatic ein Bastlersystem?

Beitrag von peissl.at » 29.06.2016, 15:34

Hallo,

Grundsätzliches zum Thema Beschattung (zB: Jalousien):

Es gibt Rollläden und diese "Jalousien", die eigentlich Lamellenstore heißen. (Nebenbei auch noch Brettläden, feststehende Lamellen und Markisen - aber ich gehe einfach mal nur auf den Unterschied bei Rollläden und "Jalousien" ein)

Der Begriff Rollladen sollte für jeden klar sein. Das sind die Dinger aus Kunststoff oder Alu aus 3 bis 5 cm hohen, ineinander verschobene Rollladen-Stäben. Es gibt auch noch welche mit höheren Stäbe, aber die werden meist für Rolltore verwendet. Wenn man die Rollläden nicht ganz schließt, dann bleiben kleine Lichtpunkte (sogenannte Lichtschlitze offen). Rollläden sind je nach ihrer Größe einer Windwiderstandsklasse zugeordnet. Entsprechend der sie Schutz vor Witterung bieten. Darüber hinaus müssen aber auch Rollläden weggefahren werden, weil der Behang durch die Sogwirkung aus den Führungsschienen gerissen werden kann.

Lamellenstore bestehen aus Alu-Lamellen die auf Leiterkordeln (meistens Textilbänder) aufgefädelt sind. Bis zur Lamellenbreite von 50mm werden sie als Jalousien bezeichnet. (Daher auch der Begriff Innenjalousien, weil die meist schmäler sind, oder Verbundjalousien, wenn sie zwischen den Gläsern verbaut sind)
Lamellenbreiten von 60mm und darüber werden Raffstore genannt. Sie haben im Vergleich zur Jalousie eine stabilere Lamellenform (die Besten eine Z-Form), sodass diese durch Wind nicht so leicht geknickt werden können. Aufgrund der Textilien sind Lamellenstore jedoch kein Windschutz. Es gibt zwar Systeme, wo aus Kombination von Führungsschienen und Seilführung eine höhere Windlast erreicht wird, diese ist aber dennoch nicht vergleichbar mit einem Rollladen. Lamellenstore haben dafür deutliche Vorteile bei der Beschattung, weil die Transmission des Lichtes durch die Neigung der Lamellen variabel eingestellt werden kann und durch entsprechende Neigung sogar eine Lichtlenkung (Reflexion an die Decke) erreicht wird.

Sonnige Grüße!
Robert

wepuc
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Re: Ist die HomeMatic ein Bastlersystem?

Beitrag von wepuc » 01.07.2016, 09:11

Danke für die Aufklärung berücksichtigt aber keine Jalousien/Rollos die auf Grund ihrer Länge ein Problem bereiten.
Bei Bekannten tritt z.B. häufig das Problem auf, dass durch die grosse Breite der Fenster die Rollos bei starkem Wind von Hinten aus der Führung gedrückt werden. Du hast ein Fenster mit 3-4 Meter Breite und links und rechts gerade mal 1cm Führungsschiene. Aus diesem Grund empfiehlt auch der Hersteller bei Sturm diese rechtzeitig hochzufahren ansonsten könnte es passieren dass gerade im Terassenbereich (weil Rollos selten auf der Terasse aufliegen sondern eher 10cm Spalt bis zum Boden bieten) der Wind leicht hinter die Rollos kommen kann.

Folgendes habe ich auch im Internet gefunden:
-----
Warum Rolläden hoch bei Gewitter?

Der Grund ist folgender:

Angenommen es gibt eine Sturmwarnung. Dann ist der Gebäudebesitzer verantwortlich vorsorglich Maßnahmen zu treffen um möglichen Schäden vorzubeugen. Dazu gehört z. B. dass man Fenster / Türen schließt. Aber auch dass keine Markisen ausgefahren sind. Bei Rolläden kommt hingegen darauf an ob die überhaupt hochwertig genug sind um einen Sturm auszuhalten.

Sind es also recht "windige" Rolläden wo z. B. der Hersteller schon selber schreibt dass diese ab gewissen Windstärken hochgefahren werden sollen - dann handelt man grob fahrlässig wenn man die bei Sturm unten hat.

Dann kann der Versicherer zu recht Probleme machen wenn man einen Schaden am Rolladen hat, der bei korrektem Verhalten (Rolläden hoch) nicht passiert wäre.

Es hängt also tatsächlich von der Qualtität der Rolläden ab.

Und auch von der Qualität der Versicherung - denn es gibt welche die verzichten auf den Einwand der groben Fahrlässigkeit bis zur vollen Versicherungssumme.
----

Die Firma Warema hat z.B. folgende Klauseln/Vorschriften hinterlegt um sich vor etwaigen Ansprüchen zu schützen:
http://www.warema.com/en/PRIVATE_CUSTOM ... 300806.pdf
Interessant ist hier auch, dass der Hersteller sogar Normen aufführt und Werte ab WANN diese eingefahren werden müssen. Streng genommen könnte die Versicherung dann bei Nichteinhaltung der Einfahrparameter die Zahlung verweigern. Mit der vom Hersteller angebotenen Automatisierung wäre man auf der sicheren Seite.

Fazit: Ob Rolladen hoch oder runter obliegt der Vorschrift des Herstellers. Verhältst du dich falsch dann könnte die Versicherung eine evtl. Schadensregulierung verweigern.

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shartelt
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Re: Ist die HomeMatic ein Bastlersystem?

Beitrag von shartelt » 26.08.2016, 16:22

@wepuc

ich habe mir einige Deiner Fäden und Posts durchgelesen und kann Dich im gewissen Maße verstehen.
Du kaufst ein teures Haus, Dir wurde ein Automationssystem verkauft, Du hast nur Probleme mit Deinem Bauträger.
Zum Deinem Glück und Pech bist Du mit dem Homematic System konfrontiert.

Ich lese aus Deinen Beiträgen, dass Du technisch versiert bist, was dann direkt noch mehr in Dein Pech spielt. Denn Du hast Hand an Dein homematic System gelegt.

Wenn Du nach der Übergabe des Hauses nur bedient hättest denke ich, hättest Du weniger Probleme. Ok...die Aktoren sind ausgestiegen...Euer Elektriker freut sich und baut dauernd irgendwelche Komponenten aus und tauscht sie um.

Aber da Du auch das System angepackt hast und erweitert hast...Programme geschrieben usw...ist schon mal Dein Bauträger raus...Du hast es ja geändert.
Ähnlich Deiner Aussage mit der Dampfsperre. Genauso verhällt es sich mit Deiner Homematic Installation.
Warscheinlich hast Du auch kein Backup von dem Zustand nach der Übergabe oder?

Ja...Homematic ist ein Bastler System. Deshalb lieben es auch alle hier in diesem Forum. Bitte akzeptier das einfach und hör auf hier alles auf Gedeih und Verderb nieder zu reden.

Danke.

Gruss

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Re: Ist die HomeMatic ein Bastlersystem?

Beitrag von zautrix » 08.10.2016, 12:56

@wepuc

Danke für die interessanten Beiträge und Standpunkte.

Ich denke auch, Du sprichst hier wesentliche Schwachstellen völlig sachlich an und von "alles auf Gedeih und Verderb nieder zu reden" kann meiner Ansicht nach von Deiner Seite gar keine Rede sein.

Ich halte Deine Kritikpunkte durchaus für gerechtfertigt, von Deinem Standpunkt aus. Ein Beispiel: Der Batteriebetrieb der Wetterstation ist für Dich unzweckmäßig. Ich wiederrum bin sehr froh, dass die Wetterstation Batteriebetrieb hat, so spare ich mir aufwendige Kabelverlegungen.

Ich kenne mich mittlerweile mit Homematic etwas besser aus auch konnte auch schon meine Erfahrungen sammeln. Ich stimme Dir zu, es ist ein System, was ständig die Überwachung durch eine Person benötigt.
Beipiel: Ich eine Woche in Urlaub. Nach einem Tag stellt ein Temperatursensor zu Heizungssteuerung den Betrieb ein.
Oder: Ohne ihn berührt oder angesehen zu haben wechselt ein Neigungssensor den Zustand. Da ich damit eine Pumpe auf "niemmals anschalten" setzen will hätte das echt ins Auge gehen können, wenn ich es nicht durch persönliche Kontrolle gemerkt hätte. Aber der Schaden wäre noch begrenzt gewesen, nur die Wassserrechung für zusätzliche ca. 25 m3 Wasser hätte ich bezahlen müssen.
Ich würde niemals mit Homematic etwas sicherheitsrelevantes oder etwas, was eine größeren Schaden bei Nichtfunkton verursachen könnte, "einfach so" schalten.

Aber ist das jetzt direkt ein Problem von Homematic?
Bei jedem technischen System können Komponenten versagen!
Ich denke der Lösungsansatz kann nur eins sein: Redundanz der Komponenten.
Meine Problem mit dem Temperatursensor hoffe ich zu vermeiden indem ich jetzt 2 Temperatursensoren im System habe. Mein Problem mit dem Neigungssensor gehe ich so an, dass ich einen zweiten Neigungssensor verwenden werde.

Und ich denke auch, dass jedes komplexere Haussteuerungssystem überhaupt nur ein "Bastlersystem" sein kann. Wenn ich mir Stundenlöhne von qualifiziertem Personal anschaue ... eine wirklich komplexe und individuelle Haussteuerung allein konfigurieren zu lassen von Leuten, die Geld dafür haben wollen halte ich für unbezahlbar.

Ich bin jedenfalls mit Homematic mit all seinen Schwächen trotzdem sehr zufrieden und finde es genial. Es bietet mit sehr, sehr viele Spiel- und Bastelmöglichkeiten.
Der entscheidende Punkt ist hier das "know how": Man muss Erfahrung haben oder sammeln und wissen welche Schwächen es gibt und wie man diese umgehen kann.

Dass, wie Du in deinen Beiträgen beschreibst, mal eben ein Bauträger irgendwelche Komponenten (z.B. Funk-Komponenten im Metallkasten und damit ohne Funkanbindung) verbaut kann ja nur daneben gehen. Dafür kann aber Homematic nun gar nix!
Gruß aus Nord-Baden,
z.

mactoolz
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Re: Ist die HomeMatic ein Bastlersystem?

Beitrag von mactoolz » 26.02.2017, 02:37

Hi,

ich habe auch schon lange nicht mehr gemotzt.
Schlimm finde ich wie toll dir die Homematic Produkte angeboten werden !!!

Sicherheit mit Homeamtic, Komfort mit Homematic und alles wird toll ...

Von wegen, so oft wie die sich aufhängt oder einfach sich aktoren abmelden oder nicht reagieren
und das Homematic ja fast ein fulltime Job an kontrolle ist, stelle ich mir Komfort und Sicherheit anders vor.

Diese Produktereihe von EQ3/ELV ist eine absolute Unverschämtheit.

Naja, manche dinge kauft man eben nun mal zweimal ...


Gruß

dtp
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Re: Ist die HomeMatic ein Bastlersystem?

Beitrag von dtp » 01.03.2017, 09:14

mactoolz hat geschrieben: Von wegen, so oft wie die sich aufhängt oder einfach sich aktoren abmelden oder nicht reagieren
und das Homematic ja fast ein fulltime Job an kontrolle ist, stelle ich mir Komfort und Sicherheit anders vor.
Ich konnte in vier Jahren mit der HomeMatic nahezu nichts derartiges feststellen. Im Gegenteil, es ist schon fast "beängstigend", wie stabil die gesamte Anlage läuft. Okay, gelegentlich muss ich hier und da ein paar Batterien wechseln, was die eine oder andere HM-Komponente mit etwas Zähneknirschen akzeptiert, aber insgesamt habe ich kaum einen Grund zur Klage. Selbst Meldungen über Kommunikationsstörungen halten sich in Grenzen. Hab mal überschlagen. Derzeit sind bei uns im Haus ca. 85 Komponenten im Einsatz. Keine davon ist "wired"; alles Funk. Im zurückliegenden Jahr hatte ich insgesamt so ca. 30 Servicemeldungen über Kommunikationsstörungen. Keine einzige davon war gravierend. Im Betrieb ausgefallene HM-Komponenten bisher: null, nada, niente. Anzahl von Abstürzen und Hängern der CCU: ein einziger in vier Jahren (war eigene Dummheit).

Was macht ihr blos immer mit Euren Installationen?
mactoolz hat geschrieben: Diese Produktereihe von EQ3/ELV ist eine absolute Unverschämtheit.
Wenn sie das wäre, würden Hersteller, wie z.B. RWE, Qivicon oder Bosch, sicherlich nicht deren Komponenten in Lizenz herstellen und anbieten.
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Re: Ist die HomeMatic ein Bastlersystem?

Beitrag von toby_cgn » 01.03.2017, 11:58

dtp hat geschrieben:Was macht ihr blos immer mit Euren Installationen?
Das frage ich mich auch öfter, ich musste letzte Woche meine CCU1 nach 187 Tagen uptime auch nur wegen eines von mir verursachten Fehlers neustarten. ;)
Die Probleme von Herrn mactoolz könnten z.B. sehr gut dadurch verursacht werden, dass er seine Installation über PowerLAN betreibt, was nunmal leider systembedingt extrem störanfällig ist. Er weigert sich aber, das als Grund zu akzeptieren, weil "andere Geräte im Netzwerk ja funktionieren". :roll:

Gruß
Toby

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Re: Ist die HomeMatic ein Bastlersystem?

Beitrag von Daimler » 01.03.2017, 12:29

Hi,

gutes Gedächtnis. 8)
Gruß Günter

pivccx mit 3.xx in Produktiv und Testsystem mit HM-, HM-W, HMIP- und HMIP-W Geräten, HPCx Studio 4.1,
L-Gateways, RS-L-Gateways, HAP, Drap, FHZ200x, vereinzelt noch FS2x-Komponenten.
HM / HM-IP: Zur Zeit knapp 300 Komponenten mit ??? Kanälen .

Ich übernehme für alle von mir gegebenen Hinweise, Tipps und Links keine Haftung! Das Befolgen meiner Tipps ist nur für Fachkundige gedacht und erfolgt auf eigene Gefahr!

Dan 79
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Re: Ist die HomeMatic ein Bastlersystem?

Beitrag von Dan 79 » 08.03.2017, 18:25

Wenn das System so schlecht ist, wie manche hier meinen... was macht ihr dann noch hier in diese Forum?
Linux wird NIE das meistinstallierte Betriebssystem sein, wenn man bedenkt, wie oft man Windows neu installieren muss!

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