Einfache LED-Signalleuchte für 230V selbst gebaut.

[funkleuchtturm]

Manchmal sind es die einfachen Dinge, die nicht ganz leicht zu lösen sind. Dazu gehört auch die Realisierung einer häufig gebrauchten Signalleuchte für 230V.

In der Vergangenheit war die gute alte Glimmlampe dafür die erste Wahl. Und die Tatsache, daß heute auch noch fast alle schaltbaren Steckdosen mit diesem elektronischen Urgestein ausgestattet sind deutet darauf hin, daß eine Lösung mit LED doch wohl nicht ganz trivial ist. Wenn man googelt "led für 230v schaltung" und schaut sich die Bilder dazu an, dann wird das Problem deutlich. Eine Vielzahl von Schaltungen oft mit teurem Hochspannungskondensator und Vorwiderstand als Vorschaltmittel werden gebraucht.

Die Ursache dafür ist, daß noch vor wenigen Jahren eine LED mindestens 5mA brauchte, um halbwegs zu leuchten. Um dafür einen Vorwiderstand für den Anschluß an 230V zu dimensionieren, brauchte man einen 47KOhm-Widerstand mit einer Leistung deutlich über 1Watt! Um so nicht ein Heizkraftwerk zu bauen, wurden Lösungen mit Kondensatoren als Vorwiderstand gebaut. Die sind aber teuer und haben ein großes Bauvolumen. Das alles sind gute Gründe, warum die Glimmlampe bereits so lange eingesetzt wird.

Mittlerweile gibt es heute aber deutlich hellere bzw. stromsparsamere sog. "ultra bright" LEDs, mit denen man viel einfacher LED-Signalleuchten bauen kann. Da als Strom bereits ca. 0,25mA ausreichen, kann der Vorwiderstand viel größer sein z.B. 1Mohm. Dadurch wird die an diesem Widerstand entstehende Verlustleistung ebenfalls viel kleiner. Bei dem Beispiel mit 1Mohm sind das gerade mal 60mW!. Also wird bei normaler Belüftung ein 1/4-W-Widerstand ausreichen.

... und so sieht die Lösung aus:

Bevor man eine LED aber als Signalleuchte verwendet, sollte man sicher sein, daß sie auch "ultra bright" ist. Dazu kann man wie im Bild oben gezeigt die LED mit 5V und einem Vorwiderstand testen.
Eine direkte Verwendung einer LED mit einem Vorwiderstand zerstört u.U.die LED, wegen der geringen Sperrspannung. Entweder man schaltet antiparallel zur LED eine "Wald und Wiesen" Diode oder man verwendet einfach zwei LEDs.

Anmerkung: Anstelle des 1MOhm-Widerstandes kann man besser noch zwei in Reihe geschaltete 470kOhm-Widerstände nehmen, damit Kriechströme etc. es schwerer haben

Ja und zum guten Schluß noch der dringende Rat an die "Mutigen ohne Fachkenntnisse". In dieser gezeigten Schaltung wird mit lebengefährlichen 230V gearbeitet!!! Dementsprechend sind unbedingt die einschlägigen Sicherheitsregeln zu beachten. Ich übernehme keinerlei Haftung und Gewährleistung ....

[Hausmeister]

Simpel, und sehr gut, das werde ich mir paar Mal bauen, das kann ich brauchen.

Ich würde jetzt nur, etwas abhängig vom Einsatz-Zweck noch eine Feinsicherung (Glasrohr)in die Schaltung einsetzen. Nur dass ich besser schlafen kann.

[funkleuchtturm]

Ich würde jetzt nur, etwas abhängig vom Einsatz-Zweck noch eine Feinsicherung (Glasrohr)in die Schaltung einsetzen. Nur dass ich besser schlafen kann.

Ja, Sicherungen sind immer gut

... aber ich gehe doch davon aus, daß diese Signalleuchte innerhalb eines bereits abgesicherten Moduls eingesetzt wird.

[Sven_A]

Auch wenn es noch so schön ist.

Eugen, sei mir bitte nicht böse. Aber wenn ich mit jetzt vorstelle dass der ungeübte "verkabeln nach Farben"- Forist da jetzt 230V an die LED anlötet... Ohne Berührungsschutz, ohne Ahnung.... Und das landet dann frei fliegend auf dem Schrank...
Da werde ich weiterhin die "... Hänge ein Netzteil hinter die Zwischensteckdose...." Lösung propagieren... Scheiss auf die 4W Verlustleistung.

Nicht umsonst werden hier 230V Threads in allgemeinen ganz schnell zu gemacht.

Gruß,
Sven

[funkleuchtturm]

Aber wenn ich mit jetzt vorstelle dass der ungeübte "verkabeln nach Farben"- Forist da jetzt 230V an die LED anlötet... Ohne Berührungsschutz, ohne Ahnung.... Und das landet dann frei fliegend auf dem Schrank...

... aber man kann doch hier im Forum nicht immer einen großen Bogen um die Verwendung von 230V machen !! Etliche HM-Aktoren müssen direkt an 230V angeschlossen werden? Jede Lampe, jeder Stecker im Baumarkt wird mit 230V verkabelt und kann natürlich von einem "Unkundigen" auch falsch beschaltet werden.

Das Ignorieren selbst von einfachsten Sicherheitsregeln kann man nie ausschließen. Wenn beispielsweise in einem Kochrezept die Verwendung eines Küchenmessers empfohlen wird, dann muß man doch auch nicht jedes Mal darauf hinweisen, wie gefährlich die Verwendung dieses Messers grundsätzlich ist. Bei Produkten mit gefährlicher Netzspannung kann man sich ja in der Beschreibung haftungstechnisch absichern. Deshalb gibt's ja die vielen Beipackzettel (die leider insbesondere die Dummen nicht lesen!). Deshalb hab ich ja auch auf die Risiken hingewiesen. Aber was soll man denn sonst noch tun

Aber dazu eine Anregung an die Moderatoren:
Vielleicht sollte das Forum einen allgemeinen Sicherheitshinweis einbauen, wie das andere Foren auch machen. Dann kann man in den betreffenden 230V-Beiträgen einfach dahin verlinken und muß nicht mehr oder weniger hakelig selbst einen Haftungsausschluß "verzapfen"

Hier mal ein Beispiel:
https://www.mikrocontroller-elektronik. ... usschluss/

[ronyh]

Hi
@funkleuchtturm

Interessante Sache kannst du mal die genaue Typenbezeichnung dieser LED verraten?
Mir ist bis jetzt keine LED mit 0,25mA bekannt die so hell leuchtet aber ich Lerne gerne dazu )

Mit der 230V Sache schließe ich mich der Meinung von Sven an.

Bei der Dimensionierung der Widerstände wäre zu beachten das bei Wechselspannung der Spitzenwert ausschlaggebend ist. Daher unbedingt darauf achten das die Widerstände die entsprechende ( AC ) Spannungsfestigkeit haben.
Mir persönlich würde das 50Hz Flimmern auf Dauer auf den S… gehen, und nicht umsonst sollten LED´s mit Gleichspannung betrieben werden.

MFG Ronald