Kompendium Rollladenaktoren

Problemlösungen und Hinweise von allgemeinem Interesse zur Haussteuerung mit HomeMatic

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Matsch
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Kompendium Rollladenaktoren

Beitrag von Matsch » 17.10.2024, 11:06

Einleitung

Es hat sich gezeigt, dass viele Nutzer der HmIP-Rollladenaktoren immer wieder mit den gleichen Problemen kämpfen, weil ihnen die Funktionsweise nicht vertraut ist. Zugegeben tut ja auch der Hersteller wenig bis nichts, seine Kunden ausführlich zu informieren.
Ich werde hier ausschließlich auf die HmIP-Gerätereihe eingehen, weil die HM-Reihe ja bekannterweise schon eine ganze Weile abgekündigt ist und ohnehin sehr viel einfacher gestaltet ist als die neuere Serie. Ich gehe hier auch nicht auf die Zusatzfunktion Lamellenverstellung bei Jalousieaktoren ein, sondern auf das Grundprinzip.

Funktionsweise der Rollladensteuerung

Zu allererst: Die Begrenzung der Fahrt am oberen und unteren Endanschlag leistet allein der Antrieb selbst. In jedem Rollladenmotor gibt es Endabschalter. Diese sind im einfachsten Fall mechanische Kontakte, die sich mit einem Schlüssel verstellen lassen oder sie werden elektronisch eingestellt (hierzu sagt die Bedienungsanleitung des Motors, wie das geht). Weiterhin gibt es Antriebe, die selbständig erkennen, wenn der Anschlag erreicht ist (warum solche Motoren keine gute Idee sind zum Einsatz an HmIP-Aktoren, klären wir später).

Also:
Bevor man einen HmIP-Aktor anschließt, müssen die Endlagen am Antrieb exakt eingestellt sein! Der Aktor ist nicht zuständig für die Endlagenbegrenzung und kann dies auch gar nicht leisten!
Im Gegenteil, der Aktor benötigt die exakt eingestellten Endanschläge für eine korrekte Arbeitsweise.

Ist nun der Aktor angeschlossen, stellt sich die Frage:
Woher weiß der Aktor, an welcher Position sich der Rollladen befindet?
Ein Meßsystem gibt es nicht am Rollladenantrieb, also keine direkte Positionsrückmeldung.

Die aktuelle Position kann also nur relativ bestimmt werden. Dazu muß der Aktor vor allem 2 Datenpunkte wissen:

- Wann stehe ich in der Endposition (0% oder 100%)?
- Wie viel Zeit vergeht bei der Fahrt von einem Endanschlag zum anderen?

Wie erkennt nun der Aktor, wann er sich in einer der Endlagen befindet?
Nun, eigentlich gar nicht wirklich. Zwar haben einige Aktoren hier eine komfortablere Funktion implementiert, aber auf diese Spezialität kommen wir später.

Das Prinzip ist:
Der Motor wird einfach viel länger angesteuert, als es notwendig wäre. Der Rollladen fährt also in eine der Endlagen, der Motor schaltet sich dann selbst ab, wird vom Aktor aber weiter bestromt, weil dieser ja nicht weiß, ob er noch fährt oder nicht.
Schaltet der Aktor dann nach genügender Zeitreserve ab, geht er davon aus, dass der Rollladen jetzt wirklich in der Endlage stehen müßte. In dieser Situation rekalibriert der Aktor seinen internen Positionszähler, indem er nach einer Aufwärtsfahrt diesen auf 100 % setzt bzw. nach einer Abwärtsfahrt auf 0 % (Werte in der CCU, beim HAP sind diese miteinander vertauscht).

Zwischenpositionen bestimmt der Aktor nun aus dem Abstand zwischen aktueller Position und Zielposition. Er berechnet anhand der Gesamtfahrzeit, wie lange er fahren muß, um dahin zu kommen. Er agiert also zeitgesteuert. Soll er aus dem Endanschlag auf 50 % fahren, dann fährt er also für eine Dauer von

t = Gesamtfahrzeit * 0,5

Fährt er danach auf 70%, ergibt sich

t = Gesamtfahrzeit * (70% - 50%) = Gesamtfahrzeit * 0,2

Aus dem Prinzip wird offensichtlich:
  • Die Genauigkeit der Positionierung hängt ab von der Genauigkeit der eingetragenen Fahrzeit
  • Läuft der Motor nicht sofort schnell an und stoppt er nicht schlagartig, dann verschlechtert sich die Zielposition, weil die dabei verloren gegangenen Zeiten nicht berücksichtigt werden können.
  • Fährt der Rollladen öfter Positionen an, die zwischen den Endlagen liegen, wird die interne Istposition mit der Zeit immer ungenauer, bei jeder Fahrt kommt ein Fehler hinzu. Um das zu korrigieren, gibt es verschiedene Verfahren, zu denen wir ebenfalls später kommen.

Abweichungen von der vereinfachten Darstellung

Die eben gemachten Aussagen sind stark vereinfachte Betrachtungen. In der Praxis kommen zur Behangbewegung noch 2 weitere Faktoren hinzu.

1. Der Wickeldurchmesser
Bei voll herabgelassenem Behang ist der Wickeldurchmesser am kleinsten, bei voll eingezogenem Behang am größen. Da der Motor mit nahezu konstanter Drehzahl dreht, ergibt sich daraus, dass die Behangbewegung am schnellsten ist beim Start von 100% abwärts und dann allmählich langsamer wird. Der Zusammenhang zwischen Zeit und Weg ist also nicht linear, sondern eine Kurve.

2. Das Lamellenspiel
Das Spiel zwischen den Lamellen von Rollläden (abhängig von der Ausführung) führt dazu, dass der Behang deutlich vor Erreichen von 0 % unten aufsetzt und danach der Behang nur noch zusammenrutscht.

Grafisch sieht das etwa so aus:

Nichtlineare Verstellung.jpg
Abb. 1


Schwarz gestrichelt ist der idealisierte Zusammenhang zwischen Zeit und zurückgelegtem Weg zu sehen. Der tatsächliche Zusammenhang aber ist rot dargestellt. Man sieht hier deutlich, warum bei einer Sollwertvorgabe von 50% und daraus resultierender halber Fahrzeit keineswegs die halbe Behanghöhe resultiert, sondern der Behang deutlich unter 50 % zum Stehen kommt.
Wen das so stört wie mich, der kann sich ja meinen Link zur Linearisierung in meiner Signatur unten ansehen.

Was für ein Motortyp eignet sich besonders für HmIP-Aktoren?

Aus dem bereits gesagten stehen folgende Anforderungen:
  • Motoren mit Konstantdrehzahl unmittelbar nach dem Einschalten, weil Sanftanlauf und langsames Bremsen zwar Komfort bedeutet, aber die zeitgesteuerte Positionierung durcheinander bringt. Motoren mit Anlaufverzögerung machen Probleme beim genauen Positionsanfahren. Wer nur AUF und ZU verwirklichen will, für den sind das aber keine Probleme.
  • Motoren, die feste Endlageneinstellungen haben. Am sichersten funktionieren mechanische Endlagenschalter. Bei elektronisch einstellbaren Endlagen kann es manchmal ungewollt zur Verstellung der Positionen kommen. Das hängt aber stark vom Motor ab und ist nicht vorherzusagen. Selbstjustierenden Motoren sind hier fehl am Platz und verwirren eher den Aktor.
  • Bei Motoren mit Schutzmechanismen wie Einklemmschutz muß man wissen, dass bei einem Eingriff wegen schwergängigem Rollladen und Sicherheitsstopp dann der interne Positionszähler komplett durcheinander kommt und anschließend nur noch Fehlpositionen verursacht. Zudem ist es kaum möglich, so einen Eingriff zu detektieren.
Daraus ergibt sich also das Fazit (wie bereits im Forum kommuniziert):

Am besten geeignet aus HomeMatic-Sicht sind einfache Phasenschieber-Motoren mit mechanischen Endlagenschaltern. Die sind dann auch gleichzeitig noch die billigsten. Auch elektronische Endlagenschalter sind möglich, aber es hängt vom Produkt ab, wie gut das funktioniert.
Je mehr Elektronik und Schnickschnack drin steckt, umso mehr Probleme bekommt man beim Einsatz am HomeMatic-Aktor.


Die automatische Erkennung der Endposition

Einige der Aktoren haben eine automatische Erkennung der Endposition verbaut. Diese Geräte haben einen eingebauten IC zur Leistungsmessung. Alle Ausgangsleistungen < 5 W gelten dabei als „Motor steht“ und darüber als „Motor fährt“. Der Motor wird so bei Fahrt auf den Endanschlag ( 0 oder 100 %) so lange angesteuert, bis die gemessene Motorleistung unter die 5 W sinkt, also der Motor durch den Endschalter des Antriebs abgeschalten wurde. Damit weiß der Aktor ohne Zeitverzögerung, dass die Endposition erreicht wurde und kann den internen Positionszähler rekalibrieren und das Fahrtende über den Status an die Zentrale ausgeben. Diese Funktion klappt bei einfachen, herkömmlichen Phasenschiebermotoren sehr gut.
In der Prinzipdarstellung sieht man den Motorstart mit schnell ansteigender Motorleistung. Nach dem Start fragt der Aktor zyklisch die Motorleistung ab und erkennt das Abschalten des Motors (ganz rechts). Wie man sieht, liegt die Motorleistung bei der ersten Abtastung an t1 deutlich über dem Entscheidungslimit:

Motoranlauf_konv_Motor.jpg
Abb. 2


Bei elektronischen Motoren sieht das anders aus, oft benötigen sie einige Zeit vom Anlegen der Spannung bis zum Einsatz der Drehzahl oder haben gar einen Sanftanlauf.

Motoranlauf_elektronischer_Motor.jpg
Abb. 3


Hier sieht man, dass zum Zeitpunkt t1 der ersten Motorleistungsmessung noch nicht erkannt wird, dass der Motor Strom zieht. Das aber ist für den Aktor das Merkmal für das Erreichen der Endposition, d.h. es wird da schon fälschlicherweise detektiert, der Aktor habe den Anschlag erreicht. In solchem Fall fährt der Aktor gar nicht erst los. Um das zu verhindern, muß der Beginn der Motorleistungsmessung extra verzögert werden, mindestens auf den Zeitpunkt t5. Wie das geht, erfahren wir im Abschnitt „Mögliche Probleme und Lösungen“.

Auch sieht man, dass solche Motoren nach dem Abschalten des Motors keineswegs gar keinen Strom mehr ziehen, da ja die interne Elektronik weiter mit Energie versorgt wird. Das kann im worst case (Kurve B) dazu führen, dass der Ruhestrom über dem Entscheidungslimit liegt und das Abschalten gar nicht erkannt werden kann.
Zuletzt geändert von Matsch am 20.10.2024, 10:00, insgesamt 11-mal geändert.

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Re: Kompentium Rollladenaktoren

Beitrag von Matsch » 17.10.2024, 11:07

Konfiguration

Die Konfigurationsdaten liegen alle im Kanal 3!

Fahrzeiten

Als erstes ist die Fahrzeit zwischen den beiden Endanschlägen zu ermitteln und einzutragen.

Bei Aktoren ohne automatische Kalibrierfahrt muß man das zwingend mit der Stoppuhr ausmessen, andere Aktoren (z.B. BBL und BROLL) haben eine Automatik, die die Endlagen erkennen und so per automatischer Kalibrierfahrt die Zeiten selbst ermitteln kann. Leider gibt es eine ganze Reihe von Ausnahmen, wo diese Automatik nicht sauber funktioniert – was übrigens viel mit der Auswahl eher ungeeigneter Motoren zu tun hat. Auch dazu später. In einem solchen Fall muß dann die Fahrzeit doch auch wieder per Stoppuhr ermittelt werden.

Achtet beim händischen Eintragen der Werte auch auf die Einheit und Auflösung!

Beispiel für sekundengenaue Werte:

Fahrzeiten_1s.jpg
Abb. 4


Beispiel für Werte mit 10 ms-Auflösung (17,11 s / 16,69 s):

Fahrzeiten_10ms.jpg
Abb. 5


Weil 1711 * 10 ms = 1711 * 0,01 s = 17,11 s

Je genauer und hochauflösender die Fahrzeiten ermittelt und eingetragen werden, umso besser ist die Positioniergenauigkeit, wenngleich eine Auflösung im 100ms-Bereich ausreichend ist.

Bei Aktoren mit automatischer Kalibrierfahrt kann man diese wie unten gezeigt auslösen. Der Rollladen wird dabei einmal völlig geschlossen und wieder geöffnet. Danach sollten die Fahrzeiten eingetragen sein.

Kalibrierfahrt.jpg
Abb. 6


Bitte überprüfe, ob wirklich eine vollständige Fahrt stattfindet und die eingetragenen Werte auch plausibel sind.

Automatische Rekalibrierung unabhängig von den Fahrten auf Anschlag

Wie bereits erläutert, ist es möglich, dass der interne Positionszähler nach mehreren Fahrten immer stärker von der Wirklichkeit abweicht. Wir wissen aus oben gesagtem, dass immer dann, wenn der Rollladen auf 0 % oder 100 % gefahren wird, an diesen Endpunkten eine Rekalibrierung stattfindet und damit vorhandene Positionsfehler eliminiert werden. Das passiert aber nicht, wenn der Rollladen öfter zwischen 1….99 % bewegt wird, ohne dabei je die Endanschläge zu erreichen. In solchem Fall kann man optional in gewissen Abständen eine Referenzfahrt einschieben vor der eigentlichen Positionsfahrt. Das passiert, indem er einmal auf eine Endlage fährt, i.d.R. die, die der aktuellen Position am nächsten liegt. Diese Rekalibrierungen kann man den Aktor automatisch ausführen lassen mit diesem Optionsparameter:

Referenzfahrt.jpg
Referenzfahrt.jpg (21.01 KiB) 617 mal betrachtet
Abb. 7


Hier steht jetzt eine 5 drin, d.h. nach jeweils 5 Positionsfahrten wird eine Referenzfahrt eingeschoben. Eine 0 an dieser Stelle heißt dann, diese automatisch eingeschobenen Referenzfahrten sind ausgeschaltet. Das kann man machen, wenn man ohnehin oft auf die Endanschläge fährt. Wer das nicht tut, sollte Werte von 5….15 verwenden. Niedrigere Werte stören durch häufige Zusatzfahrten und bei sehr viel höheren Werten wird die Position zu ungenau – was wiederum vom Antrieb abhängt.
Zuletzt geändert von Matsch am 20.10.2024, 10:01, insgesamt 8-mal geändert.

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Re: Kompentium Rollladenaktoren

Beitrag von Matsch » 17.10.2024, 11:16

Mögliche Probleme und Lösungen

1. Rollladen fährt gar nicht oder stoppt viel zu früh

Diese Erscheinung tritt gehäuft bei teureren elektronischen Motoren und Aktor-Werkseinstellung auf (Kompensation der Anlaufverzögerung auf automatisch, Endpositionserkennung aktiv). Oben wurden schon die möglichen Gründe skizziert:

1.1. Der Motorstrom steigt zu langsam an, die Endlage wird sofort nach dem Start detektiert

Lösung: Der Zeitpunkt der ersten Abtastung auf die Motorleistung muß nach hinten verschoben werden auf einen Zeitpunkt, wo der Motor dann sicher auch angelaufen ist. Das macht ihr, indem ihr diese Option hier am besten auf manuell setzt (Haken löschen) und dort probeweise 1…2 s eingebt:

Kompensation.jpg
Abb. 8


Führt das zu keiner endgültigen Verbesserung, fahrt mit dem nächsten Kapitel fort.

FROLL/FBL:
Diese Aktoren haben keinen Leistungsmessungs-IC verbaut, können also die Endlagen nicht automatisch erkennen. Für die automatische Kompensation der Motoreinschaltverzögerung braucht es aber die Motorstrommessung! Warum es da überhaupt eine automatische Bestimmung gibt, bleibt mir persönlich schleierhaft und es bleibt auch unklar, was diese dann genau macht. Ich empfehle daher bei diesen Aktoren grundsätzlich diese Option auf manuell zu setzen und händisch einen Verzögerungswert von 0 s bei konventionellen Motoren und 0,5...2 s bei elektronischen Motoren einzutragen - je nach tatsächlicher Anlaufverzögerung.

Motoreinschaltverzögerung bei FROLL.jpg
Abb. 9



1.2. Die Endposition wird während des Motorlaufs erkannt

Erscheinungsbild: Rollladen bleibt zu früh stehen und lt. Status (Kanal 3) steht er angeblich in der Endposition.

Lösung: Abschalten der automatischen Endpositionserkennung, Haken entfernen

Endlagenerkennung deaktivieren.jpg
Abb. 10


Nun findet keine Endlagenauswertung mehr statt, die hier evtl. im Zusammenspiel mit dem konkreten Motor nicht funktioniert.

Nachteile:
- Keine automatische Kalibrierfahrt mehr möglich
- Das Erreichen der Zielposition wird erst mit starker Verspätung im Status gemeldet

Hinweis:

Wer keine komplexeren Rollladensteuerungen aufbauen möchte und nicht darauf angewiesen ist, den genauen Zeitpunkt des Fahrtendes zu wissen und zudem auf die Bequemlichkeit der automatischen Kalibrierfahrt verzichten kann, der deaktiviert bei Problemen mit dem Verhalten einfach die Automatikfunktionen generell. Das löst die allermeisten Probleme, die im Zusammenhang mit der Detektion des Motorzustands stehen.
Wer aber auf das Fahrtende zur korrekten Steuerung angewiesen ist (z.B. wer die Steuerung über state machines ausführt - auch „Zustandsautomat“ genannt), dem nützt eine globale Abschaltung leider nichts.


2. Rollladen fährt ständig auf eine falsche Position, entweder zu hoch oder zu niedrig

Daran kann eine falsche Fahrzeit schuld sein. Entweder wurde sie gar nicht eingetragen oder eine falsche oder der Auflösungsfaktor wurde inkorrekt berücksichtigt.
Lösung: Fahrzeitenwerte nochmals auf Plausibilität überprüfen und korrigieren


3. Rollladen fährt in die verkehrte Richtung

Hier müssen verschiedene Fälle unterschieden werden:

3.1. Die falsche Fahrtrichtung passiert immer, egal ob ich die Fahrt per Wippe (Markenschalter) oder per DV oder Programm über Kanal 4 auslöse

Lösung: Möglicherweise liegt hier eine Fehlverdrahtung vor. Da hilft nur systematische Fehlersuche, vom Motor an beginnend. Eigentlich gibt es vom Motor ja nur 2 Anschlußleitungen, aber welche von beiden für die Aufwärtsbewegung verantwortlich ist, hängt davon ab, ob der Motor auf der linken oder der rechten Seite eingebaut ist. Ist er rechts eingebaut, muß er sich für die gleiche Bewegungsrichtung ja genau anders herum drehen als bei Linkseinbau. Welche der Adern bei welcher Einbaurichtung für aufwärts da ist, erfährt man i.d.R. aus der Anleitung des Herstellers. Ist das klar, überprüft man, ob genau diese Ader auch am Aktorausgang für „hoch“ angeklemmt ist.
Die Konfiguration läßt neuerdings zu, dass man die Ausgänge per Konfiguration miteinander tauschen kann. Das war wohl dafür gedacht, dass man manchmal kaum noch an die Geräte herankommt.

Ausgänge tauschen.jpg
Abb. 11



3.2. Die falsche Fahrtrichtung passiert nur per Wippe (Markenschalter), nicht aber bei Steuerung per DV oder per Programm

Lösung: Hier ist es möglich, dass der Aktor kopfstehend verbaut wurde. Kontrolliere, ob die Beschriftung der Aktorfront lesbar ist und nicht auf dem Kopf steht. Die Systemtaste muß sich dann links oben befinden. Wenn nicht, ausbauen und um 180° drehen. In diesem Fall hilft die o.g. Option leider nicht weiter. Zwar würde dann die Bewegungsrichtung per Wippe funktionieren, aber dafür dann per Programm falsch fahren.
Zuletzt geändert von Matsch am 20.10.2024, 10:03, insgesamt 3-mal geändert.

MichaelN
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Re: Kompendium Rollladenaktoren

Beitrag von MichaelN » 19.10.2024, 17:12

Ich habe mir erlaubt das als B18 in den Anfänger-Tips aufzunehmen.
LG, Michael.

Wenn du eine App zur Bedienung brauchst, dann hast du kein Smarthome.

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