Pro & contra Bestandsschutz

[Daimler]

Hi,

ihr seid aber auch empfindlich.
Früher haben die Elis die Spannung per nassem Finger(n) geprüft - ohne RCD.

[shartelt]

mein Geselle hat immer gesagt, halt mal die Zunge dran, wenn’s bitzelt ist Spannung drauf

[Daimler]

Nun, auch die Harten kommen in den Garten.

[Hausmeister]

Ich "betreibe" selbst ein sehr altes Haus. Also wenn Leute von Altbau sprechen im Zusammenhang mit Häusern BJ1960, dann kann ich da nur die Augen verdrehen. Ich denke da an die erste urkundliche Erwähnung Anno 1705.

Selbstverständlich sind in dem Gebäude noch Teile der Installation außerhalb der heutigen Standards. Hier gibt es einiges, was tatsächlich Bestandsschutz genießt.

Man kann ja auch nicht gleich alles rausreißen. Aber überall wo ich anfasse plane ich die großzügige Erneuerung der elektrischen Installation ein.

Stegleitungen, und Schwarz-Grau-Rot im Textilmantel und im Metallrohr sind bei mir mindestens nicht mehr in Betrieb und/oder auch schon rausgerissen.

Ich denke, dieser Bestandsschutz ist gedacht für Fälle wo eine aktuelle Neuinstallation einfach nicht möglich ist, aus welchen Gründen auch immer.

Andersrum sollte man, wo immer es irgendwie möglich ist, die aktuell geltenden Vorschriften umsetzen. Die hat sich ja nicht irgendeiner am Rosenmontag ausgedacht, sondern da steckt ja ein komplettes Sicherheits-Konzept dahinter, mit dem Ziel den bestmöglichen Schutz für die Installation und den Benutzer zu erzielen.

Dieser Bestandschutz ist für meine Begriffe ein Notnagel, dass nicht jeder, der statt RCD / FI eine Schraubsicherung vorfindet gleich ausziehen muss, überspitzt gesagt.

Auf diesem Bestandschutz sollte man sich aber aus eigenem Interesse nicht zu sehr ausruhen, sondern immer wenn es irgendwie geht, hochrüsten.

[Daimler]

Hi,

na, bei manchen

aktuell geltenden Vorschriften

/ VDE denkt man sich das

irgendeiner am Rosenmontag ausgedacht

aber schon, wenn man das über Jahrzehnte verfolgt hat.
Zumal da u. U. noch örtliche Bestimmungen hinzukommen.

[Xel66]

Dieser Bestandschutz ist für meine Begriffe ein Notnagel, dass nicht jeder, der statt RCD / FI eine Schraubsicherung vorfindet gleich ausziehen muss, überspitzt gesagt.

So überspitzt ist das gar nicht. Erkläre bitte mal einer 80(+)-jährigen Oma, die noch in ihrem Häuschen aus Vorkriegszeiten und älter wohnt, dass sich die Normen geändert haben und sie jetzt gefälligst einen Fehlerstromschutzschalter einzubauen lassen hat. Und damit dieser seine Wirkung entfalten kann, ganz nebenbei auch noch die komplette Elektroverkabelung in allen Räumen rausgerissen und erneuert werden muss, und dass sie diesen (in ihren Augen überflüssigen) Aufwand auch noch von ihrer schmalen Rente zu bezahlen hat. Das Leben ist nicht schwarz/weiß und selten so, wie es sich irgendwelche normengebenden Schreibtischtäter erträumen. Dass man solche Modernisierungen beim Einzug in so eine Immobilie machen kann/sollte/muss steht außer Frage, aber man muss trotzdem Augenmaß bewahren. Und diese Mindestanforderung an Augenmaß heißt hier Bestandsschutz. Dieses Augenmaß ist leider heutzutage vollkommen verlorengegangen.

Gruß Xel66

[Hausmeister]

Ich dachte eigentlich, ich hätte genau dieses damit ausgedrückt.

[Xel66]

Ich dachte eigentlich, ich hätte genau dieses damit ausgedrückt.

Mir ging es nur noch mal um die Differenzierung, dass nicht jede Möglichkeit, in der eine technische Umsetzung möglich ist, auch aus moralisch ethischen Gründen genutzt werden muss. Und leider ist auch hier von der Industrie viel Lobbyarbeit dabei. Man schaue sich nur das Thema "Branschutzschalter" an. Von der Grundidee her nicht schlecht. Auch hier wird ja kein Zwang zur Nachrüstung abgeleitet, obwohl gerade in älteren Installationen dieser Schutzschalter seine Vorteile ausspielen könnte (theoretisch). Praktisch ist es mit der Funktion wohl nicht weit her. Aber das ist wieder ein anderes Thema.

Gruß Xel66