Homematic / HMIP und Matter

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Fonzo
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Re: Homematic / HMIP und Matter

Beitrag von Fonzo » 18.05.2021, 10:45

Xel66 hat geschrieben:
18.05.2021, 02:33
Ich bestreite nicht dass es solche Gateways gibt. Aber es sind eben nur Gateways. Sie sind für ein Smarthome nur als Schnittstelle tauglich, aber eben nicht zur umfangreichen Automation.
Dann hast Du eine eigene Definition was ein Gateway macht oder machen sollte. Die meisten Gateways dienen nicht nur als Schnittstelle, sondern eben auch einer umfangreichen Automation, die auf dem jeweiligen Gateway selber eingerichtet wird.
Xel66 hat geschrieben:
18.05.2021, 02:33
Hier muss es eine zentrale Instanz geben, die das Zusammenwirken der verschiedenen Geräte in Abhängigkeit von Ereignissen, Zeitpunkten, Statusinfo etc. erledigt. Eben das, was bei Homematic eine CCU tut.
Nichts anderes machen andere Gateways auch, diese dienen dazu Geräte abhängig von Ereignissen und dem Status von Geräten zu schalten, diese sind also selber die zentrale Instanz, wie Du das bezeichnest. Der einzige Unterschied ist, dass andere Funkgateways von vorn herein mehrere Funkprotokolle und Funkfrequenzen unterstützten, im Gegensatz zu einer CCU, die vom Hersteller nur darauf ausgelegt ist ausschließlich Homematic / Homematic IP anzusteuern.

Xel66 hat geschrieben:
18.05.2021, 02:33
Fonzo hat geschrieben:
17.05.2021, 17:38
Letztlich geht es ja aber eher darum das man sowohl von Siri, Alexa, Bixby und wie sie alle heißen eine Schnittstelle ansprechen kann...
Nein, darum geht es nicht. Das hat mit Smarthome wenig zu tun. Smarthome ist, wenn der BWM einer Topologie zur Steuerung von Aktorik einer anderen Topologie herangezogen werden kann. Was Du beschreibst ist dumme Fernsteuerung und nicht Smarthome.
Dann hast Du auch hier eine andere Vorstellung von dem was diese Systeme können und leisten. So was wie HomeKit und ähliches dient nicht nur der Fernsteuerung, sondern auch der Automatisierung, die auf dem jeweiligen Endgerät bzw. Betriebssystem eingerichtet wird, was der jeweilige Nutzer benutzt. Genau das was Du beschreibst, nämlich einen Bewegungsmelder vom Hersteller A mit einem einem Aktor vom Hersteller B zu verbinden und zu automatisieren ist mit all diesen Systemen möglich. Der wesentliche Punkt ist das Alexa nichts mit HomeKit anfangen kann und anders herum, und genau das soll matter zumindest in der Therorie ändern.
Xel66 hat geschrieben:
18.05.2021, 02:33
Jeder Hersteller baut einen Skill und man kann die dummen Geräte ein- und ausschalten oder was auch immer. Das ist aber nur eine Verlagerung des Tasters an der Wand in irgendeine andere Steuerungsmöglichkeit, aber nicht unbedingt smart.
Ein Skill oder die Sprachsteuerung ist ja immer nur ein Teil der Ansteuerung. Die eigentliche Automatisierung findet aber auch jeweils in dem System statt, was die Geräte ansteuert. Bei iOS werden Automationen eben in der Kurzbefehls App eingerichtet, bei anderen System auch über die jeweilige UI Schnittstelle des Gateways zum Kunden.
Xel66 hat geschrieben:
18.05.2021, 02:33
Fonzo hat geschrieben:
17.05.2021, 17:38
Letztlich hängt es am Schluss nur von der Frequenz des Funkgateways ab, nicht vom verwendeten Protokoll.
Sorry, das ist selbst in der analogen Welt Blödsinn. Auch ein Chinese benutzt den Mund zum Sprechen (Kommunikationsmedium und Schallfrequenz) und spricht doch in einer mir unverständlichen Sprache (Protokoll).
Auch wenn Du das in die analoge Welt und Sprache der Menschen überträgst und dort einen Vergleich suchst ist das kein Blödsinn sondern ein Fakt.
Alle Menschen können im gleichen Frequenzbereich hören und in dem Frequenzbereich auch Laute erzeugen um sich zu verständigen. Das einzige was Du brauchst ist eine Sprache, die Du lernen musst um Dein Gegenüber auch zu verstehen. Du kannst Dir aber so viel Mühe geben wie Du willst, Du wirst weder mit Fledermäusen, Walen oder Delphinen kommunizieren können, weil Du den Frequenzbereich alleine gar nicht wahrnehmen kannst und auch keine Laute in dem Frequenzbereich selber ohne Hilfsmittel erzeugen kannst.
Ein Funkgateway kann auch nur nur in dem Frequenzbereich senden, das dieses Funkgateway durch die Hardware eben unterstützt. Die Sprache (Protokoll) ist aber nur einen Frage der Firmware und da kann durchaus jeder Hersteller eine andere Firmware benutzten aber dennoch mit einem Gerät / System kommunizieren können. Ohne das ein Funkgateway aber auch die passende Frequenz unterstützt, kannst Du an der Firmware des Gateways ändern was Du willst, Du wirst nichts in dem Frequenzbereich senden können.
Xel66 hat geschrieben:
18.05.2021, 02:33
Fonzo hat geschrieben:
17.05.2021, 17:38
Nimm Mediola mit der AIO Gateway V6 Serie als Beispiel, dort wird ab der V6 Serie auch nicht mehr das proprietäre Protokoll von e-Q3 zur Ansteuerung von Homematic IP benutzt, sondern einfach ein anderes gängiges Funkprotoll auf der gleichen Frequenz.
Sorry, auch das ist technisch absolut falsch. Homematic-Geräte würden sich einen Dreck scheren, was das Gateway da aussendet (und maximal den CS nach oben treibt). Aber wenn das Gateway nicht mit dem korrekten Protokoll mit diesen Aktoren und Sensoren spricht, machen die schlicht gar nichts.
Nur weil Du ausschließlich eine CCU benutzt und Dich damit auskennst ist das deswegen nicht falsch. OEM Hersteller von eQ-3 nutzten nun mal eigene Gateways und teilweise auch eigene Funkchips mit eigener Firmware. Das ist auch der Grund warum sich diese Gateways vom Funkionsumfang unterscheiden, obwohl diese alle Produkte von eQ-3 ansteuern können. Im Fall der AIO Gateway V6 Serie wird zum Beispiel auch kein HM-IP Funkmodul mehr benutzt, sondern ein Funktransceiver von Mediola, der über eine Hersteller eigene Firmware angesteuert wird. Das kannst Du gerne prüfen, indem Du Dir bei Bedarf so ein Gerät anschaffst und in Einzelteile zerlegst, Du wirst kein HM-IP Funkmodul finden.
Oder Du vertraust einfach darauf was der jeweilige Hersteller zum Funkgateway sagt, der Hersteller selber sollte das ja am besten wissen, was im Funkgateway verbaut ist und wie die Ansteuerung von Homematic IP jeweils erfolgt. Siehe z.B. hier ist die Funktionsweise von einem V6 zur Ansteuerung von Homematic IP von einem Mediola Mitarbeiter beschrieben.
Xel66 hat geschrieben:
18.05.2021, 02:33
Und wie wichtig das ist, sieht man an den Bosch und Telekom-Geräten, die auf IP basieren. Auch diese lassen sich mangels gemeinsamen Protokolls nicht in jedem Fall an eine CCU anlernen.
Genau das ist ein Beispiel dafür das unterschiedliche Funkgateways von unterschiedlichen OEM Herstellern auch andere Firmware nutzten.
Bei allen Herstellers die matter unterstützten werden, ist das dann aber letzlich dann egal, dann könnte der Kunde frei wählen was er für ein Funkgateway nutzten will. Da sich aber eQ-3 und auch die OEM Hersteller von eQ-3 zur Zeit nicht an matter beteiligen, ist das zumindest für die Nutzung von Homematic IP zur Zeit auch nicht relevant. Da müsste sich matter erst mal so weit durchsetzten, dass sich eQ-3 und die OEM Hersteller gezwungen sehen auch matter zu unterstützten.
Xel66 hat geschrieben:
18.05.2021, 02:33
Vergiss doch endlich mal dieses ganze dumme Steuerungsgeraffel. Automation ist mehr, als vom Wohnzimmersessel oder aus Timbuktu die Leselampe an- und auszuschalten. Hier müssen Aktorik und Senorik über smarte Bedingungen für automatische Abläufe verknüpt werden. Dieses ganze Steuerungsgeraffel funktioniert doch so auch schon. Dazu braucht es keinerlei zusätzliches Protokoll.
Erstens verwechselt Du da persönlich was, eine Ansteuerung und Automation ist in den Systemen nicht getrennt, eine Ansteuerung ist immer nur ein Teil des Gesamtsystems sowie auch die Sprachsteuerung nur ein Teil des Gesamtsystems darstellt, der wesentliche Teil ist unter anderem auch die Verknüpfungen und Automatisierungen, die in dem jeweiligen System eingerichtet werden, sonst wäre das in der der Tat eine reine alternative Steuerungsmöglichkeit. matter wird doch dazu geschaffen, dass nicht Apple HomeKit nutzt mit Siri als Spracheingabe, und Samsung Bixby usw. sondern das am Schluss der Kunde sich ein Endgerät aussuchen kann, mit dem er egal was für ein Gateway dann ansteuern kann.
Xel66 hat geschrieben:
18.05.2021, 02:33
Fonzo hat geschrieben:
17.05.2021, 17:38
Keine Ahnung was für Dich persönlich denn eine Middleware ist...
Das was viele andere auch darunter verstehen. Eine übergeordnete Instanz, die unterschiedliche Welten zur Interaktion bewegt. Wie die nun heißt, ist erst mal egal.
Das mag Dir egal sein und vielleicht andern auch, die den Begriff falsch bzw. im falschen Kontext nutzten. Eine Middleware ist wie der Name schon sagt eine Zwischenschicht und ist damit auch nicht übergeordnet. Übergeordnet ist die Anwendungsebene, die der Anwender auch sieht, die Middleware arbeitet im Verborgenen hinter der Anwendungsebene und ist für den normalen Nutzer gar nicht sichtbar.

Siehe
Was ist Middleware
Middleware

Das was Du sehr wahrscheinlich meinst ist ein Hausautomationssystem bzw. Hausautomationssoftware, das ist aber keine Middleware, weil die meisten Systeme eben auch eine Anwendungsebene besitzten, sonnst könnte der Benutzer keine Eingaben machen bzw. das System steuern bzw. zur Visualisierung nutzten. Daher sind solche Systeme auch keine Middleware per Definition, weil diese eine Anwendungsebene besitzten, also auch nicht wie eine typische Middleware zwischen der Anwendung und der Hardware interagieren.
Xel66 hat geschrieben:
18.05.2021, 02:33
Für Smarthome ist nicht wirklich viel Rechenleistung notwendig. Das kann ein RaspberryPi locker. Und Smarthome wird nie so laufen, dass man Geräte kauft, in Betrieb nimmt und sinnvolle und vor allem vom Anwender gewünschte Automationen erstellen sich wie von Geisterhand.
Das ist zumindest das Ziel vieler Hersteller, vor allem von den großen IT Konzernen, die hinter matter stehen, das so ein System in Zukunft aus den Gewohnheiten des Nutzers lernt und viel Prozesse dann automatisch macht, ohne das Du überhaupt etwas davon zwangläufig mitbekommst. Das ist dann ein "Smart" Home, weil das Haus selbstständig mitdenkt und Entscheidungen durchführt, so wie bei einem Auto auch Assistenssysteme automatisch dann greifen, wenn diese benötigt werden.
Xel66 hat geschrieben:
18.05.2021, 02:33
Sicher werden zukünftig einfache Abläufe automatisch erstellt werden können, aber welche Lampe z.B. bei welcher Tasterbetätigung oder welchem Trigger (Anwesenheit, Helligkeit etc.) eingeschaltet oder auf welcher Dimmstufe dieses erfolgen soll, das muss der Anwender auf irgendeine Weise festlegen. Man kann es jetzt noch administrieren nenen und es erfolgt in allen Lösungen noch mehr oder minder "zu Fuß". In Zukunft erfolg sowas vielleicht im Dialog mit dem Anwender, aber festlegen muss er es immer noch.
Das was automatisch erstellt werden kann, wird auch in Zukunft auch automatisch konfiguriert werden, weil das einfach Arbeit abnimmt und nur so auch sich im Markt durchsetzten wird, wenn der Kunde selber keine Arbeit hat, sondern das der Erleichterung im Alltag dient. Und matter dient im Prinzip dazu, dass der Anwender dann eben nicht mehr an ein spezielle App oder Gerät gebunden ist, um persönliche Einstellungen vornehmen zu können.
Xel66 hat geschrieben:
18.05.2021, 02:33
Fonzo hat geschrieben:
17.05.2021, 17:38
Genau deshalb gibt es ja matter bzw. ist dies geschaffen worden. Damit die "dumme" Tuya Steckodese dann auch endlich direkt aus iOS Kurzbefehls App oder Alexa genutzt werden genutzt werden kann...
Boa ey, schon wieder dieser Steuerungsquatsch. Dafür gibt es schon ausreichend Middleware, die das leistet.
Soll ich jetzt auch boa ey schreiben, weil Du den Begriff Middleware im Kontext immer falsch benutzt und nicht im Ansatz zu wissen scheinst was so Systeme wie Beispielsweise von Apple HomeKit leisten können, weil Du diese offensichtlich selber gar nicht umfänglich nutzt? HomeKit hat nichts mit Steuerungsquatsch zu tun, sondern ist genau das was Du immer so suchst, nämlich verschiedene Hersteller mit einer Automation zu verknüpfen. Der Nachteil ist aber, dass dies eben nur mit den Herstellern funktioniert, die auch HomeKit unterstützten. Und genau deshalb ist matter geschaffen worden, damit eben nicht der eine das System X nutzt und der nächste wieder etwas anderes, sondern das es statt dessen zumindest in der Theorie einen Application Layer gibt, auf den sich viele der größeren Hersteller geeinigt haben.
Xel66 hat geschrieben:
18.05.2021, 02:33
Und gerade das macht diesen ganzen Ansatz mehr als fraglich. Es gibt viele private Anwender, die sich z.B. EIB einbauen oder auch vielleicht nur einzelne Geräte nutzen wollen.
Nichts anders hatte ich geschrieben, das matter die typische professionelle Gebäudeautomation zur Zeit weitesgehend außen vor lässt, weil die üblichen Feldbusse, die im professionellen Bereich genutzt werden, zur Zeit gar nicht berücksichtigt werden. Damit ist matter dann höchstens ein weiterer Standard, zusätzlich zu bereits definierten Standards, aber bestimmt nicht der Standard, der am Schluss alles vereint.
Xel66 hat geschrieben:
18.05.2021, 02:33
Das ganze proprietäre SPS-Gerödel lassen wir mal außen vor.
An einer SPS ist nichts proprietär, da werden gängige Feldbusse genutzt und diese sind standardtisiert.
Zuletzt geändert von Fonzo am 18.05.2021, 12:33, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Homematic / HMIP und Matter

Beitrag von Xel66 » 18.05.2021, 12:29

Fonzo hat geschrieben:
18.05.2021, 10:45
Die meisten Gateways dienen nicht nur als Schnittstelle, sondern eben auch einer umfangreichen Automation, die auf dem jeweiligen Gateway selber eingerichtet wird.
Definiere "umfangreich". Nur weil ich ein paar simple Abfragen und eine Zeitsteuerung aktivieren kann, ist das noch lange nicht umfangreich.
Fonzo hat geschrieben:
18.05.2021, 10:45
Nichts anderes machen andere Gateways auch...
Jo, aber eben nur in der eigenen Welt und im Falle von Gateways mit nur begrenztem Funktionsumfang.
Fonzo hat geschrieben:
18.05.2021, 10:45
... im Gegensatz zu einer CCU, die vom Hersteller nur darauf ausgelegt ist ausschließlich Homematic / Homematic IP anzusteuern.
Dafür ist sie gedacht und hat auch gegeüber anderen Gateways einen größeren Funktionsumfang.
Fonzo hat geschrieben:
18.05.2021, 10:45
Dann hast Du auch hier eine andere Vorstellung von dem was diese Systeme können und leisten. So was wie HomeKit und ähliches dient nicht nur der Fernsteuerung sondern auch der Automatisierung...
Du führst doch hier immer nur die Steuerungsmöglichkeiten Siri, Alexa, Bixby und Co ins Feld. Und Dein Homekit ist ja eine Middleware.
Fonzo hat geschrieben:
18.05.2021, 10:45
Ein Skill oder die Sprachsteuerung ist ja immer nur ein Teil der Ansteuerung. Die eigentliche Automatisierung findet aber auch jeweils in dem System statt, was die Geräte ansteuert.
Eben, und um eine übergreifende Automatisierung hinzubekommen, setzt man derzeit auf Middleware. Darum wird ein zusätzliches Protokoll auch nicht viel ändern. Sowas bildet meistens sowieso nur den kleinsten gemeinsamen Nenner ab.
Fonzo hat geschrieben:
18.05.2021, 10:45
Das einzige was Du brauchst ist eine Sprache, die Du lernen musst um Dein Gegenüber auch zu verstehen.
Genau, und das ist das Protokoll (wie welcher Laut zu verstehen ist), also der Informationsinhalt der Kommunikation.
Fonzo hat geschrieben:
18.05.2021, 10:45
Du kannst Dir aber so viel Mühe geben wie Du willst, Du wirst weder mit Fledermäusen, Walen oder Delphinen kommunizieren können, weil Du den Frequenzbereich alleine gar nicht wahrnehmen kannst...
Das habe ich die ganze Zeit gemeint, wenn ich z.B. angeführt habe, dass ein Hue-Leuchtmittel nie mit einem IP-Gerät kommunizieren wird. Es wird immer der Weg über ein (zwei) Gateway gehen müssen. Im Gegensatz dazu "reden" aber Friends of Hue-Taster direkt mit den Leuchtmitteln so wie es IP-Taster und BWM auch mit den IP-Leuchtmitteln tun. Eine kreuzweise Kommunikation bekommt man eben nur mit zusätzlichen Gateways hin. Und das geht schon jetzt (ich steuere meine Hue auch von Homematic aus). Und Anwender, die eine Middleware einsetzen können das auch. Da ist grundsätzlich ein zusätzliches Kommunikationsprotokoll nicht zwingend notwendig, würde aber einiges vereinfachen. Aber es würde trotzem immer nur der kleinste gemeinsamme Nenner verwendet. Ich glaube auch kaum, dass sich z.B. mit anderen Gateways (z.B. Dein immer gern ins Feld geführte AIO) sowas wie Expertenparameter von Homematic-Geräten konfigurieren lassen.
Fonzo hat geschrieben:
18.05.2021, 10:45
Ein Funkgateway kann auch nur nur in dem Frequenzbereich senden, das dieses Funkgateway durch die Hardware eben unterstützt.
Nichts anderes habe ich Dir versucht mitzuteilen.
Fonzo hat geschrieben:
18.05.2021, 10:45
Nur weil Du ausschließlich einen CCU benutzt und Dich damit auskennst ist das deswegen nicht falsch.
Die Behauptung ist insofern falsch, dass "... ab der V6 Serie auch nicht mehr das proprietäre Protokoll von e-Q3 zur Ansteuerung von Homematic IP benutzt, sondern einfach ein anderes gängiges Funkprotoll auf der gleichen Frequenz." sich Homematic IP einen Dreck drum schert, wenn auf gleicher Frequenz mit nicht passendem Protokoll kommuniziert wird. IP möchte mit seinem eigenen Protokoll angesprochen werden.
Fonzo hat geschrieben:
18.05.2021, 10:45
Das kannst Du gerne prüfen, indem Du Dir bei Bedarf so ein Gerät anschaffst und in Einzelteile zerlegst, Du wirst kein HM-IP Funkmodul finden.
Dieser Umstand ist mir durchaus bekannt. Ein Protokoll ist erst mal nicht von irgendwelcher Hardware abhängig, auch wenn Homematic für die signierte Kommunikation ein eigenes "Funkmodul" benutzt. Sowas lässt sich auch emulieren und wird ja auch von CCU2 und altem kleinen Funkmodul so genutzt. Genau den Weg kann auch ein anderer Hardwarehersteller gehen. Übrigens habe ich hier so ein altes arbeitsloses Gateway (V2) rumhängen. Das habe ich mir damals angeschafft und war vom Funktionsumfang massiv enttäuscht, so dass ich damals von einer CCU2 auf Raspberrymatic gewechselt bin. Nicht zuletzt, weil mein Schwerpunkt eben auf Hausautomation und nicht auf simpler Steuerung liegt. Ich möchte eben, dass alles automatisch abläuft. Das ist für mich smart. Den Lichtschalter oder Rollladentaster durch ein Smartdevice oder eine Sprachsteuerung zu ersetzen, ist zwar stylisch und beeindruckt vielleicht die Besucher, aber smart ist das nicht.
Fonzo hat geschrieben:
18.05.2021, 10:45
Bei allen Herstellers die matter unterstützten werden, ist das dann aber letzlich dann egal, dann könnte der Kunde frei wählen was er für ein Funkgateway nutzten will. Da sich aber eQ-3 und auch die OEM Hersteller von eQ-3 zur Zeit nicht an matter beteiligen ist das zumindest für die Nutzung von Homematic IP zur Zeit auch nicht relevant.
Ich kann den Standpunkt von eQ-3 durchaus nachvollziehen, denn sie haben mit der CCU eine umfangreiche und intelligente Hausautomationszentrale geschaffen und sollen sich dann auf einen reinen Protokollsklaven zurückziehen. Mit dem Accesspoint haben sie ja schon sowas im Portfolio, aber mit einer Implementation von Matter würden sie eine CCU ad absurdum führen.
Fonzo hat geschrieben:
18.05.2021, 10:45
Da müsste sich matter erst mal so weit durchsetzten, dass sich eQ-3 und die OEM Hersteller gezwungen sehen auch matter zu unterstützten.
Das ist eben nur für reine Gateway und Hardwarehersteller interessant, die nur Aktoren oder Sensoren und keine intelligente Zentrale in ihrem Produktportfolio haben.
Fonzo hat geschrieben:
18.05.2021, 10:45
... der wesentliche Teil ist unter anderem auch die Verknüpfungen und Automatisierungen, die in dem jeweiligen System eingerichtet werden, sonst wäre das in der der Tat eine reine alternative Steuerungsmöglichkeit.
Genau das ist es, was ich Dir versuche, verständlich zu machen. Dieser ganze Sprachsteuerungskram ist nur on top. Die eigentliche Funktion soll eben darin bestehen, dass die Abläufe automatisch in Abhängigkeit von Uhrzeit, Sonnenstand, Temperautren, Helligkeit und sonstigen Statusinformationen ausgeführt werden. Und genau das leistet im Zusammenspiel mit mehrern unterschiedlichen Herstellern eine Middleware oder in einer sortenreinen Homematic-Umgebung eine CCU. Ich kann auch das Licht per Sprache anschalten, um so ggf. Besucher zu beeindrucken (;-)), aber ich benötige das nicht, weil solche Sachen für den täglichen Standardablauf automatisch geschieht. Ich will nicht selbst feststellen, dass die Sonne so stark scheint, dass der Innenraum aufgeheizt wird und dann die Rollladen auf Beschattung fahren. Sowas soll schön von allein passieren. Und dafür nützen mir Alexa, Siri und Co herzlich wenig, auch wenn sie meine Aktorik über ein zusätzliches Protokoll ansprechen könnten.
Fonzo hat geschrieben:
18.05.2021, 10:45
Daher sind solche Systeme auch keine Middleware per Definition, weil diese eine Anwendungsebene besitzten, also auch nicht wie eine typische Middleware zwischen der Anwendung und der Hardware interagieren.
Dann dürfte Matter entsprechend dieser Definition auch nur eine weitere Middleware sein.
Fonzo hat geschrieben:
18.05.2021, 10:45
Das ist zumindest das Ziel vieler Hersteller, vor allem von den großen IT Konzernen, die hinter matter stehen, das so ein System in Zukunft aus den Gewohnheiten des Nutzers lernt und viel Prozesse dann automatisch macht, ohne das Du überhaupt etwas davon zwangläufig mitbekommst.
Dazu müssten sie aber erst mal mitbekommen, dass ich abends ein bestimmtes Licht einschalte und solche Sachen. Und genau das will ich nicht. Ich will nicht, dass irgendwelche IT-Konzerne mein Verhalten zu Hause analysieren. Die bekommen schon so durch die Benutzung von Smartphone und Co. viel zu viel mit.

Ich möchte aber nicht, dass solche Systeme noch in meine Intimsphäre eingreifen. Daher kann ich schon selbst festlegen, wann ich das Licht am Esstisch und wann am Schreibtisch benötige und die entsprechenden Trigger festlegen. Und damit die das lernen könnten, müsste ich es ja erst mal manuell erledigen. Und gerade das will ich nicht. Ich habe gerade gestern wieder ein paar neue Aktoren verbaut und in die Automation integriert. Das geht deutlich schneller, als wenn der Datenkrake erst mal feststellen muss, dass der Treppen-BWM immer im Zusammenhang mit der Benutzung des Treppenlichts anspricht, aber nur wenn es draußen dunkel ist oder die Rollladen unten sind und kein sonstiges Licht im näheren Umfeld an ist. Eine solche Automatisierung habe ich schnell zusammengeklickt, der Datenkrake bräuchte dafür längere Zeit, um mein Verhalten zu analysieren und ob der das dann so macht, wie ich das will, steht auf einem anderen Blatt. Schön wenn es vielleicht mal so funktioniert, aber ich will das nicht - zumindest nicht via Datenkrake, der noch andere Begehrlichkeiten hat. Gegen ein lokales Lernen hätte ich weniger, auch dafür braucht es keine gewaltigen Rechner. Und bezüglich der Intelligenz der Datenkraken. Der Buchhändler zeigte mir nachhaltig Werbung für Babyzeugs an, nur weil ich mal ein Babyfon als Geschenk zur Geburt für jemanden anderes gekauft habe. Und die gleiche Qualität würden erlernte Profile haben.
Fonzo hat geschrieben:
18.05.2021, 10:45
Und matter dient im Prinzip dazu, dass der Anwender dann eben nicht mehr an ein spezielle App oder Gerät gebunden ist, um persönliche Einstellungen vornehmen zu können.
Soweit sind wir noch lange nicht. Und damit sowas funktioniert, muss so einiges an Sensorik (Bewegungsmelder, Helligkeit) verbaut werden, um geeignete Trigger zu ermitteln. Diese Investition werden viele auch anfangs scheuen und erst mal nur Aktorik verbauen. Und da ist es mit dem Lernen Essig. Theoretisch sind solche Szenarien denkbar, aber es wird schon daran scheitern, dass nicht jeder jede Bewegung in seiner Privatsphäre ins Internet übertragen sehen will. Das ist auch nichts für den DIY-Markt, wie es Homematic bedient. Sowas würde in einem Neubau funktionieren, der gleich mit einem Komplettpaket ausgerüstet würde. Da könnte sowas seine Vorteile ausspielen. Aber auch da spräche nichts dagegen, alles aus einer Hand zu nehmen und auf die Interoperatibilität zwischen verschiedenen Herstellern zu verzichten.
Fonzo hat geschrieben:
18.05.2021, 10:45
Der Nachteil ist aber, dass dies eben nur mit den Herstellern funktioniert, die auch HomeKit unterstützten. Und genau deshalb ist matter geschaffen worden, damit eben nicht der eine das System X nutzt und der nächste wieder etwas anderes, sondern das es statt dessen zumindest in der Theorie einen Application Layer gibt, auf den sich viele der größeren Hersteller geeinigt haben.
Mag ja sein, aber eQ-3 macht nicht mit und es ist reine Theorie. Und Homekit ist für mich auch von untergeodnetem Interesse, weil ich eben andere Hardwarehersteller bevorzuge.
Fonzo hat geschrieben:
18.05.2021, 10:45
Damit ist matter dann höchstens ein weiterer Standard, zusätzlich zu bereits definierten Standards, aber bestimmt nicht der Standard, der am Schluss alles vereint.
Und genau das ist es. Der Ansatz ist vielleicht nicht schlecht gedacht, aber wie so vieles wird es sich nicht durchsetzen. Interoperatibilität ist durch Node-RED schon gegeben. Und wer eine Steuerungsoberfläche benötigt, kann z.B. auch iobroker und Co. einsetzen, was nebenbei auch noch für Interoperatibilität sorgt. Da braucht es nicht noch einen zusätzlichen Protokolllayer.

Gruß Xel66
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Re: Homematic / HMIP und Matter

Beitrag von Fonzo » 18.05.2021, 13:39

Xel66 hat geschrieben:
18.05.2021, 12:29
Definiere "umfangreich". Nur weil ich ein paar simple Abfragen und eine Zeitsteuerung aktivieren kann, ist das noch lange nicht umfangreich.
Das ist doch letzlich nur davon abhängig welches System und Gateway man dann am Schluss nutzt. Die meisten Systeme ermöglichen auch das Nutzten von Sprachen, sei es nun Javascript, AppleScript, PHP usw.. Wenn man es eben extrem umfangreich haben will, hängt das letzlich nur davon ab wie viel Fachwissen man besitzt. Ansonsten hängt das nur davon ab, wie bei einer CCU auch, wie umfangreich man irgendwelche Abläufe zusammen klickt.
Von der Benutzeroberfläche und der Bedienung sowie der Konfiguration sind viele der Systeme da einer CCU deutlich vorraus, die immer noch ihre uralte WebUI mit sich rum schleppt, wie schon zu Zeiten der CCU2.
Xel66 hat geschrieben:
18.05.2021, 12:29
Jo, aber eben nur in der eigenen Welt und im Falle von Gateways mit nur begrenztem Funktionsumfang.
Ich weis zwar nicht wie Du zu dem persönlichen Schluss kommst, aber viele Gateways haben einen wesentlich größeren Funktionsumfang als z.B. eine CCU3 und unterstützten auch von vorn herein mehr Funkprotokolle als nur Homematic / Homematic IP.
Bei matter geht es auch darum aus Sicht der Hersteller den weltweiten Markt abzudecken. Außerhalb von Deutschland und insbesondere in der USA kennt faktisch kein Kunde eQ-3, da spielen andere Funksysteme eben eine viel wichtigere Rolle.
Xel66 hat geschrieben:
18.05.2021, 12:29
Du führst doch hier immer nur die Steuerungsmöglichkeiten Siri, Alexa, Bixby und Co ins Feld. Und Dein Homekit ist ja eine Middleware.
Das dient ja nur der Vereinfachung, die Sprachsteuerung ist immer nur ein Teilaspekt des Gesamtsystems, so wie Siri zu HomeKit gehört, gehört eben Bixby zu SmartThings und Google Assistent zu Nest usw.
matter soll eben dazu dienen, dass sich diese ganzen Systeme auch untereinander verstehen.
Xel66 hat geschrieben:
18.05.2021, 12:29
Eben, und um eine übergreifende Automatisierung hinzubekommen, setzt man derzeit auf Middleware. Darum wird ein zusätzliches Protokoll auch nicht viel ändern. Sowas bildet meistens sowieso nur den kleinsten gemeinsamen Nenner ab.
Es ändert durchaus etwas, weil dann die großten und gänigsten Systeme im Markt auf einmal zumindest in der Theorie miteinander kommunizieren können, vorrausgesetzt matter wird auch so von den Herstellern implementiert und setzt sich im Markt durch.

Was macht denn der typische sparsame Nutzter der so Middleware, wie Du es nennst, einsetzt? Er kauft sich z.B. eine China WLAN Steckdose und möchte die jetzt mit einem Bewegungsmelder vom Hersteller X schalten. Genau das ist dann aber mit matter möglich und dann brauchst Du auch keine weitere zusätzliche Software mehr, wenn das z.B. Google in Android selber oder Apple mit iOS selber unterstützt oder Du ohne weiteres auch von Deinem Smart TV von Hersteller X die China Steckdose schalten kannst.
Xel66 hat geschrieben:
18.05.2021, 12:29
Das habe ich die ganze Zeit gemeint, wenn ich z.B. angeführt habe, dass ein Hue-Leuchtmittel nie mit einem IP-Gerät kommunizieren wird. Es wird immer der Weg über ein (zwei) Gateway gehen müssen.
Der Sinn von matter ist ja auch das entweder diese beiden Gateways dann matter unterstützten und somit mit einer App bzw. Gerät der Wahl angesteuert werden können. Oder alternativ gibt es in Zukunft dann vielleicht von dem ein oder anderen Hersteller auch mehr Gateways, die zwei oder mehr Gateways zu einem vereinen. Geht ja jetzt schon, dass Du nicht zwingend eine Hue Bridge brauchst und dazu z.B. auch einen Echo Show nutzten kannst, das wird in Zukunft dann eben noch einfacher gehen, sollte sich matter durchsetzten. Dann gibt es kein Grund mehr sich unbedingt eine Hue Bridge anzuschaffen, nur weil diese HomeKit zertifiziert ist, wenn man theoretisch den gleichen Funktionsumfang in Zukunft auch von einem Echo Show aus nutzten könnte.
Xel66 hat geschrieben:
18.05.2021, 12:29
Ich glaube auch kaum, dass sich z.B. mit anderen Gateways (z.B. Dein immer gern ins Feld geführte AIO) sowas wie Expertenparameter von Homematic-Geräten konfigurieren lassen.
Nein das geht nicht in dem Umfang wie auf einer CCU3. Das Gateway ist aber definitiv auch nicht für Experten gedacht, sondern für den normalen Nutzer. Genau wie ein Nutzer von einem Echo Show selten Expertenparameter braucht, das ist nicht die Zielgruppe von Amazon, sondern der normale Nutzer, den Expertenparameter überhaupt nicht interressieren, es muss einfach nur einfach einzurichten sein und funktionieren.
Xel66 hat geschrieben:
18.05.2021, 12:29
Die Behauptung ist insofern falsch, dass "... ab der V6 Serie auch nicht mehr das proprietäre Protokoll von e-Q3 zur Ansteuerung von Homematic IP benutzt, sondern einfach ein anderes gängiges Funkprotoll auf der gleichen Frequenz."
Das ist nichts was ich selber behaupte, sondern eine Äußerung des Herstellers des Gateways selber, ob das jetzt letzlich bis ins Detail richtig ist, möchte und kann ich auch nicht beurteilen, dies ist mir persönlich ehrlich gesagt auch vollkommen egal, Hauptsache einen Ansteuerung von Homematic IP funktioniert.
Xel66 hat geschrieben:
18.05.2021, 12:29
Ein Protokoll ist erst mal nicht von irgendwelcher Hardware abhängig, auch wenn Homematic für die signierte Kommunikation ein eigenes "Funkmodul" benutzt. Sowas lässt sich auch emulieren und wird ja auch von CCU2 und altem kleinen Funkmodul so genutzt.
In dem Momement in dem Du das emulieren würdest oder könntest ist die Sicherheit von Homematic IP ausgehebelt bzw. tot. Das muss schon auf Hardware Seite verschlüsselt werden.
Xel66 hat geschrieben:
18.05.2021, 12:29
Übrigens habe ich hier so ein altes arbeitsloses Gateway (V2) rumhängen. Das habe ich mir damals angeschafft und war vom Funktionsumfang massiv enttäuscht, so dass ich damals von einer CCU2 auf Raspberrymatic gewechselt bin.
Ich habe mit dem Vorgängermodell zum V2 angefangen. Den Funktionsumfang kannst Du nun aber auch nicht wirklich mit aktuellen Geräten vergleichen, die Zeit bleibt ja nicht stehen.
Xel66 hat geschrieben:
18.05.2021, 12:29
Ich kann den Standpunkt von eQ-3 durchaus nachvollziehen, denn sie haben mit der CCU eine umfangreiche und intelligente Hausautomationszentrale geschaffen und sollen sich dann auf einen reinen Protokollsklaven zurückziehen.
Naja letztlich hängt das davon ab, wie sich langfristig die Marktanteile von eQ-3 entwickeln ob diese auf den matter Zug aufspringen, oder das nur die nächste Sau, sorry neuer "Standard", ist, die durch das Dorf getrieben wird und man das Unwetter in Ruhe vorbei ziehen lässt.
Xel66 hat geschrieben:
18.05.2021, 12:29
Das ist eben nur für reine Gateway und Hardwarehersteller interessant, die nur Aktoren oder Sensoren und keine intelligente Zentrale in ihrem Produktportfolio haben.
Glaube ich persönlich nicht, sondern die Geräte von Google, Apple usw. werden zu intelligenten Zentralen.

Xel66
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Re: Homematic / HMIP und Matter

Beitrag von Xel66 » 18.05.2021, 14:20

Fonzo hat geschrieben:
18.05.2021, 13:39
Von der Benutzeroberfläche und der Bedienung sowie der Konfiguration sind viele der Systeme da einer CCU deutlich vorraus, die immer noch ihre uralte WebUI mit sich rum schleppt, wie schon zu Zeiten der CCU2.
Noch schlimmer. Die stammt schon aus CCU1-Zeiten mit ihrer mehr als bescheidenen Rechnerperformance und war eben an diese angepasst. So auch das Konzept der Abarbeitung von Programmen, welches mit beschränkten Hardwareressourcen zurechtkommen musste. Die anderen Systeme sind nicht voraus, sondern haben einen viel späteren Konzeptionsstand, der nicht auf bescheidene Performance Rücksicht nehmen musste. Und letztlich ist die Optik der WebUI nachrangig. Es ist lediglich eine Administrationsoberfläche und keine Visualisierung.
Fonzo hat geschrieben:
18.05.2021, 13:39
Bei matter geht es auch darum aus Sicht der Hersteller den weltweiten Markt abzudecken. Außerhalb von Deutschland und insbesondere in der USA kennt faktisch kein Kunde eQ-3, da spielen andere Funksysteme eben eine viel wichtigere Rolle.
Und deren Systeme spielen hier eine untergeodnete Rolle. Ich kann nicht beurteilen, wie es dort drüben z.B. mit dem hier gebräuchlichen EIB aussieht. Was dort üblich ist, spielt hier eben Nebenrolle. Und den Treibern hinter solchen übergreifenden Protokolllösungen geht es letztlich nur darum, keine eigne Hardware für spezielle Fälle entwickeln zu müssen und auf Hardware anderer Hersteller zurückgreifen zu können. Beispiel: man könnte mit Shelly-Aktorik wohl den Ausführungsteil eines Smarthomes aufbauen. Bei der Sensorik ist man noch relativ beschränkt. Eine Heizungssteuerung ist nur mit viel Aufwand herzustellen und man braucht noch eine steuernde lokale Intelligenz. Hatte ich schon erwähnt, dass eine Cloudlösung für mich kein adäquater Ersatz ist?
Fonzo hat geschrieben:
18.05.2021, 13:39
matter soll eben dazu dienen, dass sich diese ganzen Systeme auch untereinander verstehen.
Das können diese Systeme ja machen, wenn sie es denn benötigen. Aber diese ganzen Lösungen wollen nur auf Fremdhardware zugreifen können, umd das eigene Produktportfolio schlank zu halten und andere die Entwicklungsarbeit machen lassen.
Fonzo hat geschrieben:
18.05.2021, 13:39
...vorrausgesetzt matter wird auch so von den Herstellern implementiert und setzt sich im Markt durch.
Und diesebezüglich sehe ich eher schwarz, weil es einfach schon viel zu viele Alternativen gibt.
Fonzo hat geschrieben:
18.05.2021, 13:39
Was macht denn der typische sparsame Nutzter der so Middleware, wie Du es nennst, einsetzt? Er kauft sich z.B. eine China WLAN Steckdose und möchte die jetzt mit einem Bewegungsmelder vom Hersteller X schalten.
Und genau das möchten Firmen, die eben eigene Hardware auf eigene Kosten entwickeln eben nicht. Die möchten, dass der Kunde ihre Gerätschaften kauft.
Fonzo hat geschrieben:
18.05.2021, 13:39
Geht ja jetzt schon, dass Du nicht zwingend eine Hue Bridge brauchst und dazu z.B. auch einen Echo Show nutzten kannst, das wird in Zukunft dann eben noch einfacher gehen, sollte sich matter durchsetzten.
Schönes Beispiel für den vorher von mir angeführten kleinsten gemeinsamen Nenner. Die Möglichkeiten solcher Echo-Geräte gegenüber einer Bridge sind schon arg beschränkt und ein Ersatz ist es eben nicht, weil man m.W. im Gegensatz zur Bridge nicht lokal auf die Ansteuerung zugreifen kann. Hier möchte Amaz*** eben die Kunden im eigenen Universum binden. So wie andere Firmen es eben auch tun.
Fonzo hat geschrieben:
18.05.2021, 13:39
... Hue Bridge anzuschaffen, nur weil diese HomeKit zertifiziert ist, wenn man theoretisch den gleichen Funktionsumfang in Zukunft auch von einem Echo Show aus nutzten könnte.
Die Zertifizierung interessiert mich persönlich überhaupt nicht, da ich nicht über dieses Universum verfüge und die Nutzung des Funktionsumfanges ist eben nicht gleich (bzw. nicht mal im Ansatz vergleichbar).
Fonzo hat geschrieben:
18.05.2021, 13:39
Nein das geht nicht in dem Umfang wie auf einer CCU3. Das Gateway ist aber definitiv auch nicht für Experten gedacht, sondern für den normalen Nutzer.
Ich würde mich auch eher in die Kategorie ambitionierter Anwender einordnen. Aber der Funktionsumfang ist mir eben viel zu mager. Und dass Anwender mehr wollen, als die meisten Hersteller ihnen zugestehen wollen, siehst Du schon daran, wie viele Anwender auf Scriptlösungen für irgendwelche Dinge setzen, sich aber meist nicht mal im Ansatz damit auskennen. Das Funktionsbedürfnis dieser Anwendergruppe ist also auch viel höher als der rudimentäre Kram, die solche Lösungen anbieten (können).
Fonzo hat geschrieben:
18.05.2021, 13:39
In dem Momement in dem Du das emulieren würdest oder könntest ist die Sicherheit von Homematic IP ausgehebelt bzw. tot. Das muss schon auf Hardware Seite verschlüsselt werden.
Aha, und wie macht es Dein AIO oder eine CCU2?
Fonzo hat geschrieben:
18.05.2021, 13:39
... oder das nur die nächste Sau, sorry "Standrad", ist die durch das Dorf getrieben wird und man das Unwetter in Ruhe vorbei ziehen lässt.
Darauf wird es hinauslaufen.
Fonzo hat geschrieben:
18.05.2021, 13:39
Glaube ich persönlich nicht, sondern die Geräte von Google, Appple usw. werden zu interliegenten Zentralen.
Ich möchte nicht, dass mein Smartphone mein Haus steuert. Das soll schön da bleiben und nicht alle zwei + x Jahre eines Austauschs bedürfen. Und warum soll ich mir eine Zentrale von Hersteller X und Aktorik von Hersteller Y zulegen, wenn am Ende nicht alle Features genutzt werden können? Ist in meinen Augen wenig sinnvoll. In der Service-Wüste könnte dann sich jeder Hersteller bei Problemen mit der Interoperabilität zurücklehnen und auf den jeweils anderen verweisen. Nö, das ist eher nicht die Zukunft, gerade wenn die Einzelgeräte komplexer werden.

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Re: Homematic / HMIP und Matter

Beitrag von Fonzo » 18.05.2021, 18:04

Xel66 hat geschrieben:
18.05.2021, 12:29
Das ist eben nur für reine Gateway und Hardwarehersteller interessant, die nur Aktoren oder Sensoren und keine intelligente Zentrale in ihrem Produktportfolio haben.
Das glaube ich nicht, da die meisten Hersteller selber intelligente Zentralen besitzten, diese müsssten eben nur durch ein zukünftiges Firmware Update dann auch matter unterstützten.
Xel66 hat geschrieben:
18.05.2021, 12:29
Dieser ganze Sprachsteuerungskram ist nur on top. Die eigentliche Funktion soll eben darin bestehen, dass die Abläufe automatisch in Abhängigkeit von Uhrzeit, Sonnenstand, Temperautren, Helligkeit und sonstigen Statusinformationenausgeführt werden.
Nichts anderes hatte ich geschrieben, das die Sprachsteuerung immer nur ein Teil des Gesamtsystems ist. Bei Apple ist das eben Siri und HomeKit, bei Samsung Bixby und SmartThings usw.
Die Automatisierung findet eben in dem zugehörigen Gateway zum System statt, bei Apple z.B. in einem Apple TV als HomeKit Zentrale.
Xel66 hat geschrieben:
18.05.2021, 12:29
Und dafür nützen mir Alexa, Siri und Co herzlich wenig, auch wenn sie meine Aktorik über ein zusätzliches Protokoll ansprechen könnten.

Dir persönlich oder auch jedem Homematic IP Nutzer nutzt das zur Zeit wenig, da eQ-3 ja matter zur Zeit nicht unterstützt. Dazu müsste man dann schon Funkprotokolle nutzten, die eben von den Zentralen solcher Hersteller auch zur Zeit unterstützt werden.
Xel66 hat geschrieben:
18.05.2021, 12:29
Dann dürfte Matter entsprechend dieser Definition auch nur eine weitere Middleware sein.
matter ist auch keine Middleware, sondern ein application layer, setzt also auf der Höhe der Anwendung an. Dadurch sind aber zumindest für die Systeme, die in matter berücksichtigt werden, auch keine weitere Layer oder Middleware, wie Du dazu sagst, mehr notwendig.
Xel66 hat geschrieben:
18.05.2021, 12:29
Dazu müssten sie aber erst mal mitbekommen, dass ich abends ein bestimmtes Licht einschalte und solche Sachen. Und genau das will ich nicht.
Nach europäischen Datenschutz könnten solche Daten auch nicht einfach so gesammelt werden. Da müsstest Du zumindest aufgeklärt werden, was genau wie mit diesen Daten passiert und dann dazu explizit zustimmen.
Letzlich wird es aber meiner persönlichen Meinung darauf hinaus laufen das ein "Smart" Home auch mitdenkt, in dem es Verhalten analysiert und dazu zumindest Vorschläge macht.
Wenn Du jeden Abend ins Wohnzimmer gehst und offensichtlich die Beleuchtung auf 50 % stellst, wird Dir ein intelligentes System zumindest feststellen, dass dies offensichtlich eine Gewohnheit darstellt und Dir nach dem Xten mal auch vorschlagen ob der Taster nicht automatisch so eingestellt werden soll, dass er gleich auf 50% dimmt.
Xel66 hat geschrieben:
18.05.2021, 12:29
Ich möchte aber nicht, dass solche Systeme noch in meine Intimsphäre eingreifen. Daher kann ich schon selbst festlegen, wann ich das Licht am Esstisch und wann am Schreibtisch benötige und die entsprechenden Trigger festlegen.
Was Du wie aufzeichen und analysieren lässt wird sicher immer in Deiner persönlichen Entscheidung liegen und das wirst Du immer explizit bestätigen müssen.
In wie weit man aber solchen Anbietern vertraut ist ja persönliche Sache und auch da ist ein Wandel zu beobachten. Während vor ein paar Jahren noch viele ausgeschlossen haben sich jemals eine "Wanze" ist Haus zu stellen nur damit diese bei Bedarf mit dem Weckwort dann auch reagiert und man Spracheingaben machen kann, so haben sehr viele inszwichen doch so ein Gerät zu Hause stehen.
Früher hat man sich Passwörter gemerkt oder vielleicht irgendwo aufgeschreiben, heutzutage liegen diese bei vielen Nutzern im Cloudspeicher des jeweiligen Anbieters.
Xel66 hat geschrieben:
18.05.2021, 12:29
Gegen ein lokales Lernen hätte ich weniger, auch dafür braucht es keine gewaltigen Rechner.
Das wird aber denke ich kommen, Apple legt jetzt schon größten Wert darauf das Daten sicher sind und der Nutzer seine Hohheit über die eigenen Daten jederzeit behällt.
Und ein Apple TV als Schaltzentrale ist lokal und sollte spätensens mit neueren Version und einem Bionic Chip auch in der Lage sein AI im begrenzten Maße auch lokal auf dem Gerät abarbeiten zu können.
Xel66 hat geschrieben:
18.05.2021, 12:29
Das ist auch nichts für den DIY-Markt, wie es Homematic bedient.
So hat vielleicht mal eQ-3 mit Homematic angefangen im DIY Segment und ein Teil der Nutzer gehört wohl auch nach wie vor dazu. Auch Homematic IP oder Homematic IP Wired hat aber nicht mehr zwingend was mit DIY zu tun, das wird inzwischen auch einfach vom Elektriker verbaut und auch konfiguriert.
Xel66 hat geschrieben:
18.05.2021, 12:29
Sowas würde in einem Neubau funktionieren, der gleich mit einem Komplettpaket ausgerüstet würde.
Sehe ich persönlich jetzt gar nicht so. Gerade in einem Neubau würde ich immer ein Bussystem nutzten. Aber gerade diese gänigige Feldbusse sind zur Zeit in matter gar nicht berücksichtigt.
Xel66 hat geschrieben:
18.05.2021, 12:29
Aber auch da spräche nichts dagegen, alles aus einer Hand zu nehmen und auf die Interoperatibilität zwischen verschiedenen Herstellern zu verzichten.
Das ist zumindest bei einem Neubau immer noch das Beste das gezielt zu planen und sich auf einen Standard oder System festzulegen. matter richtet sich aber aus meiner Sicht auch nicht an den professionellen Markt mit geplanten Neubauten, sondern eher an den großen Markt zum Nachrüsten.
Xel66 hat geschrieben:
18.05.2021, 12:29
Mag ja sein, aber eQ-3 macht nicht mit und es ist reine Theorie.
Das stimmt, daher ist da ja zumindest als Homematic IP Nutzer reines abwarten angesagt, ob sich überhaupt was für einen Homematic IP Nutzer mittel- oder langfristig ändern wird.
Interessant ist aber durchaus, das die Deutsche Telekom als OEM Hersteller von eQ-3 auch Teil der Connectivity Standards Alliance ist. Eventuell könnte der Wind zum Wandel also weniger vom Zulieferer eQ-3 ausgehen sondern vielmehr vom großen Partner wie der Deutschen Telekom, wenn diese beschließen sollte zukünftig eventuell matter in dem eigenen Smarthome System zu unterstützen.
Xel66 hat geschrieben:
18.05.2021, 12:29
Der Ansatz ist vielleicht nicht schlecht gedacht, aber wie so vieles wird es sich nicht durchsetzen.
Bin ich mir persönlich nicht so sicher das sich das nicht durchsetzt. Das hängt aber letzlich von dem Willen der Hersteller ab denn matter nicht nur auf dem Papier leben zu lassen sondern wirklich Produkte im Markt einzuführen die auch matter unterstützten bzw. bestehende Gateways durch Firmware Updates für matter kompatibel zu machen.
Wenn wirklich alle Hersteller, die Teil der Connectivity Standards Alliance sind, Produkte mit matter auf den Markt bringen werden, würde ich zumindest davon ausgehen, dass die Chancen nicht schlecht stehen, das sich das auch durchsetzten wird.
Xel66 hat geschrieben:
18.05.2021, 12:29
Interoperatibilität ist durch Node-RED schon gegeben.
Du willst jetzt nicht wirklich ein Tool für Prototyping mit einem fertigen Produkt für den Endverbraucher vergleichen? Wenn es ein einfach zu benutztendes Produkt mit matter geben sollte, wird kein normaler Nutzer sich noch die Mühe machen solche Umwege gehen zu müssen.
Xel66 hat geschrieben:
18.05.2021, 12:29
Und wer eine Steuerungsoberfläche benötigt, kann z.B. auch iobroker und Co. einsetzen, was nebenbei auch noch für Interoperatibilität sorgt.
Auch hier gilt für Homematic IP Nutzer ändert sich ja zunächst nichts, da eQ-3 ja matter zur Zeit nicht unterstützt und auch nicht angekündigt hat dies mittelfristig unterstützten zu wollen. Daher wird man nach wie vor zur Automatisierung oder auch zur Visualsierung entweder die Dinge nutzten müssen die EQ-3 als Hersteller mit der CCU3 verkauft oder eben Add Ons installieren müssen oder zusätzliuche Systeme einsetzten müssen um weitere Systeme verbinden zu können.

Für den Fall das matter doch einmal Thema auch für eQ-3 werden sollte, sehe ich persönlich solche reinen Softwarelösungen wie z.B. ioBroker in Zukunft als überflüssig an.
Xel66 hat geschrieben:
18.05.2021, 14:20
Und deren Systeme spielen hier eine untergeodnete Rolle.
Sehe ich persönlich auch anders. In den großen Smart Homem Märkten wie der USA spielt Homematic IP zunächst mal überhaupt keine Rolle. Und auch in Europa oder auch in Deutschland ist Homematic IP nur einer von vielen Funklösungen, da gibt es mit EnOcean viel mehr und auch größere Hersteller als eQ-3. Auch Z-Wave und Zigbee spielt in Europa eine wichtige Rolle.
Und durch Signify und auch IKEA sind zwei große Marktführer mit im Boot bei matter die mit Zigbee in Europa weite Verbreitung haben.
Xel66 hat geschrieben:
18.05.2021, 14:20
Ich kann nicht beurteilen, wie es dort drüben z.B. mit dem hier gebräuchlichen EIB aussieht.
Spielt überhaupt keine Rolle, heist ja auch Europäischer Installationsbus. In der USA sind Systeme wie von Crestron, Control4 usw. führend und diese sind wiederum Teil der Connectivity Standards Alliance und wollen wohl zumindest in der Theorie auch matter einführen.
Xel66 hat geschrieben:
18.05.2021, 14:20
Was dort üblich ist, spielt hier eben Nebenrolle.
Das stimmt, die USA sind das Smart Home Land mit ganz anderen Anbietern als z.B. Deutschland, dort ist das eher noch ein Entwicklungsthema. Insofern sind das zwei sehr unterschiedliche Märkte zur Zeit mit unterschiedlichen Herstellern.
Xel66 hat geschrieben:
18.05.2021, 14:20
Und den Treibern hinter solchen übergreifenden Protokolllösungen geht es letztlich nur darum, keine eigne Hardware für spezielle Fälle entwickeln zu müssen und auf Hardware anderer Hersteller zurückgreifen zu können.
Das siehst Du eher falsch aus meiner Sicht, in der USA kannst Du Hardware beziehen, die es hier nicht mal im Ansatz gibt. Da ist Deutschland im Vergleich absolutes Entwicklungsland für Smart Home oder IOT und eQ-3 im Vergleich zu den großen Herstellern in der USA ein Zwerg mit kaum Produkten.
Wenn muss also eher eQ-3 schauen wie lange diese mit ihrer Insellösung gut fahren, oder ob der Druck von Herstellern aus der USA oder auch anderen großen Herstellern in Europa die matter unterstützten, doch so groß wird, das sich dann eQ-3 doch irgendwann mal öffnen wird.
Xel66 hat geschrieben:
18.05.2021, 14:20
Eine Heizungssteuerung ist nur mit viel Aufwand herzustellen und man braucht noch eine steuernde lokale Intelligenz.
Dafür verkaufen Hersteller von Heizungen eine lokale Steuerungszentrale die so was übernimmt. Ich persönlich käme nie auf die Idee die zentrale Heizungssteuerung mit Homematic IP zu verhunzen. Als Heizungsventile Homematic IP ja, aber bestimmt nicht an der eigentlichen Heizungsanlage.
Im übrigen sind auch gänige Hersteller wie Viesmann, Danfoss usw. alle an matter beteiligt. Wenn diese Hersteller alle matter einführen sollten, werden sich definitiv wenige neue Nutzer die Mühe machen irgendwas mit Homematic IP hinbasteln zu müssen, wenn das auf anderem Weg offensichtlich dann einfacher geht.
Xel66 hat geschrieben:
18.05.2021, 14:20
Hatte ich schon erwähnt, dass eine Cloudlösung für mich kein adäquater Ersatz ist?
Ja das hattest Du, daher bieten die meisten Hersteller eine lokale Zentrale an, die solche Steuerungsaufgaben übernimmt. Man kann solche Zentralen höchstens optional auch über die Cloud z.B. fernwarten.
Xel66 hat geschrieben:
18.05.2021, 14:20
Das können diese Systeme ja machen, wenn sie es denn benötigen. Aber diese ganzen Lösungen wollen nur auf Fremdhardware zugreifen können, umd das eigene Produktportfolio schlank zu halten und andere die Entwicklungsarbeit machen lassen.
Das ist in meinen Augen Unsinn. An matter ist sowohl EnOcean, Z-Wave als auch Zigbee beteiligt, das Produktportfolio ist um um ein zigfaches größer als was Du von eQ-3 beziehen kannst. Du bekommt für andere Funksysteme Dinge die eQ-3 nicht mal herstellt. Wenn wäre es eher anders rum, das Du solche Systeme ergänzen musst, weil eQ-3 ein zu kleines Produktportfolio besitzt, im Vergleich zu den ganzen restlichen Herstellern zusammen genommen.
Es gibt schon seine Gründe warum einzelne Nutzer anfangen an der CCU rumzubasteln nur um weitere Hersteller anbinden zu können. Sicher nicht, weil diese alles was diese brauchen auch von eQ-3 beziehen können, dann bräuchte man mit dem basteln gar nicht erst anfangen.
Xel66 hat geschrieben:
18.05.2021, 14:20
Und diesebezüglich sehe ich eher schwarz, weil es einfach schon viel zu viele Alternativen gibt.
Das sehe ich nicht so, bei matter sind wie gesagt alle größeren Hersteller beteiligt, inclusive der Funkprotokolle EnOcean, Z-Wave, Zigbee. Was brauchst Du da dann noch mehr? Das ist eher eQ-3 mit Homematic IP gegen den Rest. Wenn alle großen Alternativen an Funksystemen mit matter nutztbar sein sollten, bleibt dann fast nur noch eQ-3 mit Homematic IP als Insellösung übrig, die in größerem Umfang in Deutschland benutzt wird.
Xel66 hat geschrieben:
18.05.2021, 14:20
Und genau das möchten Firmen, die eben eigene Hardware auf eigene Kosten entwickeln eben nicht. Die möchten, dass der Kunde ihre Gerätschaften kauft.
Das ist wohl die Hauptproblem an matter. Bisher haben alle Hersteller gemeint mit ihren eigenen Lösungen im Markt zu bestehen. Das Marktwachstum ist da wohl aber eben endlich, weil der Kunde wenig Lust hat das Produkt vom Hersteller A nicht mit Produkt vom Hersteller B funktioniert. Im Zweifelsfall kauft man dann eben gar nichts.
Wie lange diese doch erstaunliche Einigkeit der unterschiedlichen Hersteller dann auf Dauer anhällt ist komplett offen. Das wird wohl nur irgendwie funktionieren, wenn alle beteiligten Firmen irgendwie das Gefühl haben es bringt etwas Produkte mit matter auf den Markt zu bringen.

Auf der anderen Seite wenn Du ein Auto kaufen würdest und dann noch nicht mal wüsstest ob Du das auch mit Gewissheit an der nächsten Tankstelle auftanken kannst, würdest Du vielleicht auch vom Kauf Abstand nehmen. Insofern sind Standards auch mit einen Grundvorraussetzung dafür, dass sich bestimmte Dinge eben durchsetzten.
Autohersteller gibt es ja auch viele und diese stehen alle in Konkurenz zu einander.
Xel66 hat geschrieben:
18.05.2021, 14:20
Schönes Beispiel für den vorher von mir angeführten kleinsten gemeinsamen Nenner. Die Möglichkeiten solcher Echo-Geräte gegenüber einer Bridge sind schon arg beschränkt und ein Ersatz ist es eben nicht, weil man m.W. im Gegensatz zur Bridge nicht lokal auf die Ansteuerung zugreifen kann.
Diese Möglichkeiten erweitern sich aber eben. Wenn nicht jeder Hersteller meint eine eigene API anbieten zu müssen sondern sich matter durchsetzten sollte, ist auch der Aufwand unterschiedliche Systeme anzusteuern viel geringer. Wenn matter bei solchen Geräten eingeführt wird, dann sind eben auch solche Geräte ansteuerbar.
Xel66 hat geschrieben:
18.05.2021, 14:20
Hier möchte Amaz*** eben die Kunden im eigenen Universum binden. So wie andere Firmen es eben auch tun.
Genau das soll mit matter vorbei sein, Du sollt dann eben in Zukunft auch wählen können ob Du einen Echo Dot oder HomePod usw. nimmst und kannst dennoch über matter überall gleich Systeme der beteiligten Hersteller ansteuern.
Xel66 hat geschrieben:
18.05.2021, 14:20
Die Zertifizierung interessiert mich persönlich überhaupt nicht, da ich nicht über dieses Universum verfüge und die Nutzung des Funktionsumfanges ist eben nicht gleich (bzw. nicht mal im Ansatz vergleichbar).
Ich bin mir sicher das wenn matter wirklich in solchen Gateways verfügbar sein sollte, der Funktionsumfang insgesamt um ein vielfaches höher sein wird, wie wenn Du versucht das mit Produkten von eQ-3 selber zu lösen, alleinen schon weil Du dann ja einen viel größere Auswahl an Herstellern hast, die Dir etwas passendes anbieten.
Xel66 hat geschrieben:
18.05.2021, 14:20
Und dass Anwender mehr wollen, als die meisten Hersteller ihnen zugestehen wollen, siehst Du schon daran, wie viele Anwender auf Scriptlösungen für irgendwelche Dinge setzen, sich aber meist nicht mal im Ansatz damit auskennen. Das Funktionsbedürfnis dieser Anwendergruppe ist also auch viel höher als der rudimentäre Kram, die solche Lösungen anbieten (können).
Auch hier sehe ich das persönlich eher so das die Hersteller für den normalen Gebrauch Lösungen ausarbeiten, die nicht zwingend irgendwelche Sonderlösungen brauchen. Wer dennoch dann irgendwelche ganz ausgefallen Dinge machen will, wird sicher auch auf Dauer nicht an individuellen durch Skripte oder Programme erstelle Lösungen vorbei kommen. Die Notwendigkeit indiviuell nach Lösungen suchen zu müssen, wird sich denke ich auf Dauer reduzieren.
Am Schluss wird man sich als Kunde für das System entscheiden, was den besten Funktionsumfang bietet und den persönlichen Preisvorstellungen entspricht. Die Auswahl wird durch "Standards" da zumindest größer.
Xel66 hat geschrieben:
18.05.2021, 14:20
Aha, und wie macht es Dein AIO oder eine CCU2?
Wie das eine CCU2 macht weis ich persönlich nicht. Bei einem AIO Gateway würde ich davon ausgehen das solche Dinge wie bei anderen Herstellern, die unterstützt werden auch, auf Hardwareseite verschlüsselt wird.
Xel66 hat geschrieben:
18.05.2021, 14:20
Darauf wird es hinauslaufen.
Zumindest hat wohl eQ-3 diese Hoffnung das da erst mal viel Lärm um nichts gemacht wird, aber am Schluss die Hersteller doch nicht ins handeln kommen bzw. das auch in Produkte umsetzen.

Auf der andern Seite hat eQ-3 auch geschrieben
eQ-3 hat geschrieben: Für den Markt am besten wäre es, wenn sich mit CHIP nur EIN universeller Standard ohne Alternativen und Optionen durchsetzt.
CHIP ist in diesem Fall matter. Wenn eQ-3 also eine Hoffnung hat, dann das matter sich ohne wenn und aber durchsetzt. Wenn das der Fall sein sollte, ist davon auszugehen das auch eQ-3 sich matter anschließt. Vorher wird man da genauso wie als Nutzer von eQ-3 Produkten wohl Däumchen drehen und abwarten.
Xel66 hat geschrieben:
18.05.2021, 14:20
Ich möchte nicht, dass mein Smartphone mein Haus steuert.
Dein Smartphone steuert auch nicht Dein Haus, das dient höchstens der Eingabe. Aber da Du ja persönlich kaum ein Smartphone zur Steuerung nutzt, kann Dir das auch egal sein. Ein Steuerung erfolgt auch bei anderen Herstellern über ein Zentrale, die bei Dir im Haus steht. Insofern unterscheidet sich das nicht wesentlich von einer CCU.
Xel66 hat geschrieben:
18.05.2021, 14:20
Das soll schön da bleiben und nicht alle zwei + x Jahre eines Austauschs bedürfen.
Auch die Gateways von anderen Herstellern haben halt irgendwann mal Nachfolgemodelle. Ob man deswegen das Gateway austauscht, wenn man dadurch keine neuen Funktionen bekommt, die man auch selber nutzt, ist ja eher fraglich.
Xel66 hat geschrieben:
18.05.2021, 14:20
Und warum soll ich mir eine Zentrale von Hersteller X und Aktorik von Hersteller Y zulegen, wenn am Ende nicht alle Features genutzt werden können? Ist in meinen Augen wenig sinnvoll.
Wie gesagt aus meiner persönlichen Sicht macht es als Homematic IP Nutzer überhaupt keinen Sinn zur Zeit irgendwas zu ändern. Wozu soll man sich auch was neues anschaffen, wenn doch die Homematic IP Geräte so weit funktionieren.
Wenn das überhaupt eine Beudeutung haben sollte, dann erst wenn sich matter wirklich durchsetzten sollte, und eQ-3 das dann auch unterstützt.
Xel66 hat geschrieben:
18.05.2021, 14:20
In der Service-Wüste könnte dann sich jeder Hersteller bei Problemen mit der Interoperabilität zurücklehnen und auf den jeweils anderen verweisen.
Entweder unterstützt man dann als Hersteller eben matter oder man lässt es bleiben. Auf der anderen Seite kann ich mir z.B. nicht vorstellen das bestimmte spezifische Funktionen eines Geräts sich auch über matter nutzten lassen. Da wird sich auch matter von existierneden Lösungen wie z.B. HomeKit nicht unterschieden.
Am Schluss wird man wohl zumindest auch mittelfristig immer die Lösung des jeweiligen Herstellers wählen müssen, um ein Gerät auch vollumfänglich mit allen Funktionen nutzten zu können.

Xel66
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Re: Homematic / HMIP und Matter

Beitrag von Xel66 » 18.05.2021, 21:25

Fonzo hat geschrieben:
18.05.2021, 18:04
...diese müsssten eben nur durch ein zukünftiges Firmware Update dann auch matter unterstützten.
Glaube mir, das ist ein Totgeburt und wird keine breite Unterstützung erfahren. Warum? Weil es Alternativen gibt.
Fonzo hat geschrieben:
18.05.2021, 18:04
Nach europäischen Datenschutz könnten solche Daten auch nicht einfach so gesammelt werden. Da müsstest Du zumindest aufgeklärt werden, was genau wie mit diesen Daten passiert und dann dazu explizit zustimmen.
Solche Vorschriften sind solchen Internetgiganten mehr oder minder schnuppe. Kennst Du WhatsApp? Weißt Du, zu wem das gehört und was die Auflagen für eine Übernahme waren. Weißt Du was gerade läuft und welchen Hintergrund die immer wieder aufpoppende Zustimmung hat? Weißt Du, dass selbst die Darlegungen in der Datenschutzerklärung in einigen Passagen widersprüchlicht ist? Glaubst Du wirklich, dass die solche erhobenen Daten nicht intern analysieren? Sagt Dir "Cambridge Analytica" etwas? Glaubst Du wirklich, dass solche erhoben.... ich wiederhole mich. Es ist keine gute Idee, solchen Unternehmen Zugriff auf deratige Daten zu geben, ansonsten schallt beim morgendlichen Zähneputzen die Zahnpastawerbung aus dem smarten Lautsprecher. Nur Daten, die denen nicht zur Verfügung stehen, sind wirklich sichere Daten.
Fonzo hat geschrieben:
18.05.2021, 18:04
Wenn Du jeden Abend ins Wohnzimmer gehst und offensichtlich die Beleuchtung auf 50 % stellst, wird Dir ein intelligentes System zumindest feststellen, dass dies offensichtlich eine Gewohnheit darstellt und Dir nach dem Xten mal auch vorschlagen ob der Taster nicht automatisch so eingestellt werden soll, dass er gleich auf 50% dimmt.
Ich habe das gleich bei der Ersteinrichtung so festgelegt und brauchte das dem System nicht jeden Abend vorzumachen. Die Automation hat es gleich von Anfang an gemacht, weil ich meine Gewohnheiten analysiert und das System entsprechend eingerichtet habe. Ich benötige solche Funktionen schlichtweg nicht. Mich würde auch ein Auto nerven, bei dem ich bei jeder Benutzung den Sitz aus einer Grundstellung wieder einstellen müsste, bis es endlich gelernt hat, dass der Benutzer mit diesem Schlüssel diese Einstellung bevorzugt. Sowas wird einmalig durch den Benutzer eingerichtet und bei Änderung der Gewohnheiten angepasst, aber nicht ständig mitgelernt.
Fonzo hat geschrieben:
18.05.2021, 18:04
Was Du wie aufzeichen und analysieren lässt wird sicher immer in Deiner persönlichen Entscheidung liegen und das wirst Du immer explizit bestätigen müssen.
Ich will nichts bestätigen müssen. Ich will einfach diese Daten niemandem zur Verfügung stellen, was auch immer er angibt mir Gutes damit zu tun. Wohin das AGB-Geklicke führt, ist ja weithin bekannt. Alle klicken auf "Zustimmen" ohne die geringste Kenntnis, was sie dort bestätigt haben.
Fonzo hat geschrieben:
18.05.2021, 18:04
Während vor ein paar Jahren noch viele ausgeschlossen haben sich jemals eine "Wanze" ist Haus zu stellen nur damit diese bei Bedarf mit dem Weckwort dann auch reagiert und man Spracheingaben machen kann, so haben sehr viele inszwichen doch so ein Gerät zu Hause stehen.
Da kann ich mich durchaus dazuzählen, und ich habe ein ambivalentes Verhältnis dazu. Aber ich für meinen Fall kann das handhaben, da ich alleiniger Nutzer bin. Und ist Besuch da, ist die Dose aus. Hausautomation sei Dank.
Fonzo hat geschrieben:
18.05.2021, 18:04
Früher hat man sich Passwörter gemerkt oder vielleicht irgendwo aufgeschreiben, heutzutage liegen diese bei vielen Nutzern im Cloudspeicher des jeweiligen Anbieters.
Mir läuft es kalt den Rücken runter.
Fonzo hat geschrieben:
18.05.2021, 18:04
Das wird aber denke ich kommen, Apple legt jetzt schon größten Wert darauf das Daten sicher sind und der Nutzer seine Hohheit über die eigenen Daten jederzeit behällt.
Lies oben nach dem zweiten Zitat noch mal nach. Es ist sch...egal wie die Firma heißt, die wollen alle nur unser Bestes.
Fonzo hat geschrieben:
18.05.2021, 18:04
... das wird inzwischen auch einfach vom Elektriker verbaut und auch konfiguriert.
Na dann versuch mal einen zu finden, der das macht. Viel Spaß. Da werden Firmen gelistet, die sich das wohl mal haben zeigen lassen, aber sie selbst lassen die Finger davon. Gab es neulich gerade eine Diskussion zu, als jemand krampfhaft einen Admin für sein übernommenes System gesucht hat. Macht keiner.
Fonzo hat geschrieben:
18.05.2021, 18:04
Sehe ich persönlich jetzt gar nicht so. Gerade in einem Neubau würde ich immer ein Bussystem nutzten.
Welche Topologie genutzt wird, ist ja zweitrangig. Es geht darum, dass für ein vernünftig lernendes System auch genug Input als Trigger zur Verfügung stehen muss. Und das bekommt man eben nur mit einer möglichst umfangreichen Installation von Anfang an.
Fonzo hat geschrieben:
18.05.2021, 18:04
matter richtet sich aber aus meiner Sicht auch nicht an den professionellen Markt mit geplanten Neubauten, sondern eher an den großen Markt zum Nachrüsten.
Und genau darum sehe ich es eher als Totgeburt.
Fonzo hat geschrieben:
18.05.2021, 18:04
Das stimmt, daher ist da ja zumindest als Homematic IP Nutzer reines abwarten angesagt, ob sich überhaupt was für einen Homematic IP Nutzer mittel- oder langfristig ändern wird.
Mein Tipp, es wird sich nichts ändern.
Fonzo hat geschrieben:
18.05.2021, 18:04
Interessant ist aber durchaus, das die Deutsche Telekom als OEM Hersteller von eQ-3 auch Teil der Connectivity Standards Alliance ist.
Andersrum wird ein Schuh draus. Die lassen bei eQ-3 fertigen und ihre eigene Firmware draufbrennen. So wie auch früher einigen Speedport-Router auf AVM-FritzBox-Design basierten. Mittlerweile lassen die von anderen Herstellern fertigen.
Fonzo hat geschrieben:
18.05.2021, 18:04
Das hängt aber letzlich von dem Willen der Hersteller ab denn matter nicht nur auf dem Papier leben zu lassen sondern wirklich Produkte im Markt einzuführen die auch matter unterstützten bzw. bestehende Gateways durch Firmware Updates für matter kompatibel zu machen.
Papier ist geduldig.
Fonzo hat geschrieben:
18.05.2021, 18:04
Du willst jetzt nicht wirklich ein Tool für Prototyping mit einem fertigen Produkt für den Endverbraucher vergleichen?
Doch will ich. Für den Anwender ist es gleich, worauf das basiert. Ich nutze es aber genau so wenig, weil ich eine sortenreine Umgebung bevorzuge. Einzig Hue (und Friends of Hue) gibt es zusätzlich bei mir im System und das erfährt mit dem Addon von j-a-n eine vorzügliche, meinen Ansprüchen genügende Unterstützung.
Fonzo hat geschrieben:
18.05.2021, 18:04
Auch hier gilt für Homematic IP Nutzer ändert sich ja zunächst nichts, da eQ-3 ja matter zur Zeit nicht unterstützt und auch nicht angekündigt hat dies mittelfristig unterstützten zu wollen.
Ein paar Zeilen oberhalb wolltest Du noch abwarten. Das würde sich nur lohnen, wenn es wenigstens eine Absichtserklärung geben würde. Aber nicht mal die gibt es.
Fonzo hat geschrieben:
18.05.2021, 18:04
Daher wird man nach wie vor zur Automatisierung oder auch zur Visualsierung entweder die Dinge nutzten müssen die EQ-3 als Hersteller mit der CCU3 verkauft oder eben Add Ons installieren müssen oder zusätzliuche Systeme einsetzten müssen um weitere Systeme verbinden zu können.
Automatisiserung kann die CCU out of the box und Visualisierung halte zumindest ich für verzichtbar.
Fonzo hat geschrieben:
18.05.2021, 18:04
Für den Fall das matter doch einmal Thema auch für eQ-3 werden sollte, sehe ich persönlich solche reinen Softwarelösungen wie z.B. ioBroker in Zukunft als überflüssig an.
Die sorgen aber jetzt schon für Interoperatibilität und zusätzlich für eine Visualisierung. Wieso sollte sich ein Anwender mit Visualiserungswunsch noch eine weitere Laus wie matter in den Pelz setzen?
Fonzo hat geschrieben:
18.05.2021, 18:04
Spielt überhaupt keine Rolle, heist ja auch Europäischer Installationsbus. In der USA sind Systeme wie von Crestron, Control4 usw. führend und diese sind wiederum Teil der Connectivity Standards Alliance und wollen wohl zumindest in der Theorie auch matter einführen.
Was hilft das für einen europäischen Anwender, wenn hier nicht übliche Systeme unterstützt werden?
Fonzo hat geschrieben:
18.05.2021, 18:04
Wenn muss also eher eQ-3 schauen wie lange diese mit ihrer Insellösung gut fahren, oder ob der Druck von Herstellern aus der USA oder auch anderen großen Herstellern in Europa die matter unterstützten, doch so groß wird, das sich dann eQ-3 doch irgendwann mal öffnen wird.
Solange solche Systeme hier in Europa keine Rolle spielen, können die sich da drüben mit Protokollen unterstützen, wie die wollen. Und keine Ahnung, was die da noch an Geräten anbieten. Die Katze beißt sich in den Schwanz.
Fonzo hat geschrieben:
18.05.2021, 18:04
Ich persönlich käme nie auf die Idee die zentrale Heizungssteuerung mit Homematic IP zu verhunzen. Als Heizungsventile Homematic IP ja, aber bestimmt nicht an der eigentlichen Heizungsanlage.
Was ist denn an der Heizungsanlage noch für Fremdgeräte zu steuern? Im Neubau wird zumeist auf Fußbodenheizung gesetzt, zunehmend mit Wärmepumpe. Die besitzt ihre eigene Regelung. Eine überlagerte Steuerung ist in solchen Systemen im Grunde überflüssig und teils sogar schädlich.
Fonzo hat geschrieben:
18.05.2021, 18:04
Das ist in meinen Augen Unsinn. An matter ist sowohl EnOcean, Z-Wave als auch Zigbee beteiligt, das Produktportfolio ist um um ein zigfaches größer als was Du von eQ-3 beziehen kannst.
Mag ja alles sein, aber letztendlich machen alle das Gleiche, nur auf unterschiedlichem Wege. Ich wüsste nicht, was mir noch fehlt. Ich steuere Heizung, Licht und Rollladen, habe ein Einbruchsmeldesystem und ver- und entriegele meine Haustür automatisch. Was könnten mir diese Firmen noch verkaufen? Meine Spülmaschine ist noch autark, meine Waschmaschine und der Trockner könnte via Internet bedient werden. Nun ja, toll. Und wer beschickt die Geräte, wenn ich nicht zu Hause bin. Der Nutzen ist also recht gering. Genau so, wie mein Herd mit WLAN. Nette Spielerei, aber im Grunde nutzlos. Den Kuchen zusammenrühren muss ich immer noch selbt und reinstellen auch. Ach ja, ich kann von Timbuktu aus meinen Herd einschalten. Ich meine, es gibt Wichtigeres.
Fonzo hat geschrieben:
18.05.2021, 18:04
Das ist eher eQ-3 mit Homematic IP gegen den Rest.
Von dem Rest gibt es im Moment auch nur ein Papier und eine Absichtserklärung. Sowas gab es in anderen Branchen auch schon und ist auch üblich.
Fonzo hat geschrieben:
18.05.2021, 18:04
Wenn alle großen Alternativen an Funksystemen mit matter nutztbar sein sollten...
Bis dahin ist es noch ein weiter Weg - sehr weit. Und was hilft es mir? Gar nichts. Ich baue seit 2012 mein System mit Homematic(IP) aus. Glaubst Du im Ernst, dass ich das rausreißen würde, nur um irgendwas einzubauen, was matter unterstützt? Im Leben nicht. Ich würde nichts gewinnen. Für Neusysteme könnte man sowas berücksichtigen, wenn es schon was gäbe. Aber solange das nur auf dem Papier existiert, würde ich sowas nie in meinen Entscheidungsprozess einbeziehen.
Fonzo hat geschrieben:
18.05.2021, 18:04
Das ist wohl die Hauptproblem an matter. Bisher haben alle Hersteller gemeint mit ihren eigenen Lösungen im Markt zu bestehen.
Und genau aus diesem Grunde sehe ich das immer noch als Totgeburt. Zumindest solange, bis ein breites herstellerübergreifendes ineroperabeles Produktportfolio existiert.
Fonzo hat geschrieben:
18.05.2021, 18:04
Auf der anderen Seite wenn Du ein Auto kaufen würdest und dann noch nicht mal wüsstest ob Du das auch mit Gewissheit an der nächsten Tankstelle auftanken kannst, würdest Du vielleicht auch vom Kauf Abstand nehmen.
So ein Auto fahre ich. Und mit einer Tankstelle kann das Teil bis auf die Waschanlage, den Shop und die Druckluftanlage für die Reifen gar nichts anfangen.
Fonzo hat geschrieben:
18.05.2021, 18:04
Diese Möglichkeiten erweitern sich aber eben. Wenn nicht jeder Hersteller meint eine eigene API anbieten zu müssen sondern sich matter durchsetzten sollte...
Wird es aber nicht. Maximal mit an bestehende Systeme angeflanscht. Die direkte Interoperatibilität (Hue-BWM <-> WLAN-Leuchtmittel, die sogar ncoh die gleiche Frequenz aber eben unterschiedliche Protokolle nutzen) ist auch damit immer noch nicht gegeben. Da wird auch matter nichts dran ändern.
Fonzo hat geschrieben:
18.05.2021, 18:04
Genau das soll mit matter vorbei sein, Du sollt dann eben in Zukunft auch wählen können ob Du einen Echo Dot oder HomePod usw. nimmst und kannst dennoch über matter überall gleich Systeme der beteiligten Hersteller ansteuern.
Sowas geht auch ohne matter heute schon. Allerdings auch nur unter Beteiligung eine Cloud-Dienstes.
Fonzo hat geschrieben:
18.05.2021, 18:04
Ich bin mir sicher das wenn matter wirklich in solchen Gateways verfügbar sein sollte...
Zu viele WENN, SOLLTE, KÖNNTE. Es ist nichts wirklich Handhabbares da. Und irgendwelche nebulösen Absichtserklärungen werden mein Kaufverhalten nicht beeinflussen. Solche Henne-Ei-Problematiken gibt es öfter. Und da helfen meistens nur, wenn irgendwer wirklich viel Geld in die Hand nimmt, und irgendwas anschiebt. Und da sehe ich eher schwarz. Die Internetriesen tun es trotz monetärer Ausstattung nicht, weil sie sich nicht noch in kleinteiliger Hardwareproduktion verzetteln wollen. Und die kleinen haben nicht die Kohle dafür. Außerdem ist da immer noch der Kunde, der eben nicht seine persönlichen Gewohnheiten vollständig beim Datenkraken abgebildet sehen will.
Fonzo hat geschrieben:
18.05.2021, 18:04
Bei einem AIO Gateway würde ich davon ausgehen das solche Dinge wie bei anderen Herstellern, die unterstützt werden auch, auf Hardwareseite verschlüsselt wird.
Das "würde ausgehen" ist aber als Argument nicht wirklich belastbar.
Fonzo hat geschrieben:
18.05.2021, 18:04
Zumindest hat wohl eQ-3 diese Hoffnung das da erst mal viel Lärm um nichts gemacht wird, aber am Schluss die Hersteller doch nicht ins handeln kommen bzw. das auch in Produkte umsetzen.
Ich habe zwar mit denen nichts zu tun, außer dass ich deren Produkte erworben habe. Aber ich kann den Standpunkt durchaus nachvollziehen. Zumal es sowieso nur um ein zusätzliches Drangebastel geht, denn ihr Kommunikationsprotokoll der Geräte untereinander und zur CCU werden die nicht ändern. Ich denke nicht, dass matter eine Option ist, solange noch die CCU als Zentrale gepflegt wird. Sollten die die eines Tages fallen lassen, könnte ich mir schon vorstellen, dass der AP mit matter-Protokoll zu anderer Hardware kommuniziert.
Fonzo hat geschrieben:
18.05.2021, 18:04
Insofern unterscheidet sich das nicht wesentlich von einer CCU.
Für mich gibt es keinen Grund, das zu ändern.
Fonzo hat geschrieben:
18.05.2021, 18:04
Auf der anderen Seite kann ich mir z.B. nicht vorstellen das bestimmte spezifische Funktionen eines Geräts sich auch über matter nutzten lassen. Da wird sich auch matter von existierneden Lösungen wie z.B. HomeKit nicht unterschieden.
Und genau mit dieser Sichtweise: welchen Grund gäbe es dann FÜR matter?
Fonzo hat geschrieben:
18.05.2021, 18:04
Am Schluss wird man wohl zumindest auch mittelfristig immer die Lösung des jeweiligen Herstellers wählen müssen, um ein Gerät auch vollumfänglich mit allen Funktionen nutzten zu können.
Mein Reden! Und darum versuche ich, eine sortenreine Umgebung zu betreiben.

Gruß Xel66
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Re: Homematic / HMIP und Matter

Beitrag von Fonzo » 19.05.2021, 09:29

Xel66 hat geschrieben:
18.05.2021, 21:25
Glaube mir, das ist ein Totgeburt und wird keine breite Unterstützung erfahren. Warum? Weil es Alternativen gibt.
Es wird schon sein Sinn haben warum sich die großen 3 Internetfirmen zusammen getan haben, das ist ja auch Aufwand, der dahinter steckt. Insofern stehen diese und auch andere große Firmen erst mal dahinter.
Ob das dann so vom Kunden angenommen wird, wird man einfach abwarten müssen.
Xel66 hat geschrieben:
18.05.2021, 21:25
Fonzo hat geschrieben:
18.05.2021, 18:04
matter richtet sich aber aus meiner Sicht auch nicht an den professionellen Markt mit geplanten Neubauten, sondern eher an den großen Markt zum Nachrüsten.
Und genau darum sehe ich es eher als Totgeburt.
Den Zusammenhang kann ich persönlich jetzt zwar nicht sehen, warum es außgerechnet eine Totgeburt sein soll, weil es im Nachrüst Markt angesiedelt ist.
Aus meiner persönlichen Sicht ist gerade das Gegenteil der Fall. matter richtet sich definitiv nicht an den Nutzer der sein Haus / Neubau planen lässt und einen Experten das auch installieren und einrichten lässt.
matter richtet sich an den DIY Nutzer oder Online Besteller bzw. der Nutzer der keinen Experten beauftragt. Wenn eQ-3 seine Produkte über Lebensmitteldiscounter verkauft und es gibt tatsächlich Nutzer die das dann auch erwerben, warum soll dann nicht das größte Möbelhaus der Welt auch irgendwelche Artikel mit matter an die gleiche Zielgruppe verkaufen können?

Xel66 hat geschrieben:
18.05.2021, 21:25
Mein Tipp, es wird sich nichts ändern.
Nachdem ja die ersten matter Geräte wohl erst gegen Ende des Jahres in den Markt kommen werden, wirst Du Deinen Tipp wohl auch erst 2022, wenn nicht sogar 2023 überprüfen können, ob Du Recht gehabt hast.
Xel66 hat geschrieben:
18.05.2021, 21:25
Fonzo hat geschrieben:
18.05.2021, 18:04
Interessant ist aber durchaus, das die Deutsche Telekom als OEM Hersteller von eQ-3 auch Teil der Connectivity Standards Alliance ist.
Andersrum wird ein Schuh draus. Die lassen bei eQ-3 fertigen und ihre eigene Firmware draufbrennen.
Das eQ-3 für die Telekom produziert ist schon klar. Dennoch bleibt das ein System der Telekom und damit liegt die Entscheidung was dies System unterstützt bzw. wie das weiter entwicklet wird, ja auch bei der Telekom selber.
Xel66 hat geschrieben:
18.05.2021, 21:25
Für den Anwender ist es gleich, worauf das basiert.
Dem Anwender ist ist wohl egal worauf das basiert und auch welchen tollen Namen sich irgendwelche Firmen haben einfallen lassen. Was dem Anwender aber nicht egal ist, wie einfach sich so ein Produkt in Betrieb nehmen bzw. konfigurieren lässt.
Und da gibt es schon einen Unterschied ob ich fertig entwickeltes Produkt kaufe oder am Schluss selber irgendwie Hand anlegen muss, damit etwas auch nur ansatzweise funktioniert.
Xel66 hat geschrieben:
18.05.2021, 21:25
Ein paar Zeilen oberhalb wolltest Du noch abwarten. Das würde sich nur lohnen, wenn es wenigstens eine Absichtserklärung geben würde. Aber nicht mal die gibt es.
Ich persönlich werde auch abwarten, aber nicht weil ich hoffe das sich vielleicht auf Seiten von eQ-3 vielleicht irgendwas ändern würde, wenn der Hersteller zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht mal geäußert hat, dass überhaupt in Erwägung zu ziehen matter auch zu unterstützten.
Vielmehr warte ich einfach ab, weil ich auch noch andere Systeme wie von Signify neben Homematic IP nutzte und da einfach sehr neugierig bin, was matter dort konkret an Veränderungen bedeuten wird.
Xel66 hat geschrieben:
18.05.2021, 21:25
Automatisiserung kann die CCU out of the box
Was Homematic / Homematic IP anbelangt schon. In dem Moment, wenn Du aber andere Hersteller auch noch ansteuern oder automatisieren willst, wirst Du aber schon mit out of the box nicht mehr weiter kommen.
Da wirst du dann entweder irgendwas zusätzlich installieren, zusätzlich ergänzen oder zusätzlich aktivieren müssen.
Xel66 hat geschrieben:
18.05.2021, 21:25
Die sorgen aber jetzt schon für Interoperatibilität und zusätzlich für eine Visualisierung. Wieso sollte sich ein Anwender mit Visualiserungswunsch noch eine weitere Laus wie matter in den Pelz setzen?
Für einen Anwender von Homematic IP ändert sich doch zunächst auch gar nichts, eQ-3 hat ja noch nicht mal eine Absichtserklärung abgegeben, dass überhaupt in Erwägung zu ziehen matter zu unterstützten.

Der einzige Unterschied könnten in Zukunft eben Anwender sein, die eben kein Homematic IP nutzten und eben so was wie z.B. ein Hue Bewegungsmelder zusammen mit einer Tuya Steckdose nutzten wollen.
Für so simple Dinge wird man wohl auch nicht extra den Auswand betreiben müssen, extra eine zusätzlich Software auf zusätzlicher Hardware zu installieren, wenn das in Zukunft ein normales Gateway wohl auch selber lösen kann.
Xel66 hat geschrieben:
18.05.2021, 21:25
Was hilft das für einen europäischen Anwender, wenn hier nicht übliche Systeme unterstützt werden?
Das gängige Feldbus Systeme keine Berücksichtigung findet in matter hatte ich doch schon geschrieben. Das heist doch aber nicht das keine in Europa üblichen Systeme unterstützt werden würden.
Es gibt alleine in Europa sicher mehr Zigbee Geräte insgesamt im Umlauf, als das es Homematic IP Nutzter geben würde. In sofern ist der Anteil der Nutzer, die matter dann in Zukunft auch nutzten können werden doch da. Und auch EnOcean und Z-Wave ist zumindest in matter vertreten. In wie weit das dann auch unterstützt werden wird und mit welchem Umfang wird man eben abwarten müssen.

Xel66 hat geschrieben:
18.05.2021, 21:25
Solange solche Systeme hier in Europa keine Rolle spielen, können die sich da drüben mit Protokollen unterstützen, wie die wollen.
Ich weis nicht wie Du persönlich zu dem Schluss kommst das andere Funksysteme wie Zigbee, EnOcean, Z-Wave in Europa keine Rolle spielen würden, und auf welcher Datengrundlage Du meinst das diese keinen Rolle spielen würden.
Ohne jetzt genaue Zahlen nachzuschlagen, würde ich persönlich doch mit Gewissheit davon ausgehen, dass die Gesamtheit aller Nutzer in Europa die Z-Wave, EnOcean oder Zigbee nutzten um ein vielfaches höher ist als die Gesamtheit sämtlicher Homematic IP Nutzer.
Insofern gibt es auch einen Markt für matter, es gibt ja nicht nur ausschließlich Homematic IP als Funksystem.
Xel66 hat geschrieben:
18.05.2021, 21:25
Mag ja alles sein, aber letztendlich machen alle das Gleiche, nur auf unterschiedlichem Wege. Ich wüsste nicht, was mir noch fehlt.
Wenn Dir nichts persönlich fehlt ist doch gut. Es geht ja auch nicht um die Frage etwas bestehendes zu ersetzten. Die Frage kommt in Zukunft höchstens auf, wenn es darum geht etwas zu ergänzen, ob und wenn ja welche Rolle da matter in Zukunft spielen wird.
Was Dir unterschiedliche Hersteller anbieten sowohl an Qualität, als auch an Auswahl ist einfach unterschiedlich.
Xel66 hat geschrieben:
18.05.2021, 21:25
Was könnten mir diese Firmen noch verkaufen?
Wenn Du meinst bereits alles zu besitzten, beziehungsweise keinen zusätzlichen Bedarf hast, wohl nichts.
Xel66 hat geschrieben:
18.05.2021, 21:25
Von dem Rest gibt es im Moment auch nur ein Papier und eine Absichtserklärung. Sowas gab es in anderen Branchen auch schon und ist auch üblich.
Daher beleibt da ja zur Zeit einfach nur abzuwarten bis aus den Absichtserklärungen auch konkrete Produkte geworden sind, die wohl aber auch erst gegen Ende des Jahres erscheinen werden.
Xel66 hat geschrieben:
18.05.2021, 21:25
Und was hilft es mir? Gar nichts. Ich baue seit 2012 mein System mit Homematic(IP) aus. Glaubst Du im Ernst, dass ich das rausreißen würde, nur um irgendwas einzubauen, was matter unterstützt? Im Leben nicht.
Würde ich auch niemals auf die Idee kommen etwas zu erstetzen was funktioniert. Dennoch habe ich aber zum Beispiel persönlich in dem ein oder anderen Raum mit Hue bestehende Homematic Schalter durch Hue Friends Schalter ersetzt, nachdem diese im Markt verfügbar waren.
Keine Ahnung was in Zukunft eben an Produkten angeboten wird und ob das das eben matter unterstützt oder nicht.
Xel66 hat geschrieben:
18.05.2021, 21:25
Aber solange das nur auf dem Papier existiert, würde ich sowas nie in meinen Entscheidungsprozess einbeziehen.
Daher kann man nur abwarten bis die ersten Produkte auch im Markt erschienen sind.
Xel66 hat geschrieben:
18.05.2021, 21:25
Und genau aus diesem Grunde sehe ich das immer noch als Totgeburt. Zumindest solange, bis ein breites herstellerübergreifendes ineroperabeles Produktportfolio existiert.
Ja da hast Du wohl Recht, ohne das die Hersteller dann auch in entsprechenden Maß Produkte veröffentlichen, bleibt das ein Papiertiger. Ich würde aber nicht davon ausgehen das sich vor 2022 da groß was ändern wird bzw. eine umfassendere Anzahl an Geräten auch wirklich erschienen ist.
Xel66 hat geschrieben:
18.05.2021, 21:25
Maximal mit an bestehende Systeme angeflanscht. Die direkte Interoperatibilität (Hue-BWM <-> WLAN-Leuchtmittel, die sogar ncoh die gleiche Frequenz aber eben unterschiedliche Protokolle nutzen) ist auch damit immer noch nicht gegeben. Da wird auch matter nichts dran ändern.
Das wird man eben abwarten und dann sehen müssen. Zumindest in der Theorie sollte sich dann ein solches Szenario mit matter in Zukunft lösen lassen.
Xel66 hat geschrieben:
18.05.2021, 21:25
Sowas geht auch ohne matter heute schon. Allerdings auch nur unter Beteiligung eine Cloud-Dienstes.
Der einzige Unterschied wird sein das wenn ein matter logo auf einem Produkt drauf steht, das Du mit Gewissheit als Kunde davon ausgehen kannst das dies sowohl mit Google, Alexa als auch Appple zu nutzten sein wird. Inwiefern dann auch andere Hersteller sich damit auch nutzten lassen wird man eben in Zukunft sehen.
Auf alle Fälle macht es das für Neukunden einfacher, die werden eben in der Regel im ganz alltäglichen Anwendungsfall auf Clouddiente wie IFTTT oder auch Conrad Connect verzichten können, haben damit keine zusätzlichen Kosten und müssen sich auch nicht noch mit weiteren Baustellen beschäftigen.
Es wird einfach in vielen Fällen eben ohne solche zusätzlichen Cloudienste für den Nutzer funktionieren, diese werden meist obsolet.
Xel66 hat geschrieben:
18.05.2021, 21:25
Und da helfen meistens nur, wenn irgendwer wirklich viel Geld in die Hand nimmt, und irgendwas anschiebt. Und da sehe ich eher schwarz.
Da sehe ich eher weniger ein Problem dahinter. Wenn Firmen wie z.B. IKEA als treibene Kraft hinter matter stehen. Wenn es eQ-3 schafft seine Produkte bei Lidl los zu werden, wird es sicher IKEA und andere Hersteller auch schaffen neue Produkte zu verkaufen bzw. das entsprechend auch zu vermarkten.

Xel66 hat geschrieben:
18.05.2021, 21:25
Die Internetriesen tun es trotz monetärer Ausstattung nicht, weil sie sich nicht noch in kleinteiliger Hardwareproduktion verzetteln wollen.
Auch da gehe ich davon aus das dies kein Problem darstellt. So Bundles wie eine Sprachbox bzw. Zentrale plus eine Lampe und noch einen Steckdose verkaufen Dir die Internetriesen doch jetzt schon als Einstieg in das "Smart" Home. Der einzige Unterschied ist das dann in Zukunft noch ein matter logo auf dem Produkt angebracht sein wird und dadurch aber auch sicher gestellt ist, dass das Produkt zumindest sicher mit allen drei Internetriesen auch funktionieren wird.
Xel66 hat geschrieben:
18.05.2021, 21:25
Außerdem ist da immer noch der Kunde, der eben nicht seine persönlichen Gewohnheiten vollständig beim Datenkraken abgebildet sehen will.
Auch das entspricht nicht unbedingt der Realistät, wenn man so schaut was an Tagen wie Black Friday von den "Datenkraken" so an Geräten verkauft wird. Da hat man das Gefühl das verkauft sich wie geschnitten Brot bzw. die Hersteller kommen gar nicht hinterher das mit entsprechenden Lieferfristen überhaupt noch ausliefern zu können.
Xel66 hat geschrieben:
18.05.2021, 21:25
Das "würde ausgehen" ist aber als Argument nicht wirklich belastbar.
Mehr kann ich dazu aber auch nicht schreiben, weil ich weder das Gateway in Einzelteile zerlegen werde, noch davon ausgehe das mir der Hersteller selber sehr detailliert Informationen liefern wird, wie da nun was im Detail funktioniert.
Für einen als Nutzer ist ja zunächst mal nur relevant dass das eben unabhängig von der OCCU und dem HM-IP Chipsatz läuft. Man wird also die gewohnte Oberfläche wie man diese von der CCU her kennt auch vergeblich suchen, weil es diese nicht mehr gibt.
Xel66 hat geschrieben:
18.05.2021, 21:25
Ich denke nicht, dass matter eine Option ist, solange noch die CCU als Zentrale gepflegt wird. Sollten die die eines Tages fallen lassen, könnte ich mir schon vorstellen, dass der AP mit matter-Protokoll zu anderer Hardware kommuniziert.
Ausgehend von der These das auch eQ-3 erst mal in aller Ruhe abwartet ob sich den matter überhaupt durchsetzten wird, gehe ich auch nicht davon aus das sich diesbezüglich vor 2022 wenn nicht sogar 2023 irgendwas im Bezug auf eine mögliche matter Unterstüzung von eQ-3 ändern wird.
Xel66 hat geschrieben:
18.05.2021, 21:25
Und genau mit dieser Sichtweise: welchen Grund gäbe es dann FÜR matter?
- Zu Beginn erst mal nur die Gewissenheit als Nutzer wenn matter drauf steht, dass das Gerät mit Gewissheit mit Google, Alexa, Apple funktionieren werden.
- Auf längerere Sicht gesehen, unter der Vorraussetzung das matter sich durchsetzt, das man als Kunde einfach flexibler ist auf welche Weise man ein Gerät ansteuert bzw. welche Zentrale man dann letzlich zur Ansteuerung seiner Geräte nutzt.
- der Einstieg für Neukunden wird einfacher, diese müssen sich weder mit Begriffen wie works with X auseinander setzten und auch viele Clouddienste werden obsolet, das geht auch ohne solche zusätzlichen Clouddienste dann zu nutzten, dadurch spart man wiederum Geld, die für solche Clouddienste eventuell anfallen
- der Kunde hat die freie Wahl was er z.B. als Gerät zur Konfiguration und zur Steuerung nutzt und ist nicht mehr zwingend an einen Hersteller oder eine App gebunden

Vor dem Hintergrund, dass es sicher viele Nutzer auch hier im Forum gibt die Espressif nutzten oder irgendwelche Tuya Derivate, ist es eher schon fast verwunderlich, dass diese Nutzer nicht vor Begeisterung zu matter und den kommenden Möglichkeiten sind, die dadurch entstehen, bzw. sich von diesen Nutzern irgendwie jemand zu matter und deren Erwartung und Hoffung zu einer einfacheren Steuerung dazu äußert.

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Re: Homematic / HMIP und Matter

Beitrag von Xel66 » 19.05.2021, 13:51

Fonzo hat geschrieben:
19.05.2021, 09:29
Es wird schon sein Sinn haben warum sich die großen 3 Internetfirmen zusammen getan haben, das ist ja auch Aufwand, der dahinter steckt.
Genau das ist der Fehler im System. Es haben sich nicht die Hardwarehersteller zusammengetan um einen gemeinsamen Kommunikationsstandard zu erarbeiten, sondern Internetfirmen, die keinen Zugriff auf die Aktivitäten im Haus des Anwenders (außer dessen, was sie über die Sprachbüchsen mitbekommen) haben. Das Ziel wird sein, Dir z.B. beim Zähneputzen die Werbung für die Zahnpasta per Lautsprecher auf's Auge zu drücken, weil um eine bestimmte Uhrzeit der mit "Bad" bezeichnete BWM wie jeden Tag eine Bewegung erkannt hat. Alternativ bekommst Du beim Einschalten der Kaffemaschine die Werbung für Mittel gegen Harndrang präsentiert, wenn der Datenkrake festgestellt hat, dass Du nachts ein paar Mal das Bad aufgesucht hast. Das ist der Hintergrund. Und um das zu können, müssen sie die Vorgänge im Haushalt (BWM, Tasterbetätigung, Gerätebenutzung) mitbekommen.
Fonzo hat geschrieben:
19.05.2021, 09:29
Den Zusammenhang kann ich persönlich jetzt zwar nicht sehen, warum es außgerechnet eine Totgeburt sein soll, weil es im Nachrüst Markt angesiedelt ist.
Weil sich jeder überlegen wird, was die mit ihren Daten anstellen. Ach ne, ich erwarte zu viel von den AGB-Zustimmungsklickern. Aber es wird schon genügend Fachleute geben, die den Anwendern die "Möglichkeiten" (siehe Besipiel "Zahnpasta" oben) aufzählen werden.
Fonzo hat geschrieben:
19.05.2021, 09:29
Das eQ-3 für die Telekom produziert ist schon klar. Dennoch bleibt das ein System der Telekom und damit liegt die Entscheidung was dies System unterstützt bzw. wie das weiter entwicklet wird, ja auch bei der Telekom selber.
Du hattest geschrieben, dass Telekom OEM sei, nicht ich. Die Entscheidung über den Funktionsumfang können die nur über die Firmware ihrer Zentrale regulieren. Keine Ahnung, wer die entwickelt. Die Telekom-gelabelten IP-Devices werden es nicht direkt unterstüzten, denn die laufen mit 886MHz und IP-Protokoll. Die matter-Unterstützung würde in der Zentrale/Gateway erfolgen.
Fonzo hat geschrieben:
19.05.2021, 09:29
Und da gibt es schon einen Unterschied ob ich fertig entwickeltes Produkt kaufe oder am Schluss selber irgendwie Hand anlegen muss, damit etwas auch nur ansatzweise funktioniert.
Es ist und bleibt ein Problem der Zentralinstanz. Diese muss eben solche Sachen wie Anlernvorgänge usw. steuern können, um wirklich alles unter einen Hut zu bekommen. Wenn der Anwender am Ende sowieso ein HmIP-App benötigt, um HmIP-Geräte am AP oder Hue an einer Bridge anzulernen und dann wieder über die Zentrale verknüpfen, die mit dem Gateway (AP) im matter-Format zu sprechen, wird das niemand machen. Dazu müssten solche Vorgänge wie An- und Ablernen herstellerübergreifend standardisiert werden. Verwendet man Multiprotokoll-Gateways, dann liegen wieder innewohnende Funktionalitäten der Geräte brach (z.B. Direktverknüpfungen zu anderen Geräten, Zeitprofile, virtuelle Kanäle), weil die Zentrale versuchen wird, alles über sich zu leiten. Wieder das Kleinste-gemeinsame-Nenner-Problem. Intelligente Geräte werden deswegen ihrer innewohnenden Möglichkeiten beraubt.

Warum sollen Hersteller, die ihren Geräten solche Intelligenz eingepflanzt haben, darauf verzichten? Genau mit solchen Funktionalitäten hebt man sich von der dummen Gerätschaft der Konkurrenz ab. Zentralsteuerung ist nicht in jedem Falle zielführend, Cloud-Steuerung erst recht nicht. Ich möchte den Anwender sehen, dem seine Markise durch einen Sturm weggeflogen ist, nur weil der über eine Cloud mit dem Markisenaktor "verknüpfte" Windsensor diesen Status wegen Nichtverfügbarkeit des Internets in diesem Moment nicht melden konnte. Es gibt durchaus Gründe für solche direkten Verbindungen ohne Beteiligung einer Zentralinstanz.
Fonzo hat geschrieben:
19.05.2021, 09:29
In dem Moment, wenn Du aber andere Hersteller auch noch ansteuern oder automatisieren willst, wirst Du aber schon mit out of the box nicht mehr weiter kommen.
Ich betreibe zusätzlich Hue über das Addon von j-a-n. Und ja, ich musste es installieren. Das sehe ich jetzt nicht so problematisch. Und ansonsten vermeide ich eben die Integration von Gerätschaften anderer Hersteller, wenn es für diese Funktionalität ein Hm(IP)-Pendant gibt. Ich betrachte einen vorsätzlichen Gerätemix nun mal nicht als zielführend, weil man sich damit nur zusätzlichen Administrationsaufwand ins System holt. Für eine Interaktion könnte matter zwar hilfreich sein. Aber solange dieses noch nicht breit unterstützt wird, ist dieses lediglich als das zu betrachten, was es bis jetzt ist - eine Absichtserklärung bisher ohne Inhalt. Und eQ-3 ist nicht dabei. Insofern absolut irrelevant (für mich).
Fonzo hat geschrieben:
19.05.2021, 09:29
... eben so was wie z.B. ein Hue Bewegungsmelder zusammen mit einer Tuya Steckdose nutzten wollen.
Warum sollte man sowas tun? Ich würde auch nicht in einen VW ein Opel-Radio einbauen. Wie es mit der Unterstützung der eierlegenden Wollmilchsäue aus der Demo-Wand beim Elektronikhändler aussieht, kannst Du Dir selbst anschauen. Der Gerätepark wird immer kleiner, weil es in aktuellen Fahrzeuggenerationen keinen Markt mehr dafür gibt. Die werden alle mit integrierten Lösungen ausgeliefert und ein Fremdgerät ist immer mit Kompromissen verbunden.
Fonzo hat geschrieben:
19.05.2021, 09:29
Für so simple Dinge wird man wohl auch nicht extra den Auswand betreiben müssen, extra eine zusätzlich Software auf zusätzlicher Hardware zu installieren, wenn das in Zukunft ein normales Gateway wohl auch selber lösen kann.
Bis dahin ist es noch ein weiter Weg. Und wenn ich für ein bestimmte Gerät trotz matter noch ein extra Gateway benötige, dann stellt es die Sinnhaftigkeit noch mehr infrage.
Fonzo hat geschrieben:
19.05.2021, 09:29
Es gibt alleine in Europa sicher mehr Zigbee Geräte insgesamt im Umlauf, als das es Homematic IP Nutzter geben würde.
Der Vergleich hinkt. Selbt in meinem System befinden sich mehr Zigbee-Geräte als Nutzer des Systems hier wohnen. Aber ich stimme Dir zu, dass wahrscheinlich in mehr Haushalten irgendein ZigBee-System als HmIP-Accesspoints verbaut sind. Viele dieser ZigBee-Systeme dürften aber standalone arbeiten (Steuerung via App oder Cloud). Und viele dieser Anwender werden nie etwas von matter erfahren.

Der Großteil dieser ZigBee-Geräte wird wohl Hue, Tradfri oder Osram sein. Nun ja, von den Protagonisten gibt es aber außer dem Gewerk "Beleuchtung" wenig weitere Smarthome-Unterstützung. Und das Zeug ist schon lange am Markt. Und die einzigen smarten Nicht-Leuchtmittel-Gerätschaften sind schaltbare Steckdosen, Waschmaschinen und Kaffeeautomaten. Die einzigen Zigbee-Thermostate kommen von Firmen, deren Namen ich noch nie irgendwo gelesen habe. Eine Marktmacht ist letzteres nicht gerade.
Fonzo hat geschrieben:
19.05.2021, 09:29
Und auch EnOcean und Z-Wave ist zumindest in matter vertreten. In wie weit das dann auch unterstützt werden wird und mit welchem Umfang wird man eben abwarten müssen.
Eben, das sind Lizenzgeber für ihr Kommunikationsprotokoll und andere Hersteller bauen die Hardware dafür. Und solange diese nicht den neu zu schaffenden Standard unterstützen, ist das auch eher eine luftleere Absichtserklärung.
Fonzo hat geschrieben:
19.05.2021, 09:29
Daher beleibt da ja zur Zeit einfach nur abzuwarten bis aus den Absichtserklärungen auch konkrete Produkte geworden sind, die wohl aber auch erst gegen Ende des Jahres erscheinen werden.
Ende des Jahres wäre sehr ambitioniert. Wir werden es erleben. Mit ähnlichen Absichten sind Conrad-Connect, IFTTT angetreten. Es ist ja nicht so, dass es nicht schon Lösungen gäbe. Es wird wohl benutzt, aber wenn es wirklich breit aufgestellt wäre, würde man mehr davon lesen.
Fonzo hat geschrieben:
19.05.2021, 09:29
... in dem ein oder anderen Raum mit Hue bestehende Homematic Schalter durch Hue Friends Schalter ersetzt, nachdem diese im Markt verfügbar waren.
Genau das ist der Punkt. Du hast Dir ein Gerät mit direkter Kommunikationsunterstüzung (ZigBee) eingebaut, weil Du die herstellerübergreifende Kommunikation nicht als zielführend empfunden hast. Da hätte matter auch nichts dran geändert. Es wäre nur noch ein zusätzlicher Kommunikationslayer im Boot gewesen. Wie sich das auf die Performance auswirkt, dürfte bekannt sein. Auch bei mir stecken in der Wand sowohl Friends of Hue-Taster und auch Hm(IP)-Taster. Jeder für seinen Zweck. Solange sich das optisch harmonisch einfügt, habe ich auch kein Problem damit.
Fonzo hat geschrieben:
19.05.2021, 09:29
Das wird man eben abwarten und dann sehen müssen. Zumindest in der Theorie sollte sich dann ein solches Szenario mit matter in Zukunft lösen lassen.
Eben, in der Theorie.
Fonzo hat geschrieben:
19.05.2021, 09:29
Der einzige Unterschied wird sein das wenn ein matter logo auf einem Produkt drauf steht, das Du mit Gewissheit als Kunde davon ausgehen kannst das dies sowohl mit Google, Alexa als auch Appple zu nutzten sein wird.
Die wenigsten wollen das mit G+A+A nutzen, sondern die Gerätschaften sollen sinnvoll interagieren. Die dämlichen Sprachsteuerungen sind als Entscheidungkriterium für ein Smarthome-Sytem eher irrelevant. Hier zählen Skills wie für den Anwendungszweck verfügbare Sensorik und Aktorik und nicht, dass man das von irgendeiner Sprachbüchse ansteuern kann. Das ist nicht smart, sondern nur den Taster an der Wand durch eine andere Methode ersetzt.

Und es wird die gleiche Relevanz wie Conrad Connect und IFTTT haben und ein weiteres Icon auf der Verpackung bleiben. Eine Nische, die allenfalls einige ambitionierte Anwender nutzen, aber die breite Masse eher nicht, weil man die Verknüpfungen auch immer noch manuell anlegen muss. Von der P&P-Installation mit Lernfunktion usw. sind wir noch meilenweit entfernt. Damit sowas herstellerübergreifend funktioniert, wäre es zielführend, wenn es zumindest ein Sytem geäbe, die smarte Verknüpfungen zwischen z.B. Rollladensteuerung und Beleuchtung oder Anwesenheit/Kalender und Heizungssteuerung automatisch anlegt. Da ist aber weit und breit nichts von zu sehen. Und wenn der Anwender diese herstellerübergreifende Kommunikation selbst manuell einrichten muss, dann bleibt es eher bei Insellösungen. Man braucht sich nur mal wachen Auges hier durchs Forum zu bewegen. Die 80/20-Rate wird auch hier voll erfüllt (80% der Anwender nutzen 20% des Funktionsumfanges und vice versa).
Fonzo hat geschrieben:
19.05.2021, 09:29
Da sehe ich eher weniger ein Problem dahinter. Wenn Firmen wie z.B. IKEA als treibene Kraft hinter matter stehen.
Schlechtes Beispiel. Das ist ein Möbelhändler, der ein paar Leuchtmittel im Produktportfolio hat. Die lassen das auch irgendwo produzieren. In erster Linie geht es denen darum, dem Kunden was zu verkaufen. Herstellerübergreifende Protokolle sind denen Wurst. Die nehmen auch keine Rücksicht darauf, ob ein im Baumarkt verfügbares Scharnier an einen ihrer Schränke passt. Die verkaufen das selbst und halten den Kunden im eigenen Dunstkreis.
Fonzo hat geschrieben:
19.05.2021, 09:29
eine Sprachbox bzw. Zentrale plus eine Lampe und noch einen Steckdose verkaufen Dir die Internetriesen doch jetzt schon als Einstieg in das "Smart" Home.
Das ist von der gleichen Relevanz, als ob ein Elektronikmarkt einen Elektroroller als Einstieg in die E-Mobilität verkauft.
Fonzo hat geschrieben:
19.05.2021, 09:29
... dass das Produkt zumindest sicher mit allen drei Internetriesen auch funktionieren wird.
Die Internetriesen dürften dem Anwender egal sein. Ob der jetzt ein Hue-Skill ein Homematic-Skill und ein wasweißich-Skill in seinem Account installiert und die Geräte dann mit Sprache steuern kann, ist dem egal, denn das funktioniert jetzt schon. Es geht um Interaktion von Gateways und Zentralen untereinander. Und da stellt keiner der angeführten Protagonisten ein umfangreiches Produktportfolio zur Verfügung. Jeder verkauft dem Kunden irgendwelche Insellösungen (Nest etc.). Matter hat die gleiche Marktrelevanz wie HomeKit. Nicht mehr und nicht weniger.
Fonzo hat geschrieben:
19.05.2021, 09:29
Auch das entspricht nicht unbedingt der Realistät, wenn man so schaut was an Tagen wie Black Friday von den "Datenkraken" so an Geräten verkauft wird.
Das nur, weil es billig rausgeworfen wird und gegebenenfalls Bedarf an weiteren Produkten wecken kann. Das ist nichts weiter, als dass die Leute auf die Werbung anspringen, ob sie es brauchen oder nicht, Hauptsache etwas gespart. So funktioniert Werbung. Wenn man dafür anfällig ist, bitte.
Fonzo hat geschrieben:
19.05.2021, 09:29
Für einen als Nutzer ist ja zunächst mal nur relevant dass das eben unabhängig von der OCCU und dem HM-IP Chipsatz läuft. Man wird also die gewohnte Oberfläche wie man diese von der CCU her kennt auch vergeblich suchen, weil es diese nicht mehr gibt.
Das halte ich für einen frommen Wunsch. Dass die WebUI keine Augenweide ist, ist eine Sache, aber eine Administrationsoberfläche (wo immer diese auch gehostet wird) wird man immer noch benötigen, solange die smarten Verknüpfungen nicht durch Lesens der Gedanken des Anwenders wie von Geisterhand selbst angelegt werden. Und davon sind wir noch weit, weit, weit entfernt. Das schafft nicht mal ein Hersteller in seiner Insellösung druch Verhaltensanalyse. Herstellerübergreifend und automatisch funktionieren, wird das auf Jahr(zehnt)e hinaus nicht.
Fonzo hat geschrieben:
19.05.2021, 09:29
- Zu Beginn ...
- Auf längerere Sicht gesehen, unter der Vorraussetzung das matter sich durchsetzt...
- der Einstieg für Neukunden wird einfacher...
- der Kunde hat die freie Wahl was er z.B. als Gerät zur Konfiguration und zur Steuerung nutzt
Nix davon funktioniert irgendwie im Ansatz, außer dass ggf. ein zusätzliches Label draufgepappt wird. Es hat die gleiche Relevanz wie HomeKit. Und das erreicht auch nur einen geringen Teil der Anwender. Ein Neukunde weiß noch nichts von dem Label und dessen vermeintliche Möglichkeiten, also wird es für die Entscheidung für welche Zentralinstanz keine Rolle spielen. Wenn ich beobachte, welche Verwirrungen allein schon im Homematic(IP)-Universum (protokollübergreifende DVs, AP(P) vs. CCU) herrschen (obwohl es alles vom Hersteller dokumentiert ist), dann sehe ich für eine herstellerübergreifende Interaktion schwarz.
Fonzo hat geschrieben:
19.05.2021, 09:29
...fast verwunderlich, dass diese Nutzer nicht vor Begeisterung zu matter und den kommenden Möglichkeiten sind, die dadurch entstehen,...
Weil es vermutlich alle als das was es ist betrachten - eine Absichtserklärung im Moment noch ohne jeglichen Nutzwert. Und gerade Hersteller von WLAN-Aktorik und -Sensorik muss noch zusätzlich den jeweiligen Protokollstack mit in ihre Firmware einbauen. Was für eine WLAN-Steckdose noch recht einfach ist, da der Funktionsumfang (Befehlsempfang und Statusrückmeldung, sowie ggf. Messwertübertragung) recht begrenzt ist, ist für einen Sensor (wenn es sie denn geben sollte) ohne Admin-Oberfläche ein zusätzliches Problem. Woher soll der Sensor wissen, an welche Zentralinstanz er seine erfassten Daten melden soll. Da ist an eine Zentrale/Gateway angemeldete Aktorik und Sensorik schon im Vorteil, da diese Verwaltung des zusätzlichen Protokolllayers von den jeweiligen Zentralinstanzen gehandhabt wird.

Gruß Xel66
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Fonzo
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Re: Homematic / HMIP und Matter

Beitrag von Fonzo » 19.05.2021, 18:11

Xel66 hat geschrieben:
19.05.2021, 13:51
Das Ziel wird sein, Dir z.B. beim Zähneputzen die Werbung für die Zahnpasta per Lautsprecher auf's Auge zu drücken, weil um eine bestimmte Uhrzeit der mit "Bad" bezeichnete BWM wie jeden Tag eine Bewegung erkannt hat. Alternativ bekommst Du beim Einschalten der Kaffemaschine die Werbung für Mittel gegen Harndrang präsentiert, wenn der Datenkrake festgestellt hat, dass Du nachts ein paar Mal das Bad aufgesucht hast.
Ist ja spannend was Du Dir da zusammen fantasierst, aber meinst Du das auch nur irgendein Kunde sich so ein Szenario freiwillig antun würde und so ein Produkt erwerben würde?
Apple sammelt grundsätzliche keinen personenbezogenen Daten und nutzt diese für Werbung und falls Du es noch nicht mitbekommen haben solltest hat Google groß angekündigt ab 2022 sämtliche third-party cookies abzuschaffen und zu blockieren. Alphabet hat öffentlich angekündigt Nutzer künftig nicht mehr einzeln zu tracken und das generell zu unterbinden und auch keine Alternativen zuzulassen. (Google stoppt personalisierte Werbung)
Das bedeutet einerseits, das man endlich wieder in Ruhe im Internet unterwegs sein kann, ohne Cookieblocker zu nutzten oder einem ständig auf irgendwelche Internetseiten personalisierte Werbung entgegen springt.
Ich persönlich finde die Entscheidung einen Segen. Aufregen tun sich darüber höchstens zur Zeit irgendwelche Werbetreibenden im Internet und sämtliche Blogger die meinen mit werbedurchseuchten Seiten punkten zu müssen.
Echte Blogs mit fachlichen Inhalten sind ja leider immer seltener zu finden, statt dessen findet man an allen Ecken irgendwelche Blogs mit seichten Blabla unterbrochen durch persönliche Werbung.
Ich kann getrost auf die Kategorie der letzten Blog Seiten oder anderen Internetseiten verzichten und bin daher froh das ab 2022 bei Google mit sämtlichen third-party Cookies Schluss ist.
Xel66 hat geschrieben:
19.05.2021, 13:51
Weil sich jeder überlegen wird, was die mit ihren Daten anstellen. Ach ne, ich erwarte zu viel von den AGB-Zustimmungsklickern.
Keine Ahnung was Du für persönliche Erfahrung mit Geräten dieser Hersteller bisher gesammelt hast, aber wenn mein Echo Show oder andere Geräte anfangen würde unaufgefordert mich mit Werbung zuzuquatschen würde das Gerät definitiv nicht lange im Haushalt überleben.
Da dies persönliche Szenario was Du da ausmalst, auch zum jetzigen Zeitpunkt zumindest bei mir nicht zutrifft, wüste ich zumindest nicht, warum sich daran etwas ändern sollte, nur weil ein neuer "Standard" zum Ansteuerung von Geräten angekündigt worden ist.
Xel66 hat geschrieben:
19.05.2021, 13:51
Die Telekom-gelabelten IP-Devices werden es nicht direkt unterstüzten, denn die laufen mit 886MHz und IP-Protokoll. Die matter-Unterstützung würde in der Zentrale/Gateway erfolgen.
Und genau deshalb ist es überhaupt kein Problem für die Telekom umzustellen, wenn diese es denn wollen. Die Kommunikation der OEM Produkte wie der Telekom oder Bosch basiert seit Jahren auf IPv6.
Das einzige was dann die Telekom machen müsste, wenn diese denn matter unterstützten will, ist die Applikationsschicht zusätzlich zu unterstützen oder sogar auszutauschen. Das ist ein ganz normales Firmware Update der Zentrale.
Und welche Firmwareupdates die Telekom beim eigenen System durchführt, entscheidet die Telekom immer noch selber und nicht eQ-3 als Zulieferer.

Ein weiterer Schritt wäre bei einem Erfolg von matter eben die Funk-Medien die matter unterstützt, auch in Zentralen einzubauen die eQ-3 Produkte ansteuern. Das wäre dann aber wiederum eine gänzlich neue Funkzentrale.

Alles in allem ist das aber ein Henne Ei Problem, wahrscheinlich wird sowohl die Telekom als auch insbesondere eQ-3 abwarten, wie stark sich matter den verbreiten wird. Falls matter denn eine weitgehende Verbreitung finden sollte, ist die Telekom dann zumindest gerüstet auch optional
umstellen zu können. Für einen als Kunde würde sich dadurch ja nichts ändern, Homematic IP kann weiter genutzt werden, nur eben von allen Geräten, die über matter kommunizieren.
Xel66 hat geschrieben:
19.05.2021, 13:51
Es ist und bleibt ein Problem der Zentralinstanz. Diese muss eben solche Sachen wie Anlernvorgänge usw. steuern können, um wirklich alles unter einen Hut zu bekommen. Wenn der Anwender am Ende sowieso ein HmIP-App benötigt, um HmIP-Geräte am AP oder Hue an einer Bridge anzulernen und dann wieder über die Zentrale verknüpfen, die mit dem Gateway (AP) im matter-Format zu sprechen, wird das niemand machen. Dazu müssten solche Vorgänge wie An- und Ablernen herstellerübergreifend standardisiert werden.
Ja das hängt außschließlich dann vom Gateway ab ob dies matter unterstützt. Das mit den Anlernvorgängen sehe ich persönlich nicht kritisch für eine Nutzung oder einen möglichen Erfolg von matter. Nichts anderes machts Du zur Zeit auch, dass Du an der CCU etwas anlernst oder bei einer Hue Bridge etwas anlernst. Dennoch bist Du frei in der Entscheidung wie Du die angelernten Geräte der CCU dann ansteuern willst, da hast Du ja eine freie Auswahl an Apps oder Systemen.
Entscheidend ist vielmehr das diese angelernten Geräte dann auch von allen System, die über matter ansteuern, gefunden werden. In sofern unterscheidet sich dieser Ansatz z.B. auch nicht von HomeKit, dort richtest Du auch ein Gerät in der Hersteller App ein. Dennoch kannst Du die eingerichten Geräte dann auch aus jeder anderen App die HomekIt unterstützt auch ansteuern oder z.B. einem anderen Raum zuordnen.
Der Unterschied ist nur das matter eben mit mehr Herstellern funktioniert, HomeKit ist eben Apple spezifisch.
Xel66 hat geschrieben:
19.05.2021, 13:51
Warum sollen Hersteller, die ihren Geräten solche Intelligenz eingepflanzt haben, darauf verzichten?
Werden sie doch nicht, macht jetzt auch kein Hersteller, nur weil ein Gerät Google Weave oder HomeKit unterstützt. Die Direktverknüpfung geschieht zwischen den Geräten direkt also Zigbee mit Zigbee und Homematic IP mit Homematic IP.
Xel66 hat geschrieben:
19.05.2021, 13:51
Ich möchte den Anwender sehen, dem seine Markise durch einen Sturm weggeflogen ist, nur weil der über eine Cloud mit dem Markisenaktor "verknüpfte" Windsensor diesen Status wegen Nichtverfügbarkeit des Internets in diesem Moment nicht melden konnte. Es gibt durchaus Gründe für solche direkten Verbindungen ohne Beteiligung einer Zentralinstanz.
Bin ich ja voll bei Dir, ein Sensor und ein Aktor gehören zu einem System und sollten direkt miteinander kommunizieren. Letzlich ist das aber eine Entscheidung des Kunden ob er das beherzigt oder eben nicht. Viele berücksichtigen das eben leider nicht, anders könnte man sich auch nicht das Gebastel von dem ein oder anderen Nutzer erklären, der dann Sensor vom Hersteller A nimmt und Aktor vom Hersteller B und meint das irgendwie mit einer von Dir genannten "Middleware" oder besser einer Hausautomationssoftware der Wahl verbinden zu müssen.
Das ist leider jetzt auch schon für den ein oder anderen normal. Wenn man das unbedingt persönlich so haben will, ändert sich dadurch auch nichts, bis auf die Tatsache, dass man auf umständliches Basteln mit zusätzlicher Software verzichten kann, wenn beide Systeme matter unterstützten.
Xel66 hat geschrieben:
19.05.2021, 13:51
Ich betrachte einen vorsätzlichen Gerätemix nun mal nicht als zielführend, weil man sich damit nur zusätzlichen Administrationsaufwand ins System holt.
Ich auch nicht, zumindest wenn es darum geht einen Taster mit einem Aktor oder einen Sensor mit einem Aktor zu verbinden. Genau aus dem Grund nutzte ich Hue Friends Taster mit Hue. Dennoch wirst Du im Forum immer wiederkehrende Anfragen finden wie man mit einem Homematic IP Taster den Hersteller X ansteuern kann.
Xel66 hat geschrieben:
19.05.2021, 13:51
Warum sollte man sowas tun? Ich würde auch nicht in einen VW ein Opel-Radio einbauen.
Keine Ahnung, da fragst Du den definitiv den falschen. Wenn ich ein Audi fahre dann bestelle ich mir da ein MMI Plus wenn ich das nutzten will und die entsprechenden Funktionen brauche und fange nicht an etwas nachzurüsten. Da musst Du letzlich die Nutzer fragen, die immer jeden Cent abzählen und am Schluss lieber irgendwelche China Sachen als Sensor nutzten.
Die Antwort der entsprechenden Nutzer wird meist sein, es ist billiger.
Xel66 hat geschrieben:
19.05.2021, 13:51
Die werden alle mit integrierten Lösungen ausgeliefert und ein Fremdgerät ist immer mit Kompromissen verbunden.
Die integrierten Lösung sind auch einfach meist besser vom Funktionsumfang aber eben auch teurer. Aber auch da wirst Du wieder Nutzer wecken, die schreinen es ist ihnen persönlich zu teuer und die Anschaffung nicht wert und es geht auch billiger, wenn man sich was rein bastelt.

Xel66 hat geschrieben:
19.05.2021, 13:51
Bis dahin ist es noch ein weiter Weg. Und wenn ich für ein bestimmte Gerät trotz matter noch ein extra Gateway benötige, dann stellt es die Sinnhaftigkeit noch mehr infrage.
Den Weg sehe ich selber als nicht kompliziert an und daher auch nicht sonderlich weit weg von einem Gateway mit matter, die das unterstützten werden. Gateways werden so oder so meist über das Netzwerk angesteuert und zusätzlich kann das spezische Gateweay dann eben noch bestimmten Funkfrequenz bzw. Funkprotokoll.
Es ist nicht unwahrscheinlich das eine existierende Hue Bridge einfach ein Firmware Update erhalten wird. Dann kann diese aber auch direkt eine Steckdose über matter schalten, die über das WLAN erreichbar ist.
Xel66 hat geschrieben:
19.05.2021, 13:51
Aber ich stimme Dir zu, dass wahrscheinlich in mehr Haushalten irgendein ZigBee-System als HmIP-Accesspoints verbaut sind.
Ist eine reine Schätzung, aber ich würde davon ausgehen, das in Deutschland sicher mehr Haushalte gibt, die eine Hue Bridge und irgendein Hue Leuchtmittel besitzten oder auch TRADFRI nutzten, als es Nutzer mit einem Homematic IP Access Point oder auch einer CCU gibt.
Da Signify und IKEA beide matter unterstützten werden, sind das wahrscheinlich auch die ersten Nutzer von solchen Gateways, die feststellen werden was matter an neuen Möglichkeiten bringen wird.
Xel66 hat geschrieben:
19.05.2021, 13:51
Ende des Jahres wäre sehr ambitioniert. Wir werden es erleben.
Ich bin selber gespannt, aber so lauteten zumindest die Ankündigungen. Ob das dann vom Zeitplan gehalten wird, kann man wirklich sehr gespannt sein. Die werden wahrscheinlich schon auch Gas geben, damit die Hersteller noch das Weihnachtsgeschäft mitnehmen können, oder vielleicht sogar den Black Friday.
Da verscherbelt doch vor allem das große A seine ganzen Sprachboxen in der neusten Version.
Xel66 hat geschrieben:
19.05.2021, 13:51
Mit ähnlichen Absichten sind Conrad-Connect, IFTTT angetreten.
Das finde ich persönlich das spannenste, Conrad ist nun nicht ganz klein und erst recht IFTTT hat eine gewisse Größe. Im Vergleich zu Apple, Google und Amazon ist das aber wie eine Stecknadel im Heuhaufen. Ich bin sehr gespannt wenn sich denn matter durchsetzten sollte, ob es Hinsicht auf den normalen Gebrauch von einem alltäglichen Benutzer dann überhaupt noch irgendeinen Anwendungsbereich von solchen Clouddiensten geben wird.
Letzlich könnte matter und die Marktmacht, die die großen drei IT Firmen haben diese Clouddienste am Schluss zu Großteilen obsolet machen.
Xel66 hat geschrieben:
19.05.2021, 13:51
Es wird wohl benutzt, aber wenn es wirklich breit aufgestellt wäre, würde man mehr davon lesen.
Auf was beziehst Du Dich da jetzt IFTTT, sind dir 20 Millionen Nutzer nicht genug?
Xel66 hat geschrieben:
19.05.2021, 13:51
Du hast Dir ein Gerät mit direkter Kommunikationsunterstüzung (ZigBee) eingebaut, weil Du die herstellerübergreifende Kommunikation nicht als zielführend empfunden hast. Da hätte matter auch nichts dran geändert.
Das würde ich persönlich auch immer so beibehalten und das auch jedem persönlich empfehlen. Alleine weil ich eine zuverlässige Lösung haben will. Vielleicht interpretierst Du auch matter zur Zeit falsch oder hast da falsche Erwartzungen. Hauptsächlich dient das erst mal der freien Auswahl der Steuerungsebene, die das Gerät ansteuern soll.
Natürlich könnte man dann auch Sensor vom Hersteller A mit Sensor von Hersteller B mit matter verknüpfen, das ist aber letzlich mit den gleichen Nachteilen behaftet, wie wenn jetzt jemand meint das durch eine Software lösen zu müssen.
Dennoch gibt es auch zur Zeit schon genügend Nutzer, die genau solche Lösungen absichtlich suchen. Insofern wird es dann wohl auch Nutzer geben, die genau so was auch mit matter umsetzten werden.
Xel66 hat geschrieben:
19.05.2021, 13:51
Die wenigsten wollen das mit G+A+A nutzen, sondern die Gerätschaften sollen sinnvoll interagieren. Die dämlichen Sprachsteuerungen sind als Entscheidungkriterium für ein Smarthome-Sytem eher irrelevant.
Also ich persönlich nutzte Sprachsteuerung auch weniger als ich das ursprünglich mal gedacht hatte, die anfängliche Euphorie ist da ein wenig vorbei. Da geht doch mehr über herkömmliche Bewegungsmelder oder doch der gute alte Taster an der Wand.

Auf der anderen Seite besitzt wohl eigentlich fast jeder Erwachsene inzwischen in Industireländern ein Handy entweder mit Android oder eben iOS. Ich weis das Du sagen wirst, ein Handy ist doch nichts um mit etwas zu interagieren, dennoch wird das der ein oder andere eben nutzten und nicht immer einen Taster.
Und weil eben jeder ein Handy so oder so schon besitzt, hat man dann ja faktisch auch den Schlüssel in der Hand Dinge nicht nur zu steuern sondern auch auf dem Weg zu automatisieren.

Das ist einfach ein rießiges Potenzial, das die großen drei IT Unternehmen jetzt eben auch nutzten wollen. eQ-3 kann ganz sicher nicht von sich behaupten in jedem Haushalt vertreten zu sein, ein Handy ist hingegen wohl überall vorhanden und so eine Quasselbox wohl zunehmend auch.
Die ganzen Hardware Hersteller profitieren wiederum davon, wenn ihre Geräte eben einfach mit einem der bestehend Systeme auch kompatibel sind.

Xel66 hat geschrieben:
19.05.2021, 13:51
Und es wird die gleiche Relevanz wie Conrad Connect und IFTTT haben und ein weiteres Icon auf der Verpackung bleiben. Eine Nische, die allenfalls einige ambitionierte Anwender nutzen, aber die breite Masse eher nicht, weil man die Verknüpfungen auch immer noch manuell anlegen muss.
Das stimmt das man das anlegen muss, mit dem Unterschied das wenn das in das Betriebssystem des Handys oder der Sprachbox integriert, das automatisch jeder besitzt und sich nicht noch zusätzlich mit irgendwas zusätzlich wie einem Clouddienst beschäftigen muss.
Ich habe früher auch teilweise IFTTT benutzt, seit dem Apple die Kurzbefehlsapp unter iOS eingeführt hat ist IFTTT bei mir arbeitslos.
Xel66 hat geschrieben:
19.05.2021, 13:51
Das ist ein Möbelhändler, der ein paar Leuchtmittel im Produktportfolio hat. Die lassen das auch irgendwo produzieren. In erster Linie geht es denen darum, dem Kunden was zu verkaufen. Herstellerübergreifende Protokolle sind denen Wurst.
Naja der besagte Möbelhändler ist halt Meister darin Leuten etwas zu verkaufen und das ist wohl auch dessen primäres Ziel. Aber gerade weil es dort eben nicht alles gibt, sondern eigentlich nur Bewegungsmelder, Lampen und Steckdosen, Rollos ist IKEA sehr viel daran gelegen Produkte von anderen Herstellern einfach verbinden bzw. ansteuern zu können.
IKEA hat zur Zeit den Vorsitz der Connectivity Standards Alliance wird das also sicher maßgeblich voran treiben, das ist mit einer der Player, den Du gesucht hast, die dort Energie und Geld rein stecken werden um matter zum Erfolg zu machen.
Xel66 hat geschrieben:
19.05.2021, 13:51
Das ist von der gleichen Relevanz, als ob ein Elektronikmarkt einen Elektroroller als Einstieg in die E-Mobilität verkauft.
Ich glaube das unterschätzt Du maßlos. Das ist genau das gleiche Prinzip wie eQ-3 mit ihren Startersets fährt oder den Aktionen bei irgendwelchen Lebensmitteldiscountern. Wer sich so was kauft hat bestimmt noch kein "Smart" Home, aber eQ-3 kann von sich behaupten das der Kunde zu einem Haushalt mit Homematic IP gehört.
Nur so mit den ganzen Verkäufen über Homematic IP Access Points im Starterset hat eQ-3 die Verkaufzahlen hochgetrieben. Was eQ-3 kann, können die großen aber auch nicht schlechter, die verkaufen dann halt auch ein matter "Starterset" mit der Box vom Hersteller A mit einer Glühbrine vom Hersteller B.
Xel66 hat geschrieben:
19.05.2021, 13:51
Es geht um Interaktion von Gateways und Zentralen untereinander. Und da stellt keiner der angeführten Protagonisten ein umfangreiches Produktportfolio zur Verfügung.
Das stimmt, aber das ist eben eine Abhängigkeit und deshalb sind auch viele Hersteller im Boot. Von den drei großen stehen genügend Geräte in Haushalten rum. Wenn diese eine große Anzahl an Herstellern ansteuern können auch ohne Spracheingabe, dann verkaufen auch die Hersteller dieser Hardware mehr.
Darauf hoffen wohl zumindest alle Hersteller, die auf matter setzten.
Xel66 hat geschrieben:
19.05.2021, 13:51
Matter hat die gleiche Marktrelevanz wie HomeKit. Nicht mehr und nicht weniger.
Ich glaube wenn matter im ersten Jahr nur so erfolgreich wäre wie HomeKit, wären viele Hersteller schon zufrieden, die Erwartung der Hersteller an matter sind aber ein vielfaches höher, eben nicht weniger als den neuen Standard für Hardware zum Nachrüsten zu schaffen.
Xel66 hat geschrieben:
19.05.2021, 13:51
Das nur, weil es billig rausgeworfen wird und gegebenenfalls Bedarf an weiteren Produkten wecken kann. Das ist nichts weiter, als dass die Leute auf die Werbung anspringen, ob sie es brauchen oder nicht, Hauptsache etwas gespart.
Ja da gebe ich Dir ja völlig Recht, es ist auch gar nicht meine eigene Welt. Eine Hausautomation gehört in Ruhe geplant und an sich von einem Fachmann begleitet und installiert. Aber das ist genau die Welt in der sich doch eQ-3 bewegt und Kunden anspricht mit ihren Mitnahme Produkten beim Lebensmitteldiscounter.
Wie viele Leute denken denn beim Lebensmitteldiscounter wirklich darüber nach ob sich das Starter Heizset von eQ-3 jetzt wirklich brauchen oder nicht? Es wird einfach gekauft, weil es im Werbeprospekt des Händler gelistet ist und noch bezahlbar.
So gewinnt man Marktanteile oder kann zumindest behaupten das ein Starterset verkauft worden ist. Kann man sich jetzt genauso wie bei eQ-3 drüber wundern oder aufregen aber genau so wird auch matter in der Masse verteilt werden. Das hat zunächst mal wenig mit Hausautomation zu tun. Aber am Schluss haben die meisten Leute einen matter Gateway zu Hause stehen ohne zunächst mal zu wissen was man damit nun alles machen kann.
Ist das gleiche Prinzip wie erst mal ein Homematic IP Starterset zu verramschen und dann als eQ-3 darauf zu hoffen, das der Kunde schon noch was nachkaufen wird.
Xel66 hat geschrieben:
19.05.2021, 13:51
Ein Neukunde weiß noch nichts von dem Label und dessen vermeintliche Möglichkeiten, also wird es für die Entscheidung für welche Zentralinstanz keine Rolle spielen.
Nun das ist alleine nur eine Frage dessen wie die Hersteller dann solche Produkte auch im Markt einführen werden. Ich persönlich bin sehr gespannt wie dies ablaufen wird. Wenn Du jeden Abend mit Fernsehwerbung von den Firmen beglückt wirst, die Dir das matter Logo deutlich vor Augen halten und die Vorzüge dessen anpreisen, kannst Du davon ausgehen dass dies relativ schnell bekannt sein wird.
Zum jetzigen Zeitpunkt mögen da nur Nutzer darüber diskutieren, die sich so oder so schon mit Smart Home beschäftigen. Spätestens wenn irgendwelche Fernsehwerbung anläuft, weis igendwann auch jeder was das ist, so wie inszwischen auch jeder die Quasselboxen der Hersteller kennt und deren Funktion, egal ob man persönlich so ein Gerät besitzt oder nicht.

Letzlich werden wir wohl Ende des Jahres mehr wissen welchen Stand dann das Ganze zu dem Zeitpunkt hat.

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Re: Homematic / HMIP und Matter

Beitrag von Matsch » 19.05.2021, 18:52

Fonzo hat geschrieben:
19.05.2021, 18:11
aber meinst Du das auch nur irgendein Kunde sich so ein Szenario freiwillig antun würde und so ein Produkt erwerben würde?
Was meinst du, wie viele Kunden sich WhatsApp weiterhin antun werden? Das Ergebnis der beiden Fragen wird dasselbe sein: die Mehrheit. :roll: :oops:

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