Gestaltung von Fluchtwegen

[mannix]

Es kommt doch auf den Behang an. Bei uns sind schlichte Kunststoffbehänge dran. Wenn ich da mal notfalls raus müßte, trete ich mal kurz dagegen und sie fliegen aus der Führung. Dazu brauche ich keinen Akku.

Sprich mal mit Feuerwehrleuten. Was Du da von Dir gibst ist lebensgefährlich für Leute, die das ernst nehmen.

Werde Du mal in einem verqualmten Schlafzimmer wach und sei dann mal mit beginnender Hypoxie so cool wie Du tust. Es liegt genau an den von Dir lächerlich gemachten Brandschutzvorschriften, dass in Deutschland relativ wenige Menschen bei Wohnungsbränden sterben.

[Matsch]

Wie schön, dass du mich ernst nimmst

[Xel66]

Sprich mal mit Feuerwehrleuten. Was Du da von Dir gibst ist lebensgefährlich für Leute, die das ernst nehmen.

Sorry, aber Feuerwehrleute haben mit einem von innen bedienbaren Rolladen rein gar nichts zu tun, denn sie können ihn von außen nicht bedienen. Daran krankt diese Vorschrift schon mal.

Ein zu Rettender muss auch erst mal in der Panik dran denken, diesen Rollladen zu öffnen. Im Zweifel hilft die Axt der Feuerwehr. Und des Weiteren bilden solche Vorschriften eben nicht alle Realitäten ab und können deshalb im Einzelfell sinnfrei sein. Mir würde beispielsweise ein notstromversorgter Rollladen im Schlafzimmer nichts bringen, denn auf der Rückseite des Hauses kann die Feuerwehr aufgrund der örtlichen Gegebenheiten schlichtweg nicht anleitern.

Für mich habe ich das Problem so "gelöst", dass bei Raucherkennung vorrangig der Rolladen der Terrassentür als einzig sinnvoller Rettungsweg geöffnet wird, solange potenziell noch Spannung vorhanden ist (danach alle anderen). Ferner wird automatisch die Haustür entriegelt (nicht geöffnet!), damit man nicht erst nach einem Schlüssel suchen muss.

Sollte der Rollladen nicht öffnen, hilft der von Matsch beschriebene beherzte Tritt gegen den Rollladenpanzer von innen. Denn so lächerlich ist das nicht. Gewöhnliche Rollladen sind keineswegs so stabil, dass sie ein ernstzunehmendes Hindernis darstellen. Weder von innen noch von außen für jemanden mit geeignetem Werkzeug.

Sie ragen allenfalls ca. 1 bis 1,5 cm in die Führungsschienen rein. Biegt die Rollladenlamelle durch, springt sie ruckzuck raus. Das dahinterliegende Fenster ist für eine Öffnung von außen das größere mechanische Problem. Auf einer Drehleiter stehend an einem Fenster ist das natürlich schwieriger, aber ebenerdig (z.B. Terrasse, Balkon) kein Problem. Und sowas bilden diese Pauschalvorschriften eben nicht ab. Diese Diskussion könnte man jetzt noch ausweiten (habe ein paar Beispiele für im Einzelfall sinnfreie Vorschriften), aber das gehört nicht hier her. Letztendlich muss im Nachrüstungsfall jeder selbst entscheiden, ob er in seinem Fall sinnfreien Bauvorschriften folgt oder nicht. Beim Neubau ist das ggf.ein anderer Fall.

Gruß Xel66

[mannix]

Es geht nicht um den Zugang von außen, sondern um den Fluchtweg.

Die Feuerwehrleute haben insofern was damit zu tun, als das sie Dir mal erklären könnten, wie wenig Zeit man hat und wie unwahrscheinlich überlegtes Handeln ist, wenn man in einem Feuer aufwacht um dann festzustellen, dass der Rollladen keinen Strom mehr hat. Daher fährt der hoch, wenn die Netzspannung wegfällt. Alternativ sind in Schlafräumen zusätzliche Kurbelantriebe vorgeschrieben. Die meisten Leute packen die Kurbel dann direkt in den Abstellkeller.

[Matsch]

wie unwahrscheinlich überlegtes Handeln ist, wenn man in einem Feuer aufwacht

[...]

Alternativ sind in Schlafräumen zusätzliche Kurbelantriebe vorgeschrieben.

Warum sehe ich darin einen Widerspruch?

[mannix]

Das weiß ich nicht. Vermutlich, weil du einfach der Coole und Schlaue bist. Du solltest vielleicht eher sehen, dass es bessere und schlechtere Lösungen gibt, und die Bauordnungen und Brandschutzvorschriften unterschiedlich sind.

Aber ich finde diese Diskussion jetzt auch relativ witzlos. Es gibt halt Bestimmungen, die jeder im Rahmen des für ihn Möglichen natürlich auch ignorieren kann. Dafür gibts ja den Darwin-Award.

[Matsch]

Gegen Vorschriften ist man ja machtlos, auch wenn immer neue Vorschriften zum Schutz vor Gefahren und Umweltsünden (Heizungsgesetz) zunehmend dazu führen, dass die Kosten für Wohnungen derartig explodieren, dass immer weniger gebaut werden kann und sich immer weniger vernünftigen Wohnraum leisten können. Wenn man das aber will, wird man die Überregulierung eindämmen müssen und mit dem Restrisiko leben müssen wie unsere Vorfahren. Nicht alles, was technisch machbar ist, ist auch sinnvoll, wenn dadurch der eigentliche Zweck von Wohnraum verloren geht.

Aber wenn mir jemand erzählt, dass man sich dann in einer Ausnahmesituation befindet mit eingeschränkter Handlungsfähigkeit (das ich keineswegs bestreiten will, ich habe es zum Glück noch nie erlebt) keinen beherzten Tritt gegen die Jalousie mehr wird ausführen können, wohl aber eine Handkurbel findet und problemlos mehrere Minuten hochkurbeln kann, dann zweifle ich dann doch an der korrekten Abwägung von Vorgängen.

[MichaelN]

Bei uns würde das mit dem "Tritt" wohl eher nicht gehen. Bodentiefe, horizontal geteilte Fenster; der untere Drittel ist nicht zu öffnen. Wenn das Rollo unten ist, dann hast Du keinen Hebel um das Rollo aus den Führungen zu treten und selbst wenn, der Behang ist immer noch im Weg.

[dtp]

Für Notfälle liegt daher immer mein Lieblingstool einsatzbereit im Schlafzimmerschrank. Und vier weitere, geladene Akkus noch dazu.

[Roland M.]

Hallo!

Für Notfälle liegt daher immer mein Lieblingstool einsatzbereit im Schlafzimmerschrank.

Das ist ein sehr empfehlenswertes Multifunktionstool!
Kann auch verwendet werden um unliebsame Zeitgenossen in Einzelteilen aus dem Haus zu bringen.

SCNR!


Roland