Ich (keine Verbindungen zu EQ3/ELV) habe in meinem Haus aktuell drei FAL230 verbaut. Damit bin ich eigentlich ganz zufrieden, aber die nachdrückliche Kritik kenne ich natürlich: FAL kann nur PWM, steuert also die Temperatur über unterschiedlich lange Ein- und Ausschaltphasen; er kann also Ventile nur vollständig öffnen oder schließen. Bei einer Fußbodenheizung wäre eine Regelung durch konstant, aber unterschiedlich weit geöffnete Ventile im Hinblick auf Vorlauftemperatur, Stromverbrauch, Materialverschleiß usw. mutmaßlich besser.
Dazu ist nun der FAMOT erschienen. Ich habe schlicht aus Neugierde einen meiner drei FALs durch einen FALMOT ersetzt. Hier die ersten Eindrücke:
Das Gehäuse des FALMOT entspricht vom Format her ziemlich genau dem FAL. Das lässt m. E. eher auf eine Weiterentwicklung (in genau die geforderte Richtung) als auf eine komplette Neuentwicklung schließen. Die Ecken sind runter, der Stromanschluss ist per Kaltgerätestecker möglich, und relevant ist das Display: Das zeigt dauerhaft Infos zu den Ventilmotoren an, insb. Öffnung, Belegung sowie Funkstörungen und mechanische Verknüpfungen.
Die Ventilmotoren sind nun über einen Stecker mit vier Kontakten verbunden. Die bisherigen zwei Drähte von den alten Motoren würden ja nicht ausreichen, um Informationen über die Position zu liefern.
Mit anderen Worten: Ein Upgrade vom FAL zum FAL MOT erfordert auch neue Stellantriebe. Damit ist auch anders als beim FAL nicht mehr möglich, Antriebe unterschiedlichster Hersteller zu verwenden (oder übersehe ich da einen Standard?). Schön, dass EQ3 beim Preis (ca. 15 Euro) trotzdem dies nicht ausnutzt.
Schön auch, dass die neuen Stellantriebe auf die Adapterringe der alten passen. Mit anderen Worten ist beim Umstieg vom FAL zum FALMOT nicht noch einmal das nervige Spiel mit den Adapterringen erforderlich; man kann viel mehr die vorhandenen Adapterringe weiter verwenden.
Nach dem Einschalten erkennt der FALMOT angeschlossene Antriebe und führt mehrere Kalibrierungsfahrten durch. Es macht also keinen Sinn, den Aktor ohne zumindest einige angeschlossene und eben auch verbaute Stellantriebe im Betrieb zu nehmen. Dies würde eine Fehlermeldung erzeugen - da der FALMOT keine Erkenntnisse aus den Kalibrierungsfahrten gewinnen könnte.
Die neuen Antriebe erzeugen ein dezentes Geräusch beim Fahren. Denkbar, dass ein solcher Motor bei völliger Stille durchaus hörbar ist. Dies hängt aber natürlich vom Ort des Verteilerkastens und dessen Schaltdichtigkeit ab. Überhaupt ist ja gerade die Idee, dass diese Motoren möglichst wenig fahren und der Aktor nur minimal nachjustiert.
Während die Motoren nicht angelernt werden, lässt sich der FALMOT mit der CCU verbinden. Ich verwende RasperryMatic, und in der aktuellen Version ist der FALMOT bereits unterstützt. Leider ist das bei PocketControl noch nicht der Fall - die App kann die Ventilstellungen noch nicht verarbeiten. Ich hoffe natürlich auf eine - wie seit Jahren zu beobachtende - verlässliche Weiterentwicklung der App. Zumal der Code wohl sicher ein Stück weit von der Darstellung der Heizkörperventile übernommen werden könnte.
Leider ist die Anleitung zum FALMOT nicht sehr ergiebig und lässt interessierte Frage offen, etwa zum Regelverhalten des Aktors, und auch - so es dies denn gibt - auch zum Selbstlernen. Die CCU bietet nicht allzuviele Optionen, aber leider bleibt auch hier unklar, wann ich nun eine „Standard Fussbodenheizung“ oder eine „Niedrigenergie-Fussbodenheizung“ auswähle. Dies erinnert etwas an die WTH-2-Thermostate, die nach meinem Verständnis heute auch nicht einigen Expertenparametern immer noch Fragen aufwerfen.
Apropos: Natürlich müssen wieder die zwölf Kanäle des FALMOT mit entsprechenden Thermostaten verknüpft werden. Schön gelöst ist m.E. die hier immer wiederkehrende Frage, wie viele Antriebe denn in elektrischer Hinsicht verbunden werden können: Eine einfache Parallelverdrahtung ist ja durch die neuen Stecker sowieso nicht mehr möglich. Aber ist ist möglich, mehrere Kanäle per Direktverknüpfung mit demselben Thermostaten zu verbinden. Wenn ich also im Wohnzimmer vier Heizkreise habe, verbinde ich einfach vier Ausgänge mit den Stellmotoren und jeweils dem einen, immer gleichen, Thermostaten.
Erfahrungen zum Regelverhalten kann ich naturgemäß noch nicht liefern. „Leider“ ist ja das Wetter schön. Ich erwarte jedenfalls, dass ich insgesamt dank des FALMOT die Vorlauftemperatur um ca. 2 K absenken kann. Beim FAL haben mich aber insbesondere die konstanten Sprünge in Vor- und Rücklauftemperatur gestört: Der Mischer war pausenlos am Nachregeln, und es war deshalb auch kaum möglich, die Systemtemperatur zu optimieren. Das dürfte nun beim FALMOT besser sein: Ist kein Ventil zu 100 % geöffnet, reduziere ich die Vorlauftemperatur … Natürlich werden sich Kosten für FALMOT und Stellantriebe beim Upgrade vom FAL über Jahre nicht amortisiert haben. Aber für wen hier ist HM nicht auch so ein bisschen ein Hobby ...

Dies als erste Eindrücke.