Das ist meiner Meinung nach nur als Marketingspruch zu bewerten, weil als Novum hier auch gegenüber klassischen Fußbodenheizungsaktoren/-thermostaten nicht nur ein ON/OFF möglich ist, sondern wie bei Heizkörperthermostaten auch eine Zwischenstellung angefahren werden kann. Somit verteilt sich in der Theorie der Durchfluss des Wärmeträgermediums durch die Heizflächen entsprechend des aktuellen Wärmebedarfs in Abhängigkeit von der Außen- und Vorlauftemperatur.
Um Ähnliches mit klassischen Stellantrieben zu erreichen wurde in der Vergangenheit die Zweipunktreglung mit Pulsweitenmodulation dynamisiert. Die thermischen Stellantriebe benötigen einige Zeit von geschlossen nach offen und andersrum. Dieses wurde dann ausgenutzt, um mit PWM die Zwischenstellungen zu simulieren. Die thermische Trägheit des Fußbodenestrichs gleicht auch dieses pulsweise Zuführen der Wärme aus. Besteht aber dauerhafter Wärmebedarf, ist PWM von Nachteil, weil die Zeit des Einströmens von Wärmeträgermedium und somit auch der Wärmeeintrag verringert wird. Dieser fehlende Eintrag von Wärmemenge muss durch Erhöhung der Vorlauftemperatur ausgeglichen werden.
Und immer muss man eines im Hinterkopf behalten. Ist es notwendig, in der Heizungsverteilung die Wärmezufuhr über die Einstellungen des hydraulischen Abgleiches hinaus, einzudrosseln, dann ist die Vorlauftemperatur zu hoch justiert. Und in Wärmepumpensystemen geht eine zu hohe Vorlauftemperatur direkt zulasten des Wirkungsgrades (aka Leistungszahl). Drosseln dürfen nur die Einstellventile für die Duchflusseinstellungen des hydraulischen Abgleiches. Die restlicher Anpassung der Heizleistung des Systems an den aktuellen Wärmebedarf muss aussschließlich über die Vorlauftemperatur durch den Wäremerzeuger erfolgen. So ist das System gedacht und vom Heizungshersteller konzipiert.
Jede nachträgliche Drosselung ist Mist und verringert die Effizienz des Gesamtsystems. Das ist, als ob Du im Auto mit einer Gaseinstellung fährst, die für höhere Geschwindigkeiten (z.B. 60km/h) geeignet ist, aber mit der Bremse Deine Geschwindigkeit (auf z.B. 50 km/h) regulierst. In Systemen mit fossilen Energieträgern sind die Verluste nicht ganz so hoch und verschwinden in den natürlichen Schwankungen, weil hier der Wirkungsgrad nicht ganz so stark an der erzeugten Temperatur hängt. In alten Systemen gar kein Problem, in Brennwertsystemen könnte man das theoretisch mit viel Aufwand ermitteln.
Gruß Xel66