da ich meine Rollläden gerne per HmIP Komponenten beschatten wollte, habe ich mir den neuen HmIP-SLO Lichtsensor zugelegt, der mich allerdings arg enttäuscht hat. Das Problem war, das die Sonne wirklich recht mittig auf den Sensor treffen muss, damit dieser einen für die Beschattung gültigen Wert auswirft. Leicht seitlich auf den HmIP-SLO treffende Sonne wird nicht registriert (selbst wenn diese aus vollen Löchern draufscheint) bzw. es wird ein Wert ermittelt, der weit unterhalb eines Beschattungsgrenzwertes liegt.
Als Beispiel:
Sonne scheint mittig auf den Sensor: 70.000 lux
Sonne scheint seitlich auf den Sensor: 8.000 lux
Somit war dieser für mich absolut nicht zu gebrauchen und daher habe ich mich an einen Umbau gewagt, den ich Euch natürlich nicht vorenthalten möchte.
Es handelt sich hierbei um einen Prototypen, der vorerst mit Batterien betrieben wird. Ich strebe aber die Nachrüstung einer Versorgung über ein 3,3V Unterputznetzteil an, daher wird sich das "Innenleben" natürlich noch ändern. Von daher nicht verwundert sein, das innen noch etwas wüst aussieht.
Benötigt habe ich folgendes:
- HmIP-SLO Lichtsensor
- Abzweigdose bzw. Kunststoffgehäuse 100x100x55mm IP65
- Glaskuppel (Halbschale) 30mm
- Heisskleber
- 2K Epoxidkleber
- Akkuschrauber
- Bohrer
Als erstes die Abzweigdose:
Die Mitte auf dem Deckel der Dose markiert und leicht versetzt dazu ein 4mm Loch gebohrt:
Hier die Sensorplatine des HmIP-SLO:
Die Sensorplatine mittig auf den Deckel mit Heisskleber fixiert, das Flachbandkabel durch die 4mm Bohrung nach innen geführt:
Hier sieht man die Unterseite des Deckels mit durchgeführtem Flachbandkabel:
Halbschale aus Glas (30mm) mit 2K-Epoxidkleber wasserdicht auf den Deckel über die Sensorplatine geklebt:
Hier ein seitliches Bild der Glaskuppel:
Blick von oben auf den Deckel:
Da ich erstmal einen Test über Batteriebetrieb durchführen wollte, konnte ich die Platine nicht aus dem Gehäuse ausbauen, da die Kontakte um die Batterien zu verbinden (Plus und Minus) im Gehäuse stecken, also erstmal das gesamte Gehäuse in die Dose und die Platine mit dem Flachbandkabel verbinden. Bei späterem Betrieb über Netzteil kann natürlich das Gehäuse entfallen und die Platine so lose in die Dose geworfen werden:
Fertiger Prototyp:
Der Vorteil: Der Sensor hat nun eine 360° Sonnenerkennung, egal aus welcher Richtung die Sonne scheint. So etwas sollte es direkt von EQ-3 geben.
Der neue "Sonnensensor" funktioniert einwandfrei und übermittelt auch realistische Daten (verglichen mit einer örtlichen Wetterstation).
Ich hoffe, Euch gefällt mein Umbau.
Falls jetzt jemand denkt, man könne doch auch den HmIP-SLO Richtung Himmel schauen lassen.... nein, das geht nicht. Auch hier ist der Einstrahlwinkel der Sonne zu beachten, da bei schräg einfallender Sonne der Sensor einen deutlich zu niedrigen Wert ausgibt. Das Sichtfenster des HmIP-SLO ist einfach konstruktionsbedingt nur dafür geeignet, eine Sonne bzw einfallendes Licht nur zu erkennen, wenn diese exakt im richtigen Winkel auf das Sichtfenster trifft. Somit ist der HmIP-SLO für eine Beschattung (Rollo herunter sobald Sonne auf dem Fenster steht) nicht oder nur sehr eingeschränkt brauchbar.
Bei mir ist es so, das ein nach Süden ausgerichtetes Fenster mit dem HmIP-SLO nur sinnvoll beschattet wird, wenn die Sonne nahezu aus Süden scheint. Steht die Sonne O-S bzw. S-W und bestrahlt das Fenster trotzdem, erkennt es der HmIP-SLO nicht.
Durch den Umbau gehört diese Einschränkung der Vergangenheit an und mein Sonnensensor kann für alle Fenster, egal ob diese im O-S-W liegen, verwendet werden.
