flexible Anschlusskabel - Rolladenaktor

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MichaelN
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Re: flexible Anschlusskabel - Rolladenaktor

Beitrag von MichaelN » 26.03.2021, 13:24

HornetRider hat geschrieben:
25.03.2021, 22:57
dtp hat geschrieben:
25.03.2021, 12:34
WAGO 2273 ... Ungecrimpte flexible Kabelenden
Ähm, für die Klemme sind doch auch nur Einzelader zugelassen. :wink:
Deswegen nutze ich WAGO 221 und gehe nur mit starren Leitern in die Feder klemmen. Alles andere ist mir zu stressig.
LG, Michael.

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Matsch
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Re: flexible Anschlusskabel - Rolladenaktor

Beitrag von Matsch » 26.03.2021, 14:07

Ich habe gerade mal in denTechnischen Hinweisen zur häufig verwendeten Klemme WAGO 221 geschaut. Darin ist immer nur (auch in den Bildern) von ein-, mittel- und feindrähtigen Leitungen die Rede, naturell ohne Hülsen. Irgendwann kommt dann noch ein Abschnitt zu Spleißschutzmaßnahmen.

Dazu steht dort

Bei normalen Einsatzbedingungen ergibt diese Direktklemmung, d. h. die unmittelbare Kontaktierung des Leiters an der Stromschiene der Klemme, die optimale Kontaktqualität, da alle in Verbindung mit Spleißschutzmaßnahmen zusätzlich auftretenden Risikofaktoren vermieden werden.
Erfordern die Fertigungsgegebenheiten oder die Bedingungen vor Ort dennoch Spleißschutzmaßnahmen, so bieten sich verschiedene Möglichkeiten an, um das Abspleißen zu verhindern, z. B. siehe Abb. unten.

[...]

Die den einzelnen Produkten zugeordneten Querschnittsangaben mit Aderendhülsen beziehen sich auf die quadratische Crimpung der WAGO Variocrimp.
Der Einsatz von gasdicht aufgecrimpten Twin-Aderendhülsen ist möglich, sofern sich die Aderendhülse bis zum Anschlag in die Klemmstelle einführen lässt und ausreichende Luft- und Kriechstrecken zu benachbarten Potentialen sichergestellt sind.

Ja, der Hersteller spricht auch von Crimpen, da hat sich der Begriff wohl im Laufe der Zeit geändert.

Aber mit anderen Worten: Spleißschutzmaßnahmen sind risikobehaftet. Wenn sie dennoch eingesetzt werden müssen, dann sollte eine quadratische Pressung wie mit genannter Zange erfolgen und - die Pressung muß GASDICHT erfolgen.
Welche Hülse und welche sonstige Zange das garantiert, weiß ich nicht.

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Re: flexible Anschlusskabel - Rolladenaktor

Beitrag von Matsch » 26.03.2021, 14:49

dtp hat geschrieben:
26.03.2021, 13:19
Verlöten der Aderenden ist aus meiner Sicht übrigens wirklich besser als eine vercrimpte Aderendhülse.
Da bin ich dabei. Auch wenn das eigentlich verpönt war, weil angeblich die Litze bei Bewegung an einer Lötstelle eher brechen soll als mit Aderendhülsen.
Ich denke aber, der Unterschied zu scharfkantigen Endhülsen ohne Kunststoffkragen dürfte nicht wirklich groß sein.
Kontakttechnisch aber eher nicht zu beanstanden.

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Re: flexible Anschlusskabel - Rolladenaktor

Beitrag von Xel66 » 26.03.2021, 16:02

Wenn man sich mal vor Augen hält, wie in den Klemmen die Adern fixiert werden, wird schnell zu dem Schluss kommen, dass eine verpresste Aderendhülse 100mal besser ist, als eine Kontaktieren von feinädrigen Leitungen an einer Klemme, die einseitig lediglich mit einer Kante kontaktiert und die Ader(n) gegen eine Kontaktfläche drückt. Voraussetzung ist natürlich eine Benutzung einer Presszange und nicht das Zusammenquetschen mit einer Kombizange.

Bezüglich der Stromtragfähigkeit ist eine Hülse vorzuziehen, da bei feinädrigen Leitungen eher nur linienförmig kontaktieren (quer zur Aderrichtung an der Klemmstelle und nicht über die gesamte Länge des absisolierten Ader). Ist aber für den Anwendungszweck feinädriger Leitungen ausreichend. Feinädrige Leitungen würde ich auch ausschließlich in Aderendhülsen mit Kragen verpressen. Verzinnen von Leitungen und deren Benutzung in Klemmen (besonders Schraubklemmen) ist so nicht mehr zulässig (Fließfähigkeit des Lotes und Veränderung bei Wärmeeinwirkung).

Für das Verklemmen in Schalterdosen verwende ich ausschließlich WAGOs mit Betätigungshebel. Dann ist auch eine nachträgliche Verdrahtungsänderung mit feindrähtigen Adern kein Problem.

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Re: flexible Anschlusskabel - Rolladenaktor

Beitrag von Matsch » 26.03.2021, 16:32

Xel66 hat geschrieben:
26.03.2021, 16:02
wird schnell zu dem Schluss kommen, dass eine verpresste Aderendhülse 100mal besser ist, als eine Kontaktieren von feinädrigen Leitungen an einer Klemme,

[...]

Bezüglich der Stromtragfähigkeit ist eine Hülse vorzuziehen, da bei feinädrigen Leitungen eher nur linienförmig kontaktieren (quer zur Aderrichtung an der Klemmstelle und nicht über die gesamte Länge des absisolierten Ader).
Das würde ich jetzt aber mal dem Hersteller WAGO mitteilen, dass er mit seinen technischen Angaben auf dem Holzweg ist. Er ist ja (s.o.) gegenteiliger Auffassung ( Dokumentation WAGO Reihenklemmsysteme).


Hier z.B. eine spezielle Aderendhülse für gasdichte Crimpung

Dort sieht man auch sehr schön, wie das Crimpergebnis aussehen sollte.

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Re: flexible Anschlusskabel - Rolladenaktor

Beitrag von Xel66 » 26.03.2021, 20:31

Matsch hat geschrieben:
26.03.2021, 16:32
Das würde ich jetzt aber mal dem Hersteller WAGO mitteilen, dass er mit seinen technischen Angaben auf dem Holzweg ist.
Da musst Du Dich jetzt etwas präziser ausdrücken. Worauf genau beziehst Du Dich? Ich habe jetzt nicht das ganze Dokument mit seinen 43 Seiten durchgearbeitet (vor allem, weil vieles für die gestellte Problematik nicht relevant ist), aber schon der gezeigte Vergleich zwischen den Spannungsabfällen von feindrähtigen und eindrähtigen Leitern auf Seite 12 spricht schon für die unterschiedlichen Übergangswiderstände und folglich unterschiedlichen Stromtragfähigkeit. Je kleiner der Übergangswiderstand, umso geringer der Spannungsabfall. Und je besser (geringer) der Übergangswiderstand, umso größer die Stromtragfähigkeit (geringere Erwärmung der Klemmstelle). Und der Übergangswiderstand ergibt sich bei identischem Material nun mal über die effektiv kontaktierende Fläche der Leiter. Ich denke mal, in diesem Gesichtspunkt geht mein Standpunkt konform mit den Darstellungen des Herstellers.

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Re: flexible Anschlusskabel - Rolladenaktor

Beitrag von Matsch » 26.03.2021, 21:57

Das zutreffende steht auf Seite 6ff.
WAGO sagt ausdrücklich, dass nur der direkte Kontakt zuverläßlich ist (also die blanke Leitung) und Spleißmaßnahmen (wie Aderendhülsen) nur in Ausnahmesituationen (aggresive Umgebungen) angewendet werden sollten - mit höherem Risiko für eine optimale Kontaktgabe..

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Re: flexible Anschlusskabel - Rolladenaktor

Beitrag von Xel66 » 27.03.2021, 10:38

Sorry, dann müssen Dir und mir unterschiedliche Dokumente vorliegen. Ich kann dem Abschnitt nichts entnehmen, was auf die Unzulässigkeit des Einsatzes von Aderendhülsen hinweist. Auf Seite 5 steht "Klemmstellen müssen unvorbereitete Leiter aufnehmen können.Bei normalen Einsatzbedingungen ergibt diese Direktklemmung, d. h. die unmittelbare Kontaktierung des Leiters an der Stromschiene der Klemme, die optimale Kontaktqualität, da alle in Verbindung mit Spleißschutzmaßnahmen zusätzlich auftretenden Risikofaktoren vermieden werden." Dieses ist aber kein Verbot des Einsatzes von Aderendhülsen, sondern eine Spezifikation der Klemmstelle, dass auch ein ausreichender Kontakt ohne diese zusätzliche Stabilisierung gegeben sein muss. Es wird ja auch Bezug genommen, dass die Gegebenheiten vor Ort Spleißsschutz erfordern kann. Und diese Erfordernis kann ganz einfach auch der Betreiber oder Hersteller definieren.

Der darauf folgende Abschnitt bezieht sich ausdrücklich auf Umgebungen mit aggressiven Medien und den vorzugsweise zu benutzenden Maßnahmen, um ein Diffundieren dieser Medien in die Kontaktstellen innerhalb der Hülse zu vermeiden. Dieses ist aber für unseren Anwendungsfall "Haushalt" vernachlässigbar. Und dass ein Spleißsschutz mit entsprechenden Werkzeugen hergestellt werden muss (und die Hülsen nicht einfach mit der Kombizange zusammengedrückt werden sollten), versteht sich von selbst. Auf der gleichen Seite kann man auch noch die Bedingungen für den Einsatz von Twin-Endhülsen nachlesen, wenn man vom vorgeschriebenen Prinzip "eine Klemmstelle pro Ader" abweicht: "Der Einsatz von gasdicht aufgecrimpten Twin-Aderendhülsen ist möglich, sofern sich die Aderendhülse bis zum Anschlag in die Klemmstelle einführen lässt und ausreichende Luft- und Kriechstrecken zu benachbarten Potentialen sichergestellt sind."

Ferner steht auf der Seite 12 mit der Grafik der unterschiedlichen Spannungsabfälle der Text "Der CAGE CLAMP®- und der Push-in CAGE CLAMP®-Anschluss bündeln feindrähtige Leiter so, dass die Streuung des Spannungsfalls bei angeschlossenen eindrähtigen und feindrähtigen Leitern so gering ist, dass die Unterschiede für die praktische Anwendung der Klemmen vernachlässigt werden können.". Es geht aus der Grafik hervor, dass feindrähtige Klemmungen einen höheren Spannungsabfall verursachen. Dieser ist aber wegen seines geringen Unterschiedes zur Vollader vernachlässigbar. Hintergrund dürfte die kleinere Kontaktfläche sein, die man aber mit einer ordnungsgemäß aufgepressten Aderendhülse definitiv erhöht. Vorgeschrieben ist der Einsatz von Hülsen nicht, aber eben auch nicht unzulässig.

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Re: flexible Anschlusskabel - Rolladenaktor

Beitrag von manfredh » 27.03.2021, 10:41

Wenn die Story etwas spannder wäre, hätte ich mir längst einen Pott Popcorn und eien Liter Cola bestellt. :lol:
Es gibt 10 Arten von Menschen: solche die Binärcode verstehen und solche, die ihn nicht verstehen.

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Re: flexible Anschlusskabel - Rolladenaktor

Beitrag von Matsch » 27.03.2021, 11:04

Dabei hat Xel66 eigentlich nur das zitiert, was ich weiter oben, mehr komprimiert, auch schon zitiert und kommentiert hatte.

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