Grundsätzliches Funktionsprinzip von HM-IP

HMIP Installation - Server im Internet

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Chili
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Grundsätzliches Funktionsprinzip von HM-IP

Beitrag von Chili » 17.10.2017, 14:42

Ich selbst habe bereits einen umfangreichen Homematic-Gerätepark, daher will ich gar nicht über die Unterschiede/Vor- und Nachteile sinnieren.

Vielmehr versuche ich gerade zu ergründen, was konkret sich hinter Homematic-IP eigentlich verbirgt.
Und wirklich konkrete Funktionsprinzipien habe ich bislang nicht so recht lesen können.

Was ich bisher verstanden habe:
Die HM-IP Sensoren/Aktoren kommunizieren AUSSCHLIESSLICH auf 868 MHz.
Das gilt für die Kommunikation untereinander direkt als auch für die Kommunikation mit dem HM-IP-Accesspoint.
(Deswegen kann auch die CCU2 mit den HM-IP Geräten kommunizieren.)
Richtig?

Der HM-IP-Accesspoint ist kein "Accesspoint" im gebräuchlichen Sinne im Zusammenhang mit WLAN.
Der HM-IP-AP stellt lediglich die Brücke zwischen den EQ3-Servern (via Internet) und den HM-IP Geräten (via 868 MHz)dar.
Richtig?

Bedeutet, Aktionen vom Smartphone laufen vom Smartphone über das heimische WLAN/mobile Internet zu den EQ3-Servern, von dort via Internet zum HM-IP-AP und von dort via 868 MHz zu den HM-IP-Geräten.
Richtig?

Was ich mich jetzt frage: wo kommt denn hier IPv6 in's Spiel??
In 99% aller Haushalte wird der HM-IP-AP lokal eine IPv4 Adresse per DHCP erhalten, um "nach Hause telefonieren" zu können. IPv6 wird wohl kaum jemand als Client gegenüber seinem Provider nutzen bzw. im LAN fortführen.
Auf der IPv4 Schicht läuft TCP als Transportschicht, darauf die Websocket Verbindung zwischen EQ3 und HM-IP-AP. Der HM-IP-AP ist bis hierhin eine Mischung aus LAN-Gateway, DynDNS Client und "Tunnelersatz".

Mutmaßung:
Für die Kommunikation der Komponenten kommt TCP/IPv6 als Protokoll auf 868 MHz als Medium zum Einsatz (statt BidCos auf 868 MHz ).

Einer der großen Vorteile von IPv6 - nämlich die weltweit direkte Adressierbarkeit - ist in diesem Szenario doch irgendwie ad absurdum geführt.

Verstehe ich irgendwo etwas falsch?
Kann mich jemand etwas weitergehend erhellen?

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Roland M.
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Re: Grundsätzliches Funktionsprinzip von HM-IP

Beitrag von Roland M. » 17.10.2017, 15:44

Hallo!
Chili hat geschrieben:Die HM-IP Sensoren/Aktoren kommunizieren AUSSCHLIESSLICH auf 868 MHz.
Im Prinzip richtig.

Allerdings sind diese "868 MHz" ein ganzes Frequenzband, das (unter gewissen Voraussetzungen, siehe Duty Cycle) frei verwendbar ist und HmIP verwendet davon zwei Kanäle (1x Arbeitskanal, 1x Wake up burst).

Der HM-IP-Accesspoint ist kein "Accesspoint" im gebräuchlichen Sinne im Zusammenhang mit WLAN.
Der HM-IP-AP stellt lediglich die Brücke zwischen den EQ3-Servern (via Internet) und den HM-IP Geräten (via 868 MHz)dar.
Richtig?
Richtig.

Bedeutet, Aktionen vom Smartphone laufen vom Smartphone über das heimische WLAN/mobile Internet zu den EQ3-Servern, von dort via Internet zum HM-IP-AP und von dort via 868 MHz zu den HM-IP-Geräten.
Richtig?
Richtig.

Was ich mich jetzt frage: wo kommt denn hier IPv6 in's Spiel??
[...]
Mutmaßung:
Für die Kommunikation der Komponenten kommt TCP/IPv6 als Protokoll auf 868 MHz als Medium zum Einsatz (statt BidCos auf 868 MHz ).
Völlig richtig!

Einer der großen Vorteile von IPv6 - nämlich die weltweit direkte Adressierbarkeit - ist in diesem Szenario doch irgendwie ad absurdum geführt.
Es wurde einfach auf ein vorhandenes Protokoll ("Sprache") gesetzt.
Eine "CCU 27" oder ein "Access Point 17" wird vielleicht einmal (als reine Bridge) auf die direkte Adressierung setzen.


Roland
Zur leichteren Hilfestellung bitte unbedingt beachten:
  • Bezeichnung (HM-... bzw. HmIP-...) der betroffenen Geräte angeben (nicht Artikelnummer)
  • Kurzbeschreibung des Soll-Zustandes (Was soll erreicht werden?)
  • Kurzbeschreibung des Ist-Zustandes (Was funktioniert nicht?)
  • Fehlermeldungen genau abschreiben, besser noch...
  • Screenshots von Programmen, Geräteeinstellungen und Fehlermeldungen (direkt als jpg/png) einstellen!

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1. CCU2 mit ~100 Geräten (in Umstellung auf RaspberryMatic-OVA auf Proxmox-Server)
2. CCU2 per VPN mit ~50 Geräten (geplant: RaspberryMatic auf Charly)
3. CCU2 per VPN mit ~40 Geräten (geplant: RaspberryMatic auf CCU3)
CCU1, Test-CCU2, Raspi 1 mit kleinem Funkmodul, RaspberryMatic als VM unter Proxmox, Access Point,...

Chili
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Re: Grundsätzliches Funktionsprinzip von HM-IP

Beitrag von Chili » 17.10.2017, 16:11

Merci.
Jetzt wäre es doch sicher kein Hexenwerk, die Websocket Verbindung zwischen HM-IP-AP und der EQ3 Cloud zu analysieren und statt dessen direkt eine eigene Websocket Verbindung vom Smartphone zum HM-IP-AP zu etablieren.
Quasi als Alternative zum VPN-Tunnel zur CCU2. Und ohne die Cloud.
Auf den Gedanken sind doch bestimmt schon andere gekommen...

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eric2905
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Grundsätzliches Funktionsprinzip von HM-IP

Beitrag von eric2905 » 17.10.2017, 16:19

So wie „normales“ WLAN im 2,4 bzw. 5 GHz Bereich funkt, funkt HM (gesamt) im 868 MHz Bereich.

Das „alte“ HM verpackt in diese Funkkanälen das Bidcos-RF und HM-IP halt IP.
Daher kann die CCU2 auch beides bedienen, da die Frequenz identisch ist. Man musste der CCU „nur“ noch IP beibringen.

Da es verschiedene Protokolle sind (Bidcos und IP), gibt es keine Direktverknüpfungen zwischen HM und HM-IP - das muss immer über die CCU gehen, da sie beides spricht.

So habe ich es zumindest bisher immer verstanden.

Gruß,
Eric


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RaspberryMatic (2.35.16.20180708) auf Pi3 mit zig Aktoren, usw.
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