Gas-Brennwerttherme mit HM IP nutzen

[kokolorix]

Hallo zusammen,

wir heizen unser Haus über eine klassische Gas-Brennwerttherme und Flachheizkörper. Die Raumtemperatur versuchen wir gerade über die Zentralsteuerung der Heizungsanlage zu regeln, indem eine Heizkurve die Daten aus Außentemperatur, Vorlauf und Rücklauf kalkuliert und wir alle Heizkörper "voll" aufdrehen. So zumindest der Plan des Heizungsbauers, der aber nicht wirklich aufgeht.

Ist es draußen warm, ist die Raumtemperatur zu niedrig und umgekehrt. Er bekommt die Anlage nicht richtig eingestellt, so dass ich mir nun Gedanken über das HM System mache.
Nur wie sollte dann die Einstellung der Therme erfolgen? Muss dann die Heizkurve dennoch eingestellt werden? Müssen Nachtabsenkung etc. herausgenommen werden? Muss ich den Handwerker einschalten, um die Anlage auf den Betrieb mit HM Thermostaten vorzubereiten?

Vielen Dank für eure Unterstützung!

[dondaik]

finger davon lassen !!!
bis der heizungsbauer die heizung am laufen hat .... HM kann diesen fehler nicht beheben - warum auch, was nicht ok ist wird durch HM nicht besser - ganz einfach.

[Xel66]

Erst mal ist es der Job des Installateurs, die Heizkurve zumindest an das Optimum anzunähern. So wie es aussieht, liegt sie bei Dir noch zu steil. Bei Heizkörperheizungen wird man sich im Gegensatz zu Fußbodenheizungen auch nur annähern können. Den Durchsatz stellt man dann für eine gleichmäßige Wärmeverteilung an den Drosselventilen der Heizkörper ein. Den Rest können dann die Heizkörperthermostate regeln, aber eben nur den Rest.

Die Nachtabsenkung muss nicht raus, wenn sie mit der Absenkung der Thermostate korreliert. Ich betreibe meine Heizung genau so, allerdings habe ich an der Therme noch einen Schaltaktor installiert, der die Therme bei (fast) geschlossenen Thermostaten (Tagesabsenkung, Abwesenheiten etc.) deaktiviert. Meine Therme ist außentemperaturgesteuert und hat eine Heizzeit von 05:00 Uhr bis 22:30 Uhr programmiert. Den Rest (und der ist wegen Schichtarbeit schon sehr variabel) macht Homematic.

Die Deaktivierung erfolgt über einen 230V-Thermostat-Eingang, den viele Thermen aus Kompatibilitätsgründen noch besaßen, und der im Auslieferungszustand gebrückt ist. Ob aktuelle Heizungen diesen noch besitzen, entzieht sich aber meiner Kenntnis. Müsste man nachschauen. Der Heizungsbauer wird Dir diesen aber nicht installieren. Ich weiß auch nicht, ob ein solches Vorhaben mit Automationen eines Accesspoints möglich wäre. Mein Favorit wäre eine Heizungssteuerung, die von einem funktionierenden Internetanschluss abhängig ist, eher nicht. Aber das ist meine persönliche Sichtweise.

Gruß Xel66

[kokolorix]

Guten Morgen und vielen Dank für Eure Beiträge zu meiner Fragestellung.

Ich sehe es auch so, dass die Heizkennlinie noch angepasst werden muss, und HM diese Tatsache nicht ersetzen kann.
Dazu habe ich noch eine weitere Frage, die ihr mir eventuell auch noch beantworten könnt, denn das habe ich noch nicht ganz verstanden und hilft mir ggf. in meinem Gespräch mit dem Handwerker weiter.

Die Heizungsanlage bietet mir die Möglichkeit Wunschtemperaturen einzustellen, z.B. 20°C. Meine derzeitig manuellen Heizkörperthermostate haben die klassische Einteilung von Stufe 1 (12°C) bis Stufe 5 (28°C).
Wie muss nun die Heizkurve und das Thermostat am Heizkörper eingestellt sein, damit die 20°C Wunschtemperatur erreicht werden? Müssen diese komplett geöffnet werden oder auf Stufe 3 (20°C) stehen, damit das System korrekt (bzw. annäherungsweise korrekt) eingestellt ist?

Denn öffnet HM die Thermostate bei einer Einstellung von 20°C auf "halb", wie manuelle Thermostate und die Heizung kann über den eingehenden Rücklauf und dessen Temperatur regeln?

Nochmals vielen Dank!

[Xel66]

Die Heizungsanlage bietet mir die Möglichkeit Wunschtemperaturen einzustellen, z.B. 20°C.

Das ist mehr oder minder nur ein Einfluss auf die (vorher hoffentlich korrekt justiert Heizkurve). In Praxis wird diese elektronisch parallel verschoben. Somit sind bei identischer Heizkurveneinstellung unterschiedliche solltemperaturen möglich. Eine Nachtabsenkung verschiebt die Heizkurve beispielsweise auch nur ein paar Kelvin nach unten.

Wie muss nun die Heizkurve und das Thermostat am Heizkörper eingestellt sein...

Die Heizkurve muss so justiert sein, als ob die Thermostate nicht existieren würden (als voll geöffnet wären). Die Thermostate sollen eigentlich nur zusätzliche Wärmequellen ausregeln (solare Gewinne, viele Leute in der Bude, der angezündetw Kamin etc.). In der Praxis liegt die Heizkurve bei Heizkörperheizungen minimal höher, damit genügend Regelreserve vorhanden ist.

Denn öffnet HM die Thermostate bei einer Einstellung von 20°C auf "halb"...

Nein, die Stellung ergibt sich aus der Differenz zwischen Soll- und Isttemperatur. Zielwert wären im Normalbetrieb fast vollständig geöffnete Ventile. Somit wären die Temperaturschwankungen am geringsten und der moduliert Brennerbetrieb am stabilsten.

Gruß Xel66

[kokolorix]

Hallo nochmal und vielen Dank für die ausführliche Erläuterung.

Ich habe nun die Heizkurve innerhalb der letzten zwei Tage in der Neigung und der Parallelverschiebung angepasst, so dass die Heizkörper die gewünschte Raumtemperatur (mit leicht erhöhten Werten) mit voll geöffneten Ventilen umsetzen. Das Wetter eignet sich dazu gerade beinahe perfekt.
Feinjustage, sofern erforderlich, kommt dann weiter die nächsten Tage.

Dann möchte ich HMIP dazu nutzen, dass die Heizung bei Abwesenheit herunterfährt und wieder hochfährt und bei spontanen Wochenendausflügen abgesenkt werden kann, ohne die Heizung zu programmieren, die im Keller hängt und leider die Steuerungseinheit nicht im Wohnbereich hat. Das Raumthermostat soll dann helfen, dass offene Erdgeschoss genauer zu steuern.

[Teferi]

Hallo Kokolorix,

darf ich fragen, welche Gas-Brennwerttherme Du verwendest?

Danke & Gruß,
Tef