Synchronisation Heizungsanlage mit Thermostaten zum Sparen

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ChrisausmSauerland
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Synchronisation Heizungsanlage mit Thermostaten zum Sparen

Beitrag von ChrisausmSauerland » 19.01.2022, 21:13

Liebe Community,
nach dem ich jetzt einige Wochen selber probiert habe und mein Installateur mir nicht helfen kann, möchte ich hier einmal nach einem Rat fragen. Über eure Tipps und Meinungen freue ich mich sehr und möchte mich auch schon einmal bedanken.

Zunächst zur Ausgangssituation:

Massivhaus aus 2001 mit 150 Quadratmetern Wohnfläche, 2 Personen Haushalt
Seit Mai 2020 eine neue Vitodens 333f Gasheizung mit ViCare-Steuerung
ergänzt um ein Homematic IP SmartHome-System mit Fensterkontakten, Wandthermostaten und smarten Heizkörpermodulen
Wie genau das Haus gedämmt ist kann ich nicht sagen, es wird jedoch „Mittelklasse“ sein, so zumindest die Fenster und alle weiteren Ausstattungsmerkmale. Wir haben das Haus im Mai 2020 gekauft, daher kann ich nicht zu jedem Detail der Dämmung etwas sagen.

Zu meiner Herausforderung:

Mir geht es grundsätzlich ums pragmatische Energiesparen, daher auch die neue Heizungsanlage in Verbindung mit der SmartHome-Technik.
Wir beide haben tatsächlich ein Recht niedriges Temperaturbedürfnis, im Wohnzimmer reichen uns abends 18,5-19 Grad, manchmal auch 20 Grad um uns wohl zu fühlen. Selten genutzte Räume haben wir bei 15 Grad, damit sie nicht schimmeln. Das Bad bei ca. 18,5 Grad.

Nun habe ich viel experimentiert. Ich bin mir einfach nicht sicher, wie ich die Heizungsanlage mit den smarten Heizkörpern vernünftig synchronisiere. Weiterhin bin ich mir nicht sicher, wie ich mit dem Thema Nachtschaltung umgehen soll. Ich bleibe mal beim Thema Wohnzimmer: wochentags wird dieses frühestens ab 18 Uhr genutzt, dann wäre es natürlich prima, wenn wir 18-19 Grad hätten. Gegen 23 Uhr gehen wir schlafen, dann könnte die Temperatur abgesenkt werden.

Über Nacht verliert der Raum ca. 2 Grad, wenn ich die Heizung ausschalte - vielleicht auch etwas weniger. Ich muss relativ wenig Energie aufwenden, um 16 Grad zu halten. Allerdings schafft es die Heizung nicht, den Raum wieder auf 18,5 Grad zu bekommen, wenn ich die Heizung und die Thermostate auf 15 Uhr Heizbeginn stelle. Natürlich kann ich die Heizkurve von 1,2 und Niveau 2 erheblich erhöhen, aber der Energieverbrauch steigt dann auch massiv.

Nun stelle ich mir die Frage, ob es wirklich sinnvoll ist, in der Zeit von 23:00 - 15 Uhr die Heizung von 19 Grad auf 16 Grad runterzufahren. Wäre es vielleicht besser, einfach 18,5 Grad zu halten, auch wenn wir gar nicht da sind? Wenn ich nun die Anlage und die Thermostate beispielsweise ab 12 Uhr anschalte, muss die Anlage ja 6 Stunden arbeiten ohne dass wir da sind. Und wie stelle ich die Synchronisation zwischen Thermostaten und Heizugsanlage ein? Muss ich bei beiden die Uhrzeit der Absenkung synchronisieren oder lässt man die Anlage einfach bei ca. 20 Grad durchlaufen?


Kann mir hier jemand helfen?

vielen Dank

Christoph

Hausmeister
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Re: Synchronisation Heizungsanlage mit Thermostaten zum Sparen

Beitrag von Hausmeister » 19.01.2022, 21:31

einfach mal meine Erfahrungen mit Absenkung:

ich war jahrelang im Aussendienst und mehrere Tage am Stück nicht Zuhause.

In dem Fall konnte ich Einsparungen erzielen indem ich von den 20,5 /21 Grad in den Räumen auf 19, teilweise 18 Grad abgesenkt habe.

Allerdings hat es gut 1-2 Stunden gedauert, je nach Aussentemp länger, bis die Comfort-Temp wieder erreicht war.

Seit ungefähr 2 Jahren bin ich tagsüber auf der Arbeit und Abends zuhause, und habe den Energieverbrauch reduzieren können, indem ich nur noch je Raum um 1 Grad absenke.

Meine Gegebenheiten sind sicher andere, das Haus wurde 1705 zum ersten mal urkundlich erwähnt.


Ich verwende eine Anwesenheitserkennung, und keine Zeitsteuerung für die Absenkung.

Generell kann man sagen, alles was der Raum, die Wände und der Boden an Temperatur verliert, muss natürlich wieder hineingesteckt werden. Eine Temperatur zu halten kann (pauschal gesagt) energiesparender sein als abzusenken.

Interessant hierzu sind langfristige Aufzeichnungen und Versuche. Auch die Erkenntnisse, wie weit sinkt die Temp ohne Heizung in welchem Zeitraum ab.

Generell würde ich behaupten, eine Absenkung kann je nach Heiz-Technik Sinn machen, aber ich vermute mal, mehr wie 1-2 Grad sind normal nicht mehr ökonomisch sondern erhöhen den Energiebedarf möglicherweise wieder.
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Re: Synchronisation Heizungsanlage mit Thermostaten zum Sparen

Beitrag von MichaelN » 20.01.2022, 13:58

ChrisausmSauerland hat geschrieben:
19.01.2022, 21:13
Und wie stelle ich die Synchronisation zwischen Thermostaten und Heizugsanlage ein? Muss ich bei beiden die Uhrzeit der Absenkung synchronisieren oder lässt man die Anlage einfach bei ca. 20 Grad durchlaufen?
Moderne Anlagen erkennen ob Wärmebedarf besteht und regeln entsprechend die Leistung der Pumpe.

Ob Absenkung und in welchem Rahmen sinnvoll ist, kommt immer auf die Gegebenheiten an.

Mit einer CCU, dem Addon CCU-Historian und entsprechenden Sensoren kann man wunderbar Raum-, AT-, VL- und RL-Temperaturen; Sonneneinstrahlung, etc. tracken und daraus Rückschlüsse ziehen.

Damit habe ich z. B. Herausgefunden, daß bei uns 1° Raumtemperatur-Absenkung ca. 6 Stunden dauert. Aufwärmen eher noch etwas mehr. Daher ist es müßig da groß was hin und her zustellen.
Was ich mache ist eine Nachtabsenkung der Heizungsanlage. Da diese AT-geführt ist, würde die typische Absenkung der AT in der Nacht zu einer Anhebung der VL-Temperatur führen. Dem wirke ich entgegen um einen halbwegs linearen Verlauf hinzubekommen. Das Haus ist so gut isoliert das es nachts keinen erhöhten Wärmebedarf gibt.

Ansonsten fahre ich bis auf 2 Ausnahmen immer die gleichen Temperaturen. Das hat eben auch den Vorteil, daß die Gebäudemasse die Wärme speichert und nachts die Temperaturen hält.

Die Ausnahmen sind das Schlafzimmer. Hier senke ich 2 Stunden vor Zubettgehen ab und heize wieder 2 Std voraufstehen an. Das mache ich, weil 2 Personen selbst schlafend so viel Wärme abgeben, das dies die Absenkung kompensiert. Damit erwärmt sich das SZ nicht über Nacht, kühlt aber auch nciht aus.

Im Wohnzimmer habe ich große Südfenster in die im Winter ab 10 Uhr die Sonne reinfallen kann. Zuerst hatte ich mir große Gedanken gemacht, wie ich den solaren Gewinn am effektivsten mitnehmen kann und habe über Wettervorhersage und prädiktive Absenkung nachgedacht. Letztlich ist mir die Sonnenschein Vorhersage aber zu ungenau und ich fahre das nun pragmatischer.
Zwischen 10 und 12 senke ich die RT ab. Scheint keine Sonne sinkt die RT evt um 0,1°. Kostet mich also wieder etwas Energie den Raum wieder aufzuwärmen. Aber das ist kaum der Rede wert. Die Einsparung vermutlich auch nicht.
ABER: an den Tagen an denen die Sonne scheint ist dann gegen 12 Uhr die RT schon leicht gestiegen und beim Umschalten auf die Wohlfühltemperatur springt der Heizkreis gar nicht mehr an. Das kann dann bis zum Abend anhalten - je nach Wetter. Und das bringt dann (hoffentlich) eine etwas größere Ersparnis, da ansonsten der Heizkreis erst gegen 14 Uhr zugemacht hätte. Zusätzliche Wärmeenergie zum aufwärmen brauche ich dann nicht, der Raum wurde ja von der Sonne auf Temperatur gehalten.

Solche Mechanismen erkennt man IMHO aber nur durch längere Beobachtung und Aufzeichnungen.
LG, Michael.

Wenn du eine App zur Bedienung brauchst, dann hast du kein Smarthome.

Wettervorhersage über AccuWeather oder OpenWeatherMap+++ Rollladensteuerung 2.0 +++ JSON-API-Ausgaben auswerten +++ undokumentierte Skript-Befehle und Debugging-Tipps +++

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