Erfahrungen mit Eigenbau-Adaptern für FHT8-Ventilantriebe?

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moishe
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Erfahrungen mit Eigenbau-Adaptern für FHT8-Ventilantriebe?

Beitrag von moishe » 15.11.2007, 20:43

Hallo Forum,

hat hier jemand Erfahrung, die Ventilantriebe auf Ventilen zu verwenden, für die keine Adapter erhältlich sind? Auf was muß man bei so einer Anpassung besonderes Augenmerk legen?

Bei mir sind einige Heizkörper mit Heimeier-Ventilen ausgestattet, was natürlich genial für die umrüstung ist, aber die Räume, die es am dringendsten brauchen würden, haben ausgerechnet Polytronic Ventile (Gewinde M 34 x 1,5), für die keine Adapter erhältlich sind und laut telefonischer Auskunft von ELV auch keine geplant sind.

Ich hatte mir bereits überlegt, daß ich vielleicht an einem beiliegenden Adapter für Danfoss RAV (34 mm mit 4 Kerben) ein wenig herumfeile und ihn dann auf das Ventilgewinde montiere.

Aber wie ich die Distanz zwischen Ventilstift und Antrieb überbrücke, ohne daß das Ganze Gefahr läuft, zu verkanten, weiß ich nicht. Der Verlängerungsstift scheint mir keine mögliche Lösung, da er ja aufgesteckt werden soll, aber sowohl der Stift auf der Ventilseite als auch der auf der Antriebseite kann jeweils vollständig einfahren, so daß er den Verlängerungsstift "abwerfen" würde bzw. selbst nicht ausreichend betätigt werden würde...

Ideen? Erfahrungen?

Danke,
Moishe

tonic1024
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Beitrag von tonic1024 » 16.11.2007, 11:22

Der Antrieb überbrückt ein gutes Stück indem er herausfährt und sich die Position als "Nullpunkt" merkt. Wenn die Distanz aber doch zu groß ist (ausprobieren) dann würde ich dir wirklich empfehlen das Ventil austauschen zu lassen. Das kostet nicht die Welt und ist dann eine solide Lösung bei der auch nicht mit Fehlfunktionen zu rechnen ist.


Gruß,

Toni

moishe
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Beitrag von moishe » 16.11.2007, 15:47

Hallo Toni,

so sieht man sich wieder... :-)

Da ich 5 von den Ventilen im Haus habe und sie nicht defekt sind, dachte ich mir, ich warte vielleicht llieber mit dem Austausch, denn das ist nur rausgeschmissenes Geld. Wenn dann irgendwann eins kaputt geht, kommt was heimeierkompatibles rein.

Zwischenzeitlich möchte ich aber nicht auf FHT verzichten, daher hab ich mich ans Basteln gewagt und das Ergebnis sieht überraschend zuverlässig aus. Hier mein Kochrezept:

Basis:
  • - FHT8-Ventilantrieb
    - Polytronic Heizkörperventil M34x1,5
Weitere Zutaten/Werkzeug:
  • - Adapter für Danfoss RAV (34 mm mit 4 Kerben) und zugehörige Schraube und Mutter (im Lieferumfang des FHT8)
    - Ventilstiftverlängerung (im Lieferumfang des FHT8)
    - 1 Mutter M12
    - ein Bohrer 4mm
    - Bohrmaschine
    - Zange oder Schraubstock
    - eine Bastelfräse mit zylindrischem Fräskopf von max. ca. 4,5mm Zylinderlänge und einer Frästiefe von allermind. 1mm
    - ein paar 5-Cent Münzen
    - Taschenlampe o.ä.
Vorbereitung:
  • Man entferne mit der Fräse komplett die in den Innenraum des Adapters hineinragenden 3 Ausbuchtungen, und zwar sowohl im Bereich der Fläche mit 33mm Innendurchmesser als auch auf der Fläche der dahinterliegenden Nut mit 34mm Innendurchmesser.
    Man bohre das vorhandene Loch in der Stiftverlängerung auf 4mm auf, jedoch allerhöchstens 2,4mm tief. Achtung: Beim Aufbohren ggf. einen Anschlag am Bohrer anbringen, sonst zieht es ihn ggf. zu weit in die vorhandene Bohrung rein! Alternativ fertige man eine solche Bohrung an der Entgegengesetzten Seite an.
Montage:
  • Den Adapter vollständig über das Ventilgewinde stülpen, so daß das Gewinde komplett in der 34mm-Nut jenseits dem 33mm-Bereich zum sitzen kommt. Ausrichten - sitzt so schon recht satt. Mit Schraube und Mutter fixieren.
    Die Verlängerung auf den Ventilstift aufsetzen und die M12-Mutter als lose Führung der Stiftverlängerung überstülpen, so daß sie locker zwischen Stiftverlängerung und Adapter sitzt.
    Den Ventiltrieb bei eingefahrenem Steuerstift (Anzeige "A2") probemontieren. Den Raum zwischen eingefahrenem Steuerstift und dem Ende der Stiftverlängerung möglichst weit aber auf keinen Fall komplett mit Münzen auffüllen. Zum Abschätzen, wieviele ist die Taschenlampe hilfreich.
Jetzt schauen wir mal, wieviele Jahre das ohne Nacharbeit hält... :-)

PS: Der obligatorische Disclaimer: Wer das nachahmt ist selber schuld.
Zuletzt geändert von moishe am 17.11.2007, 16:26, insgesamt 2-mal geändert.

tonic1024
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Beitrag von tonic1024 » 16.11.2007, 15:57

moishe hat geschrieben:Hallo Toni,

so sieht man sich wieder... :-)
Tja... Die Geschichte mit dem Tellerrand, nech ;)


Was nun noch fehlt wären ein oder 2 Fotos... Dann wär die Umbauanleitung perfekt...


Gruß,

Toni

moishe
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Beitrag von moishe » 16.11.2007, 16:30

Blöd, daß man Bilder hier nicht hochladen kann, aber so ist das. Auf daß mein Server ewig halte...

Bild
http://bauchladen.sagt.verbloed.net/pic ... Umbau1.JPG
Bild
http://bauchladen.sagt.verbloed.net/pic ... Umbau2.JPG
Bild
http://bauchladen.sagt.verbloed.net/pic ... Umbau3.JPG

Im ersten Bild sieht man daß von den Ausbuchtungen nicht mehr viel übrig ist, aber daß die Flächen und insbesondere der Übergang von 33mm zu 34mm noch intakt ist. (Die Macken stammen von dem Teppichmesser, das ich im ersten Anlauf benutzt habe.)

Statt der M12 Mutter wäre als Stiftführung (gegen Abknicken) wahrscheinlich ein aus Kunststoff auf Maß gedrehter Hohlzylinder das Mittel der Wahl, aber dazu hatte ich weder Material noch Werkzeug gerade da. Falls jemand auf etwas anderes kommt, das man ohne große Bearbeitung an dieser Stelle nutzen kann, würde mich das schon interessieren.

Ciao,
moishe
Zuletzt geändert von moishe am 02.11.2008, 05:48, insgesamt 2-mal geändert.

moishe
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Beitrag von moishe » 17.11.2007, 11:51

Oha, der Verlängerungsstift bereitet Probleme: Die ursprüngliche Bohrung ist etwas über 4mm tief und deren hinterer Bereich weitet sich durch die Kräfte zwischen Ventilstift und Stellstift bis zu dieser Tiefe auf, so daß das Ventil dann zu wenig geschlossen wird. -> Der Ventilantrieb steht auf 0, aber das Ventil ist noch offen.

Eine Bohrung auf der anderen Seite des Verlängerungsstifts ist auch nicht möglich, da der Stift dort einen zu geringen Außendurchmesser aufweist - es würde einfach zu wenig Material stehen bleiben.

Um die zu tiefe Bohrung wieder aufzufüllen, habe ich von einer Nylonschraube mit ca. 4mm Nenndurchmesser eine entsprechende Scheibe von ca. 2mm abgeschnitten (einfach mit einem Teppichmesser) und diese mit einem Durchschlag in die Bohrung reingepresst. Hätte vielleicht einen kleineren Durchschlag und/oder kleineren Schraubendurchmesser benutzen sollen, denn seitdem kommt die 12er Mutter deutlich zum Tragen. Danach muß der Ventilantrieb (und ggf. die Münzensammlung) neu justiert werden.

Mahlzeit.

Bin gespannt, ob's jetzt stabil funzt...

leknilk0815
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Beitrag von leknilk0815 » 17.11.2007, 16:21

ähnliches habe ich mit 2 uralt- Ventilsteuerungen (die runden Büchsen) praktiziert, da diese gebraucht ohne Zubehör verkauft wurden. Meine Lösung war dann Stiftverlängerung mittels Kugelschreiberteilen und Justage mittels eingestopfter Stanniolfolie... Grausam, aber es funktioniert seit über einem Jahr. Allerdings traue ich mich nicht, die Dinger zu demontieren, mir graut vor dem Batteriewechsel...
Eine weitere Beschreibung der Murkserei möchte ich uns ersparen...
Gruß - Toni

KS300 + Sonnendauer + Windrichtung, KS888, HM-CC-TC/HM-CC-VD, FHT80b, und etwas FS20-xx, Keymatic, EM1000, CCU2 und FHZ2000 sowie HP Studio, HPCL + Upgrade für FHZ

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Beitrag von moishe » 28.11.2007, 22:58

So, mittlerweile habe ich Übung (es sind bereits 5 Antriebe an Polytronic-Ventilen).

- Grundsätztlich gehören zwei 5-Cent-Stücke rein
- Als Bohrer ist ein 4mm Holzbohrer zu verwenden, da er im Gegensatz zu Metall oder Steinboherern eine einigermaßen plane Fläche hinterläßt. Damit bohrt man einfach so tief bis keine Plastikspäne mehr entstehen.
- Zum wiederauffüllen eine Scheibe von ca. 1,5mm von einer max. 4mm dicken Nylonschraube abschneiden. Darauf achten, daß die Schnittflächen möglichst parallel zu einander sind.

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Re: Erfahrungen mit Eigenbau-Adaptern für FHT8-Ventilantrieb

Beitrag von moishe » 27.12.2011, 09:13

Erstmal danke für den Hinweis, dass die Links zu den Bildern nicht mehr gehen. Stimmt. Folgende sind hoffentlich langebiger: Aber es gibt auch etwas neues: Die beschriebene, komplexe Anpassung für die Verlängerung des Ventilknöpfchens kann man sich sparen. Stattdessen verwendet man einfach einen Kunsstoffzylinder mit 16mm Durchmesser und 12mm Höhe. Dazu ein 5-Cent-Stück: Den Adapter muss man natürlich weiterhin zufräsen, aber das Gepfriemel mit dem Bohren des Kunsstoffstifts usw. ist hinfällig.

Es eignet sich dafür z.B. ein Polyamid 6 Rundstab Natur 16 mm. Ich habe meinen von http://www.ths-straub.de/. Von dem Material habe ich noch einiges übrig (gibt's scheinbar nur ab 1m). Bei Bedarf pm. Wenn es ausgeht, poste ich nochmal, daher bitte erstmal bis zum Ende des Threads durchlesen, bevor Ihr danach fragt. :-)
IPS, FHZ1300PC
6x FHT80b, 2x FHT80TF, 8x FHT8V (2x auf Heimeier, 1x auf Danfoss RA, 5x auf Polytronic)
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Harzer
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Re: Erfahrungen mit Eigenbau-Adaptern für FHT8-Ventilantrieb

Beitrag von Harzer » 04.12.2021, 11:31

Hallo,

leider sind die Bilder wieder offline.
Könnten Sie die nochmals einstellen?
Da heute kein Adapter für m34 dabei ist wäre es auch interessant zu erfahren ob du einen aus Metall oder den aus Kunststoff bearbeitet hast.

Gruß
Frank
Zuletzt geändert von Roland M. am 05.12.2021, 10:14, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Thema verschoben

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