Wandthermostate für Fußbodenheizung

HMIP lokale Installation

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Nefarius24
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Wandthermostate für Fußbodenheizung

Beitrag von Nefarius24 » 22.07.2020, 12:42

Hallo Zusammen,

ich bin neu hier und hoffe, dass ich im richtigen Thread bin. Ich bin aktuell im Neubau und habe mir im Zuge dessen eine RaspberryPi für die CCU zugelegt. Nun wollte ich unter anderem smarthomegesteuerte Thermostate anbringen. Zunächst fand ich die Wandthermostate für Fußbodenheizung von Homematic, die allerdings optisch nicht viel her machen.

Folgende Geräte habe ich nun gefunden.

https://www.amazon.de/Thermostat-Temper ... 17&sr=8-32

https://www.amazon.de/Decdeal-Raumtherm ... 17&sr=8-74

Allerdings habe ich keine Anleitung gefunden um die mit der CCU zu verbinden. Daher wollte ich fragen ob man die mit der CCU überhaupt steuern kann? Wenn nein, gibt es ähnliche Alternativen? Vielen Dank im Voraus!

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shartelt
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Re: Wandthermostate für Fußbodenheizung

Beitrag von shartelt » 22.07.2020, 13:04

Deine Neubauheizung sollte gänzlich ohne Heizungssteller ausgelegt werden, da sie nur dann am effizientesten ist.

Informiere Dich dazu gerne im Haustechnikdialog Forum.

Mehr als einen hydraulischen und anschließenden thermischen Abgleich braucht keine moderne Heizung und schon gar nicht im Neubau.

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Roland M.
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Re: Wandthermostate für Fußbodenheizung

Beitrag von Roland M. » 22.07.2020, 13:09

Hallo und willkommen im Forum!

"Ich will eine große Wiese mähen, wie kann ich diesen... Balkenmäher an diesen... Golf montieren?"
Sorry, aber glaubst du wirklich, dass man so einfach verschiedene Marken und Funkprotokolle mischen kann?


Roland
Zur leichteren Hilfestellung bitte unbedingt beachten:
  • Bezeichnung (HM-... bzw. HmIP-...) der betroffenen Geräte angeben (nicht Artikelnummer)
  • Kurzbeschreibung des Soll-Zustandes (Was soll erreicht werden?)
  • Kurzbeschreibung des Ist-Zustandes (Was funktioniert nicht?)
  • Fehlermeldungen genau abschreiben, besser noch...
  • Screenshots von Programmen, Geräteeinstellungen und Fehlermeldungen (direkt als jpg/png) einstellen!

-----------------------------------------------------------------------
1. CCU2 mit ~100 Geräten (in Umstellung auf RaspberryMatic-OVA auf Proxmox-Server)
2. CCU2 per VPN mit ~50 Geräten (geplant: RaspberryMatic auf Charly)
3. CCU2 per VPN mit ~40 Geräten (geplant: RaspberryMatic auf CCU3)
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SoerenR
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Re: Wandthermostate für Fußbodenheizung

Beitrag von SoerenR » 22.07.2020, 13:20

Richtig. Und wenn dein Heizungsbauer was anderes sagt würde ich ihn fragen warum er dir eine nicht funktionierende Und nicht den Vorschriften entsprechende Heizung verkaufen will.

Der Hydraulische Abgleich ist Laut ENEV, oder wie der Mist heißt, vorgeschrieben.

Wenn in deinem Angebot nur eine Position „Inbetriebnahme“ oder ähnlich vorhanden ist, gehört der Abgleichen dazu.

Problem ist nur das die meisten Heizungsbauer das nicht hinbekommen oder das extra bezahlt haben wollen weil sie es nicht Mit in ihr Angebot Eingerechnet haben oder es einfach nicht besser wissen.

Und so ein Abgleich lässt sich nicht in ein paar Minuten machen, das ist schon etwas zeitaufwendig.

Auf jedenfall hast du hinter eine effiziente Heizung die sich selbst Reguliert über die Heizkurve und mit deinen Raumthermostahten machst du nur alles wieder kaputt, genauso wie mit irgendwelchen smarten Sachen die von HomeMatic für Fußbodenheizungen angeboten werden.
Gruß Sören

RaspberryMatic // Philips Hue // KNX // HomeKit // und ein paar Spielerreien

paul53
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Re: Wandthermostate für Fußbodenheizung

Beitrag von paul53 » 22.07.2020, 13:33

SoerenR hat geschrieben:
22.07.2020, 13:20
nicht den Vorschriften entsprechende Heizung verkaufen will.
Siehe EnEV §14 Absatz 2
Versionen: HM-CC-TC 2.1, HM-LC-Sw1 1.9, HM-CC-RT-DN 1.1, HM-MOD-RPI-PCB 1.2.1 (keine CCU)

manfredh
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Re: Wandthermostate für Fußbodenheizung

Beitrag von manfredh » 22.07.2020, 15:07

Tja, das ist der schöne Widerspruch zwischen optimalem hydraulischem Abgleich und der Vorschrift, dann doch eine Einzelraumregelung (=Raumthermostat) einzubauen.

Den mangelhaften hydraulischen Abgleich sieht man nicht, das fehlende Raumthermostat (das so ganz nebenbei auch noch zusätzlichen Umsatz bringt) aber wohl.

Da hat die Lobby der Heizungsbauer gute Arbeit geleistet. :twisted:
Es gibt 10 Arten von Menschen: solche die Binärcode verstehen und solche, die ihn nicht verstehen.

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Re: Wandthermostate für Fußbodenheizung

Beitrag von Nefarius24 » 22.07.2020, 15:20

Danke für die zahlreichen Antworten.

Folgende Heizung wird eingebaut.
https://www.heizungsdiscount24.de/waerm ... c-700.html

Dass die Heizung sich selbst regeln kann ist mir bekannt. Jedoch wollte ich diese Drehregler, die mir der Elektriker in die einzelnen Räume montiert, damit ich die einzelnen Heizkreise nach Bedarf auch selbst auf und zu bzw. Heißer, kälter ändern kann, nicht haben. Diese wollte ich durch homematic Geräte oder andere kompatiblen austauschen damit ich jeden einzelnen Kreis auch mit dem Handy steuern kann.

Leider habe ich nicht komplett alles verstanden von dem was geschrieben wurde, aber ich könnte doch nicht die einzelnen Heizkreise steuern wenn ich das ganze ohne die homematic Geräte verbinde oder?

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shartelt
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Re: Wandthermostate für Fußbodenheizung

Beitrag von shartelt » 22.07.2020, 15:39

deshalb der Verweis auf den Haustechnikdialog.
Ließ Dich da ein.

Um es einfach zu halten....ein Gebäude, dass flächig beheizt wird hat einen automatischen Temperaturausgleich in allen Räumen, es sei denn, Du machst die Tür zu.
Wir möchten aber im Schlafzimmer eine eher kühlere Temp haben als im Wohnzimmer oder Bad.

Das heisst jede ordentliche Planung beginnt mit den Wunschtemperaturen der Hausbesitzer pro Raum die dann mit einer raumabhängigen Heizlastberechnung die Auslegung der Flächenheizung bestimmt.
Generell wird aber so viel wie möglich gelegt und dann mit dem hydraulischen Abgleich sichergestellt, dass überall die gleiche Menge von warmen Wasser gelangt. Danach wird anhand der Heizlastanalyse der Heizungsverteiler pro Kreis eingestellt.
-> Schlafzimmer nahezu zu...Badezimmer voll auf...Wohnzimmer fast voll auf.

Ist das gemacht, wird die Heizkurve der Heizung eingestellt. Wir wissen, wie viel Wärmeenergie das Haus verliert und wie viel Energie bei wie viel Außentemperatur eingebracht werden muss um die Temperatur zu halten.

Danach erfolgt der thermische Abgleich (macht dann der Hausherr selbst) um eben die Wunschtemperaturen einzustellen...das ganze passiert in der Heizperiode bei mind. 0 Grad Außentemperatur. Da die Flächenheizungen (hoffentlich BKA und nicht nur einfache Fußbodenheizung) sehr träge sind, benötigt der thermische Abgleich eine lange Zeit.

Ist das gemacht, arbeitet Deine Heizung komplett allein anhand der Heizkurve.

Noch etwas, eine Wärmepumpe arbeitet am effektivsten, wenn sie nicht taktet (genau auf die Heizlast ausgelegt und nicht bei 5kW Heizlast eine 10 kW Heizung eingebaut...muss ja warm werden) bei geringen Vorlauftemperaturen sowie Spreizung und maximal möglichen Volumenstrom.

Wenn Du jetzt Einzelraumregler anbaust, bremst Du Deine Heizung ein...was zum takten führt...was zu einem höhrem Energieverbrauch führt.

Daher...keine Einzelraumregelung. Lass Dich bitte beraten...

alles was ich jetzt geschrieben habe, ist Dir nun eh egal...Du kaufst Dir irgendwelche drecks Regler und wunderst Dich dann, wenn ein Bekannter kommt und den halben Stromverbrauch mit seiner Wärmepumpe hat als Du......
just saying.

Tante Edit(h) sagt...und das Argument...ja Südseite, Fenster, Kachelofen zählt nicht...denn wenn die Raumtemp über Soll geht und die Flächenheizung abregelt....dann wirds erst "kühler" Stunden später...dann ist weder die Sonne noch da noch brennt der Kamin....

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Re: Wandthermostate für Fußbodenheizung

Beitrag von Nefarius24 » 22.07.2020, 16:15

Ich danke dir für deine Zeit und Hinweise. Ich werde mich definitiv nochmal beraten lassen. Hab mit so vielen Heizungsbauern gesprochen und keiner hat mir bisher gesagt, dass ich keine Regler benötige bzw. das ganze ohne Regler effektiver läuft. Thanks!

SoerenR
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Re: Wandthermostate für Fußbodenheizung

Beitrag von SoerenR » 22.07.2020, 17:08

Nefarius24 hat geschrieben:
22.07.2020, 16:15
Ich danke dir für deine Zeit und Hinweise. Ich werde mich definitiv nochmal beraten lassen. Hab mit so vielen Heizungsbauern gesprochen und keiner hat mir bisher gesagt, dass ich keine Regler benötige bzw. das ganze ohne Regler effektiver läuft. Thanks!
Ist ja auch Logisch, Wahrscheinlich Rechnen alle den Hydraulischen abgleich in ihr Angebot mit ein. Aber wenn man ihn nur schlampig bis bis garnicht durchführt hat man mehr Geld verdient.
Und wenn man dann noch die Möglichkeit hat dem Kunden für jeden Raum einen Regler aufzuschwatzen, der nochmal Umsatz bringt und noch besser vertuscht das es keine Abgleich gibt, hat man Quasi Doppeltes geld mit halben aufwand verdient.

Und wenn sie alle wenig sind und das alle so handhaben, ist nur der Kunde am Ende der Dumme. Außerdem ist es in der tat so das in der ENEV irgend wo steht das eine ERR vorhanden sein muß. Was aber im Widerspruch damit steht das Energie eingespart werden muß, das kommt eben dabei raus wen sowas Menschen schreiben die keine Ahnung haben.
paul53 hat geschrieben:
22.07.2020, 13:33
SoerenR hat geschrieben:
22.07.2020, 13:20
nicht den Vorschriften entsprechende Heizung verkaufen will.
Siehe EnEV §14 Absatz 2
Ist alles Richitg ABER eben auch die HALBE Wahrheit. Außerdem Schließt das eine das andere nicht aus.
§ 1 Abs. 1 „Zweck dieser Verordnung ist die Einsparung von Energie in Gebäuden.“ und


§ 11 Abs. 2 „ Energiebedarfssenkende Einrichtungen in Anlagen nach Absatz 1 sind vom Betreiber betriebsbereit zu halten und bestimmungsgemäß zu nutzen.“ geregelt. Bedeutet, daß der Betreiber und sein Beauftragter verantwortlich ist, daß ein hydraulischer Abgleich, der Energie einspart durchgeführt wird.


In der DIN 18380 VOB/C, die als anerkannte Regeln der Technik gelten und dadurch ebenfalls Pflicht sind, auch wenn kein VOB-Vertrag geschlossen wird, steht unter 3.1.1 „Die Bauteile von Heizanlagen und Wassererwärmungsanlagen sind so aufeinander abzustimmen, dass die geforderte Leistung erbracht, die Betriebssicherheit gegeben, und ein sparsamer und wirtschaftlicher Betrieb möglich ist….“ Im 2. Abschnitt steht weiter „ Umwälzpumpen, Armaturen und Rohrleitungen sind durch Berechnung so aufeinander abzustimmen, daß….“ und unter 3.2.1 die Berechnung nach DIN EN 12831 und DIN EN 12831 Beiblatt 1. Die Vdz bekräftigt die VOB/C in ihrer aktuellen Fachregel Optimierung von Heizungsanlagen im Bestand als werkvertraglich geschuldete Regelleistung.


In der VDMA 24199 steht unter 8. Hydraulische Abgleich: „Ein hydraulisch abgeglichenes Rohrnetz gewährleistet die Versorgung der einzelnen Anlagenteile und Verbraucher in Heiz- und Kühlsystemen mit den vom Anlagenplaner errechneten Massenströmen und den wirtschaftlichen Betrieb der Anlage.“


Das bedeutet: der hydraulische Abgleich mit raumweiser
Heizlastberechnung nach DIN 12831 Beiblatt 1 und die Planung und Berechnung der Heizungsanlagen-komponenten ist immer bei einem Kesseltausch, Anlagenkomponententausch oder erstmaligem
Einbau eines Heizungskessel Pflicht.
des Weiteren auch in DIN 4701/10, VDI 2073, DIN EN 14336 usw nachzulesen. AUßERDEM steht da auch irgendwo in der EnEV das das Referenzgebäude der EnEV mit einer hydraulisch abgeglichenen Heizungsanlage betrieben wird.

Also wie ich bereits geschrieben hab. Kein Hydraulischer abgleich = Keine Heizung den Aktuellen Vorschriften entsprechend.

Außerdem gibt es den hydraulischen Abgleich schon viel länger als die EnEV und auch Damals war das schon Vorschrift.Nur mal so am Rande, vor 30 Jahren was das nur noch nicht so interessant, weil Engie nicht so Teuer war wie heute.....

Außderm steht in den Vorschrift auch was vom SPÜLEN und zwar VOR dem Hydraulischen abgleich. Würde mich mal interessieren bei wem das Fachgerecht vor der Inbetriebnahme der Heizung durchgeführt worden ist.

NACHTRAG: Auch die VOB (Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen) Teil C VERPFLICHTET das Fachhandwerk zum Hydraulischen abgleich!
Gruß Sören

RaspberryMatic // Philips Hue // KNX // HomeKit // und ein paar Spielerreien

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