HmIP-eTRV-B mit oder ohne HmIP-WTH-2 unzuverlässig und ungenau

[Matsch]

Aus deiner Schilderung vermute ich ganz stark, dass das nicht um ein Problem der Homematic geht, sondern um ein Problem der Heizung!
10 qm sind doch normalerweise in 10 min warm, auch bei 24% Öffnung! Sicher, dass keine Luft drin ist?
Auch wenn der Thermostat nicht richtig sitzt oder nicht richtig kalibriert ist, kann so was passieren. Der will auf 24% öffnen und in Wirklichkeit ist das Ventil mechanisch nur 3% geöffnet, weil die Kalibrierung falsch ist.
Wenn der Heizkörper bei Boost-Betrieb aber heiß wird, kann es eher nicht am hydraulischen Abgleich liegen. Ich würde hier erstmal weiter suchen, ob der Thermostatsitz wirklich so ist wie er sein soll. Nochmal eine Adaptierfahrt gemacht?

[kingjohn]

Hi,
Ja, Adapterfahrten hab ich schon so einige hinter mir.
Ich hab das Teil auch schon komplett runter genommen, neu montiert, Batterie raus genommen, neu kalibriert....

Nein, im Heizkörper ist keine Luft drinnen. Oben ist der Heizkörper heiß und im unteren Bereich warm.
Das kommt an die aktuell 24% Ventil Öffnung recht gut hin, denke ich.
Jetzt hat es im Raum 23,7°C.
Ich habe das Wand-Thermostat heute erstmalig manuell und dauerhaft auf die 24°C gestellt, um zu sehen wie lange er tatsächlich braucht um das zu erreichen...
Ich werde ihn jetzt Mal so eingestellt lassen... Obwohl es in der Nacht von der Vorlauf Temperatur her, eine Absenkung gibt... Mal schauen ob er das kompensieren kann ..

[Xel66]

Wenn ich den Booster einschalte, geht das Ventil ja auch fast voll auf und der Heizkörper wird brennheiß.

Dann ist die Vorlauftemperatur viel zu hoch bzw. nicht dem wirklichen Wärmebedarf angepasst.

Ja, Adapterfahrten hab ich schon so einige hinter mir.
Ich hab das Teil auch schon komplett runter genommen, neu montiert, Batterie raus genommen, neu kalibriert....

Mit solchem Aktionismus machst Du jegliche "Lernfunktion" des Thermostats zunichte bzw. resettest das "Gelernte" wieder. Die Thermostate versuchen, ihre Regelcharakteristik an die Systemgegebenheiten anzupassen. Hierzu überwachen sie auch Temperaturgradienten. Wenn es im Raum zu Erwärmungen kommt (Fremdwärmeeintrag), und das Ventil seine Stellung nicht ändert oder geschlossen ist, dann geht das Thermostat ganz einfach davon aus, dass die Stellung ausreichend ist und öffnet eben nicht weiter. Und gerade in Systemen mit viel zu hoher Vorlauftemperatur ist ein solches Vorgehen zielführend, damit der Raum nicht überheizt, denn dann kann theoretisch zu viel Wärmemenge im Heizkörper deponiert werden, die dann im Nachgang an den Raum übergeht.

Vermutlich ist die Regelung unter anderem auch auf so wenig Regelungssteps wie möglich ausgelegt, weil jede Stellbewegung des Antriebes Batterielaufzeit kostet. Und genau wie es begrenzt sinnvoll ist, an Kommastellen bei der Raumtemperatur zu kleben (ich glaube kaum, dass jemand den Unterschied von 0,2K empfindet), ist die dargestellte Ventilstellung auch nur als Hausnummer zu betrachten. Wieviel Leerhub ohne Durchsatzänderung der Antrieb macht, kann das Thermostat einfach nicht feststellen, da es nur auf den Motorstrom (Anstieg bei Erreichen der Zu-Endlage und starker Abfall bei Leerhub) reagieren kann. Zwischen diesen beiden "Extremwerten" (AUF/ZU) wird die Laufzeit ermittelt und alle dargestellten Öffnungsgrade sind prozentuale Anteile der Laufzeit (so wie bei Rollladenaktoren auch, denn hier ist die Behanghöhe auch nur ein prozentualer Laufzeitanteil und nicht die reale messbare Höhe des sichtbaren Bereiches). Die Ventilkennlinie eines Heizkörperventils ist alles andere, aber keineswegs linear. Insofern erlauben solche Werte zwar eine grobe Orientierung für die Stellung (so zwischen "mehr auf" bis "mehr geschlossen"), sind aber von der "Wahrheit" (hier Durchsatz des Wärmeträgermediums) meilenweit entfernt. Bei all den angezeigten Digitalwerten mit X Kommastellen darf man die Grenzen des technisch Möglichen unter Beachtung der verbauten Hardware nicht vergessen.

Gruß Xel66

[frd030]

Mit solchem Aktionismus machst Du jegliche "Lernfunktion" des Thermostats zunichte bzw. resettest das "Gelernte" wieder. Die Thermostate versuchen, ihre Regelcharakteristik an die Systemgegebenheiten anzupassen.

Das ist ja auch meine Vermutung!

Ich habe oben schon mehrfach geschrieben, dass es sinnvoll ist, das Ganze mal einfach 14 Tage komplett in Ruhe zu lassen. Wenn man da ständig dran rumfummelt, ab-/anschraubt, neu adaptiert, Temperatur im Minutentakt hoch und runterdreht, etc. wird das Ding nie mit dem Raum umgehen lernen!

[kingjohn]

Zur Info: dieses Setup mit den 3 Komponenten in meinem Büro besteht schon etwa seit einem Jahr. Also auch schon letzten Winter...
Da mich das Regelverhalten letztes Jahr schon gestört hat, habe ich den Wandthermostat zusätzlich dazu gekauft um bessere IST Werte zu erhalten...
Das sollte jedenfalls lange genug sein, zum System einspielen lassen, denke ich.

Aber nach dem erneuten Batterie entfernen und der Kalibrierung, vor ein paar Tagen, lasse ich das ganze nun eh Mal ein paar Wochen ruhen...
Ich werde jedenfalls hier weiter berichten wenn es was neues gibt....

Noch eine Frage:

Weiß jemand von euch, was sich von HomeMatic zu HomeMatic IP bezüglich Regelverhalten der Heizungs Steuerung geändert hat?
Das würde mich interessieren, nachdem das alte System bei mir so viel besser funktioniert...


Noch eine: lernt das System permanent dazu, oder nur eine bestimmte Zeit nach dem Einrichten?
Wann bzw. wie vergisst dass System alles gelernte wieder?

[Matsch]

Noch eine Frage:

Weiß jemand von euch, was sich von HomeMatic zu HomeMatic IP bezüglich Regelverhalten der Heizungs Steuerung geändert hat?
Das würde mich interessieren, nachdem das alte System bei mir so viel besser funktioniert...

Noch eine: lernt das System permanent dazu, oder nur eine bestimmte Zeit nach dem Einrichten?
Wann bzw. wie vergisst dass System alles gelernte wieder?

Das kann nur eQ-3 beantworten.

[BBeni]

Umgekehrt wird das Ventil auch nicht ganz aufgemacht, wenn der Raum ein anderes Mal zu kühl ist...

Dass der HmIP-eTRV-B nicht auf 0% oder 100% regeln würde kann ich nicht bestätigen. Bei mir geht es bei den derzeitigen Frosttemperaturen nach einer Fensteröffnung ziemlich direkt auf 100% (wenn Temperatur um 2-3°C gefallen war). Oder anders herum jetzt gerade beim Abkühlen in einem Schlafzimmer --> 0%:

Kurz ein Screenshot zu den 100%:
(wie gesagt ist hier der Zielwert um 23°C direkt am Heizkörper)

VG Beni

[kingjohn]

Umgekehrt wird das Ventil auch nicht ganz aufgemacht, wenn der Raum ein anderes Mal zu kühl ist...

Dass der HmIP-eTRV-B nicht auf 0% oder 100% regeln würde kann ich nicht bestätigen. Bei mir geht es bei den derzeitigen Frosttemperaturen nach einer Fensteröffnung ziemlich direkt auf 100% (wenn Temperatur um 2-3°C gefallen war). Oder anders herum jetzt gerade beim Abkühlen in einem Schlafzimmer --> 0%:

Kurz ein Screenshot zu den 100%:
(wie gesagt ist hier der Zielwert um 23°C direkt am Heizkörper)

Screenshot_20211128-130348.jpg

VG Beni

Ok, auf diesem Bild ist die Soll Temperatur auf 21°C, was soviel bedeutet, das er auf 22,5°C zu regeln versucht.
Aktuell bis du mit 20,8°C davon noch weit (1,7°C entfernt) da machen 100% schon Sinn.
In so einem Fall bin ich auch über 80% Ventil Öffnung.
Mich stört eher, das dieses Ventil selbst bei stundenlanger Überschreitung um 0.5°C nicht ganz zu macht....
Für kleine Räume ist diese Regelung ganz schlecht, weil sie nicht wirklich angemessen auf zu hohe oder zu niedrige Temperaturen reagiert, selbst wenn schon Stunden vergangen sind...