Minimaler Ventilöffnungsgrad an einem HMIP Heizkörper-Thermostat möglich?

[kalas]

Hi.

Ich statte mein Haus gerade mit Homematic IP Thermostaten aus.

Nun habe ich das Problem, dass mein Heizungsbauer vorhin während der Thermenwartung gesagt hat, dass ich einen kleinen Mindestdurchfluss für die Therme gewährleisten muss und nicht abends um 22 Uhr alles dicht machen kann.
Er schlägt vor, einen Raum mit einem klassischen Thermostat zu belassen und dieses auch nicht kleiner als 3 zu stellen.
Oder es kann ein Überströmventil eingebaut werden.

Aber wäre es denn nicht möglich, bei manchen HMIP Thermostaten einen minimalen Ventilöffnungsgrad von z.B. 20% festzulegen?
Einen maximalen Ventilöffnungsgrad hab ich gefunden.

LG

[robbi77]

dass ich einen kleinen Mindestdurchfluss für die Therme gewährleisten muss und nicht abends um 22 Uhr alles dicht machen kann.

Warum?
Das muss doch der Heizungsbauer dann sicher stellen.
Wie erklärt man das einem „älteren“ Mitmenschen zb. ?
Wenn ein Thermostat am Heizkörper ist das man „zu“ drehen kann, dann wird das vermutlich auch gemacht. …

Ich kann da die Heizungsbauer nicht wirklich verstehen.

[Xel66]

Das muss doch der Heizungsbauer dann sicher stellen.

Erstens das. Die machen das wohl zweitens nicht, weil es zusätzlich Geld kostet und weil es dann nicht mehr "Schema-F" entspricht, was sie sonst immer so installieren. Smarte Thermostate sind immer mehr im Kommen und die Forderung, für Mindestdurchsatz zu sorgen ist damit nicht umsetzbar. Wenn es zu warm im Raum wird, müssen die Thermostate schließen- und das vollständig. Mindestdurchsatz würde dem Regelungskonzept widersprechen und es trägt Wärmemenge ein.

Eine Möglichkeit wäre, die Heizung zu deaktivieren, wenn alle Thermostate "geschlossen" sind. Hierzu ist die Heizung mit einem Schaltaktor an einem geeigneten Kontakt zu erweitern. Somit findet bei geschlossenen Ventilen kein Wärmeeintrag in den Heizkreis statt und es muss kein Mindestdurchsatz gewährleistet sein. Beispiele findet man hier im Forum mit schöner Regelmäßigkeit.

Gruß Xel66

[Gluehwurm]

Oder es kann ein Überströmventil eingebaut werden.

Na dann ... wird ja eh nur eine Rolle spielen, wenn die Therme trotz fehlender "Abnahme" heizt. Oder sehe ich das falsch?

Gruß
Bruno

[MichaelN]

Allein diese Überlegung... Stell den Wärmeerzeuger sparsam ein, dann musst Du Dir keine Gedanke um minimale Öffnungen machen. Wenn Du die Vorlauftemperatur so weit runter stellst wie möglich, müssen die Heizkörpter-Thermostate eh AUF. Und zwar ständig. Weil es sonst zu lange dauert bis die Wohnung wieder warm wird. Aber die Energie wird im Keller verfeuert, nicht oben in der Wohnung!

[bakerman23]

Hydraulischen und thermischen Abgleich machen und die Vorlauftemperatur evtl mal nicht auf 60° stellen. Dann besteht das Problem garnicht.
Eine starke Nachtabsenkung im Bad und Wohnzimmer ist eh nicht sparsamer.

[kalas]

Hi.
Meine Nachtabsenkung ist bei 16 Grad. Es wurde aber der adaptive Modus eingestellt, der ab einer Außentemperatur von -4 Grad die Nachtabsenkung reduziert. Bei -14 Grad wird dauerhaft die Tagtemperatur gehalten.
Es wurde außerdem eingestellt, dass bis 30 Minuten nach Ende der Nachtabsenkung die Vorlauftemperatur um 15% erhöht ist, um das Wiederaufheizen zu beschleunigen. Im HMIP System habe ich verschiedene Räume Zeitversetzt eingestellt, so dass nicht alle Ventile gleichzeitig aufgehen, sondern nacheinander.
Eventuell nehme ich die Nachtabsenkung an der Therme auch ganz raus und mache das mit der Nachtabsenkung komplett nur über HMIP. Wenn HMIP die Thermostate runter regelt, sollte die Therme ja auch mit runter regeln, oder?

[Xel66]

Es wurde außerdem eingestellt, dass bis 30 Minuten nach Ende der Nachtabsenkung die Vorlauftemperatur um 15% erhöht ist, um das Wiederaufheizen zu beschleunigen. Im HMIP System habe ich verschiedene Räume Zeitversetzt eingestellt, so dass nicht alle Ventile gleichzeitig aufgehen, sondern nacheinander.

Außer dass es mehr Energie kostet, bringt das auch nicht wirklich viel. Gerade das Hochheizen kostet am meisten Energie. Mal wieder ein Vergleich mit dem Auto. Wenn Du immer mit Vollgas beschleunigst, dann kostet das übermäßig viel Sprit. Außerdem ist eine temporär erhöhte Vorlauftemperatur und eine zeitlich gestaffelte Abnahme ziemlich kontraproduktiv. Die letzten Heizkörper bekommen davon vermutlich nicht mal mehr was mit.

Wenn HMIP die Thermostate runter regelt, sollte die Therme ja auch mit runter regeln, oder?

Wie soll die Therme das machen? Sie bekommt davon doch gar nichts mit. Die Nachtabsenkung ist in Wahrheit nur eine Reduktion der Vorlauftemperatur und kann z.B. nur wirken, wenn die Thermostate auch unter Normalbedingungen möglichst weit geöffnet sind. Das ist nur der Fall, wenn die Heizkurve nahe am Optimum (Bedarf) liegt. Anderenfalls drosseln tagsüber die Thermostate überflüssige Wärmemenge nur weg und öffnen nachts bei gleicher Solltemperatur nur weiter die Ventile um mehr Druchfluss und damit mehr Zufuhr von Wärmemenge zu ermöglichen. Da bei Deinen Einstellungen die Ventile sowieso nachts zu sein sollten (Solltemperatur 16°C), ist das alles weniger schädlich (für den Verbrauch). Die Therme wird eben nachts nur verstärkt takten (schaltet ein und aus, um die errechnete Vorlauftemperatur zu halten, wird die Wärme aber durch die geschlossenen Ventile nicht wirklich los). Das ständige Ein und Aus erhöht nur Deine Gasrechnung und zusätzlich den Verschleiß.

Gruß Xel66

[kalas]

Hi.
Was würdest du denn tun? Einen Heizkörper offen halten, so wie es der Heizungsbauer vorschlägt?
Laut dem Heizungsbauer misst die Therme die Raumtemperatur über den Rücklauf und das funktioniert nur mit einem gewissen Durchfluss.

[robbi77]

Laut dem Heizungsbauer misst die Therme die Raumtemperatur über den Rücklauf und das funktioniert nur mit einem gewissen Durchfluss.

Die Erklärung hätte ich gern.