Automatisch durchgeführter dynamisch-adaptiver Abgleich, HmIP-eTRV-2

HMIP lokale Installation

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Stefan0815
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Automatisch durchgeführter dynamisch-adaptiver Abgleich, HmIP-eTRV-2

Beitrag von Stefan0815 » 14.11.2022, 18:07

Hallo zusammen,

gibt es hier jemanden, bei dem der beworbene "Automatisch durchgeführter dynamisch-adaptiver Abgleich" mit dem HmIP-eTRV-2 Heizkörperthermostat (mehrere in einer Heizungs-Gruppe und einem Raum) tatsächlich funktioniert?
Wie lange kann das dauern (Tage, Wochen, Monate)?

Vielen Dank,
Stefan
Viele Grüße
Stefan

frd030
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Re: Automatisch durchgeführter dynamisch-adaptiver Abgleich, HmIP-eTRV-2

Beitrag von frd030 » 15.11.2022, 08:20

Die HKT (alle!) benötigen ein bis zwei Wochen, bis sie den Raum und die Heizung einigermassen kennen und "lernen" dann kontinuierlich weiter (Temperaturen innen / außen ändern sich :wink: ). Voraussetzung: HW ist korrekt installiert und Geräte korrekt konfiguriert.

Die Dinger einfach in Ruhe machen lassen und möglichst wenig dran rumfummeln, sonst dauert es einfach noch länger.

Was ist denn das "Problem"? 8)

Stefan0815
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Re: Automatisch durchgeführter dynamisch-adaptiver Abgleich, HmIP-eTRV-2

Beitrag von Stefan0815 » 15.11.2022, 09:05

Naja, das "Problem" ergibt sich doch aus der Fragestellung. Ich habe mehrere Räume, in denen der adaptive Abgleich raumintern "möglich" wäre, also je zwei Thermostate. Dort sind die Stellwinkel aber stets identisch. Ggf. ist ja der hydraulische Abgleich perfekt. Nach dem Tausch eines einzelnen Heizkörpers habe ich jetzt aber ein Ungleichgewicht bei der Heizleistung in einem Raum. Die Öffnungswinkel sind identisch und das änderte sich auch nicht in den letzten Tagen.

Aber dann warten wir halt mal noch ein paar Tage.

Grüße, Stefan
Viele Grüße
Stefan

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Re: Automatisch durchgeführter dynamisch-adaptiver Abgleich, HmIP-eTRV-2

Beitrag von frd030 » 15.11.2022, 11:05

Nö, das war so nicht aus Deinem Post "rauszuraten". Da steht nichts von mehreren Räumen und Thermostaten. Mein Wahrsager ist auf Urlaub!

Die beiden Thermostate eines Raums in eine HmIP-Heizgruppe packen (sonst wissen die ja nichts voneinander!).
Und das mit dem beworbenen "hydraulischen Abgleich" ist ein stückweit Quatsch. Deine Erwartungshaltung ist offenbar, dass man den echten hydraulischen Abgleich damit ersetzen kann. Die Thermostate wissen aber nichts von Vorlauftemperatur und anderen Eigenschaften des Rohrsystems und der Heizanlage.

Sie messen schlicht Soll- und Ist-Werte und versuchen den Raum auf Soll-Temperatur zu bringen. Dazu müssen sie die Eigenschaften der Heizungen und des Raums lernen. Das dauert! Und wenn beide Thermostate in einer Gruppe sind, arbeiten sie wenigstens zusammen am Heizen des Raums.

Einen echten hydraulischen Abgleich ersetzt das m.E. nicht!

Xel66
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Re: Automatisch durchgeführter dynamisch-adaptiver Abgleich, HmIP-eTRV-2

Beitrag von Xel66 » 15.11.2022, 11:11

Stefan0815 hat geschrieben:
15.11.2022, 09:05
Dort sind die Stellwinkel aber stets identisch.
Und was genau heißt das? Das hat mit dem Durchsatz des Wärmeträgermediums und der Heizleistung des einzelnen Heizkörpers nicht mal im Ansatz was zu tun. Diese "Funktion" berücksichtigt weder mechanische Toleranzen des einzelnen Ventils, eventuelle Montageunterschiede (Ventiltyp, Verwendung eines Winkeladapters), Unterschiede in der Heizkörpergröße und -anordnung.

Die gleiche Stellung hinzutrimmen ist nun wirklich kein Problem. Das machen selbst die alten klassischen Thermostate (ist ja auch logisch, denn sie arbeiten alle mit den gleichen Eingangsparametern und identischer Regelungscharakteristik). Am Anfang der Heizsaison (besonders wenn in der Zwischenzeit ein Batteriewechsel notwendig war) haben meine Ventile in der Wohnzimmer-Gruppe auch unterschiedliche Betriebsstellungen, die sich im Laufe von zwei bis drei Wochen angleichen. Aber alle drei Heizkörper haben unterschiedlichste Ausführungen (z.B. Größe und einer ist sogar unter der Treppe eine Etage tiefer, aber im gleichen Raum, montiert).

Was könnten diese neue Funktion besser machen? Die Stellung abgleichen? Hmmm... Habe ich schon. Ich halte diese Funktion für eine Werbeaussage ohne jeglichen praktischen Nutzen, denn ein hydraulischer Abgleich müsste systemweit unter Berücksichtigung der Durchsätze und Vor- und Rücklauftemperaturen des einzelnen Heizkörperts durchgeführt werden. Und auf keinen dieser Parameter hat die Funktion einen Zugriff (maximal Raumtemperaturgradienten). Einzig die Temperaturgradienten untereinander könnten die Thermostate (über ihre lokalen Temperatursensoren) abgleichen. Aber in meinem Wohn-/Esszimmer sind vom Bauträger mit Absicht für die unterschiedliche Nutzung der Raumbereiche unterschiedliche Heizkörpergrößen montiert. Die Heizleistung dann lokal zu drosseln, um einen gleichen Temperaturgradienten hinzutrimmen, wäre definitiv nicht zielführend. Diese Funktionen gehen immer von homogenen Voraussetzungen und Anforderungen aus. Sieht man auch in der "Studie" für den hydraulischen Abgleich des FALMOT. Hier wurden zwei gleichgroße Räume auf gleiche Temperaturverläufe (aka gleiche Stellung/Durchsätze) hingetrimmt. Ein hydraulischer Abgleich ist das aber definitiv nicht, es wird aber unter Verweis darauf damit geworben.

Gruß Xel66

EDIT: zu lange getippt, lasse es trotzdem stehen, da ich nicht löschen darf.
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Stefan0815
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Re: Automatisch durchgeführter dynamisch-adaptiver Abgleich, HmIP-eTRV-2

Beitrag von Stefan0815 » 15.11.2022, 11:49

Kein Aufregung. Mir ging es nur darum zu erfahren, wie lange das System benötigt, um eine entsprechende Adaptation zu machen.

Ansonsten: Wie man der Fraunhofer-Studie entnehmen kann, ist das Gesamtsystem sehr wohl in der Lage, einen hydraulischen Abgleich dynamisch zu ersetzen. Und natürlich wird dort von einem idealen System ausgegengen, was man gewöhnlich eher selten hat. Dafür werden die Zeiten bis zum erreichen der Solltemperatur in einzelnen Räumen (Gruppen) verglichen und dann den Gruppen größere oder kleinere Öffnungswinkel der Thermostate zugewiesen. Das funktioniert natürlich nur bei korrekt eingestellter Heizkurve für das Gebäude, also eher geringeren Vorlauftemperaturen (was aber kein Heizugsinstallateur bei der Installation leisten kann). Warum? Einfach weil die Thermostate möglichst ihren gesamten Stellbereich zur Verfügung haben müssen. Wenn sie stets nur zwischen 0 und 10% offen sind - weil die Vorlauftemperatur zu hoch ist -, wohin soll man dann noch regeln.

Meine Frage bezog sich eher auf den Abgleich zwischen zwei Heizkörpern in einem Raum. Dort müsste das System ja den Temperaturverlauf direkt an den Thermostaten und nicht nur am Wandthermostat der Gruppe betrachten. Diesen Unterschied der Öffnungswinkel der Heizkörperthermostate von mehreren Heizkörpern in einem Raum/Gruppe, habe ich bisher noch nicht gesehen. Aber ich werde das jetzt einfach mal zwei Wochen beobachten. Dank CCU-Historian lässt es sich ja perfekt nachvollziehen.

Danke für alle Antworten.
Grüße, Stefan
Viele Grüße
Stefan

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Re: Automatisch durchgeführter dynamisch-adaptiver Abgleich, HmIP-eTRV-2

Beitrag von Xel66 » 15.11.2022, 11:58

Stefan0815 hat geschrieben:
15.11.2022, 11:49
Und natürlich wird dort von einem idealen System ausgegengen, was man gewöhnlich eher selten hat.
Genau das ist das Problem. Auch die weiteren Ausführungen von Dir dazu. Fazit: Funktion wertlos.
Stefan0815 hat geschrieben:
15.11.2022, 11:49
Dank CCU-Historian lässt es sich ja perfekt nachvollziehen.
Ich habe nur klassische Thermostatventile. Hier sehe ich nur die Stellung sowie Soll- und Isttemperaturen. Die Temperaturen sind aber alle in der Gruppe identisch (denn darauf regeln ja die lokalen Heizkörperthermostate). Somit verlieren die einzelnen Stellungen bezüglich der Temperaturverteilung auch ihre Relevanz. Sind bei den IP-Geräten die Daten separat verfügbar?

Gruß Xel66
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Re: Automatisch durchgeführter dynamisch-adaptiver Abgleich, HmIP-eTRV-2

Beitrag von frd030 » 15.11.2022, 12:05

Stefan0815 hat geschrieben:
15.11.2022, 11:49
Meine Frage bezog sich eher auf den Abgleich zwischen zwei Heizkörpern in einem Raum. Dort müsste das System ja den Temperaturverlauf direkt an den Thermostaten und nicht nur am Wandthermostat der Gruppe betrachten. Diesen Unterschied der Öffnungswinkel der Heizkörperthermostate von mehreren Heizkörpern in einem Raum/Gruppe, habe ich bisher noch nicht gesehen. Aber ich werde das jetzt einfach mal zwei Wochen beobachten. Dank CCU-Historian lässt es sich ja perfekt nachvollziehen.
Ich bei meinen Räumen auch nicht. Ich habe in zwei Räumen ebenfalls 2 x HKT und einen WTH-2 in einer Heizgruppe. In einem Raum sind die Heizkörper gleich groß, im anderen sehr unterschiedlich groß. Ich sehe ebenfalls keinen anderen Ventilöffnungsgrad, die sind immer gleich.

Ich bezweifle, dass es alleine mit HKT (und Wandthermostaten) möglich ist einen hydraulischen Abgleich zu ersetzen, wie soll der HKT das machen, wenn der nur Soll- und Ist-Werte der Temperaturen vergleichen kann?

Was sehr gut funktioniert: in allen Räumen regeln die Heizgruppen sehr gut (soweit es das vorhandene Einkreisheizsystem mit seinen relativ hohen Vorlauftemperaturen und nicht isolierten Steig- und Verteilrohren zulässt). Und das ist für mich die Hauptsache!

Irgendwelche Werbeaussagen oder Studien unter "Idealbedingungen" haben mit der Situation vor Ort (bei mir) eh nichts zu tun! Ersteres kann jeder behaupten, zweiteres ist rein akademisch.

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Re: Automatisch durchgeführter dynamisch-adaptiver Abgleich, HmIP-eTRV-2

Beitrag von Matsch » 15.11.2022, 12:11

Ich habe im Wohnzimmer 2 Heizkörper und da sind die Öffnungsgrade meist leicht unterschiedlich, wenn auch nicht gravierend. Der (kleinere) Heizkörper direkt unter dem Fenster und neben der Balkontür ist oft nur allein als einziger etwas geöffnet und bei mehr Heizbedarf immer etwas mehr als der andere größere an der Innenwand. Herkömmlichen hydraulischen Abgleich gibt es bei uns nicht, damals (26 Jahre) gab es wohl solche Ventile noch gar nicht (zentrale Heizungsanlage mit 14 Wohnungen).

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Re: Automatisch durchgeführter dynamisch-adaptiver Abgleich, HmIP-eTRV-2

Beitrag von frd030 » 15.11.2022, 12:43

Was aber einen wesentlichen Unterschied macht, sind Wandthermostate, da die HKT ja direkt neben der Heizung den IST messen und das ist sehr abhängig von den lokalen Gegebenheiten (Zirkulation), Sonneneinstrahlung, etc.

Seit ich in allen Räumen Wandthermostate haben (WTH-2 und STH), funzt die Regelung wie sie soll. Vorher war sie mitunter etwas "erratisch".

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