Existierende Installation auf zwei Systeme aufteilen

Einrichtung, Nutzung und Hilfe zu RaspberryMatic (OCCU auf Raspberry Pi)

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csiag
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Existierende Installation auf zwei Systeme aufteilen

Beitrag von csiag » 06.11.2018, 09:52

Im Laufe der Zeit stößt ggf. auch der PI3 B+ an seine Grenzen, denn i.d.R. kommen stetig mehr Geräte, Variablen und Programme hinzu, auch der DutyCycle wächst.

So stellt sich die Frage, wie man die Last auf zwei Systeme aufteilen kann.

Einfach die SD-Karte klonen und anschießend die auf System A und B nicht benötigten Geräte löschen hilft nicht, denn das Gerät selbst lernt sich dadurch ja ab und steht damit auch in dem zweiten System nicht mehr zu Verfügung. Bei vielleicht 200 oder mehr Geräten macht es keinen Spaß, diese alle wieder neu anzulernen.

Die Antenne des Sendemoduls zu entfernen oder strahlungstechnisch "abzuschirmen", hilft auch nicht verlässlich, denn irgendwo ist immer vagabundierende Strahlung, die doch den Weg zu dem einen oder anderen Gerät findet und es "ablernt".

Was also ist der Weg zum Erfolg?

1. Klonen der SD-Karte

2. Man nehme einen Laptop, ein USB-Kabel für die Stromversorgung des RasPI, ein Netzwerkkabel. Verbinde beide Kabel mit Laptop und RasPI. Setze sich mit beiden Geräten ins Auto und suche ein ruhiges Plätzchen in etwa 2 km sicherer Entfernung von der heimatlichen Installation.

3. Einsetzen der geklonten, jetzt neuen SD-Karte (B), booten des RasPI und Löschen aller Geräte, Programme und Variablen, die Installation A betreffen.

4. In den Netzwerkeinstellungen Hostnamen und IP ändern.

5. Wechsel der SD-Karte B gegen A und booten des RasPI und Löschen aller Geräte, Programme und Variablen, die (neue) Installation B betreffen.

Fertig!

Wieder daheim:

1. Klonen beider Karten auf eine jeweilig weitere SD-Karte als Datensicherung und dadurch ermöglichten einfachen Tausch im Falle des Defekts einer SD-Karte.

2. Beide Systeme anschließen und starten: alle Geräte der jeweiligen Installation sind einwandfrei erreichbar und arbeiten.

Wird Cloudmatic eingesetzt, ist der Account auf B zu "entfernen" und ein neuer Account anzulegen. Beides geschieht über cloudmatic.de. Dort einloggen und den Schlüssel herunterladen. Diesen manuell über die RaspberryMatic-GUI unter "Zusatzprogramme" - Datei hochladen - installieren. Die ggf. erscheinende Fehlermeldung "-1 .." kann ignoriert werden, die Schlüsselinstallation verlief dennoch erfolgreich.

In der cloudmatic.de-GUI unter "Dienste" den "Reverse-Proxy"-Dienst aktivieren, damit der Datenaustausch zwischen AIO Mediola / HM Pocketcontrol / etc. und der RasPI-Installation funktioniert.
9x Raspberry PI3+ - 123 / 29 / 33 / 10 / 27 / 0 / 2 Geräte - 158 / 26 / 57 / 33 / 53 / 5 / 12 Programme - Haussteuerung (185 Geräte aufgeteilt auf 3 RasPI), Energiemanagement (11 Geräte), Gartensteuerung (28 Geräte), Wetter (3 Geräte), Robonect Gardena R70Li Rasenroboter Steuerung / Überwachung

darkbrain85
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Re: Existierende Installation auf zwei Systeme aufteilen

Beitrag von darkbrain85 » 06.11.2018, 10:52

Hi!

Sorry, aber ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass der Raspberry wirklich an seine Grenzen stößt.
In welchem Umfeld betriebst Du denn die Installation, wenn Du hier von 200 Geräten sprichst? So viele habe ich nicht, weil wired und damit zwangsläufig weniger Geräte, aber hier gibt es Nutzer mit 150 Geräten die kein Problem haben. Notfalls auch ein Tinkerboard umsteigen, damit betriebt Jens Maus laut seiner Signatur 150 Geräte. Das würde aber auch auch einem Raspberry/CCU3 funktionieren...

osu
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Re: Existierende Installation auf zwei Systeme aufteilen

Beitrag von osu » 07.11.2018, 18:23

Hier sind's zwar "nur" 120 Geräte auf einem Raspberry Pi 3B - das aber ohne Probleme. DC ist unproblematisch, auch wenn man den bei mir sicher noch weiter runterschrauben könnte.

Überlegen zu müssen, "was läuft denn nun wo?" hielte ich - für meine Zwecke - für ein kaputtes Design.

Dann lieber ausführliche Ursachenanalyse was Performance und DC angeht.

Mein größter Aha-Effekt war beim Umstieg von CCU2 auf den Raspi das Listen von Gewerken in der WebUI. Aber das gehört eigentlich nicht zum Thema.

Gruß,
Oli

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Re: Existierende Installation auf zwei Systeme aufteilen

Beitrag von Familienvater » 07.11.2018, 18:51

Hi,

vor allem hast Du mit einer geklonten SD-Karte das Problem, das beide Zentralen die gleiche Funk-Zentralenkennung haben, und AFAIK ist es zumindest bei HM-Klassik so, das das Funkmodul eingehende Pakete für seine Zentralenkennung automatisch quittiert, egal, ob das Gerät dem rfd bekannt ist oder nicht. Das bedeutet im Umkehrschluss, Aktoren senden evtl. Events, die sie sauber Quittiert bekommen, die aber nicht Ihre Ziel-Zentrale erreicht haben (und die auch noch zusätzlich den DC auf beiden Zentralen belasten, weil evtl. auch beide Zentralen eine Quittung senden).

Wenn zwei HM-Installationen Koexistieren sollen, MÜSSEN die nach meinem Verständnis unterschiedliche Funk-Kennungen haben, und das bedeutet, das die Geräte sauber an einer Zentrale abgelernt, und dann wieder an der anderen Zentrale mit neuer Funkkennung angelernt werden müssen. Und um die "geklonte" Funkkennung raus zu bekommen, muss ein Werksreset auf der "neuen" Zentrale gemacht werden.

Ich verstehe aber auch nicht, warum 200 Geräte ein (CPU) Last-Problem sein sollen. DC-mäßig mag es sein, vor allem, wenn es die "falschen" (oder schlecht konfigurierten) Geräte sind, oder viel HmIP dabei ist, da läßt sich der DC nicht durch Funk-Gateways auf mehrere Antennen verteilen.

Und wer natürlich mit seiner Zentrale Dinge tut, die da nicht wirklich was drauf verloren haben, wie z.B. alle 10 min Spritpreise abzurufen, und dann riesige Webseiten per Script zu parsen, der bekommt vielleicht auch CPU-Probleme.

Der Familienvater

Huttmann
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Re: Existierende Installation auf zwei Systeme aufteilen

Beitrag von Huttmann » 09.11.2018, 10:26

Die Raspi CPU hat kein Problem damit, wenn dann DC. Dann kann man ein LAN Gateway installieren.
Ich habe 160 Geräte, 1 LAN Gateway, DC 10-25%, kein Problem.

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Re: Existierende Installation auf zwei Systeme aufteilen

Beitrag von dbaer » 13.04.2020, 23:45

Hallo zusammen
ich habe ein EFH mit HM und HMIP Geräten. Nun soll die Einlegerwohnung abgekoppelt werden. D.h. Ich müsste alle
Geräte der Einlegerwohnung löschen und bei einer neuen Zentrale anlernen.
Das finde ich umständlich und wollte mal fragen, ob das Klonen, wie es hier beschrieben wurde tatsächlich nicht schlauf funktioniert oder ob es in der Zwischenzeit einen Fix dafür gibt? Dann könnte ich mir den Aufwand sparen.
Die Einlegerwohnung sollte nur etwa 5 Jahre abgetrennt werden, danach wieder zusammengeführt. D.h. Ich müsste das Prozedere einmal Splitten und später wieder Mergen. Ist etwas unschön.
Dominik

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Re: Existierende Installation auf zwei Systeme aufteilen

Beitrag von Xel66 » 14.04.2020, 01:20

Da beide Systeme funktechnisch zumindest für klassisches Homematic durch das Klonen die gleiche Seriennummer benutzen, können gegenseitige Beeinflussungen nicht ausgeschlossen werden. Für IP-Geräte dürfte das nicht gelten, da diese beim Wechsel des Funkmoduls ein Rekeying machen. Gerade für eine strikte Trennung würde ich diesen Weg eher nicht gehen.

Gruß Xel66
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