[GELÖST] Watchdog funktioniert nicht

[DannyAusPirna]

Hallo,
bei folgender Config habe ich ein Problem:
Hardware: ELV Charly mit dem mit dem Goldcap-Funkmodul, Raspberry Pi 3, 4GB SD-Card, 8GB USB-Stick für die Diagramme, Teilweise Eigenbau Sensoren

Software: Firmware 3.53.34.20201121 installiert Anfang Dez. 2020. SSH Zugang, E-Mail 1.71, JB HB Devices 3.3, NeoServer 2.6.0 (nie genutzt), HM-Tools 0.6.1 (Nur für MidnightCommander), HM TM Devices 2.53, XML-API 1.20.

- bis zum Update auf die Firmaware 3.53.34.20201121 hatte ich die 3.51.6.20200229. Diese lief bis zuletzt ohne Abstürze. Nur der USB-Stick war wohl immer voll. Die Diagramme wurden dennoch ordentlich angezeigt. Ich hatte die Hoffnung, das Update könnte das bereinigen.

- also Update auf die aktuelle Version gemacht. Wie immer hängt sich das Update auf. Alles blinkt rot. Dann warte ich immer eine Stunde und ziehe dann den Stecker um neu zu starten. WebUI und SSH sind dann immer nicht ansprechbar. Ich habe keine Ahnung, ob das normal ist.

- Dennoch wird scheinbar alles installiert. Der USB-Stick macht weiter Probleme (voll). Also habe ich einen neuen 8GB Stick vorbereitet, Dateisystem f2fs formatiert, Ordner "measurement" habe ich auf SD-Karte gesichert, umount, neuen Stick rein, Ordner "measurement" zurück. Sicherung auf Max. 3 Stück eingestellt (bin/cronBackup.sh -> MAXBACKUPS=3. Test mit createBackup.sh. Es werden 3 erstellt. Alles Super.

Jetzt zum Problem:
Seit zwei Wochen hängt sich die HM immer am Sonntag morgen etwa in der Zeit 0:00 - 3:00Uhr komplett auf. Jetzt hätte ich ja erwartet, das dann der Watchdog einen Neustart auslöst und alles ist gut. WebUI ist nicht ansprechbar, SSH zeigt noch Login, aber ich kann mich nicht anmelden. Also Netzstecker raus und Neustart. Leider ist auch das Protokoll leer. Die letzte Aussentemperatur-Messung(Diagramm) war immer in der o.g. Zeit. Das sehe ich im Diagramm. Es wurde auf dem Stick ein Backup angelegt. Komischerweise sind die Diagramm-Dateien (*.rrd) "alt". Nach dem Neustart ist das Protokoll leider leer.

Kann mir jemand helfen, hat jemand Ahnung, wie ich den Watchdog Anschalten, Testen kann? Hat jemand selbiges Problem? Gibt es irgendwo ein Protokoll dazu, aus dem ich sehen kann, warum das passiert?
Ich habe jetzt als erste Hilfe ein Programm gemacht, das bei Watchdog Auslösung den Script:

string stdout;
string stderr;
system.Exec ("/sbin/reboot", &stdout, &stderr);

auslöst. Mal sehen ob es hilft.

- Wie kann ich den Watchdog aktivieren / testen?
- Wo gibt es Protokolle?

Bitte keine Lösung ala "Neu aufsetzen und alles neu einrichten". Das kann sicher nur irgend ein kleines Einstellungsproblem sein.

Bin für jeden Tipp dankbar. Danke!

Danny aus Pirna

[Baxxy]

Bin für jeden Tipp dankbar. Danke!

Sonntags um 03:00 Uhr startet auf RaspberryMatic ein "fstrim" Cronjob. Gut möglich das der im Zusammenhang mit deiner (alten?) SD-Karte zum hängenbleiben der Zentrale führt.

Meine Empfehlung lautet daher: neue gute (Endurance) SD-Karte einsetzen.

Alternativ könntest du den fstrim Cronjob mal mit folgendem Kommando
per ssh:

Code: Alles auswählen

touch /etc/config/NoFSTRIM

oder per Script testen:

Code: Alles auswählen

system.Exec("touch /etc/config/NoFSTRIM");

deaktivieren

[Daimler]

Hi,

... startet auf RaspberryMatic ,,,

Dann ist der Fred wohl im falschen Forum gelandet.
Zum Verschieben gemeldet.

[DannyAusPirna]

Danke Baxxy,

Einmal war Crash 1:08 und einmal 2:21. Heute war es im Laufe des Tages. Nur noch rote Lampe. Nix ging mehr. Ich habe neu gestartet und ein Backup gezogen.

Ich hatte noch eine nagelneue 4GB SD-Karte rumliegen. Habe die aktuelle Version aufgespielt und das Backup wieder eingespielt. Das ging ja richtig schön und locker von der Hand ! Es läuft alles wieder und auch die Diagramme sind wieder da .

Auf die alte SD-Card habe ich mir unter var/log die Logs angesehen. Die waren aber leider alle "neu", also zeitlich nach dem Neustart. Da waren keine alten Daten mehr zu finden ;(.

Jetzt bin ich mal gespannt, ob die Raspberrymatic wieder crasht.

[Hütte]

@DannyAusPirna

Ganz ehrlich, greife lieber zu einer (High Endurance) SD-Karte von mindestens 8 oder 16 GB, so wie von @Baxxy empfohlen. Auch wenn der "fstrim"-Befehl "nur" lesend auf die Karte zugreift, um auf defekte Blöcke zu prüfen, und somit die Speicherzellen auch nicht unnötig belastet. Aber wenn erst einmal die Rega (also das Herz des Systems) durch defekte Blöcke korrupt wird, dann hast du auf dem USB-Stick ebenfalls Backup's, die eigentlich nichts mehr taugen, da sie korrupt sind.

Sei froh, dass die aktuellen Backup's noch funktionieren. Auch von den Backup's sollte man sich Kopien ziehen. Denn wer weiß, wie weit man bei den Bakup's zurück gehen muss, um eine Version zu haben, die eventuell nicht korrupt ist, weil z.B. durch einen "bösen" Neustart (einfach mal den Netzstecker gezogen) das System schon die "ersten Treffer" abbekommen hat, die dann später zum K.O. führen.

Bezüglich deiner Probleme mit dem USB-Stick habe ich folgende Frage. Wie groß sind denn die AddOn's "HM Tools" und "HM TM Devices"? Denn die älteren Versionen von "NeoServer" benötigten schon mal alleine etwa 20 MB im Backup. Aber das alleine reicht nicht aus, um mit 30 BackUp's die Kapazität eines 8 GB USB-Sticks zu sprengen

Mittlerweile ist das AddOn deutlich schlanker geworden. Aber auch hier würde ich zu einem "guten" USB-Stick raten, der wenigstens 32 GB groß ist. Ich persönlich benutze hier mittlerweile eigentlich nur noch Hight Endurance Micro-SD-Karten - entweder direkt am Pi oder über einen USB-Adapter am USB-Port.

Hier habe ich aber eher die Vermutung/Befürchtung, dass dein System in der Vergangenheit unbewusst so "verbogen" wurde, dass die BackUp's rekursiv gesichert werden. Das heißt, dass sich die Größe des BackUp's jeden Tag etwa verdoppelt. Irgendwann reicht dann der Platz auf dem USB-Stick nicht mehr aus, das BackUp zu speichern. Aber leider kommt es vorher zu einem "Spericherplatzmangel" auf dem System direkt, da das aktuelle BackUp nicht mehr zwischengepseichert werden kann. Und dies kann zu einem Absturz/Neustart/korrupten System führen.

Wäre leider nicht das erste Mal, dass dieses Problem aufschlägt. Also mal alle BackUp's vom USB-Stick abziehen/sichern und danach vom Stick löschen. Danach wirklich täglich beobachten, wie sich die Größe der BackUp's entwickelt. Denn hier ist definitiv etwas faul mit deiner Konfiguration (Mounts von externen USB-Medien). Und du hast wirklich keine weiteren AddOn's installiert als angegeben? Oder hattest du früher noch weitere AddOn's installiert, die du in abe der Zwischenzeit wieder deinstalliert hast? Denn auch diese könnten "Reste" hinterlassen haben, die nun Probleme bereiten, weil sich dadurch die Größe des täglichen BackUp's jeweils verdoppelt.

[DannyAusPirna]

Hallo Hütte,

danke für deine sehr ausführliche und umfangreiche Antwort.

Seit ich die neue SD-Karte eingelegt und das Backup zurück gespielt habe, habe ich keine Abstürze mehr. Alles funktioniert seit dem Tadellos.

Die Backups werden auch ordentlich auf dem USB-Stick abgelegt. Max. 30 Stück. Jedes Backup ist etwa 9MB groß. Ich denke das ist so i.o.

Dennoch ist mein 8GB Stick wieder zu 94% voll. Total merkwürdig. Die Tips mit den besseren Karten werde ich mal umsetzen. Kostet ja kein Geld mehr. Habe jetzt eine 32GB MAX ENDURANCE von SANDISK hier liegen, die tausche ich nochmal als Betriebssystem-Karte. Der Tausch ging ja problemlos.

Die AddOns fressen so gut wie nichts. Fallen nicht ins Gewicht. Ich werde nun auch bei einem Neustart per E-Mail informiert.

Einzig was ich noch nicht verstehe, was den USB-Stick füllt. Da läuft noch irgendwas. Per SSH & MidnightCommander ist aber nichts zu sehen. Nur ein paar wenige kleine Dateien. Eben die Sicherungen und DiagrammDateien, die aber eigentlich viel zu alte sind. Hmmm ??

MFG Der Danny

[Hütte]

Also, /media/usb0/ sollte ein Link auf den USB-Stick sein, der dann eigentlich auf /media/usb1/ verweist.

Und du bist sicher, dass es dort nur genau 2 Unterverzeichnisse gibt, "backup" und "measuerment"?

Die Dateien im Verzeichnis "measuerment", die die Diagramm-Daten enthalten, haben bei mir allerdings auch einen recht alten Zeitstempel, obwohl dort permanent Daten aufgezeichnet werden. 6 von 8 Dateien haben immer noch einen Zeitstempel vom 23.04.2020. Bei zwei Dateien hat sich in der Zwischenzeit der Zeitstempel nun geändert, 31.10.2020 bzw. 16.12.2020. Interessanterweise hat sich die Größe der einzelnen Dateien nicht geändert. Aber wenn ich über "Einstellungen - Systemsteuerung - Allgemeine Einstellungen" ein Backup der Diagramm-Daten erstelle, dann sind die Backups (gepackte tar.gz-Datei) in der Zwischenzeit größer geworden. Vermute mal, dass erst einmal eine bestimmte Dateigröße reserviert wird und wenn der Teil dann mit Daten gefüllt ist, wird die Datei wieder um eine feste Größe erweitert und dann wieder mit Daten gefüllt.

Und im Verzeichnis "backup" hast du diese 30 täglichen Backups, die alle jeweils so etwa 9 MB groß sind?

Wenn das der Fall ist, sollte der USB-Stick ja eigentlich eher so 94% leer sein. Denn das würde rechnerisch eher passen.

Woraus schlißt du, dass der Stick zu 94% voll ist? Bekommst Warnmeldungen?

Führe mal auf der Konsole, z.B. in eine Putty-Session der Befehl

Code: Alles auswählen

df -h

aus und poste mal das Ergebnis.

[DannyAusPirna]

Hallo Hütte,

danke für deine Antwort. Du hast natürlich erst mal recht. Der Stick ist nur zu 6% voll. Da stand ich wohl auf dem Schlauch, da der MC mir etwas von 94% anzeigte. Es sind natürlich nur 6%:

df -h

Und es sind eigentlich nur diese beiden Verzeichnisse auf dem Stick. Der Dritte Ordner ist nur eine Kopie von mir.:

USB-Ordner

2.jpg (21.62 KiB) 967 mal betrachtet

Hier der Backup-Ordner ... denke der ist so i.o.:

BackUp Ordner

3.jpg (19.54 KiB) 967 mal betrachtet

Und hier der Measurement-Ordner. Wie du schon schreibst, ist das Dateidatum eben "alt":

Measurement Ordner

4.jpg (24.86 KiB) 967 mal betrachtet

Dann scheint ja alles in Ordnung zu sein So ein glück. Danke!

Schöne Grüße ...

Danny

[Hütte]

Na dann ist ja alles Bestens und wir können uns beruhigt "zurücklehnen"

Ich wünsche dann noch Alles Gute für dieses Jahr, dass wir alle Gesund bleiben und so wenig wie möglich Probleme mit unseren Hausautomatisierungen haben.