LED-Einschaltstrom an HmIPW-Aktoren

Kabelgebundene Sender und Empfänger aus der Serie Homematic IP wired

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manfredh
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LED-Einschaltstrom an HmIPW-Aktoren

Beitrag von manfredh » 02.06.2021, 10:56

Bei LED-Lasten an Relaiskontakten wird ja auch hier im Forum empfohlen, einen Einschaltstrombegrenzer (z.B. ESB1) vorzuschalten.

Die Suche nach "Einschaltstrom" im Unterforum "HomeMatic IP wired Aktoren und Sensoren" brachte leider keine Ergebnisse. Deshalb die Frage:

Haben die Homematic-Aktoren neuerer Entwicklungslinie wie z.B. der HmIPW-DRS8 bereits eine Einschaltstrombegrenzung integriert? Oder evtl. durch andere Maßnahmen sichergestellt, dass Relaiskontakte (sind die Schaltelemente dort überhaupt Relais?) bei LEDs keinen Schaden nehmen?
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Matsch
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Re: LED-Einschaltstrom an HmIPW-Aktoren

Beitrag von Matsch » 02.06.2021, 11:15

LEDs an sich sind ja erstmal generell kein Problem (z.B. auch LED-Streifen oder -leisten nicht), wohl aber deren Netzteile. Bei LED-Lampen mit integriertem Schaltwandler sollte eigentlich die interne Elektronik bereits zu hohe Einschaltströme verhindern. Viele solche Produkte aber halten sich nicht daran, entweder wegen der Kosten oder aber aus Platzmangel.
Mit anderen Worten: Eigentlich müßte der Leuchtkörper selbst hohe Einschaltströme abwenden, nicht der Aktor oder der Anwender.
Von daher gehe ich (ohne Beweis) eher davon aus, dass Schaltaktoren generell nicht davor geschützt werden, weil es die angeschlossenen Verbraucher eigentlich sein sollten. Wenn dem nicht so ist, bleibt das Problem beim Kunden hängen.
Zudem wäre es nicht einfach, solch einen Schutz zu integrieren, da es ja um gänzlich unterschiedliche Lastfälle gehen kann. Es muß bei einer statischen Last von z.B. 10A genauso funktionieren wie bei 0,2 A. Das wäre viel Aufwand.

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Re: LED-Einschaltstrom an HmIPW-Aktoren

Beitrag von manfredh » 02.06.2021, 14:30

Danke für deine Ausführungen. Allerdings:
Matsch hat geschrieben:
02.06.2021, 11:15
Zudem wäre es nicht einfach, solch einen Schutz zu integrieren...
Es gibt doch Geräte, deren Schalter, die im Nulldurchgang schalten und somit mglw. die Einschaltlast minimieren. Ob das natürlich auch bei LEDs als Last funktioniert, kann ich mangels ausreichendem theoretischem Grundlagenwissen nicht beantworten. Dass HM-Aktoren so etwas integriert haben, wage ich aber zu bezweifeln.
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Re: LED-Einschaltstrom an HmIPW-Aktoren

Beitrag von Matsch » 02.06.2021, 14:50

Du hast ja einen mechanischen Schalter (Relais), den kann man nicht am Nulldurchgang schalten, dazu ist das Relais zu träge, das ginge nur bei Schalttransistoren. Dann hättest du aber sowieso keinen Kontaktverschleiß.

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Re: LED-Einschaltstrom an HmIPW-Aktoren

Beitrag von mittelhessen » 03.06.2021, 10:17

Matsch hat geschrieben:
02.06.2021, 14:50
Du hast ja einen mechanischen Schalter (Relais), den kann man nicht am Nulldurchgang schalten, ...
Da widerspreche ich mal und behaupte, dass Eltako genau solche Relais/Stromstoßtaster/Aktoren im Programm hat. Genau diese "Funktion" war für mich einer der Gründe, mich bei meinem Aktoren im Haus nur für diese Modelle zu entscheiden. Mit CUxD lassen sich diese (mit der entsprechenden Lizenz) auch prima in die CCU einbinden. Wie gut die Nulldurchgangsschaltung in der Praxis funktioniert, kann ich messtechnisch natürlich nicht nachweisen. Du hast völlig Recht damit, dass ein Relais eine gewisse Schaltzeit hat, die in einem zeitlichen Bereich liegt, dass man den Nulldurchgang eigentlich nicht treffen würde. Vom letzten Nulldurchgang bis zum Nächsten bleiben dafür ja nur 10 ms bzw. vom Spannungsmaximum zum Nullduchgang nur 5 ms. Ich hatte auch mal versucht durch Erfragen herauszufinden, wie das Ganze realisiert wird, allerdings bekommt man da natürlich keine genauen Infos. Grob gesagt wird es so sein, dass die Auswertung des Spannungsverlaufs natürlich in Echtzeit oder Quasiechtzeit elektronisch ermittelt wird (deshalb benötigt diese Funktion ja auch zwingend den Anschluss des Neutralleiters). Geschaltet wird dann zu einem Zeitpunkt der die (bekannte) Relaisverzögerung berücksichtigt. Dies setzt natürlich voraus, dass die Relaisverzögerung sehr genau bekannt ist und auch unter verschiedensten Bedingungen (Fertigungstoleranzen, Alterungserscheinungen, unterschedliche Temperaturen, unterschiedliche Lasten, ...) konstant bleibt.

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Re: LED-Einschaltstrom an HmIPW-Aktoren

Beitrag von Daimler » 03.06.2021, 10:51

Hi,
Matsch hat geschrieben:
02.06.2021, 11:15
Eigentlich müßte der Leuchtkörper selbst hohe Einschaltströme abwenden, nicht der Aktor oder der Anwender... Viele solche Produkte aber halten sich nicht daran, entweder wegen der Kosten oder aber aus Platzmangel.
Sehe ich genauso.

Wir ersticken in D / EU an unsinnigen Normen / Bestimmungen / Gesetzen. :wink:
Aber hier haben sie es auch nach > 10 Jahren nicht geschafft, etwas Sinnvolles zu Papier zu bringen. :twisted:
Gruß Günter

pivccx mit 3.xx in Produktiv und Testsystem mit HM-, HM-W, HMIP- und HMIP-W Geräten, HPCx Studio 4.1,
L-Gateways, RS-L-Gateways, HAP, Drap, FHZ200x, vereinzelt noch FS2x-Komponenten.
HM / HM-IP: Zur Zeit knapp 300 Komponenten mit ??? Kanälen .

Ich übernehme für alle von mir gegebenen Hinweise, Tipps und Links keine Haftung! Das Befolgen meiner Tipps ist nur für Fachkundige gedacht und erfolgt auf eigene Gefahr!

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Re: LED-Einschaltstrom an HmIPW-Aktoren

Beitrag von Matsch » 03.06.2021, 11:02

Ist zwar nicht ganz das Thema, aber auch beim Dimmen von LED-Leuchtmitteln herrscht ja inkompatibles Chaos. Moderne Zeiten?

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Re: LED-Einschaltstrom an HmIPW-Aktoren

Beitrag von mittelhessen » 03.06.2021, 18:26

Bitte auch berücksichtigen: Selbst wenn das Leuchtmittel alle (normativ gültigen?) Einschaltströme einhält, so muss dennoch die Installation berücksichtigt werden, wo der Aktor desöfteren ja mehrere Leuchtmittel parallel zu schalten hat. Sowas kann der Hersteller natürlich nicht beeinflussen. Bekannte Hersteller berücksichtigen die Einschaltströme moderner LED-Leuchtmittel aber zumindest insofern, dass sie die max. Anzahl der Leuchtmittel an meinem Leitungsschutzschalter entsprechend Nennstrom und Auslösecharakteristik angeben.

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