[gelöst] HmIPW-DRI32 querschnitt

Kabelgebundene Sender und Empfänger aus der Serie Homematic IP wired

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HM-Villa
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Re: HmIPW-DRI32 querschnitt

Beitrag von HM-Villa » 14.02.2022, 15:06

Hallo zusammen,

ich weiß, dass die Verwendung von Aderendhülsen bei Käfigzugklemmen kontrovers, manchmal sogar als Glaubensfrage, diskutiert wird. Das wollte ich hier nicht auslösen. Schauen wir uns mal die Normenlage an.

DIN VDE 0100-520 (VDE 0100-520):2013-06 legt zum Anschluss von mehr-, fein- und feinstdrähtigen Leitern (526.8 ) fest, dass zum Schutz gegen Abspleißen und Abquetschen einzelner Drähte von mehr-, fein- und feinstdrähtigen Leitern geeignete Klemmen (wie die des HMIPW-DRI32 - Anm. d. Verf.) verwendet oder die Leiterenden besonders vorbereitet (z. B. mit Aderendhülsen - Anm. d. Verf.) werden müssen. Im Beiblatt 1 zu ebendieser DIN (2016-10) heißt es im Vorwort, dass in der diesem Beiblatt zugrunde liegenden IEC/TR 61200-52:2013 in Abschnitt 526.8 Hinweise zum „Anschluss von mehr-, fein- und feinstdrähtigen Leitern“ gegeben werden.

Hierbei wird im letzten Abschnitt die Verwendung von Aderend- und Crimphülsen (en: Crimped ferrules) zum Drahtschutz beschrieben. Im letzten Satz des zweiten Absatzes steht in der englischen Fassung: „Crimped ferrules shall not be used with screwless terminals.“ Die technische Entwicklung auf dem Gebiet der schraubenlosen Klemmen ist damit aus Sicht des UK 221.2 nicht korrekt wiedergegeben und es weist deshalb darauf hin, dass, wenn in Verbindungsklemmen nach den Normen der Reihe DIN EN 60998 (VDE 0613) vorbereitete Leiter (Aderendhülsen) verwendet werden sollen, die Eignung zwischen Hersteller und Anwender vereinbart werden muss. Diese Aussage wird im ersten Absatz des Abschnittes 526.8 entsprechend aufgegriffen, indem dort der Satz „Es sollten die Herstellerangaben zum Anschluss von Leitern beachtet werden“ aufgenommen wurde. Aus diesem Grund wurde der Satz „Gecrimpte Aderendhülsen dürfen nicht bei schraubenlosen Klemmen verwendet werden“ gestrichen.

Ob nun die Anschlussklemmen des HMIPW-DRI32 der DIN EN 60998 entsprechen, weiß ich nicht. Die Aussagen in der DIN liefern jedenfalls Anhaltspunkte für die Verwendung von Aderendhülsen. Die Grundaussage ist, dass es nicht verboten, die Verwendung aber mit dem Hersteller abzustimmen ist. Insofern hast Du natürlich Recht, Roland. Es ist in den technischen Daten nicht angegeben, also ist es vom Anbieter nicht vorgesehen und damit quasi unzulässig. Allerdings solltest Du dann auch nicht schreiben: "Oder ganz einfach ausprobieren, ob das dünne Kabel nicht doch verwendet werden kann." :? Das wäre dann auch nicht zulässig.

Mit Aderendhülsen (natürlich mit Kunststoffkragen und in ausreichender Länge und ordentlich verpresst) habe ich bei solch kleinen Querschnitten gute Erfahrungen gesammelt, nur so bringt man die gescheit in die Klemme und wieder raus (immer schön die Entriegelungstaste drücken). Da es sich hier nicht um Leistungsstromkreise handelt, sehe ich keine Bedenken beim Einsatz von AE-Hülsen. Und ob eine Menge "schrumpfschlauchgeschützter Lötverbindungen" besser sind, als hier Aderendhülsen einzusetzen - ich weiß nicht.

@sanmar: Auch wenn sich vielleicht ein Draht nicht nicht anschließen lässt, würde ich auf keinen Fall was altes kaufen.
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Roland M.
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Re: HmIPW-DRI32 querschnitt

Beitrag von Roland M. » 14.02.2022, 15:44

Hallo!
HM-Villa hat geschrieben:
14.02.2022, 15:06
Allerdings solltest Du dann auch nicht schreiben: "Oder ganz einfach ausprobieren, ob das dünne Kabel nicht doch verwendet werden kann." :? Das wäre dann auch nicht zulässig.
Ja, richtig. Es hat für mich aber auch etwas um die Wahl zwischen Pest und Cholera zu tun.

Mit Aderendhülsen (natürlich mit Kunststoffkragen und in ausreichender Länge und ordentlich verpresst)
Ok, an die mit Kunststoffkragen hab ich gar nicht gedacht, mein Fehler.
Die einfachen, unisolierten Endhülsen, die nur über das Kupfergeflecht geschoben werden, haben in Federzugklemmen wirklich nichts verloren. Da hab ich schon einige Klemmblöcke erlebt, in denen die Endhülse auf immer und ewig stecken geblieben ist. Daher auch meine Ablehnung.

Bei Endhülsen mit Kragen schaut die Sache sicher anders aus und wird wohl auch von der Art der Verpressung abhängen. Mit Vier- oder Sechkantpressung wird es wohl keine (weniger) Probleme geben, die haushaltsübliche Crimpzange (oder gar die missbrauchte Kombizange!) bringt aber sicher nicht so saubere Pressungen zusammen, dass man die problemlos in Klemmen, wie der genannte DRI32 hat, verwenden kann. Dann lieber das zu dünne Kabel direkt in den Klemmblock - Pest oder Cholera eben.

Und ob eine Menge "schrumpfschlauchgeschützter Lötverbindungen" besser sind, als hier Aderendhülsen einzusetzen - ich weiß nicht.
Da müsste man auch beachten, was in Verteilerschränken überhaupt erlaubt ist. Meine veraltete TAEV & Co hab ich schon längst entsorgt... ;)
Persönlich würde ich eine Lösung über Reihenklemmen bevorzugen, aber dafür braucht man ja auch wieder Platz. Pest, Cholera oder Typhus... :twisted:


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Re: HmIPW-DRI32 querschnitt

Beitrag von sanmar » 14.02.2022, 16:02

Ok, bestellt -> storniert -> wieder bestellt :-)

Ich habe nun Aderendhülse n. DIN 0,14qmm 8mm VZ isoliert mit Kragen gekauft.
Dazu eine neue Crimpzange, (da meine nicht schön Eckig grimpt.) 0,08-10 mm²/AWG28-7

Ebenso das neue 32 Modul für Reedkontakte und sollte das nicht funktionieren mit den Hülsen, werde ich das wohl mit Schrumpfschlauch arbeiten.

Danke für die Tipps und den neu gewonnen Kenntnissen.

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Re: HmIPW-DRI32 querschnitt

Beitrag von sanmar » 07.04.2022, 19:32

Wollte kurz Rückmeldung geben.

Mit den Aderendhülsen, funktioniert das perfekt!

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