Schimmelwarner für die Homematic ... Interesse?

Entwicklung und Bau von Hardware aller Art, die im HM-Umfeld eingesetzt werden kann

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funkleuchtturm
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Re: Schimmelwarner für die Homematic ... Interesse?

Beitrag von funkleuchtturm » 16.05.2021, 17:18

Mit dem WEATHERMAN habe ich ja einiges an Sensor-Feedback von den vielen Usern. Mit dem BME280 hatte ich am Anfang nichts als Ärger, weil im Außenbereich die Sensoren durch Morgentau schnell "absaufen" und dann defekt sind. Erst durch die Einführung einer PTFE-Membrane hab ich mit dem Sensor wirklich Ruhe. Deshalb verwende ich den optional alternativen Sensor SHT21 auch nur in der Variante mit Membran. Auch damit gibt es dann keine Wasserprobleme.
Bezüglich der Genauigkeiten ist man natürlich immer mit hochwertigen aber auch teueren Sensoren besser bedient! Aber für einen Schimmelwarner reichen die Genauigkeiten der verwendeten Sensoren nach meiner Einschätzung mehr als aus. Aber das ist sicher "Geschmackssache" :D

... und ich bin ja nur Ingenieur und kein Physiker :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:
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Re: Schimmelwarner für die Homematic ... Interesse?

Beitrag von klassisch » 16.05.2021, 18:00

Ja, die BM280 sind im Außeneinsatz nach einem Winter kaputt. Der SHT35 hält besser durch.
Rot und Grün sind jeweils BME280. Hellblau ein SHT35.
Gelb ist ein alter HM-Sensor an einem etwas anderen Ort, weshalb H_rel etwas abweicht.
BME280-SHT35-Garten-20210516.JPG
Und hier die absoluten Feuchten:
BME280-SHT35-Garten-Habs-20210516.JPG

Aber im Innenbereich laufen meine BME280 ordentlich.
funkleuchtturm hat geschrieben:
16.05.2021, 17:18
... kein Physiker :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:
ich auch nicht ;-)

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Re: Schimmelwarner für die Homematic ... Interesse?

Beitrag von FUEL4EP » 16.05.2021, 18:13

Meistens entsteht Schimmel an schlecht belüfteten Ecken oder hinter Möbeln und Außenwand, insbesondere wenn die Hinterlüftung schlecht ist oder/und die Wandabstände zu klein sind. Beispiel sind Küchenober- und -unterschränke ohne angemessene Hinterlüftung. Heute muss ja alles perfekt verkleidet werden, dahinter wuchert dann der Schimmel. In den engen Spalten hilft dann auch keine Infrarotmessung. Die kommt gar nicht in den Spalt hinter dem Küchenschrank oder Wohnzimmerschrank.

Omas Schrank hatte deshalb noch Füße und wurde mit mindestens 10 cm Abstand zur Wand aufgestellt. Dieses Wissen ist leider der guten Optik zum Opfer gefallen.

Für die Physiker ist das Mollier-h-x Diagramm zur Beurteilung von Kondensationsfeuchte entscheidend. Daher reicht es nach meinem physikalischen Verständnis aus, mit einem THPD-Sensor den Taupunkt an einem geeigneten Ort, z.B in Raummitte, zu bestimmen. Es reicht dann aus, an den schimmelgefährteten Stellen die Temperatur zu messen und mit der Taupunkttemperatur in der Zentrale zu vergleichen. Der Abstand der Temperatur der kältesten Stelle eines Raums zur Taupunkttemperatur sollte ausreichend groß sein. Schimmelbildung kann schon bei einer relativen Luftfeuchte von 70% direkt an der kältesten Stelle der Wand beginnen. Temperatursensoren gibt es gut gekapselt, so dass sie nicht feuchteempfindlich sind. Sie lassen sich gegebenfalls sogar über ein Bohrloch in die Wand einlassen. Meine Empfehlung ist vorab auf ausreichend Hinterlüftung zu achten, an einem kalten Tag mit einem Infrarothandtermometer die kälteste Stelle in einem Raum zu suchen und dann gegebenenfalls, wie oben beschrieben, dort die Temperatur mit einem Asksinpp T Sensor zu bestimmen. Alle Sensoren sind zu kalibrieren. Im Keller kann dann ein Entfeuchtungsgerät mit der Zentrale gesteuert werden. In Wohnräumen hilft Heizen - Querlüften - Heizen und damit die relative Luftfeuchte gering zu halten. Hier hilft diese Lektüre: https://www.sancal.de/wp-content/uploa ... en_kl8.pdf
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Re: Schimmelwarner für die Homematic ... Interesse?

Beitrag von funkleuchtturm » 16.05.2021, 18:19

... interessant!
Ich glaube, wenn die BMEs einmal auch nur einmal etwas Wasser gesehen haben, dann sind sie für Feuchtemessungen nicht mehr allzu gut brauchbar. Ich vermute, daß sogar das häufig zum Test verwendete "Anhauchen" den Teilen schon den Rest gibt.

Deshalb ist eine ePTFE-Membran eigentlich unverzichtbar. Ich wundere mich nur, warum der Hersteller das nicht gleich zumindest optional anbietet.
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Re: Schimmelwarner für die Homematic ... Interesse?

Beitrag von FUEL4EP » 16.05.2021, 18:26

Wenn ein Feuchtesensor in Innenräumen 'absäuft', wuchert der Schimmel ohnehin schon. Dann ist es zu spät! Ziel muss es sein, direkt an der kältesten Stelle im Raum die relative Luftfeuchte unter 70% zu halten. Deswegen braucht man in Innenräumen kein PTFE-Membran. Wichtiger ist regelmäßiges Querlüften, aber nur dann, wenn die absolute Luftfeuchte außen um mindesten 1g/m³ kleiner ist als innen. Dazu dürfen Fenster nicht mit Blumen zugestellt sein.
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Re: Schimmelwarner für die Homematic ... Interesse?

Beitrag von funkleuchtturm » 16.05.2021, 20:16

FUEL4EP hat geschrieben:
16.05.2021, 18:26
Ziel muss es sein, direkt an der kältesten Stelle im Raum die relative Luftfeuchte unter 70% zu halten.
??? Dafür ist doch der Schimmelwarner gedacht !
FUEL4EP hat geschrieben:
16.05.2021, 18:26
Deswegen braucht man in Innenräumen kein PTFE-Membran.
... wie gesagt: Anhauchen reicht manchmal schon. Und da ist dann auch in Innenräumen eine PTFE-Membran sehr sehr hilfreich :D
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Re: Schimmelwarner für die Homematic ... Interesse?

Beitrag von FUEL4EP » 16.05.2021, 20:30

??? Dafür ist doch der Schimmelwarner gedacht !
.. die kältesten Stellen eines Raums sind aber häufig, wie oben beschrieben, optisch mit einem IR-Sensor nicht erreichbar.
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Re: Schimmelwarner für die Homematic ... Interesse?

Beitrag von MichaelN » 17.05.2021, 19:44

FUEL4EP hat geschrieben:
16.05.2021, 18:26
aber nur dann, wenn die absolute Luftfeuchte außen um mindesten 1g/m³ kleiner ist als innen
gibt es für das delta von 1 g/m³ eine physikalische Begründung? Oder ist das nur ein Schätzwert?
LG, Michael.

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Re: Schimmelwarner für die Homematic ... Interesse?

Beitrag von FUEL4EP » 17.05.2021, 20:02

Das ist ein Erfahrungswert. Ich lüfte meine Garage danach: Aus den TH Messwerten meiner Wetterstation und eines Sensors in meiner Garage wird jeweils die absolute Luftfeuchte berechnet und zur Lüftungsentscheidung herangezogen, ob sich Lüften zur Entfeuchtung lohnt. Erfahrungsgemäß muss die absolute Feuchte draußen mindestens 1g/m^3 geringer sein als drinnen in meiner Garage, damit überhaupt eine nennenswerte Entfeuchtung erfolgt. Bei der Entfeuchtung eines Kellers gilt das bestimmt auch. Meinen Keller entfeuchte ich übrigens aktiv mit einem Kondensationsentfeuchtungsgerät, das mit Homematic mit einer Hysterese nur eingeschaltet wird, wenn die relative Luftfeuchte 55% gemessen an einer kondensationsgefährteten Stelle überschreitet. Das funktioniert gut nur bei dichten Kellerfenstern und Türen. Der Energieverbrauch hält sich im Rahmen.
Grüße

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Re: Schimmelwarner für die Homematic ... Interesse?

Beitrag von VolGra » 25.05.2021, 21:49

Hallo FUEL4EP,
und ein Hallo an die anderen Leser,
an Hand dieses Beitrages würde ich gern Dein oder Euer Know-how anzapfen. Mein Problem sind erste Schimmelflecken in der Garage. Nun will ich die Garage in meine Haussteuerung einbinden, indem ich die Luftfeuchten in der Garage und im Freien auswerten und bei Bedarf die Garagentür ein Stück öffnen lasse. Vorgesehen habe ich dafür einen Homematic Funk-Innensensor ITH HM-WDS40-TH-I-2 und einen Temperatur-/Luftfeuchtesensor HM-WDS10-TH-O, die in in meine CCU3 einbinde.
Blöd nur, dass ich die Skriptsprache nicht raffe. Ganz simpel stelle ich mir das so vor, dass ich die beiden Luftfeuchten idealerweise zuzüglich mit einer Hysterese vergleiche. Wenn also innen die Luftfeuchte_Innen im Vergleich zur Luftfeuchte_Außen um X überschritten wird, soll ein BidCos-RF-Aktor EIN- bzw. AUS-schalten.
Könntest Du oder ein anderer "Skriptschreiber" aus der Runde mir vielleicht bitte dieses Skript des Wertevergleiches liefern? Das Programm selbst kriege ich dann selbst hin...
Für Deine bzw. Eure Hilfe bedanke ich mich bereits vorab recht herzlich.
Volker/VolGra

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