CC1101 - mit der Zeit zunehmender Ruhestrom

Entwicklung und Bau von Hardware aller Art, die im HM-Umfeld eingesetzt werden kann

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HMSteve
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CC1101 - mit der Zeit zunehmender Ruhestrom

Beitrag von HMSteve » 11.12.2022, 18:09

Hallo zusammen,

moechte folgende Beobachtung teilen, vielleicht kann die jemand bestaetigen oder auch widerlegen, oder sie hilft bestenfalls jemandem bei der Fehlerbehebung:

Ich habe einen Aussensensor (i.W. MAX1724, ATMega328P und uebliches gruenes CC1101-Modul, Elektronik sehr gut vor Wasser geschuetzt), der seit ueber 2 Jahren laeuft, aber juengst Batterien zu fressen begann. Neulich mass ich einen Ruhestrom von gut 1mA, hatte aber keine Zeit fuer eine Reparatur und tauschte deswegen nur rasch die Batterien. Heute holte sich den Sensor herein und liess ihn erstmal etwas aufwaermen. Erneute Ruhestrommessung ergab dann gut 500uA. Nach weiterem Trocknen der Platine mit Warmluft Ruhestrom etwa 50uA. Test mit Kaeltespray: Keine Reaktion. Genaue Betrachtung zeigte weissliche Ausbluehungen rund um das Huehnerfutter auf dem CC1101-Modul. Die Platine wurde vor Inbetriebnahme von mir gruendlich mit reinem IPA gewaschen. Heute wusch ich das Teil mit ca 50% IPA in bidest. Wasser und siehe da: Ruhestrom der Schaltung nach erneutem Trocknen mit Warmluft wieder etwa 2uA, also exakt wie erwartet. Einmal Ausloeten gespart. 8)

Meine Vermutung: Die Chinesen nutzen Flussmittel, dessen Rueckstaende hygroskopisch und nicht alkoholloeslich sind.
Fazit: Ich werde kuenftig mit verduenntem IPA waschen.

Viele Gruesse,
Stephan

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Psi
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Re: CC1101 - mit der Zeit zunehmender Ruhestrom

Beitrag von Psi » 11.12.2022, 19:44

Ich hab die Sensoren für außen mit Lack überzogen. Ich selbst hab zwar nur noch einen in der Garage aber der war zuvor am Gartenhaus, dürfte jetzt ca 3 jahre alt sein und Batterie hab ich getauscht weil ausgelaufen

ivo-int
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Re: CC1101 - mit der Zeit zunehmender Ruhestrom

Beitrag von ivo-int » 12.12.2022, 09:26

Hallo Stephan

Eine sehr interessante Info.

Bis jetzt hatte ich ein paar ausfälle eines proMini, auch solche ohne den weissen Punkt.

Ebenfalls hat ein Funkmodul den Geist aufgegeben. Bei einem Gerät war in der Tat der Ruhestrom zu hoch. Bei diesem Gerät war es ebenfalls der proMini.

Bei einem neuen Fall werde ich das dann auch einmal mit dem Reinigen versuchen.

Gruss Ivo
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Re: CC1101 - mit der Zeit zunehmender Ruhestrom

Beitrag von rih » 12.12.2022, 21:49

Hallo Stephan,

vielen Dank für das Teilen deiner Beobachtung. Kann ich nun voll und ganz bestätigen. Hatte aktuell auch einen Außensensor (Lichtsensor mit MAX44009), dessen Batterielaufzeit im Laufe der Zeit stetig sank. Am Schluß betrug die Batterielaufzeit nur noch ca. 3 Monate. Habe ihn dann vor ein paar Tagen deaktiviert. Hat im Ruhezustand 0.2mA gezogen. Wobei ich jetzt nicht sagen kann, ob das am ProMini oder am Funkmodul lag. Am MAX44009 lags nicht, den hatte ich probeweise ausgesteckt bei der Messung.

Nach dem Lesen deines Beitrags habe ich ProMini und Funkmodul ebenfalls mit verdünntem IPA gereinigt. Was soll ich sagen: der Strom im Ruhezustand beträgt jetzt 0.01mA! Der Sensor ist nun wieder in Betrieb :D.

Anmerkung: weissliche Ausblühungen konnte ich unter der Lupe keine erkennen. Mein Sensor ist allerdings auch in einem Klarsichtdeckelgehäuse mit IP65 oder 67.
Viele Grüße,
Hans

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Re: CC1101 - mit der Zeit zunehmender Ruhestrom

Beitrag von Martin62 » 14.12.2022, 10:19

Ich hatte bei ca. 50 Nachbauten 3 Fälle mit zu hohem Ruhestrom. Fällt natürlich nur bei den Batteriebetriebenen auf. Bei mir waren es die Elkos auf dem Promini 3,3V 8mHz (laut Schaltplan C13). Nach austauschen war der Verbrauch wieder im Normbereich.

Nachtrag: Bei Verwendung mit Batterie und Versorgung über VCC kann man die Elkos C19 und C13 gleich mit ablöten, wenn man schon dabei ist LDO und LEDs abzulöten. Damit beseitigt man die Fehlerquelle schon im Vorfeld.
Gruß Martin

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Re: CC1101 - mit der Zeit zunehmender Ruhestrom

Beitrag von ivo-int » 14.12.2022, 11:33

Martin62 hat geschrieben:
14.12.2022, 10:19
Bei mir waren es die Elkos auf dem Promini 3,3V 8mHz (laut Schaltplan C13). Nach austauschen war der Verbrauch wieder im Normbereich.
Danke für den Hinweis. Wenn ich wieder ein Ruhestrom Problem habe tausche ich diesen auch einmal aus.
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Re: CC1101 - mit der Zeit zunehmender Ruhestrom

Beitrag von HMSteve » 11.03.2023, 12:00

Update nach einem Vierteljahr Schmuddelwetter: Mein gewaschener Aussensensor zeigt wieder einen stark erhoehten Ruhestrom. Kurzes Trocknen mit dem Foen ohne sonstige Veraenderungen senkt ihn wieder. Offenbar kommt man ohne Coating also nicht wirklich aus im Aussenbereich.

Christoph, mit welchem Lack hast Du denn gute Erfahrungen gemacht?

Ich habe bei einem anderen Projekt mal Electrolube FSC probiert, da von Sensirion freigegeben, bin aber nicht begeistert, da nach laengerer Zeit trotzdem Korrosion auftrat.

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Re: CC1101 - mit der Zeit zunehmender Ruhestrom

Beitrag von Fritzi » 24.02.2024, 14:32

Hallo zusammen,
da treffe ich ja Leidensgenossen!
Habe 3 AskSin-Bausätze mit dem CC1101 und Helligkeitssensor BH1750 im Einsatz.
2 der Sensoren arbeiten an der Hauswand nach Süden und Westen, eingesetzt in einem stabilen Verteilerkästchen mit einer Bohrung für den Lichtsensor, der durch eine kleine Glasplatte (Objektträger vom Mikroskopieren) geschützt ist.
Bei 2 dieser Bausätze habe ich das gleiche erlebt wie Ihr, dass der Ruhestrom massiv ansteigt, von ca. 10 µA auf ca. 3 - 10 mA.
Ich hatte damals auch die Feuchtigkeit als Ursache vermutet, 2 mal habe ich auch einen neuen CC1101 eingelötet - was jedesmal sehr schwierig war.
Ein anderes Mal hatte ich dann nur die Lötaugen des CC1101 mit der Lötkolbenspitze warm gemacht, da ich das Kolophonium wegen möglicher Hygroskopie verdächtigt hatte. Danach habe ich die Platinen der Außensensoren mit Plastikspray besprüht, das hat es wohl gebracht.

Zur Zeit laufen die Außensensoren trotz heftigsten Regengüssen einwandfrei. Nur hat sich jetzt der Innensensor gemeldet, der im Badezimmer Feuchtigkeit auf der Platine zeigt. Trocknen auf der Heizung hat nichts gebracht, Ruhestrom 3,6 mA.
Danke für den Tipp mit Isopropanol, werde ich mal probieren.

UPDATE:
Isopropanolreinigung von CC1101 und Mini Pro haben leider nichts gebracht.

Martin62
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Re: CC1101 - mit der Zeit zunehmender Ruhestrom

Beitrag von Martin62 » 28.02.2024, 09:55

Ich hatte es schon mehrfach, dass die Elkos am Spannungsregler defekt waren und den hohen Stromverbrauch verursacht haben.
Gruß Martin

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Re: CC1101 - mit der Zeit zunehmender Ruhestrom

Beitrag von funkleuchtturm » 29.02.2024, 10:12

Fritzi hat geschrieben:
24.02.2024, 14:32
Habe 3 AskSin-Bausätze mit dem CC1101 und Helligkeitssensor BH1750 im Einsatz.
2 der Sensoren arbeiten an der Hauswand nach Süden und Westen, eingesetzt in einem stabilen Verteilerkästchen mit einer Bohrung für den Lichtsensor, der durch eine kleine Glasplatte (Objektträger vom Mikroskopieren) geschützt ist.
Das Problem ist das Objektträgerglas !!
Diese Erfahrung mußte ich leider über viele Jahre machen, daß in Elektronikboxen zum Himmel ausgerichtete Glasfenster "tödlich" sind und eine Quelle für "unendlichen" Wasserfluß auf die darunterliegende Platine. Insbesondere im Sommer morgens zwischen 4 und 7h "sieht" der Helligkeitssensor auf der Platine unter dem Glasfenster den sehr kalten Weltraum ( bis -20°) und an der Innenseite des Glasfensters ist der Taupunkt unterschritten, so daß Tauwasser in mehr oder weniger großen Mengen entsteht. Ich selbst habe das Problem gerade wegen des nur sehr kleinen Glasfensters völlig unterschätzt. Heute weiß ich, daß man Elektronikboxen im Außenbetrieb genauso sorgfältig ansehen muß, wie beim Wohnhaus die möglichen Kältbrücken der Räume.
Lösung:
Für mich ist die Lösung "sonnenklar" :D . Keine Glasfenster in Elektronikboxen im Außenbetrieb und auch kein Metallgehäuse!!!!!!
Man sollte als Ersatz für die notwendigen Fenster möglichst Lichtleiter aus Kunststoff verwenden, die wärmemäßig viel besser isolieren und trotzdem die Helligkeit gut durchlassen. Einfache Plexiglasstäbe sind beste Lichtleiter :D
Viele Gruesse
Eugen
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