Umrüsten auf SmartHome - Konzept & Kompatibilität

Allgemeine Fragen zum Thema Hausautomation bei Neubau und Renovierung, die (noch) nicht produktspezifisch sind

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Umrüsten auf SmartHome - Konzept & Kompatibilität

Beitrag von TW1920 » 01.08.2020, 18:55

Hallo beisammen,

wir renovieren im Moment unser Zuhause (hätte man in dem Thread fast nicht vermutet) und dabei soll auch manches automatisiert/optimiert werden.
Ich hab mich selbst schon immer mit Hausautomation ein wenig beschäftigt und das Thema verfolgt, doch schlussendlich fehlen mir sowohl die Erfahrungswerte als auch der Überblick, vor allem in Details, wo ich auf Anhieb auch nicht so wirklich eine Antwort gefunden hab.

Da das Ganze ja auch was kostet, würde ich das lieber gründlich angehen :)
Ich hoffe ihr könnt mir ein wenig helfen und die ein andere andere Frage beantworten - hierfür schon mal Danke im Voraus.

Genug Vorwort, zum Thema:

Was existiert bereits?
  • Sonos (Lautsprecher)
  • Max! Heizungssteuerung
  • BlueIris (Kamera/Überwachung)
  • Plex (Medienserver)
  • Issabel (PBX/Asterix)
  • IFTTT
Was soll geändert / ergänzt werden?
  • HomeMatic IP - Rolladensteuerung
  • Max! eventuell auf HomeMatic umstellen
  • Hue & Zigbee
  • Custom-Zeug
Soweit mir bekannt ist, kann Max! Heizungssteuerung nicht in andere Systeme integriert werden, nun gut, zwei Wandthermometer (einmal eine Taste, einmal das Display) kommen bereits in die Jahre, wer weiß wann der Rest folgt. Hier würden wir dann zu HomeMatic wechslen.

Für die Rolladen Steuerung haben wir für die neuen elektrischen Rollläden HomeMatic IP angedacht.

Bei der Beleuchtung standen Hue oder ZigBee kompatible Geräte mal auf der Liste, vor allem für indirekte Beleuchtung (z.B. LED-Streifen). Inwiefern ist hier eine Einbindung möglich? Es scheint ja ne Erweiterung für Hue zu geben, soweit ich sehen konnte. Hat jemand Erfahrung?
Und wie sieht es mit ZigBee an sich aus, also wenn man andere ZigBee Controller für LED-Streufen verwendet (z.B. so einen LED Controller)?

Dazu vielleicht noch das ein oder andere exotische oder selber gebastelte, was auch immer sich mal ergeben wird.

Eventuell hat ja jemand auch gute Tipps/Anregungen/Ideen, was man so alles umsetzen kann, bzw. aus den anderen genannten Bereichen miteinander verknüpfen kann (z.B. IFTTT, Plex [kann auch Webhooks], BlueIris, Sonos)


Was nun konkret HomeMatic betrifft sind mir noch ein paar Fragen offen:
  1. Der Unterschied von HomeMatic und HomeMatic IP ist, dass das "IP" Cloud-gebunden ist und ohne "IP" lokal, richtig?
  2. Wenn Man HomeMatic ohne "IP" bzw. RaspberryMatic als Zentrale einsetzt, stehen dann zur Bedienung Apps für z.B. Android zur Verfügung? Oder kann man die Cloud optional hinzuschalten?
  3. Hat jemand Ahnung wie aufwendig es ist eine Erweiterung zu schreiben, die von der Wetterstation Temperatur und Windgeschwindigkeit an eine Adresse in gewissen Abständen sendet?
  4. Wie sind die allgemeine Erfahrung mit HomeMatic? Dinge die man wissen sollte bevor man sich darauf einlässt?
  5. Wenn man RaspberryMatic auf Proxmox laufen lässt, kann man da separate Accesspoints einbinden für die Kommunikation oder benötigt man auch am Server eine entsprechende Antenne? Oder gibt es gar keine Möglichkeit zusätzliche Accesspoints für HomeMatic zu nutzen?

Grüße Thomas

Fonzo
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Re: Umrüsten auf SmartHome - Konzept & Kompatibilität

Beitrag von Fonzo » 03.08.2020, 21:56

TW1920 hat geschrieben:
01.08.2020, 18:55
Soweit mir bekannt ist, kann Max! Heizungssteuerung nicht in andere Systeme integriert werden
Grundsätzlich kann man MAX! bei einer CCU3 z.B. über NEO Plugin Max! ansteuern, die Frage ist aber tatsächlich wenn man denn Homematic anschaffen will, ob man dann nicht auch MAX! eventuell auch auswechselt.
TW1920 hat geschrieben:
01.08.2020, 18:55
Eventuell hat ja jemand auch gute Tipps/Anregungen/Ideen, was man so alles umsetzen kann, bzw. aus den anderen genannten Bereichen miteinander verknüpfen kann (z.B. IFTTT, Plex [kann auch Webhooks], BlueIris, Sonos)
Wenn Du so was verknüpfen willst geht das teilweise bei einer CCU3 mit dem NEO Server und jeweiligen NEO Plugins, oder auch RedMatic was Du als Addon nachinstallieren kannst. Oder Du nutzt gleich die CCU3 nur für Homematic und nutzt zusätzlich externe Systeme die dann Homematic ansteuern und eben andere Systeme über weitere Gateways ansteuren. Ich persönlich nutzte für Plex, Sonos, Hue, IFTTT, Zigbee, EnOcean und Z-Wave und viele weitere Systeme zusätzlich IP-Symcon, BlueIris kann man da auch einbinden.
TW1920 hat geschrieben:
01.08.2020, 18:55
[*]Wenn Man HomeMatic ohne "IP" bzw. RaspberryMatic als Zentrale einsetzt, stehen dann zur Bedienung Apps für z.B. Android zur Verfügung?
Ja NEO wird als App bei der CCU3 mitgeliefert, steht auch so auf der Seite von ELV zur CCU3 ausführlich beschrieben bzw. hier findest Du eine Übersicht an Apps, ohne Garantie auf Vollständigkeit was Du an Apps einsetzten kannst, wenn Du nicht NEO nutzten willst, das der CCU3 beiliegt.
TW1920 hat geschrieben:
01.08.2020, 18:55
Oder kann man die Cloud optional hinzuschalten?
Steht ebenfalls bei der Beschreibung der CCU3, CloudMatic ist für 12 Monate als Cloudzugang im Kaufpreis der CCU3 enthalten. Optional kann man auch Mediola Cloud Services nutzten, das bei einer CCU3 als auch bei RaspberryMatic mit dem NEO Server als Endpunkt vorinstalliert ist.
Oder Du nutzt externe Systeme die eine Cloudverbindung zur CCU herstellen.
TW1920 hat geschrieben:
01.08.2020, 18:55
[*]Hat jemand Ahnung wie aufwendig es ist eine Erweiterung zu schreiben, die von der Wetterstation Temperatur und Windgeschwindigkeit an eine Adresse in gewissen Abständen sendet?
Da gibt es sicher unterschiedliche Meinungen, meine persönliche ist es macht wenig Sinn sich mit einer proprietären Skriptsprache auseinander zu setzten, die auch vom Hersteller selber nicht mehr aktiv weiter entwicklet wird. Statt dessen würde ich gleich bei einer CCU3 Javaskript nutzten, das ist auch umfangreich dokumentiert, oder aber man nutzt eben zusätzliche Systeme zur CCU, dann hat man die Wahl was man selber als Sprache nutzten will um eine Erweiterung zu schreiben. Da hast Du dann die Auswahl neben Javaskript auf der CCU3 selber auch von PHP, Perl, Java, Python usw. was Dir halt so liegt. Oft ist das aber zumindest bei externen Systemen nicht notwendig, weil das längst passiert ist und man so was nur nutzten muss ohne sich die Arbeit noch mal neu zu machen. Ich lade meine Daten von der Wetterstation mit IP-Symcon runter, die kannst Du dann auch automatisch an Weatherbug, Weathercloud oder Wunderground hochladen.
TW1920 hat geschrieben:
01.08.2020, 18:55
[*]Wie sind die allgemeine Erfahrung mit HomeMatic? Dinge die man wissen sollte bevor man sich darauf einlässt?
Es ist eben ein Funksystem mit all seinen Vor- und Nachteilen. Einfach nachzuinstallieren im Vergleich zu kabelgebundenen Lösungen, aber halt auch vom Duty Cycle abhängig, Du kannst also nur begrenzt oft den Status aktualisieren. Wenn Du ständig einen aktuellen Status auslesen willst, geht das nur mit Bus Systemen. Der Preis ist ok bei Homematic warum es wohl auch so weit verbreitet ist. Es gibt aber im Vergleich sicher qualitativ hochwertigere Funksysteme, die eben von anderen Herstellern genutzt werden, die eben auch vor allem nicht nur im "Home" Bereich genutzt werden sondern auch im gewerblichen Bereich, meist eben aber auch teurer. Der größte Nachteil bei Homematic ist sicher die Reichweitenbegrenzung im Gegensatz zu anderen Funklösungen, bei denen man dank Mesh auch ein flächendeckendes Netz aufbauen kann, ist es bei Homematic IP eben nur möglich eine Homematic IP Steckdose als Repeater zur Reichweitenverlängerung zu nutzten. Ansonsten ist der größte Unterschied eben das Homematic nur ein einziger Hersteller ist, bei anderen Funksystemen wie EnOcean, Z-Wave, Zigbee hast Du halt die freie Auswahl welche Geräte Du von welchem Hersteller kaufst und verknüpfst, das geht bei Homematic / Homematic IP nicht, da ist dann eben alles von EQ3.

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Re: Umrüsten auf SmartHome - Konzept & Kompatibilität

Beitrag von TW1920 » 04.08.2020, 13:38

b man dann nicht auch MAX! eventuell auch auswechselt.
Jep, das steht wohl auf dem Plan, gut man könnte es einbinden, hab mittlerweile rausgefunden, dass ioBroker das auch kann, aber nun gut - da wir nach und nach eh mal Max! Komponenten austauschen müssten, ist wohl klar, welchen Weg wir gehen werden bzw. wo dieser hinführt :mrgreen:

IP-Symcon kannte ich bisher noch nicht, sieht aber interessant aus. Hast du zufällig Vergleich zu dem neo, ioBroker oder anderen Systemen? Was war für dich der Grund konkret IP-Symcon zu nutzen?
Gibt ja solche Systeme wie Sand am Meer, allerdings schwer einzuschätzen/zu vergleichen.

OK - das heißt, für Apps muss man testen und den persönlichen Favoriten finden. Aber ne Auswahl ist ja schon mal nicht verkehrt :)

Hauptgrund er Frage nach der Cloud war wegen den Apps. Aber hier gibt's ja Offline funktionierende Alternativen, das ist mir dann sogar lieber.

Mit den Wetterdaten muss ich dann wohl mir angucken, sobald das Grundsystem steht.

Ja, das mit Vor/Nachteilen ist mir bewusst, bei nem Neubau würde ich vieles anders machen, bei nem Bestand muss man halt das Beste draus machen.

Fonzo, danke für dein Feedback, das hilft mir schon mal ein wenig das Ganze einzuschätzen. Denke, werde dann meine CCU auf Proxmox mit zusätzlichen Gateways laufen lassen. Denke mit HomeMatic sollte man das per se alles hinkriegen was wir brauchen - für die Querverbindung kann man dann danach ja gucken - erstmal müssen die Baumaßnahmen fertig werden, dann kann man sich um Optimierung und Komfort kümmern :)
(Schalter & Aktoren brauchts halt eher^^ - Sonst steht die Technik gänzlich :lol: )

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Re: Umrüsten auf SmartHome - Konzept & Kompatibilität

Beitrag von Fonzo » 04.08.2020, 21:05

TW1920 hat geschrieben:
04.08.2020, 13:38
Hast du zufällig Vergleich zu dem neo, ioBroker oder anderen Systemen?
Das ist schwierig in wenigen Sätzten zu beschreiben. IP-Symcon ist das älteste Hausautomationsystem im deutschen Markt. Unterschied sind denke ich die Zielgruppen. NEO ist fokussiert auf Anfänger und Fortgeschrittene, IP-Symcon geht vom Einsteiger bis zum Profi und wird auch im Gewerbe eingesetzt, ioBroker ist eher was für Bastler bzw. Leute die gerne selber Dinge machen wollen. Ansonsten ist der Funktionsumfang unterschiedlich, meine Geräte, die ich selber besitze, kann ich nur vollständig mit IP-Symcon steuern, das kann weder NEO noch ioBroker noch ein anderes System.
Ansonsten ist der größte Unterschied sicher, dass so was wie Mediola oder IP-Symcon Hausautomationsysteme sind, diese bestehen also aus eigenen Gateways als auch einem System das weitere Gateways und Gewerke steuern kann. So was wie ioBroker, OpenHAB, FHEM, Home Assistant usw. sind reine Softwarelösungen, da musst Du dann also irgendein anderes Gateway dazu kombinieren um das aus der Software anzusprechen.
Ansonsten unterscheiden sich halt die Lizenzmodelle, IP-Symcon hat gestaffelte Lizenzen, Mediola zahlst Du für jedes NEO Plugin einzeln und Iobroker zahlst Du für Lizenzen wie Cloud und andere bestimmte Systeme, der überwiegende Teil ist aber kostenlos und wird auch nicht von einer Firma erstellt, sondern eben von jedem der will und das kostenlos zur Verfügung stellen will. FHEM, OpenHAB sind komplett kostenlos und auch keine Firmen, FHEM ist ein Verein und OpenHAB eine Stiftung.
TW1920 hat geschrieben:
04.08.2020, 13:38
Was war für dich der Grund konkret IP-Symcon zu nutzen?
Ich nutzte IP-Symcon schon so lange, da gab es überhaupt keine anderen Systeme, weder ioBroker noch so was wie den NEO Server. Auch jetzt gibt es für mich persönlich keine Alternative, da IP-Symcon einen größeren Funktionsumfang besitzt und ich eben die Geräte, die ich selber besitze, auch nur vollständig über offizielle Schnittstellen über IP-Symcon steuern und nutzten kann.
TW1920 hat geschrieben:
04.08.2020, 13:38
Gibt ja solche Systeme wie Sand am Meer, allerdings schwer einzuschätzen/zu vergleichen.
Wie Sand am Meer ist wohl etwas übertrieben. Aber da Gebäudesystemtechnik nun nicht nur mehr ausschließlich in der Industrie bzw. Gewerbe eine Rolle spielt, sondern so was wie "SmartHome" eben auch zunehmend im privaten Bereich genutzt wird, gibt es eben auch immer mehr Systeme, die meisten zumindest mit Fokus auf den Privatanwender mit starken Fokus auf Nachrüst und Funksysteme.
Maßstab für mich persönlich sind unabhängige Experten Einschätzungen und auch ob so ein System im Gewerbe genutzt wird oder nicht. Denn Industrie und Gewerbe haben nochmals andere Anforderungen an ein System als im privaten Umfeld. Sowohl IP-Symcon ist 2019 mit der SymBox neo zum Besten Produkt beim SmartHomeAward ausgezeichnet worden als auch Mediola mit einem Gateway V6+ bei beim Smart Home Award 2020. IP-Symcon wird auch im Rettungsdienst genutzt im Projekt IRiS das vom Bundesminiterium für Bildung und Forschung gefördert wird.
Das sind für mich zumindest Anhaltspunkte wie auch Experten so Systeme einschätzten.

TW1920 hat geschrieben:
04.08.2020, 13:38
OK - das heißt, für Apps muss man testen und den persönlichen Favoriten finden.
Der wichtigste Unterschied sind wohl zwei Kategorien, die eine sind Apps, die Dir eine fertige Benutzeroberfläche haben und bei denen Du sehr wenig individuell anpassen kannst. Die zweite Kategorie sind Apps bei denen Du die Benutzeroberfläche komplett individuell anpassen kannst, dafür musst Du Dir eben so eine Oberfläche erst mal initial selber zusammen stellen. Was man da persönlich nutzten will, hängt eben von Anspruch an so eine Benutzeroberfläche ab und ob man selber Zeit investieren will das selber zu gestalten.
TW1920 hat geschrieben:
04.08.2020, 13:38
Hauptgrund er Frage nach der Cloud war wegen den Apps. Aber hier gibt's ja Offline funktionierende Alternativen, das ist mir dann sogar lieber.
Die Ansteuerung zumindest im eigenen Netzwerk erfolgt bei einer CCU bzw. RaspberryMatic immer lokal. Clouddienste brauchst Du aber dennoch wenn Du andere Systeme nutzten willst, die entweder nur eine Cloudschnittstelle zur Verfügung stellen oder wenn Du die CCU eben für Clouddienste selber erreichbar machen willst, wie IFTTT.

TW1920 hat geschrieben:
04.08.2020, 13:38
Mit den Wetterdaten muss ich dann wohl mir angucken, sobald das Grundsystem steht.
Da musst Du schauen was Dir dann reicht. Im einfachsten Fall nutzt man einfach Wetter Daten von einem Wetterdienst ohne eigene Wetterstation. Oder Du nutzt was von Homematic oder Du nimmst gleich eine richtige professionelle Wetterstation und nutzt diese Daten zum Schalten von Homematic.

TW1920 hat geschrieben:
04.08.2020, 13:38
bei nem Bestand muss man halt das Beste draus machen.
Daher ist es wichtig sich genau zu Überlegen was zu Deinem Bestand passt. Und was für Dich das Beste ist, musst Du Dir auch in Ruhe überlegen. Es gibt wie gesagt ja auch noch andere Systeme außer Homematic. Bei EnOcean hast Du z.B. keine Reichweitenprobleme wie bei Homematic IP und Batterien brauchst Du auch keine.
TW1920 hat geschrieben:
04.08.2020, 13:38
Denke, werde dann meine CCU auf Proxmox mit zusätzlichen Gateways laufen lassen.
Nur aus Interesse, was versprichst Du Dir davon bzw. was ist der Grund eine CCU zu virtualisieren? Bei mir läuft eine CCU3 im Erdgeschoss, die deckt zumindest bei mir mit Hilfe einer Homematic IP Zwischenstecker auch das gesamte Haus ab. Außer Geräte schalten macht die CCU3 bei mir so oder so nichts und das macht diese zuverlässig und stabil.
Solltest Du versuchen irgendwelche Mängel im System von Homematic IP, wie die fehlende Reichweite, durch Basteln ausgleichen zu wollen und Du Angst haben mit einem CCU nicht das ganze Haus bzw. Areal abdecken zu können, würde ich eher zu einem anderen System tendieren wie EnOcean, da gibt es solche Probleme nicht und Du musst auch nichts selber basteln.
TW1920 hat geschrieben:
04.08.2020, 13:38
erstmal müssen die Baumaßnahmen fertig werden, dann kann man sich um Optimierung und Komfort kümmern :)
(Schalter & Aktoren brauchts halt eher^^
Deshalb solltest Du gerade bei den Schaltern bzw. bei dem System überlegen ob es den Anforderungen, die Du daran stellst, eben gerecht wird. Wenn das einmal verbaut ist, dann ist es zu spät und Du musst erst mal damit leben. Daher solltest Du schon eine ganz bewusste Entscheidung für ein Funksystem getroffen haben und keine Entscheidung aufgrund dessen, das Du Dir gar nicht die Zeit genommen hast andere Funksysteme und Hersteller in Ruhe zu vergleichen.

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Re: Umrüsten auf SmartHome - Konzept & Kompatibilität

Beitrag von 66er » 05.08.2020, 05:54

Fonzo hat geschrieben:
03.08.2020, 21:56
...
Es ist eben ein Funksystem mit all seinen Vor- und Nachteilen. Einfach nachzuinstallieren im Vergleich zu kabelgebundenen Lösungen, aber halt auch vom Duty Cycle abhängig, ...
Hierzu möchte ich auf die DutyCycle unabhängige Möglichkeit hinweisen, teilweise Shelly-Geräte einzusetzen und diese via CUxD zu koppeln.

Die Geräte werden ins lokale WLAN eingebunden und sprechen über das Netzwerk mit der CCUx. Neben dem meiner Meinung nach deutlich besseren Preis-/Leitungsverhältnis lässt sich bei schweren Funkbedingungen das WLAN deutlich leichter erweitern als die Funkreichweite der Homematic-Komponenten.

Außerdem erweitern die Shelly die Produktpalette z.B. um LED-Leuchtmittel.

Falls das Thema interessiert, einfach mal dem Link in meiner Signatur folgen, da kommt man zu einer Übersicht, für welche Geräte es bereits fertige Kopplungsanleitungen gibt.

LG
Stefan
Ich übernehme keine Haftung für von mir gegebene Antworten, Tipps und veröffentlichte Projekte! Jeder ist für sich selbst verantwortlich! Arbeiten an 230V sind von einer Elektrofachkraft auszuführen!

Homematic in Betrieb seit 15.08.2015, > 60 HM-Komp. | 3x USV APC ES400 | Visualisierung auf ioBroker | Audio: Home24-Apps

Raspberrymatic auf DS923+ in VMM (Produktivsystem1)
Rollläden, SSD, Wetter, Logging, Licht, RM, Sonos, Shelly

Raspberrymatic auf DS923+ in VMM (Produktivsystem2 )
Erweiterung GMA, Heizung, Licht, Shelly, SSD, Sonos

>100 Shelly-Geräte an Homematic | CCU2 endgültig in Rente | 3 Raspis als Rückfallebene für Raspimatic und ioBroker

Shelly an Homematic | Infrarot-Heizungssteuerung | Fensteröffnungszeit überwachen

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Re: Umrüsten auf SmartHome - Konzept & Kompatibilität

Beitrag von TW1920 » 06.08.2020, 11:28

@Fonzo
Wenn das einmal verbaut ist, dann ist es zu spät und Du musst erst mal damit leben.
Eben. Daher auch die Vorabinformation, bevor sich total verrennt und man Geld in den Sand setzt^^

Mit den Apps hab ich verstanden. Das kann ich dann ja im Nachgang angehen, denke dürfte das kleinere Thema sein.
nimmst gleich eine richtige professionelle Wetterstation und nutzt diese Daten zum Schalten von Homematic
Welche wären da zu empfehlen und wie läuft die Einbindung in HomeMatic - kann man die direkt einbinden oder Bedarf es da bestimmter Schnittstellen/Software?
was versprichst Du Dir davon bzw. was ist der Grund eine CCU zu virtualisieren
Weniger Geräte, mehr Stabilität/Leistung und regelmäßige Backups (VMs werden alle täglich min. 1x gesichert), zudem hängen die an der USV
Bei mir läuft eine CCU3 im Erdgeschoss
Da steht derzeit das Max! Kästchen. Das reicht derzeit für die primäre Wohnfläche aus, Heizungen können ja alle gesteuert werden.

An sich verstehe ich was du mir sagen willst. DIe letzten Tage hab ich mir IP-Symcon genauer angeguckt habe, ist nicht die günstigste Software, hat aber dafür nen festen unterstützten Umfang. Spart dann vielleicht die eine oder andere Haarsträubende Situation. Und soweit ich es in den Recherchen sehen konnte scheint Symcon auch via Schnittstellen gut ansprechbar zu sein, z.B. mit PHP-Scripten und kann dann ja sofern gewünscht anderes immer noch dazu basteln.

IP-Symcon scheint ja sehr stabil zu laufen - wenn ich das richtig raushöre.

Für Schalter usw. ist in vielen Punkten wohl HomeMatic ne gute Wahl für uns. Würde man das dann vergleichbar wie bei dir umsetzen, würde das heißen, dass ja ne CCU3 im EG an ner zusätzlichen USV für HomeMatic Zeugs reicht - vom EG wird bisher vom Max! Cube das EG und DG versorgt, der Keller sollte dann ja auch klappen. Mehr Geschosse haben wir nicht.

Die primäre Steuerung und Logik mit "Wenn - Dann" usw. würde dann ja gänzlich über Symcon laufen, die CCU3 wäre ja schlicht nur das Gateway zu den Aktoren, richtig?
Und ich nehme mal an, dass von Schaltlogik und Szenarien die CCU3 nicht mehr als Symcon können wird, oder liege ich da falsch? Ich denke eher mal umgekehrt wird es sein.

Symcon könnte ich ja entweder in einer VM laufen lassen oder die Box - bei der Box könnte ich ja noch KNX anklemmen, wenn ich das hinzubestelle. Da die Symbox ja nur steuert kann ich die ja im Rack einbauen (hab da eh ne Hutschiene für paar Adapter) und an die vorhandene USV klemmen.

EnOcean könnte ne interessante Ergänzung sein, da könnte ich dann irgendwo im Netzwerk das Gateway hinhängen und somit fließend ins "SmartHome" einbinden, richtig?

Und ja, ich versteh was du meinst "nicht basteln" müssen. Mach ich zwar mal ganz gerne, aber wesentliches Grundfunktionen sollten schlussendlich so sein, dass es stabil ist und ich nicht mein ganzes Leben dem widmen MUSS. ^^

@66er
Interessant, muss ich mir mal angucken :)


Auf jeden Fall schon mal vielen Dank für das geistige Input, das hat mich schon mal ein gutes Stück weiter gebracht und vor allem deutlich Aufschluss geboten.

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Re: Umrüsten auf SmartHome - Konzept & Kompatibilität

Beitrag von Fonzo » 06.08.2020, 14:02

TW1920 hat geschrieben:
06.08.2020, 11:28
Welche wären da zu empfehlen und wie läuft die Einbindung in HomeMatic - kann man die direkt einbinden oder Bedarf es da bestimmter Schnittstellen/Software?
Das hängt davon ab was Du eben für Ansprüche an so eine Wetterstation hast, dazu gibt es ja auch eigene Wetterforen, die sich außschließlich nur mit Wettererfassung beschäftigen. Homematic kann nur mit der eigenen Wetterstation, die ist aber im Vergleich zu anderen professionellen Wetterstation, die aber auch mehr kosten, Spielzeug. Wenn Du das professionell aufziehen willst solltest Du das Anemometer per Kabel verbinden und nicht per Funk und das dann auch so positionieren bzw. auf einem Mast anbringen, dass auch was gemessen wird was für eine Wetterstation eine Aussagekaraft hat.
Wenn Du dann eine solche Wetterstation nutzten willst brauchst Du wiederum externe Systeme die diese auslesen bzw. wie Homematic verknüpfen. Hersteller von solchen Wetterstationen wären z.B. Davis. Am besten macht Du Dich aber bei so was in speziellen Foren zur Wettermessung schlau.
Unter Erfahrung mit Wetterstationen findest Du z.B. ein Bericht von einem Nutzer der schon vieles durchprobiert hat, auch Homematic.
TW1920 hat geschrieben:
06.08.2020, 11:28
was versprichst Du Dir davon bzw. was ist der Grund eine CCU zu virtualisieren
Weniger Geräte, mehr Stabilität/Leistung und regelmäßige Backups (VMs werden alle täglich min. 1x gesichert), zudem hängen die an der USV
Ich kann Dir nur meine persönliche Meinung dazu sagen bzw. die Erfahrung die ich über die Jahre gesammelt habe. Zu versuchen alles auf ein System zu bringen ist selten zielführend. Die Anforderungen an unterschiedliche Bereiche sind auch einfach verschieden, daher macht es Sinn auch auf die Anforderungen einzugeben, und das ist mit einem einzigen Gerät aus meiner Sicht einfach nicht möglich. Ein Server hat eine bestimmte Größe und auch Lautstärke, diesen möchte man selten in einem Wohnraum stehen haben, sondern stellt diesen an einen Ort wo dieser einen möglichst wenig stört. EIn Funkgateway ist hingegen auf einen optimalen Aufstellungsort angewiesen, damit man möglichst die maximale Funkabdeckung erreicht. Ein Funkgateway macht auch kein Lärm, daher kann man hier versuchen den optimnalen Aufstellungsort zu finden, der dann aber auch im Wohnraum sein kann bzw. zumindest in einem Stockwerk, das einen guten Empfang bietet, aber man das Gerät an einer Position anbringen kann an der es einem auch nicht stört.
Jetzt beide Dinge zu vereinen ist meist nicht von Erfolg gekrönt, entweder Du hast im Wohnraum ein Gerät was Lärm macht und Du spätestens da oft von der Frau ein Veto bekommen wirst oder Du stellst das Gerät an einen Ort, oft den Keller, wo der Funk Empfang schlecht ist.
Ich selber nutzte daher getrennte Geräte ein Funkgateway in dem Fall eine CCU3, die optimal positioniert ist und einen Server der eben an einem Ort steht, an dem er einen weder vom Lärm noch vom Aussehen stört.
Regelmäßige Backups kannst Du ja auch so von Deiner VM ziehen dazu muss das Gerät jetzt nicht unbedingt das gleiche System sein. Ich ziehe Backups in IP-Symcon mit CCUBackup.
Die Stabilität einer CCU ist aus meiner Sicht dann am größten wenn Du diese einfach das machen lässt was diese soll nämlich Funkbefehle senden bzw. zur Administration der Geräte. Sobald Du auf dem System auch andere Dinge installiert, beeinflusst ja wiederrum die Stabilität von anderen Komponenten auch das Gesamtsystem.
TW1920 hat geschrieben:
06.08.2020, 11:28
Spart dann vielleicht die eine oder andere Haarsträubende Situation. Und soweit ich es in den Recherchen sehen konnte scheint Symcon auch via Schnittstellen gut ansprechbar zu sein, z.B. mit PHP-Scripten und kann dann ja sofern gewünscht anderes immer noch dazu basteln.
So hab ich das zumindest gehandhabt das genutzt was es schon gibt und im Zweifelsfall etwas per PHP ergänzt.
TW1920 hat geschrieben:
06.08.2020, 11:28
IP-Symcon scheint ja sehr stabil zu laufen - wenn ich das richtig raushöre.
Wenn es das nicht täte würde es auch nach Jahren den Hersteller nicht mehr geben bzw. das nicht im Gewerbe eingesetzt werden.
Auch bei so was wie Sicherheit und Rettung ist Stabilität ausschlaggebend, wird ja auch im Rahmen der Hightech Strategie der Bundesregierung für Rettungseinsätzte mit SmartHome eingesetzt.
TW1920 hat geschrieben:
06.08.2020, 11:28
Würde man das dann vergleichbar wie bei dir umsetzen, würde das heißen, dass ja ne CCU3 im EG an ner zusätzlichen USV für HomeMatic Zeugs reicht - vom EG wird bisher vom Max! Cube das EG und DG versorgt, der Keller sollte dann ja auch klappen.
Das musst letzlich Du wissen was für Dich der passende Ansatz ist. Mein Gedanken dazu habe ich oben geschrieben warum ich nicht alles auf einem Gerät nutzte. Die CCU3 hängt bei mir auch an keiner USV. Finde ich selber auch nicht als notwendig, der Server selber hängt an einer USV. Wenn der Storm weg sein sollte, kann ich so oder so nichts schalten egal ob die CCU noch Strom hat oder nicht, die AKtoren haben ja keinen Strom mehr. In sofern geht es mir nur darum das ein Server sauber runterfährt, das ist alles.
TW1920 hat geschrieben:
06.08.2020, 11:28
Die primäre Steuerung und Logik mit "Wenn - Dann" usw. würde dann ja gänzlich über Symcon laufen, die CCU3 wäre ja schlicht nur das Gateway zu den Aktoren, richtig?
Kann man machen wie man will, bei mir dient die CCU nur zum Anlernen der Geräte, der Konfiguartion und dem Erstellen von Direktverknüpfungen, sowie den Einstellungen der Geräteparameter. Logiik läuft bei mir persönlich alles in IP-Symcon, in sofern ist es mir auch wichtiger die Logik abzusichern als die CCU selber, die lediglich die Geräte schaltet bzw. Direktverknüpfungen, die auch ohne die CCU funktionieren.
TW1920 hat geschrieben:
06.08.2020, 11:28
Und ich nehme mal an, dass von Schaltlogik und Szenarien die CCU3 nicht mehr als Symcon können wird, oder liege ich da falsch? Ich denke eher mal umgekehrt wird es sein.
Ich persönlich käme nie auf die Idee komplexe Logiken zu versuchen auf der CCU zu realisieren. Erstens wird PHP ständig weiter entwickelt die CCU Skriptsprache ist "tot" und wird vom Hersteller auch nicht weiter entwicklet. PHP ist außerdem umfangreich dokumentiert. Da Du mit PHP eine richtige Sprache zur Verfügung hast sind die Möglichkeiten deutlich größer als mit der proprietären Sprache der CCU versuchen etwas im Detail zu lösen. Aber eigentlich braucht man sowohl auf einer CCU selber als auch in IP-Symcon selber für normale Dinge kein Skript. Auf der CCU kannst Du das mit einem CCU Programm lösen und in IP-Symcon eben mit einem Ereigniss. Die Nutzer, die sich wirklich im Detail und in aller Tiefe mit der Skript Sprache der CCU aukennen findest Du alle hier im Forum und die kannst Du wahrscheinlich auch mit 4 Händen abzählen. Nutzer die sich mit regulären Sprachen beschäftigen, wirst Du überall im Internet finden, da so was ja auch außerhalb der CCU Anwendung findet.
TW1920 hat geschrieben:
06.08.2020, 11:28
Symcon könnte ich ja entweder in einer VM laufen lassen oder die Box - bei der Box könnte ich ja noch KNX anklemmen, wenn ich das hinzubestelle. Da die Symbox ja nur steuert kann ich die ja im Rack einbauen (hab da eh ne Hutschiene für paar Adapter) und an die vorhandene USV klemmen.
KNX ist halt eine Frage wenn Du denn Homematic nutzt wird da KNX eher seltener in Kombination genutzt. Man könnte KNX nutzten um z.B. Zähler auszulesen weil Du da eher Schnittstellen für hast oder man nutzt eben MBus zusätzlich, das ist zumindest für Strom und Wasser- Zähler weit verbreitet. Die Box hat halt eher den Vorteil, dass sich da auch mal der Elektriker bzw. ein Integrator draufschalten kann nach Freigabe, wenn mal irgendwas sein sollte. In der VM musst Du halt schon mehr Ahnung haben. Ich gehe aber davon aus, wenn Du denn schon einen VM nutzt und die ganzen Systeme, die ja so oder so schon zusätzlich laufen, das Du da ja hinreichend Erfahrung mitbringst.
TW1920 hat geschrieben:
06.08.2020, 11:28
EnOcean könnte ne interessante Ergänzung sein, da könnte ich dann irgendwo im Netzwerk das Gateway hinhängen und somit fließend ins "SmartHome" einbinden, richtig?
Da es sich bei EnOcean ja um eine LAN Gateway handelt kannst Du das so positionieren das der Funk Empfang eben passt. Für Wetterstation oder auch Fenstergriffe ist das ganz gut. Für Fenstergriffe gibt es z.B. auch Hersteller die bieten Fenstergriffe mit EnOcean an, da muss man dann erstens keine Batterie mehr wechseln und zweitens sieht es besser aus, weil da nicht irgendwas am Fenstergriff rumhängt sondern man eben nur den Fenstergriff sieht. Bei den Aktoren ist das ja bei Homematic IP nicht störend, die verbergen sich ja hinter den normalen Abdeckungen der Markenhersteller.

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