Klassische Verkabelung mit Umrüstmöglichkeit auf Hutschienenaktoren planen

Allgemeine Fragen zum Thema Hausautomation bei Neubau und Renovierung, die (noch) nicht produktspezifisch sind

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PapaBear4711
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Klassische Verkabelung mit Umrüstmöglichkeit auf Hutschienenaktoren planen

Beitrag von PapaBear4711 » 12.02.2022, 22:40

Hallo zusammen,

ich habe eine möglicherweise etwas ungewöhnliche Fragestellung, die nicht so recht in eines der Foren hinein passt.
Da es sich letztlich aber um den Einsatz von IP Aktoren dreht, frage ich hier.

Ich lege aktuell den Elektroplan für unsere Neubauwohnung aus. KNX und Homematic Wired habe ich mir wegen der Kosten und Materialaufwände abgeschminkt. Der Nutzen ist einfach nicht groß genug. Daher plane ich aktuell eine friedliche Ko-Existenz von klassischer Verkabelung mit Wechselschaltungen, Homematic Rollo-UP Aktoren angeschlossen an Gira Doppelschalter (in Elektronikdosen) und Tasterschaltungen für den Flur.

Nun plane ich mit Plan A kurzfristig folgendes, um nach Bezug der Wohnung die konventionelle Elektrik ein wenig smarter zu machen:
- Einige der Wechselschalter gegen Homematic Schaltaktoren für Markenschalter austauschen, um Lichter oder Badlüfter smart schalten zu können.
- Gegebenenfalls Homematic UP Dimmaktoren an geeigneter Stelle nachrüsten.
- Gegebenenfalls ZigBee UP Dimmaktoren an geeigneter Stelle nachrüsten.

Eine Sache lässt mich aber nicht los: Was, wenn ich in x-Jahren doch von den UP-Aktoren weg und zu Hutschienenaktoren hin will? Dann sehe ich mit meiner Wechselschalter-Verkabelung alt aus. Daher habe ich mir Plan B zurecht gelegt:
Nach Plan B würde ich von jeder primär Schaltstelle (Wechselschaltungen) ausreichend x-adrige NYM Leitungen zum E-UV legen lassen, um die Wechselschaltung später mal in eine Tasterschaltung überführen zu können.

Beispiel:
- Ich habe an einer Wechselschalter Schaltstelle den Schalterausgang, an dem die Ader für L für die Lampe angeschlossen ist.
Diese L Ader möchte ich nun "smart" bzw. zur Tasterschaltung machen.
- Pro Wechselschalter brauche ich zum E-UV nun eine Ader für das Tastersignal sowie vom E-UV eine Ader für den geschalteten L-Leiter.
Die Ader für das Tastersignal könnte ich beim Einsatz von reinen Funkschaltern sparen, da aber die Homamatic IP Hutschienenaktoren Tastereingänge haben, würde ich die Taster mitnehmen.
- Der L-Leiter der Lampe wird vom Ausgang des ursprünglichen Wechselschalters also auf die vom Hutschienenaktor geschaltete Ader vom E-UV umgeklemmt. Dabei wird darauf geachtet, dass im E-UV der passende N-Leiter verwendet wird.

Meine "worst-case" Schaltstelle beherbergt drei geschaltete Lampen. Das bedeutet, es müsste mind. ein 6 adriges NYM-Kabel von Schaltstelle zu E-UV vorgehalten werden.
Für die Verdrahtung würde ich eine zusätzliche Leerdose in der Schalterkombination als Backup vorsehen lassen. In dieser Leerdose könnte dann das x-adrige Backup NYM Kabel auf seinen Einsatz warten. :)

Nun ist euer Feedback gefragt:
- Was haltet ihr von der Lösung? Habe ich einen Denkfehler oder sollte das so passen?
- Gibt es elegantere Lösungen, die Wechselschaltungen später in Tasterschaltungen zu überführen?

Als kleine Anmerkung: Plan C schwirrt auch noch in meinem Kopf. Der würde Plan B um eine verlegte Ring-Busleitung zu den Schaltstellen erweitern. Sprich x-adrige NYM Leitungen zum Umbau in Tasterschaltung plus Busleitungen.
Da fragt man bestimmt: Warum dann nicht gleich Homematic Wired oder KNX?
Weil es mir heute den Mehrwert nicht bringt und das Budget wegen der ganzen anderen Sonderwünsche schon mehr als knapp ist.
Vielleicht bringt es mir aber den Mehrwert in 10 oder mehr Jahren und dafür wäre das Geld in die Backup Verkabelung gut investiert gewesen. ;)

Freue mich auf euer Feedback!

Viele Grüße
PapaBear4711
Zuletzt geändert von alchy am 12.02.2022, 23:37, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: verschoben aus Homematic > HomeMatic IP Aktoren und Sensoren

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shartelt
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Re: Klassische Verkabelung mit Umrüstmöglichkeit auf Hutschienenaktoren planen

Beitrag von shartelt » 13.02.2022, 00:56

verkabel alles sternförmig … ohne aktoren …

dann kannst Du nach und nach ein Hutschienen System Deiner Wahl nachrüsten

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Re: Klassische Verkabelung mit Umrüstmöglichkeit auf Hutschienenaktoren planen

Beitrag von 66er » 13.02.2022, 07:32

Ich stimme meinem Vorredner voll und ganz zu:

alle Leitungen in eine große Verteilung ziehemn und Du hast alle Möglichkeiten offen:

Funkkontakte vor Ort oder Hutschienengeräte sind dann keine Hürde mehr. Ebenso ist es dann gleichgültig ob Homematic, Homematic-IP, -wired oder Drittanbierterprodukte über CUxD.

Alle Wege stehen Dir offen.

Schönen Sonntag. :D
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Re: Klassische Verkabelung mit Umrüstmöglichkeit auf Hutschienenaktoren planen

Beitrag von Fonzo » 13.02.2022, 09:17

PapaBear4711 hat geschrieben:
12.02.2022, 22:40
Ich lege aktuell den Elektroplan für unsere Neubauwohnung aus. KNX und Homematic Wired habe ich mir wegen der Kosten und Materialaufwände abgeschminkt.
Anhand von welchen möglichen Bauteilen hast Du denn Deine persönliche Berechnung durchgeführt um zu dem persönlichen Schluss zu kommen?
Wenn macht es Sinn sich konkret alles im Detail anhand der persönlichen Wünsche durchzurechnen um wirklich einen genauen Kostenvergleich ziehen zu können und ob Du diese Investition bei einem Neubau tätigen willst.
Beispiel einer Kostenkalkulation und Vergleich unterschiedlicher verbauter Systeme mit einer Materialliste findest du z.B. unter
Kosten KNX, Homematic, Loxone, LCN, konventionell im Vergleich
PapaBear4711 hat geschrieben:
12.02.2022, 22:40
Nun plane ich mit Plan A kurzfristig folgendes, um nach Bezug der Wohnung die konventionelle Elektrik ein wenig smarter zu machen:
- Einige der Wechselschalter gegen Homematic Schaltaktoren für Markenschalter austauschen, um Lichter oder Badlüfter smart schalten zu können.
Welchen Sinn macht es in Deiner Logik erst etwas verbauen zu lassen, was Du anschließend kurzfristig direkt wieder austauschen lassen willst, außer der doppelten Arbeit und die Kosten so in die Höhe zu treiben?

Neu bauen wirst Du so schnell nicht noch einmal. In sofern solltest Du Dir schon die Zeit nehmen das zusammen mit einem Elektriker auch mal im Detail durchkalkulieren zu lassen und das auf Deine Anforderungen abzustimmen.

Erst etwas verbauen zu lassen was Du danach in einem von vorn herein absehbaren geplanten Zeitraum wieder austauschen lassen willst, erhöht zumindest nur insgesamt unnötig die Kosten und auch den Aufwand, als dies von vorn herein gleich richtig zu planen sich dann auf ein System der Wahl festzulegen und das dann auch verbauen zu lassen.

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Re: Klassische Verkabelung mit Umrüstmöglichkeit auf Hutschienenaktoren planen

Beitrag von Pseudoreal » 13.02.2022, 09:22

Haben wir bei uns auch so gemacht. Bin jedem Taster bzw. jedem Verbraucher geht ein Kabel runter in den Schaltschrank. Sind zwar dann eine Menge Kabel geworden (habe im Keller sogar Kabelpritschen), aber wenn ich jetzt doch etwas dimmen will, dann ist das relativ einfach mit dem Nachrüsten eines wired Dimmaktors möglich.
1x HmIPW-DRAP, 3x HmIPW-DRI32, 3x HmIPW-DRBL4, 7x HmIPW-DRS8, 1x HmIPW-DRD3, 1x HmIPW-SMI55, 3x HmIPW-WTH, 1x HmIP-HAP, 3x HmIP-STH, 1x HmIP-WTH-2, 3x HmIP-PS, 1x HmIP-SMI, 7x HmIP-SWDO-I, 4x HmIP-SWSD, 3 HmIP-SRH, 2x HmIP-BSL, 3x HmIP-SMI55, 1x HmIP-ASIR, 1xHmIP-ASIR-O

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Re: Klassische Verkabelung mit Umrüstmöglichkeit auf Hutschienenaktoren planen

Beitrag von PapaBear4711 » 13.02.2022, 18:33

Hallo zusammen,

danke für eure zahlreichen Antworten. Die Meinung ist ja einheitlich, dass in meinem Fall die Sternverkabelung von Beginn an am meisten Sinn macht.
Wahrscheinlich habt ihr recht und ich sollte mit dem Elektriker prüfen, ob die Brennstellen sternverkabelt werden können.
Ob Rollos sternverkabelt werden müssen, glaube ich eher nicht. Da finde ich die Homematic Aktoren perfekt.
Das grundsätzliche Problem mit der Sternverkabelung ist der begrenzte Platz, um die Leitungen zum E-UV zu legen sowie auch der Platz für den E-UV. Ich nehme an, dass es maximal ein 2x 6-reihiger werden kann. Also 144 Platzeinheiten. Worst Case wären 2x 4-Reihen mit 96 Platzeinheiten.

Eine Frage dann noch zu den Tasterschaltungen: Sofern ich in der Erstausrüstung mit der Standardvariante anfangen will, bräuchte ich für die herkömmlichen Schaltungen ja Stromstoßschalter in der E-UV. Das werden ja schnell mal 25 Einfachschalter und mehr. Kosten und Qualität sind da nicht unerheblich.
Ich kenne die klassischen mit Relais- und die neueren mit Transistorschaltung.
Bei den Relaisschaltern kenne ich vor allem die Schalter, die mich in meiner Jugend im Haus meiner Eltern wegen den Schaltgeräuschen genervt haben.
Die Transistorschalter sollen nahezu geräuschfrei sein.
Könnt ihr leise Leistungsschalter für günstiges Geld empfehlen?

Fonzo hat geschrieben:
13.02.2022, 09:17
Anhand von welchen möglichen Bauteilen hast Du denn Deine persönliche Berechnung durchgeführt um zu dem persönlichen Schluss zu kommen?
Wenn macht es Sinn sich konkret alles im Detail anhand der persönlichen Wünsche durchzurechnen um wirklich einen genauen Kostenvergleich ziehen zu können und ob Du diese Investition bei einem Neubau tätigen willst.
Zum einen eben der Verkabelungsaufwand für die Sternverkabelung, Aufwände für Busverkabelung, der zu erwartende Installations- und Inbetriebnahmeaufwand des Elektrikers, die Zusatzbauteile wie Stromversorgung etc. Darüber hinaus die SW-Kosten für das Programmiertool. Denn wenn ich schon KNX habe, will ich es auch selber programmieren können.
Und nicht zuletzt, dass ich mich bei KNX eigentlich darauf festlegen sollte wo die Schaltstellen liegen, wenn schon Buskabel gelegt werden.
Wahrscheinlich gibt es bei KNX auch Funkschalterlösungen. Damit habe ich mich aber noch nicht beschäftigt.

Viele Grüße
PapaBear4711

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