Altbau Smart machen IP- o. WLAN-Accesspoint, CCU3?

[BBausE]

Hallo,
ich bin neu hier, heiße Bernhard und habe ein Haus mit 3 Wohneinheiten welche nicht vermietet sind sondern von Familie bewohnt werde.
Dazu Keller, Dachboden und Außenbereich.
Es handelt sich um ein älteres Gebäude von ca. 1940. Regelmäßige Renovierungen sind immer wieder erfolgt, aber nie unter dem Gesichtspunkt Smart Home.
Elektroinstallation ist in einem guten Zustand, LAN-Kabel mit UP-Datendosen liegen im Keller, 2. und 3. Stock und Dachboden. Teilweise unbenutzte Anschlüsse welche aber über Patchfeld/Switch aktiviert werden können.
Heizung erfolgt über 2 Gaswandthermen und Wandheizkörper mit Thermostatventilen.
Der Gedanke an Smart Home habe ich schon länger im Kopf, aber nie ernsthaft verfolgt. Erschien mir immer zu aufwändig und kostenintensiv.
Aber ich will die Sache mal angehen.
Mein Gedanke:
1. Schritt Heizkörperthermostate und Fensterkontakte. Die Heizkosten werden ja nicht weniger und es gibt Räume (Bäder, Toiletten, Büro) wo die Heizung praktisch rund um die Uhr läuft, häufig auch wenn Fenster zum Lüften geöffnet wurden und vergessen wurden wieder zu schließen.
2. Schritt Rauchmelder. Sind recht alt (>10Jahre) und müssen auch irgend wann mal erneuert werden.
3. Schritt Zutrittskontrolle, Sprechanlage, Videoüberwachung. Sprechanlage ist eine ca. 30 Jahre alte Siedle. Funktioniert noch mit bescheidener Sprachqualität. Also auch irgendwann mal an der Reihe erneuert zu werden.

Soviel zu meinen Smarthome-Gedanken.
Ich hab mich noch nicht auf ein System festgelegt, aber Homematic erscheint mir ein gutes System zu sein.
Ich würde gerne mit Heizkörperthermostaten und Fensterkontakten anfangen.
Mir ist momentan nicht ganz klar welche Komponente ich am Anfang als Zentrale brauche.
WLAN-Accesspoint oder IP-Access-Point sind die Schnittstellen zwischen Internet/PC und dem Funknetzwerk für die HomeMAtic-Geräte oder?
Wobei ich persönlich, da bei mir im Haus realisierbar, den IP-Access-Point bevorzugen würde.
Aber es ist ja auch die Rede von der Smart Home Zentrale CCU3.
Bei vielen Startersets ist die gar nicht dabei. Was macht man damit?
Ist es als kleine programmierbare Steuerung zu sehen um Logikverknüpfungen zu realisieren?
Brauch ich das schon wenn ich z.B. sagen will wenn Fenster auf dann Heizung aus?

Danke für die Starthilfe.
Bernhard

[Hausmeister]

Hallo,

Ich denke für deinen Einsatz sollte man sich zwischen HMIP Accesspoint oder CCU3 entscheiden.

Grob vereinfacht, der AP wird komplett über die App am Smartphone bedient und eingerichtet. Der AP ist per Cloud mit den Internet verbunden, und macht das System von Außerhalb per Smartphone nutzbar. Die Einstellmöglichkeiten und Programmiermöglichkeiten sind etwas geringer, als bei der CCU3, aber für einen Einsteiger möglicherweise einfacher.

Die CCU3 ist eine Smarthome-Zentrale, die per Webbrowser eingerichtet und administriert wird. Die Möglichkeiten bezüglich Betrieb, Programmierung und Erweiterung mit Zusatz-Diensten von Drittanbietern oder Community-Erweiterungen sind etwas vielfältiger als beim AP. Eine Bedienung per Smartphone, oder eine Erreichbarkeit wenn man außer Haus ist, ist im Auslieferungszustand nicht vorgesehen, eine Cloud-Anbindung ist nicht erforderlich. (Alles aber einrichtbar)

Es spricht nichts dagegen, mit einem AP das System zu beginnen, und später umzusteigen. Aber auch mit der CCU3 ist der Einstieg möglich. Spezielle Programmierkenntnisse oder ähnlich sind nicht nötig, das Handbuch sollte man allerdings schon ab und zu mal ergreifen.

Ferner kann der HMIP-Accesspoint nur mit HMIP Geräten umgehen (neuere Generation) und die CCU sowohl mit HMIP als auch mit den "älteren" HM Geräten. Da kann man sich jetzt Generationen-Fragen stellen usw. Beide Systeme gibt es noch, für HMIP gibt es immer mehr verschiedene Geräte, HM werden künftig sicher weniger werden.

Grundsätzlich muss man innerhalb eines Regelkreises, also beispielsweise Wandthermostat-Heizkörperregler-Fensterkontakt innerhalb eines Systems bleiben. Die Geräte werden direkt miteinander verknüpft und machen ihren Dienst auch ohne die Zentrale. Das ist in der Hausautomation gängige Praxis und auf jeden Fall sinnvoll.

Hier im Forum liegt bereits sehr viel an Wissen und Hilfe vor, Auf Youtube gibt es viele gute Kanäle zu Homematic, da kann man sich schon mal vor dem Kauf informieren, welche Richtung man einschlagen möchte.

Viel Spaß schon mal

[Matsch]

Die Einstellmöglichkeiten und Programmiermöglichkeiten sind etwas geringer, als bei der CCU3,

Das ist schon stark verniedlicht, die Möglichkeiten sind erheblich schmalbrüstiger, aber eben auch einfacher zu händeln.

Und: jeder Anfänger wird auch mal groß - mehr oder weniger schnell - und dann fängt er quasi von vorne an.
Der Punkt war bei mir bereits nach 6 Wochen erreicht.

Ansonsten gut zusammengefaßt.

[MichaelN]

AP = Smartphone Home
CCU = Hausautomation

Rauchmelder würde ich immer autark halten. Da gibt es von hekraton schöne vernetzbare Geräte

[BBausE]

Also ist CCU umfangreicher in den Möglichkeiten und evtl. auch etwas komfortabler zu bedienen über PC/Monitor. Und bleibt in den eigenen 4 Wänden.

Die AP laufen Cloudbasiert und bieten die Möglichkeit von überall per Smartphone auf das System zuzugreifen?

.Das heißt wenn ich Kompfort am PC will und die Möglichkeit haben will per Smartphone zu bedienen brauch ich über kurz oder lang eine CCU und ei Accesspoint?

[Hausmeister]

Möglicherweise hierzu noch ein paar ergänzende Gedanken:

Fenster auf - Heizung aus, das muss nicht programmiert werden, das Thermostat begreift selbst, dass ein direkt damit verknüpfter Fensterkontakt zur Abschaltung / Absenkung der Heizung führen soll.

Daher ist es der Ur-Sinn mit der Direktverknüpfung innerhalb HMIP ODER innerhalb HM, das ist an sich kein Vorschlag, sondern das System sieht das so vor, das sollte man bei der Planung, beim Shopping immer mitbedenken.

Für viele andere Aufgaben kann man in der CCU3 ganz einfach kleine Programme anlegen, um sich Abläufe oder Vorgänge zu automatisieren. Hier ist der Accesspoint ziemlich schnell raus

[MichaelN]

Das heißt wenn ich Kompfort am PC will und die Möglichkeit haben will per Smartphone zu bedienen brauch ich über kurz oder lang eine CCU und ei Accesspoint?

Nein. Es geht nur entweder oder. Aber die CCU kann über VPN von außen erreicht werden.

[BBausE]

Das heißt wenn ich Kompfort am PC will und die Möglichkeit haben will per Smartphone zu bedienen brauch ich über kurz oder lang eine CCU und ei Accesspoint?

Nein. Es geht nur entweder oder. Aber die CCU kann über VPN von außen erreicht werden.

Ok. Jetzt hab ich ma die Basisinfos die mir bisher nicht so ganz klar waren.
Damit tendiere ich jetzt schon zu CCU.
VPN usw. hab ich eh schon für mei Nas.
Es ist zwar seit ein paar Jahren nicht meine tägliche Arbeit, aber ich hatte schon mit diversen Steuerungen zu tun u.A. Loxone oder Siemens.
Wenn ich mit der Sache anfange weiß ich jetzt schon das die Ideen kommen werden.

[Matsch]

Falls das noch nicht herauskam: Die Möglichkeit, über eine App zu signalisieren oder zu bedienen, gibt es bei beiden Systemen.

Bei der Cloudlösung bist du aber auf die eQ-3-App festgelegt, die zwar kostenlos, aber eben auch stark eingeschränkt ist in ihrer Konfiguration, auch mit nur mittelprächtiger Grafik.

Bei der CCU bist du zwar auf externe Produkte angewiesen, z.T. kostenlos, aber einige auch kostenpflichtig. Dafür hast du aber bei Oberflächengestaltung, Grafik und Funktionsumfang auch viel mehr Möglichkeiten und kannst dich nach Belieben austoben.
Beim Kauf der CCU3 ist ja schon eine mediola-Lizenz für den Neo Creator für 1 Jahr mit dabei!

Wenn ich mit der Sache anfange weiß ich jetzt schon das die Ideen kommen werden.

So ist das, dann kann man eigentlich nicht zur Cloudlösung raten ...

[Hausmeister]

...oder nochmal scharf drüber nachdenken. Will ich ein "Smarthome" aus dem Bereich der Hausautomatisierung, oder benötige ich eine Fernbedienung, weil ich denke ich müsste ständig an der Heizung rumstellen?

Und dabei mich in eine nicht unerhebliche Gefahr begeben, dass andere dann möglicherweise auch Zugriff von Außen erlangen könnten.

Nicht alles, was am Markt erhältlich ist, oder möglich, ist auch notwendig und vor allem nicht unbedingt sinnvoll