Einzug Homematic in DHH ???

Allgemeine Fragen zum Thema Hausautomation bei Neubau und Renovierung, die (noch) nicht produktspezifisch sind

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RalfSa
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Einzug Homematic in DHH ???

Beitrag von RalfSa » 04.09.2022, 13:17

Hallo zusammen,

aufgrund der aktuellen Lage rund um gestiegene Energiepreise und der Tatsache, dass ich mich als Gaskunde schon fast schämen muss, will/muss ich nach 22 Jahren Eigenheimbesitzer nun doch mal aktiv werden, um den Verbrauch zu senken. Ich heiße Ralf, bin Elektroniker und komme aus dem Schwabenland.

Das Objekt ist eine Doppelhaushälfte (Erstbezug 2000) mit einer Gaszentralheizung, die im Dachgeschoss installiert ist. Dazu steht da oben noch ein 140 Liter Warmwasserspeicher. Auf dem Dach fangen 8,68 kWp die Sonnenstrahlen ein und der produzierte Strom wird im Keller in einer Tesla Powerwall 2 mit 13,5 kWh und Notstromgateway zwischengepuffert.

Zwei Stockwerke sind bewohnt; das EG mit Fußbodenheizung (3 Zonen im Wohn-/Esszimmer + 1 Zone in der Küche + 1 Zone in Flur + Gästetoilette) und das OG mit 4 Zimmern + Bad mit jeweils einem klassischen Heizkörper unter dem Fenster. Der Keller, der im vorderen Bereich aus dem Erdreich herausschaut, beherbergt das Treppenhaus zu den oberen Stockwerken, ein Büro (für Kleingewerbe, Homeoffice und Vereinsarbeit) und eine Werkstatt. In allen 3 Räumen sind klassische Heizkörper installiert. Dazu sind im UG noch ein Vorratsraum und eine Waschküche untergebracht, die aber nicht beheizt sind. Wie oben schon geschrieben, hängt im Keller im Flur noch die Tesla Powerwall und gibt etwas Wärme ab. Zur Fußbodenheizung sei noch gesagt, dass diese derzeit lediglich über die Außentemperatur geführt ist. Die Vorlauftemperatur wird über einen gesonderten Mischerkreis auf maximal 45°C "geregelt" in Abhängigkeit der Außentemperatur. In den entsprechenden Räumen hatte ich zwar damals die Kabel in Unterputzdosen verlegt, aber nie irgendwelche Raumthermostate, bzw. Stellglieder angeschlossen.

Aktuell ist an unserem Haus noch nicht viel Smart, außer 3 elektronischer Heizkörperregler, die per DECT an der Fritz!Box hängen und die Türsprechanlage, die auf's Telefon/Handy geht. Außerdem noch eine handvoll mobile-alerts-Sensoren mit 2 Gateways. WiFi 2,4 + 5 GHz ist in allen 3 genutzten Stockwerken per Fritz!Powerline verfügbar, wobei auch jedes Stockwerk über einen, bzw. mehrere Gigabit-LAN-Anschlüsse verfügt. Ab kommendem Jahr gibt's anstatt dem Kupferkabel mit 100 MBit/s dann auch noch Glasfaser mit 1 GBit/s.

Soviel zur Ausgangssituation...mein Plan wäre nun, mit Homematic zeitnah folgende Konstellation umzusetzen:
Im UG eine CCU3 mit einem Accesspoint im EG und einem Accesspoint im OG. Mag sein, dass es auch mit einem AP weniger ausreichen würde, aber ich bin gerne mit einem Aufwasch fertig, was die Infrastruktur angeht und LAN ist ja in allen Stockwerken verfügbar.

Im OG sollen dann alle 5 Heizkörper mit elektronischen Reglern ausgestattet werden. Vielleicht dann noch in Kombination mit einem Anwesenheits-Taster in den 2 Kinderzimmern, falls die Jungs mal daheim sind, während gemäß Programm eigentlich nicht geheizt wird. Im EG würde ich 3 Homematic IP Wandthermostate basic installieren und mit dem 12-fach Fußbodenheizungscontroller mit 5 angeschlossenen Stellantrieben koppeln (gibt es da keine kleinere Variante, in der ich direkt die Stellantriebe einstecken kann?). Im Untergeschoss sollen alle 3 Heizkörper einen elektronischen Regler bekommen, wobei Büro und Werkstatt auch einen Taster bekommen werden, mit dem Anwesenheit signalisiert wird und die Heizung für x Stunden oder bis zum nächsten Schaltpunkt hochfährt. Das wäre mal der erste Schritt mit Homematic IP, der wirklich zeitnah geplant ist, wenn mir ein erfahrener HM-Anwender attestiert, dass mein Plan technisch funktioniert.

Den zweiten und dritten Schritt erkläre ich in einem weiteren Beitrag, um den Text nicht noch mehr aufzublasen. Sorry, dass das schon so viel zum Lesen ist...
Zuletzt geändert von RalfSa am 04.09.2022, 20:29, insgesamt 1-mal geändert.

RalfSa
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Re: Einzug Homematic in DHH ???

Beitrag von RalfSa » 04.09.2022, 19:54

Hallo zusammen,

wie angedroht, hier nun das, was in einer zweiten Stufe kommen soll.

Das Thema Photovoltaik habe ich ja bereits umgesetzt mit 8,68 kWp auf dem Dach und einer Tesla-Powerwall als Batteriespeicher. Damit bin ich bereits jetzt im Jahresmittel zu 80% strommäßig Selbstversorger.

Da ich aber jetzt im Sommer die verhasste Gastherme laufen lassen muss, damit ich warmes Wasser bekomme, muss da eine Lösung her. Vermutlich kommt jetzt der Hinweis, ich solle eine Warmwasserwärmepumpe einsetzen, aber es gibt Gründe dafür, vorerst "nur" mit einem Heizstab zu fahren, auch wenn ich wegen fehlendem Anschluss hierfür den Warmwasserspeicher tauschen muss.

Die Logik soll so aussehen, dass wenn ab z.B. 10:00 Uhr die Powerwall voll ist und Strom ins Netz eingespeist wird, soll ein Heizstab mit 2 kW für 30 Minuten warmes Wasser produzieren (im Winter bis 16 Uhr / im Sommer bis 19 Uhr). Wird nach den 30 Minuten immer noch so viel produziert, dass eingespeist wird, wird wieder 30 min. lang Wasser aufgeheizt (die Temperaturregelung übernimmt der Heizstab selbst). Das Ganze liese sich mit einem geregelten Heizstab feiner regeln, aber der Aufwand wäre entsprechend viel höher, wenn ich die Heizleistung berechnen und per Phasenanschnittsteuerung vorgeben müsste. Morgens um 3:30 Uhr soll die Logik dann schauen, wie viel Ladung noch in der Powerwall steckt. Sind da noch mehr als z.B. 50% Ladung vorhanden (was im Sommer die Regel ist), soll der Heizstab bis 5:30 Uhr laufen. Sind es nur noch 40%, dann eben etwas kürzer. Die Therme würde ich so programmieren, dass sie von 5:30 Uhr bis 6:00 Uhr warmes Wasser bereitet. Das müsste reichen, um das Wasser für die morgendliche Dusche aufzuheizen, falls kein PV-Strom verfügbar ist. Merkt die Therme, dass das Wasser schon warm ist, macht sie sowieso nichts und spart wertvolles Gas. Die Schaltpunkte und Zeiten müssen natürlich dann im Betrieb verifiziert werden.

Nun ist das Problem, wie soll ich dieses System steuern, bzw. die größte Hürde ist, wie ich an die Daten der Powerwall rankomme. Tesla hatte anfang des Jahres auf oAuth 2.0 umgestellt, was erstmal alles viel komplizierter gemacht hat. Es gibt mittlerweile einige, die das z.B. in ioBroker umgesetzt haben. Deshalb würde ich gerne zusätzlich zu meiner geplanten CCU3 mit 2 Accespoints noch einen Raspberry PI aufsetzen, auf dem dann ioBroker und eventuell eine CCU-Installation läuft.

Den Raspberry Pi 4 mit Display und Gahäuse habe ich bereits hier und würde auf diesem auch noch ein bisschen Visualisierung betreiben. Deshalb kommt dieser ins Büro im UG und der Heizstab im DG soll dann über ein Homamatic-Funk-Relais geschalteet werden. Alternativ hat der PI ja auch Ausgänge, mit denen ich direkt ein Relais / Schütz auf dem Dachboden schalten kann. Ein paar freie Adern sind noch verfügbar vom Keller bis ins DG.

Falls jetzt jemand auf die Idee kommt, ich könnte insgesamt auf die CCU3 verzichten und alles über den Raspberry Pi machen - das habe ich mir auch überlegt, allerdings hat die Funktion der Heizungsregelung für mich Prio 1 und muss ausfallsicher laufen und deshalb soll das auf der CCU3 laufen und die Prio 2, die Warmwasserbereitung, die ja als Fall-Back die Gastherme hat, die darf auf der Bastel-Lösung Raspberry Pi laufen.

Was meint ihr? Könnte das funktioneren? Zeitlich stelle ich mir vor, dass das Ganze im nächsten Frühjahr steht, damit ich im kommenden Sommer ggf. komplett auf Gas verzichten kann.

Da auch hier schon wieder einiges an Text angefallen ist, werde ich im folgenden Teil 3 beschreiben, was mir als KÜR noch so durch den Kopf geht.

RalfSa
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Re: Einzug Homematic in DHH ???

Beitrag von RalfSa » 04.09.2022, 19:54

So, ich hoffe, dass ein paar Interessierte immer noch an Bord sind und meine Ergüsse im dritten Teil lesen. Hier will ich noch ein paar Themen zusammentragen, die ich irgendwann einmal optional umsetzen will.

Ein Punkt, der mich stört, ist meine Markise. Diese hat derzeit lediglich einen Schalter zum Einfahren und zum Ausfahren. Ein Windrad habe ich nicht. Bei starkem Wind muss man einfach drandenken. Also könnte hier noch ein Windrad installiert und die Markise bei Gefahr eingefahren werden. Ggf. natürlich auch noch ein Regensensor und vielleicht bei Nacht dann auch automatisch rein und so...

Zweiter Punkt ist mein Garagentor, für das ich bis heute einen Handsender benutze. Das Öffnen und Schließen soll irgendwann über's Handy laufen, incl. Statuskontrolle. Aus dem fahrenden Auto heraus, will ich weiterhin den Handsender nehmen, aber wenn ich ums Haus herum bin, muss das über's WiFi gehen.

Dritter Punkt ist die Haustüre. Diese soll über kurz oder lang auch über's Handy geöffnet werden können. Auch wenn das vielleicht nicht Stand der Technik ist und vielleicht auch nicht die sicherste Variante, würde ich das gerne über den vorhandenen elektrischen Türöffner machen, also nicht mit einem motorisch angetriebenen Schließzylinder o.ä., sondern popelig mit einem Relais. Das soll alles nur funktionieren, wenn ich mit dem Handy im WiFi bin. Die Haustüre von unterwegs öffnen finde ich seltsam - zumindest solange ich keine Kamera habe.

Vierter Punkt ist eine Temperatur-Überwachung aller 3 Kühlschränke incl. Alarmfunktion. Dazu noch die Anzeige und ggf. Alarmierung der Vorlauf-Temperaturen des Heiz- als auch des Mischerkreises und eines Wassermelders an der Therme. Aktuell habe ich einige mobile-alerts-Sensoren installiert, die aber gerne auch in das homematic-System eingebettet werden können, falls möglich.

Fünfter Punkt - tbd
Zuletzt geändert von RalfSa am 04.09.2022, 20:37, insgesamt 3-mal geändert.

MichaelN
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Re: Einzug Homematic in DHH ???

Beitrag von MichaelN » 04.09.2022, 20:03

Also ich gebe zu nicht alles gelesen zu haben.Aber zur FBH will ich etwas sagen, bevor du teure Fehler machst.

Am meisten kannst du sparen wenn du die Heizkurve anpasst. Außentemperatur gesteuert ist gut, denn die Außentemperatur bestimmt wieviel Energie benötigt wird.

Du musst jetzt nur die Vorlauf Temperatur so weit senken, dass es im Haus noch ausreichend warm wird. Mehr Einsparungen kannst du nicht raus holen. Und natürlich im Sommer auf Sommer Betrieb umstellen...
LG, Michael.

Wenn du eine App zur Bedienung brauchst, dann hast du kein Smarthome.

Wettervorhersage über AccuWeather oder OpenWeatherMap+++ Rollladensteuerung 2.0 +++ JSON-API-Ausgaben auswerten +++ undokumentierte Skript-Befehle und Debugging-Tipps +++

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Re: Einzug Homematic in DHH ???

Beitrag von RalfSa » 04.09.2022, 20:51

MichaelN hat geschrieben:
04.09.2022, 20:03

Am meisten kannst du sparen wenn du die Heizkurve anpasst. Außentemperatur gesteuert ist gut, denn die Außentemperatur bestimmt wieviel Energie benötigt wird.
Die Heizkurve habe ich damals, im ersten Winter, über mehrere Monate aufwendig mit Messungen, Tabellen und Berechnungen ermittelt. Für die lege ich meine Hand ins Feuer und dass die passt, beweist die Heizung durch konstante Temperatur in jedem einzelnen Winter. Trotzdem danke für den Hinweis.

Was ich definitiv sparen kann ist die Beheizung der Küche und des Flurs/Gästetoilette. Das läuft heute halt so mit. Zukünftig, wenn ich die Bereiche getrennt regeln kann, könnte ich da 1-2 Grad mit der Temperatur runter. Vielleicht kann ich auch in der Familie durchsetzen, dass wir 3 verschiedene Temperaturen fahren anstatt 2. Also nicht nur Tag / Nacht, sondern Tag / Abend / Nacht. Dann könnte tagsüber etwas kühler gefahren werden als abends, um auf dem Sofa zu chillen.

RalfSa
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Re: Einzug Homematic in DHH ???

Beitrag von RalfSa » 08.09.2022, 09:08

Mehr kommt da nicht? Schade...

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